Oberliga Süd (Rosenheim/PM) Am Feiertag Heilige Drei Könige war der aufstrebende Tabellenelfte Lindau Islanders zu Gast im ROFA-Stadion. 2.806 Zuschauer wollten sich dieses erste Heimspiel der Starbulls Rosenheim in der Eishockey-Oberliga Süd im neuen Jahr 2023 nicht entgehen lassen. Sie sahen einen Blitzstart der Gastgeber mit einer frühen 2:0-Führung, danach aber einen immer besser ins Spiel kommenden Gegner, der dank effektivem Überzahlspiel die zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:1 und 3:2 erzielen konnte. Obwohl Lindau im zweiten und letzten Drittel mehr Spielanteile hatte, feierten die defensiv stabilen Starbulls mit dem erneut sehr sicheren Andreas Mechel im Tor einen ungefährdeten 5:2-Sieg. Damit haben die Rosenheimer Eishockeyspieler den Vorsprung auf den Tabellendritten Deggendorfer SC auf vier Punkte ausgebaut.
(Fotoquelle: eishockey-online.com Archiv)
Die Starbulls traten gegen die Lindau Islanders mit fast kompletten Kader an, nur der an der Hand verletzte Marius Möchel und der nach langer Verletzung vorsichtige Aufbaueinheiten absolvierende Brad Snetsinger fehlten. Tim Krüger feierte nach drei Monaten Verletzungspause sein Comeback und bekam bei einigen Wechseln Eiszeit in der vierten Sturmreihe. Nach einem Monat Ausfalldauer stand auch Torwart Christopher Kolarz wieder auf dem Spielberichtsbogen, zunächst – und das wird auch beim Spiel am Sonntag in Landsberg noch so sein – aber als Backup von Andreas Mechel. Vom Eröffnungsbully weg setzten die Starbulls den Gast vom Bodensee, der mit einem 4:1-Auswärtssieg beim Tabellenvierten Höchstadt zwei Tage zuvor aufhorchen ließ, unter Druck. Schon nach 43 Sekunden war Lindaus Torwart Leon Doubrawa, Förderlizenzspieler von Zweitligist Bietigheim, erstmals geschlagen. Steffen Tölzer bediente den im Slot lauernden Lukas Laub, der den Puck eiskalt zum 1:0 versenkte. Die Hausherren suchten weiterhin konsequent den Weg zum Lindauer Tor. Vor allem Norman Hauner war von den vom Ex-Rosenheimer Cheftrainer John Sicinski betreuten Lindauern nicht in den Griff zu kriegen. Nachdem Hauner eine gute Chance liegen gelassen hatte, erkämpfte er sich mit Unterstützung von Tyler McNeely die Scheibe zurück, tankte sich schlittschuh- und stocktechnisch stark durch die Gästeabwehr und netzte per Rückhand zum 2:0 ein (4.) – ein Treffer Marke Traumtor.
Die Rosenheimer Dominanz unterbrach nur ein unnötiger Bandencheck von Tim Krüger in der neutralen Zone, der den Gästen ein Überzahlspiel bescherte. Und dieses führte schon nach einer halben Minute zum 2:1-Anschlusstreffer. Kapitän Vinzenz Mayer traf ansatzlos aus dem rechten Bullykreis flach ins linke Eck (10.). Allerdings nutzten auch die Hausherren ihr erstes Powerplay. Nach mehreren geblockten Schüssen war es Manuel Strodel, der nach perfektem Pass von Stefan Reiter frei im Slot zum Abschluss kam und souverän zum 3:1 einnetzte (18.). Pech hatte Travis Oleksuk, der nur den Pfosten des Lindauer Tores traf (13.). Ins zweite Drittel starteten die Gäste mit Dominik Hattler im Tor, da sich Doubrawa unwohl fühlte. Der zuletzt starke Torwart Dieter Geidl, Förderlizenspieler von Zweitligist ESV Kaufbeuren, war diesmal gar nicht im Lindauer Kader, da er sich am Mittwoch beim Spiel in Höchstadt in der letzten Spielminute verletzt hatte. Doch Hattler stand in den 40 Minuten seines Einsatzes bei weitem nicht so im Fokus, wie Doubrawa in den ersten 20 Spielminuten. Die Islanders präsentierten sich jetzt wesentlich bissiger und wehrten sich auch gegen zwei Rosenheimer Überzahlphasen erfolgreich. Und ihr eigenes zweites – und zugleich letztes – Powerplay der Partie münzten sie in den zweiten Torerfolg um. Daniel Stiefenhofer fälschte einen Schuss von Skylar Pacheco am Torraum so ab, dass Keeper Mechel keine Abwehrchance hatte (33.).
Der erneute Anschlusstreffer beflügelte die Gäste, die nun mehr vom Spiel hatten und auch mehr Schüsse auf das Tor abgaben, gegen die disziplinierte Rosenheimer Abwehr aber dennoch zu keiner hochkarätigen Ausgleichschance fanden. Stattdessen nutzten die Starbulls einen Gegenstoß zum 4:2, wobei ein Linienrichter die Scheibe so ablenkte, dass sie in den Laufweg von Dominik Daxlberger geriet. Der Rosenheimer Captain roch den Braten und fuhr drei nicht so schnell reagierenden Gegenspielern davon. Daxlbergers Abschluss konnte Torwart Hattler noch parieren, aber der nachfahrende Marc Schmidpeter staubte problemlos ab (39.). Lindau war auch im letzten Spielabschnitt die aktivere Mannschaft und hatte durchaus Möglichkeiten für den dritten Anschlusstreffer, doch Andreas Mechel im Rosenheimer Tor präsentierte sich als sicherer Rückhalt. Nach einem Abschluss von Ace Cowans von der Seite hatte er aber Glück, dass Florian Lüsch den Abstauber neben das leere Tor setzte (56.). Die Starbulls hatten bei einem Powerplay Mitte des dritten Drittels und bei einem Solo von Hauner (54.) Chancen, auf 5:2 zu stellen. Tatsächlich gelang dies aber erst, als Lindau den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm. McNeely bediente Lukas Laub, der die Scheibe nach kurzem Solo ins leere Tor schob (59.).
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen: „Wir wollten den Gegner von Beginn an unter Druck setzen. Das ist uns gut gelungen. Wir haben viel investiert und am Anfang richtig gut gespielt. Ich hätte mir aber gleich das dritte Tor gewünscht, Chancen dazu waren da. Viel Negatives habe ich heute nicht gesehen, außer die Strafzeiten, die zu den Gegentoren führten. Beide waren völlig unnötig, da fehlte Disziplin. Im letzten Drittel sind die Kräfte verschwunden. Die vierte Reihe hatte heute Probleme, deshalb war sie nicht so oft auf dem Eis. Ich finde, dass wir heute im letzten Drittel auch etwas Glück hatten“.
Dank des 13. Heimsiegs im 16. Heimspiel haben die Starbulls Rosenheim den zweiten Tabellenplatz untermauert. Weil Verfolger Deggendorf am Freitagabend gegen Tabellenschlusslicht Klostersee mit 3:4 im Shootout verlor, wuchs der Vorsprung auf Tabellenplatz drei auf vier Punkte. Zudem hat der dort rangierende Deggendorf SC bereits ein Spiel mehr absolviert.
Oberliga Süd
Die Eishockey Oberliga (OL) ist die dritthöchste Eishockey Spielklasse in Deutschland und ist war bis zur Saison 1957/1958 die höchste und bis zur Saison 1973/1974 zweithöchste Spielklasse im deutschen Eishockey. Seit der Saison 2015/2016 ist die Oberliga in die Gruppe Nord und die Gruppe Süd aufgeteilt.
Nach den Hauptrunden, spielen die beiden Gruppen in den Play-Offs den Oberligameister und zu gleich den Aufsteiger in die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL 2) aus. Die vierletzten Mannschaften der Hauptrunden Oberliga Gruppe Süd, spielen in einer Verzahnungsrunde gegen die acht besten Mannschaften der Bayernliga den Absteiger und Aufsteiger in die Oberliga bzw Bayernliga aus.
Mehr Informationen über die Oberliga Süd & Nord erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de
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