Oberliga Süd (Rosenheim/PM) Ein einziges Tor fiel am Freitagabend beim Spiel der Starbulls Rosenheim gegen die Landsberg Riverkings in der Eishockey-Oberliga Süd. Der von Manuel Strodel abgefälschte Schuss von Travis Oleksuk, der in der Anfangsphase des zweiten Drittels den Weg über die Torlinie fand, bescherte den Starbulls die erwarteten drei Punkte gegen den Tabellenzehnten. Die 2.118 Zuschauer im ROFA-Stadion sahen eine sehr disziplinierte und gut verteidigende Gastmannschaft mit einem starken Torwart Michael Güßbacher, allerdings auch über weite Strecken im Spielaufbau und im Torabschluss recht einfalls- und glücklose Gastgeber.
(Fotoquelle: eishockey-online.com Archiv)
Sowohl Starbulls-Chefcoach Jari Pasanen als auch sein Gegenüber Sven Curmann konnten 15 Feldspieler aufbieten. Bei den Hausherren war Klemen Pretnar wieder mit dabei. Michael Knaub (gesperrt) und Marius Möchel (krank) fehlten. Aaron Reinig spielte erstmals im Sturm und wurde von Pasanen für seine Leistung gelobt. Bei den Gästen standen mit Walker Summer und Florian Stauder zwei wertvolle Stürmer nicht zur Verfügung. Die gastgebenden Starbulls, die sich auch im Hinspiel beim knappen 3:2-Sieg in Landsberg Ende Oktober schwer taten, hatten in allen drei Spielabschnitten ein Übergewicht an Spielanteilen und Torchancen. Länger anhaltenden Druck auf das Gästetor konnten sie jedoch nie aufbauen – auch nicht bei den beiden Überzahlspielen Ende des zweiten und Mitte des letzten Drittels. Viel zu oft verzettelten sich die Starbulls in Einzelaktionen, immer wieder wirkten Abschlüsse einfallslos, wurden effektiv geblockt oder mit sehenswerten Paraden vom starken Gästekeeper Michael Güßbacher zunichte gemacht. In der 45. Spielminute sprang ein satter Schlagschuss von Steffen Tölzer vom Innenpfosten des Landsberger Tores zurück ins Spielfeld.
Der Treffer, der den Starbulls letztlich die drei Punkte bescheren sollte, fiel in der Anfangsphase des zweiten Drittels. Travis Oleksuk schlenzte von der blauen Linie auf das Tor, Manuel Strodel fälschte in der Luft ab und Torwart Güßbacher, dem die Sicht verdeckt war, rutsche der Puck unter den Beinen durch – 1:0 (24.). Sekunden später konnte der angeschlagen ins Spiel gegangene Norman Hauner frei vor dem Gästetor abschließen, bugsierte die Scheibe aber über die Latte. Gästetrainer Curmann nahm eine Auszeit und erstickte damit eine sich andeutende Rosenheimer Druckphase im Keim. Marc Schmidpeter, Stefan Reiter und Lukas Laub hätten die Führung für die Grün-Weißen trotzdem ausbauen können.
Sekunden nach Beginn des letzten Drittels fuhr Adriano Carciola frei auf das Rosenheimer Tor zu, scheiterte aber an Keeper Andreas Mechel. Zehn Minuten später hatte Mechel Glück, dass ein Schuss von Dominic Erdt am Pfosten landete (51.). Der Ausgleich für den Tabellenzehnten vom Lech wäre zwar etwas schmeichelhaft gewesen, aber er war mehrfach möglich. In vier der letzten fünf Spielminuten konnten die Gäste zudem noch in Überzahl agieren, doch das Unterzahlspiel war eines der wenigen wirklich positiven Merkmale auf Rosenheimer Seite an diesem Eishockeyabend. Das Risiko, mit zwei Feldspielern mehr und ohne Torwart den Treffer zum 1:1 zu erzwingen, ging Sven Curmann erst in der letzten Minute ein, zu einem gefährlichen Abschluss fanden seine Riverkings dabei aber nicht mehr.
Trotzdem war der Gästetrainer mit dem Auftritt seines Teams sehr zufrieden – im Gegensatz zu Jari Pasanen: „Ich kann drei Dinge bei uns hervorheben: Andi Mechel hat zu Null gespielt, das ist für einen Torwart immer etwas Besonderes. Unser Unterzahlspiel war gut. Und wir haben drei Punkte geholt. Und danach kommt eigentlich lange nichts mehr. Respekt an den Gegner, der defensiv gut war und es uns in der der neutralen Zone schwer gemacht durchzukommen. Trotzdem kann ich wieder einmal nicht mit dem zufrieden sein, wie wir gespielt haben. Das größte Problem ist, dass wir seit Wochen nicht richtig trainieren können, weil viele Spieler krank waren oder noch immer sind.“
Dank der mit dem knappen 1:0-Heimsieg gegen Landsberg eingefahrenen drei Punkte haben die Starbulls als Tabellenzweiter immerhin den Vorsprung auf Rang drei von einem auf vier Zähler ausbauen können, da Verfolger Deggendorf in Höchstadt mit 2:4 verlor. Am Sonntag gastieren die Starbulls bei den Lindau Islanders. Dort ist seit Kurzem der Ex-Rosenheimer John Sicinski als Headcoach verantwortlich und soll den derzeit Tabellenvorletzten noch in die Playoffs hieven. Zudem haben die Lindauer mit dem 26-jährigen US-Amerikaner Ace Cowans kürzlich einen vierten Importspieler und mit Philipp Lehr jüngst einen weiteren Torhüter verpflichtet. Spielbeginn in der Lindauer Eissportarena am Eichwald direkt am Ufer des Bodensees ist um 18 Uhr.
Oberliga Süd
Die Eishockey Oberliga (OL) ist die dritthöchste Eishockey Spielklasse in Deutschland und ist war bis zur Saison 1957/1958 die höchste und bis zur Saison 1973/1974 zweithöchste Spielklasse im deutschen Eishockey. Seit der Saison 2015/2016 ist die Oberliga in die Gruppe Nord und die Gruppe Süd aufgeteilt.
Nach den Hauptrunden, spielen die beiden Gruppen in den Play-Offs den Oberligameister und zu gleich den Aufsteiger in die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL 2) aus. Die vierletzten Mannschaften der Hauptrunden Oberliga Gruppe Süd, spielen in einer Verzahnungsrunde gegen die acht besten Mannschaften der Bayernliga den Absteiger und Aufsteiger in die Oberliga bzw Bayernliga aus.
Mehr Informationen über die Oberliga Süd & Nord erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de
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