Oberliga - Hamburg macht trotz Negativserie einen Schritt nach vorn gegen die Hannover Scorpions

 

(Oberliga/Hamburg) (Karsten Freese) Wieder eine Heimniederlage, wieder sehr knapp, wieder sehr unnötig und wie immer sehr frustrierend. Dennoch fand Herbert Hohenberger nach dem Spiel „Der Dezember fängt besser an als der November aufgehört hat“ und dahinter verbarg sich mehr als die Schönfärberei eines Trainers während sich sein Kollege Dieter Reiss offenbar nicht sicher schien ob er so richtig oder nur ein bisschen gewonnen hat.

 

KF 18 SP Crocodiles Scorpions EOL
(Foto: Karsten Freese)

 


 

 

Das erste Drittel gehörte ganz klar den Crocodiles und zwar nur den Crocodiles. Die machten schlichtweg was sie wollten mit den Scorpions und die ließen es straflos mit sich machen. Hannover war offenbar mit einer sehr entspannten Einstellung zum vermeintlich schwachen und erheblich geschwächten Nachbarn nach Hamburg gereist. Christoph Schubert gesperrt, der Krankenstand besorgniserregend und der Hamburger Kader grundsätzlich in engen Grenzen geplant. Da konnte im Grunde nicht viel schiefgehen und dann ging es gleich mal richtig schief.

 


Hamburg mit hohem Tempo und sehr viel Druck nach vorn. So langsam fruchtet das neue System von Hohenberger oder vielleicht muss man auch sagen „endlich“. Tolles Eishockey was die Crocodiles dort geboten haben, auch wenn der Gegner diesem neuen Style völlig überfordert gegenüberstand. Anton Zimmer, erneut bärenstark in der Partie, spielt seit einigen Wochen sehr erfolgreich unter dem Hashtag #Frechheitsiegt, André Gerartz mit wunderbaren und schnellen Kontern, Moritz Isreal bringt im Slot die halbe Abwehr des Gegners zur Weißglut -zeitweise auch den Schiedsrichter- und nicht zuletzt die „üblichen Verdächtigen“ im Team: McGowan, Zuravlev und Mitchell mit drei Toren binnen 5 Minuten – genau in dieser Reihenfolge. Es hätte nur so weitergehen müssen.

 


Hannover im zweiten Drittel langsam stärker werdend und Hamburg fühlte sich mit der 3:0 Führung offenbar zu sicher, bisher war jeder Angriff der Scorpions an Kai Kristian eher harmlos gescheitert oder schon einige Meter vorher verpufft. Das funktionierte nur bis zur 29. Minute denn auf einmal endete der Angriff der Scorpions im Tor der Hamburger wohin Christoph Koziol die Scheibe verlegt hatte. Der Anschlusstreffer zum 1:3 bekommt eine besondere Bedeutung, wenn Michael Budd ganze 22 Sekunden später das 2:3 auflegt. Hamburg plötzlich erschrocken, verwirrt, verunsichert und letztlich auch den Faden verlierend. Plötzlich bekommt der scheibenführende Gegenspieler wieder 50 cm Freiraum vor seinen Füßen zugesprochen, genug um einen präzisen Pass zu spielen. Der Check wird zu halbherzig gefahren, der Gegner eine halbe Sekunde zu spät angegriffen. Verschwunden war das sehenswerte Spiel des ersten Drittels, Hamburg in ständiger Rückwärtsbewegung und Hannover mit dem Ausgleich durch Sean Fischer in der 33. Minute.

 


Das letzte Drittel war dann, es mag skurril klingen, das beste Drittel seit langem in Hamburg, obwohl kein einziges Tor fiel. Streng genommen passierte fast gar nichts und trotzdem war es toll anzusehen. Zwei Teams die sich nahezu neutralisierten aber eben nur nahezu. Hannover mit einem Hauch mehr Leistung, Genauigkeit und Konsequenz aber das reichte am heutigen Tag nicht um dem verbliebenen Hamburger Rest-Kader in die Knie zu zwingen der aber in den Schlussminuten sichtlich an Energie verlor. Dennoch reichte es um das 3:3 über die reguläre Zeit zu bringen. Aus der Traum vom Torfestival der Scorpions, keine 3 Punkte im Vorbeigehen, kein Trainingsspiel bevor am Sonntag die Moskitos Essen in Hannover antreten müssen. Harte Arbeit für die Scorpions, um überhaupt die Overtime zu erreichen, für Hamburg sowieso.

 


Die Overtime ging schnell. Kein Torschuss für Hamburg und nur einer für Hannover. Mehr war nicht nötig, 3:4 und der Hannoveraner Anhang feierte sein Team das im Gegensatz zu seinem Coach sichtlich erleichtert war.

 


Etwaige Träume auf ein direktes erreichen der PlayOffs sollte man in Hamburg spätestens jetzt ein wenig zur Seite schieben und dabei geht es gar nicht um die Tabellensituation an sich. Die aktuelle Oberliga ist nur noch dem Namen nach eine Oberliga, zu hoch ist die Leistungsdichte geworden, so stark das Gefälle der verschiedenen Etats. Hier entwickelt sich derzeit eine Art DEL3 und es bleibt abzuwarten, ob diese Blase irgendwann platzt oder ob alle Teams mittelfristig in der Lage sind, diesen Weg mitzugehen.

 


Hamburg muss seinen Kader erheblich nachbessern, um solche Verletzungssorgen besser kompensieren zu können und vor allem muss Herbert Hohenberger seinen Weg konsequent weitergehen dürfen. Den Fortschritt sieht man von Spieltag zu Spieltag deutlicher, aber ein Trainer muss auch genügend Spieler auf das Eis bringen können die in der Lage sind, Vorgaben und Ansprüche des Coaches umzusetzen. Die abgelaufene Saison war Hype, Erfolg und Spaß in Hamburg, gestützt auf eine Underdog Rolle, die Hamburg in dieser Saison nicht als Trumpf im Ärmel hat. Jetzt heißt es, die zweite Saison konsequent zum Test und zur Neuausrichtung zu nutzen. Dann können die Crocodiles in den kommenden Jahren auf einem Niveau spielen, wie man es z.B. aktuell bei Teams aus Leipzig oder Hannover sehen kann.

 



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