München holt sich Spiel 1 in Berlin mit einem 3:4 Auswärtssieg

 

PENNY-DEL (Berlin/HG)  In der Mercedes-Benz Arena hieß es nur knapp 24 Stunden nach dem nervenaufreibenden Spiel Nummer 5, das die Eisbären gegen Mannheim für sich entschieden haben, Showdown zu Finalspiel Numero Uno an gleicher Stelle. München reiste entspannt und erholt in die Bundeshauptstadt, hatten die Red Bulls doch etliche Tage frei zum Aufladen der Akkus nach ihrem Sweep gegen Wolfsburg.  Würden den Eisbären die Körner heute Abend reichen, um sich gegen die Bayern zu behaupten oder konnte Don Jacksons Mannschaft die Müdigkeit der Berliner für sich nutzen?  Wer hatte am Ende die Nase vorne? Der 8-fache Champion aus Berlin oder der dreimalige Meister aus München?

Schließlich gewannen die Red Bulls aus München nach einem 0 zu 3 Rückstand noch mit 4 zu 3 gegen Berlin und holten sich das Heimrecht zurück. Hager war Doppeltorschütze und Redmond markierte den Siegtreffer.

 

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(Fotoquelle City-Press)  Redmond als Matchwinner in Berlin

 


Die Eisbären Berlin warfen in einer hart umkämpften Serie die Adler Mannheim aus dem Rennen und zogen als Hauptrundenerster und Titelverteidiger in das diesjährige Finale ein, wo sie auf eine ausgeruhte Münchener Mannschaft trafen, die versuchten, den amtierenden Champion zu entthronen. In den bisherigen Playoffs der vergangenen Jahre hatte Berlin gegen den heutigen Gegner nicht viel zu bestellen. Diese Statistik wollten die Eisbären heuer zu ihren Gunsten drehen.

 

Streu (Co-Trainer): „Das Halbfinale hat uns viel Kraft gekostet aber wir sind bereit für das Finale. Die Jungs hatten natürlich frei, es gab kurze Schlafpausen. Für beide Teams ist dies kein Vorteil, es sind zwei top Mannschaften, jeder will sein bestes Spiel bringen. Wir haben uns anders eingestellt gegen München. Vom Kopf her müssen die Spieler bereit sein, eine gute Mentalität ist gefragt.“

 

Der EHC Red Bull München reiste mit frischer Energie und leichten Beinen nach Berlin, nachdem die Red Bulls im Halbfinale gegen Wolfsburg weniger Probleme hatten als prognostiziert wurde. Demzufolge beobachteten sie die zusätzlichen Berliner Spiele gemütlich von der Couch aus und legten ihren ganzen Fokus auf Regeneration und Matchanalytik im Vorfeld, wobei sie sich auf zwei potentielle Kontrahenten konzentrieren mussten.

 

Jackson:Well we are here and ready for the game. I never experienced something like that before, not knowing the opponent until the day before. When the puck drops then everything counts. Every prediction is tough right now. We want to play our style and take advantage of the mental factor.

 

Clarks Hammer und die special teams machen den Unterschied

 

Es war alles angerichtet, nachdem die deutsche Nationalhymne intoniert wurde. Wie würde sich Berlin aus der Affäre ziehen, da sie binnen 24 Stunden das nächste Spiel absolvierten gegen einen ausgeruhten Gegner. Niederberger rettete gleich bravourös gegen Parkes, der völlig frei vor ihm auftauchte. Die ersten Minuten dominierten die Gäste, welche die Hausherren von Beginn an unter Druck setzen und ihre Spritzigkeit nutzen wollten. Andererseits lebten die Berliner von den gestrigen Endorphinen und Glücksgefühlen nach dem Einzug ins Finale.

 

Berlin würde bestimmt den Fokus zuerst auf die Sicherung der Defensive legen, so ähnlich wie sie es gegen Mannheim umsetzten. Die Gastgeber setzten jedoch gefährliche Nadelstiche in Richtung Haukeland. Berlin wirkte erstaunlich frisch und agil und zeigten dies auch in den letzten Wechseln. Mik, der gestern noch wenig Eiszeit erhielt, bekam heute mehr Gelegenheit, sein Können zu demonstrieren. Dann parierte Niederberger gleich zweimal gegen Tiffels in höchster Not.

 

Nach einer seltenen Unaufmerksamkeit in der Münchener Defensive hämmerte Clark in der 12. Spielminute die Scheibe unhaltbar ins Netz zur Berliner Führung. Das tat der Halle und den Akteuren mehr als gut, die Stimmung konnte nicht besser sein.

 

Nach dem Powerbreak spielte Berlin sein erstes Powerplay, welches bis dato ausgezeichnet lief. Byron versuchte es dann ganz untypisch mit einem Solo, scheiterte aber an Haukeland. Dann passierte es doch noch mit dem Überzahltreffer in der 15. Spielminute durch Boychuk, der den Puck, der dem Münchener Szuber noch unglücklich durchrutschte, einnetzte.

 

Ein Berliner Solo blieb erfolglos, da er im letzten Moment behindert wurde; die logische Strafzeit folgte aber nicht. Einen 2 auf 1 Konter unterbanden die Berliner geschickt. Berlin zeigte ein beherztes erstes Drittel, forsch und mit viel Vorwärtsdrang. Den zwei Tore Vorsprung hatten sie sich redlich verdient. München war noch auf der Suche nach der Finalform.

 

Pföderl: „Ja, es passt so weit, wir sind fit. Es ist ein Finale.”

 

Nächster Nackenschlag durch Pföderl, Münchens Hager schnürt Doppelpack, Smith gleicht aus

 

Bisher ließen die Münchener etliche hochkarätige Chancen ungenutzt. Hier mussten sie kaltschnäuziger agieren. Weit gefehlt, denn nach nur 43 Sekunden markierte Pföderl das 3 zu 0 als er seinen eigenen Rebound verwertete. Berlin war bisher höchst effizient unterwegs und auch taktisch stellten sich die Eisbären recht geschickt an. München wirkte sichtlich genervt und angeschlagen. Dann packte Teufelskerl Niederberger seine Fanghand aus und parierte den Schuss von Smith, der wohl zu viel Zeit zum Nachdenken hatte.

 

Dann bekam München eine 2 plus 2 Überzahl zugesprochen wegen zu hohen Stocks mit Verletzungsfolge gegen Clark. Das war nun die Gelegenheit für die Gäste, um ins Spiel zurückzufinden. Die Gäste legten aggressiv los und hatten gleich Top Chancen. Es gab mehrfach ein Getümmel vor Niederberger, doch dieser blieb die Ruhe selbst und wehrte alles ab, was auf sein Gehäuse kam.

 

Unfassbar, was Niederberger alles rausfischte. Jetzt musste der Videobeweis bemüht werden: die Übertorkamera bekam dabei wichtige Bedeutung. On ice wurde seitens der Refs auf keinen Treffer entschieden. Dies wurde von Rohatsch bestätigt und der Berliner Goalie hatte wohl den Save des Jahres aufs Eis gezaubert. München kreierte viel Verkehr vor Niederberger und Wiederer warf sich heroisch in den Schuss.

 

9 Sekunden vor Ablauf der langen Strafe gelang München durch seinen Kapitän Hager in der 30. Spielminute auf die Anzeigetafel.

Nun war München im Match angekommen und schon gab es den nächsten Videobeweis, der nun zugunsten der Gäste ausgesprochen wurde. Jetzt wurde die Begegnung hochspannend und aus dem komfortablen drei Tore Vorsprung wurde nun nur noch ein Treffer. Torschütze war in der 32. Spielminute erneut Hager, der nun vorbildlich voranging.

 

Und es dauerte wiederum nicht allzu lange, bis München tatsächlich ausglich in Person von Smith. Dies hatte sich irgendwie abgezeichnet im Mittelabschnitt. Welch Comeback Qualitäten bei den Red Bulls! Jetzt schienen die Gäste angekommen zu sein, die Physis nahm zu, die Checks wurden zu Ende gefahren. Das Remis war nun hochverdient. Tiffels hatte dann die große Möglichkeit zur Führung, doch die Berliner schafften es mit vereinten Kräften, die Scheibe weg zu bugsieren.

 

Ein furioses zweites Drittel ging ganz klar an die Gäste, welche die Begegnung inzwischen ausgeglichen gestalteten. Diese Trendwende offenbarte sich auch in der Torschussstatistik und bei den gewonnenen Bullys.

 

Hager: „Wir brauchten über 20 Minuten, um in der Serie anzukommen. Wenn wir auf dem Level mitspielen, dann sind wir da. Es lag bisher an den Zweikämpfen, das hat nun besser geklappt. Man muss härter arbeiten in einem Finale.“

 

Redmond trifft ins Berliner Herz und entscheidet die Partie

 

Es war nun interessant zu beobachten, wie die Berliner mit dem aktuellen Spielstand umgingen, nachdem sie bereits 3 zu 0 in Front lagen. München war sicherlich bedacht, den schlechten Start aus dem zweiten Drittel zu vermeiden. Noebels sorgte vor Haukeland für mächtig Betrieb. Wissmann leistete sich nun einen unnötigen Konzentrationsfehler und musste deshalb in die Kühlbox. Oft sind es die berühmten Kleinigkeiten in einem Finale. Berlin hielt sich schadlos und die Partie wurde offener mit Chancen hüben wie drüben.

 

Berlin musste vor den Kontern der Münchener auf der Hut sein. Das Back-Checking der Hausherren funktionierte nun besser und keines der beiden Teams wollte einen Fehler begehen. Etliche Schläger gingen zu Bruch und der Doppeltorschütze Hager musste auf die Strafbank. Dieser Lapsus blieb ohne Folgen für die Gäste. Tiffels prüfte erneut Niederberger, der cool blieb. Pföderls Zuspiel konnte sein Buddy Noebels nicht verwerten, denn sein Schuss war zu zentral.

 

In der 55. Spielminute drehten die Münchener tatsächlich die komplette Partie zu seinen Gunsten: Torschütze war Redmond, der perfekt bedient wurde. War dies nun die Vorentscheidung? Was hatte Aubin noch im Köcher? Wann würde Niederberger vom Eis gehen? Die Eisbären mussten bald volles Risiko gehen, es waren nur noch 3 Minuten auf der Uhr. Gut 1 Minute vor der Sirene brachte der Headcoach Aubin den sechsten Feldspieler.

Schließlich holte sich der EHC Red Bull München den ersten Finalsieg in Berlin und erwartete die Eisbären am Sonntag in der Olympia Eishalle zum zweiten Duell.

 

Hördler: „Hut ab vor unserer Teamleistung, wir haben alles reingehauen. Es sind die Kleinigkeiten, wir haben gut gespielt und hatten heute eine gute Chance zu gewinnen. Es gab falsche Wechsel, die passieren können, heute waren es ein paar Mal zu viel. Das ist aber keine Dramatik.

 

Abeltshauser: „Wir haben Moral bewiesen. Vor dem Rückstand haben wir schon große Chancen liegengelassen, haben aber nicht aufgegeben, irgendwann sind sie dann auch reingegangen. Wir sind stolz auf den Sieg, aber übermorgen geht es schon weiter. Ungenaue Pässe hatten wir heute, die Scheiben müssen konsequenter raus, wir müssen ordentlicher agieren.“

 

Finale Spiel 1 vom 29.04.2022

Eisbären Berlin – EHC Red Bull München 3:4 (2:0|1:3|0:1)

 

Tore:

1:0 |12| Clark (Nielsen)

2:0 |15| Boychuk (Clark, White) PP1

3:0 |21| Pföderl (Noebels, Byron)

3:1 |30| Hager (Ortega, Blum) PP1

3:2 |32| Hager

3:3 |35| Smith (Ortega, Ehliz)

3:4 |55| Redmond (Tiffels, Abeltshauser)

 

1. Drittel Statistik:      12:8 Schüsse, 7:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

2. Drittel Statistik:      10:22 Schüsse, 9:14 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:0

3. Drittel Statistik:       8:8 Schüsse, 7:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

  

Haupt-Schiedsrichter:  Rohatsch  / Schrader

 

Zuschauer: 10.015

 

Aufstellung:

 

Berlin: Niederberger; Ellis, Müller, Pföderl, Byron, Noebels, Hördler, Wissmann, White, Boychuk, Fiore Jensen, Depres, Nielsen, Wiederer, Clark, Geibel, Mik, Streu, Bokk.

 

München: Haukeland; Blum, Daubner, Ortega, Smith, Ehliz, Boyle, MacWilliam, Parkes, Street, Tiffels, Redmond, Abeltshauser, Mauer, Kastner, Gogulla, Szuber, Schütz, Hager, Varejcka.

 

 


 

Aktuelle Tabelle 

 

 


 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 



 

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