Düsseldorf bezwingt Nürnberg erneut und zieht mit einem 1:3 Auswärtssieg ins Viertelfinale gegen München ein – Fischbuch und O’Donnell mit je 3 Scorerpunkten

 

PENNY-DEL (Nürnberg/HG)  Showdown in der Arena Nürnberger Versicherung: im Pre-Playoff Match Nummer 3 musste die Entscheidung über den Einzug in das Viertelfinale fallen. Nach einem hochdramatischen Spiel in Düsseldorf vor 24 Stunden holte sich Nürnberg den Heimvorteil wieder zurück und hoffte, den Rückenwind vom späten Comeback Erfolg bei der DEG mitzunehmen. Düsseldorf wollte nahtlos an seine bärenstarke Vorstellung vor drei Tagen anknüpfen und erneut als Sieger vom Eis gehen. 

Schließlich gewann die Düsseldorfer EG dank einer bärenstarken Auswärtsleistung auch das zweite Spiel im Hexenkessel von Nürnberg. Die Special Teams um Fischbuch und O’Donnell machten den Unterschied und der famose Pantkowski wurde zum Helden in seinem erst dritten Playoffmatch seiner noch jungen Karriere.

 

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(Fotoquelle Birgit Eiblmaier) Es ging hoch her im dritten Spiel

 


Die Nürnberg Ice Tigers kehrten mit großem Selbstvertrauen in die Heimat an die Pegnitz zurück, nachdem sie ein fast aussichtsloses Match am Ende noch zu ihren Gunsten drehten und den Serienausgleich erzwingen konnten. Dank einer fantastischen Moral, dem unermüdlichen Willen, zu keiner Sekunde der Begegnung aufzugeben und dem geplatzten Knoten im Powerplay belohnte sich das Team um Headcoach Rowe für dieses ‚Do or Die Match‘ zuhause vor den eigenen frenetischen Fans, welche die Arena sicher zu einem Hexenkessel werden ließen. Brown konnte heute wieder auflaufen nach seiner großen Strafe vom Vorabend und Bodnarchuk war wieder mit von der Partie.

 

Mebus: Es waren drei Kapitel, im Bus, zuhause und am Nachmittag nochmals. Das Gleiche galt für die DEG ebenso. Emotional war es ein Wechselbad der Gefühle gestern, aber es geht bei null wieder los. Man muss sich mental drauf einstellen, wir sind auf einem guten Weg, haben bisher ein gutes Hockey gezeigt. Wir sind gut eingestellt und müssen mindestens 1 Tor mehr als Düsseldorf schießen und unser Spiel ab Drittel 2 von gestern auch heute aufziehen.”

 

Die DEG gab ein Spiel doch noch aus der Hand, das eigentlich schon entschieden schien. Zweimal konnte ein drei Tore Vorsprung nicht in einen Sieg am Ende umgemünzt werden. Das war sehr bitter für das Team um Assistenzcoach Dolak, welches ein herausragendes erstes Drittel zeigte mit höchster Effizienz. Letztlich scheiterte man an immer bissigeren Nürnbergern, die alles in die Waagschale warfen und sich die Verlängerung redlich verdient hatten. Dann wurden zwei hochkarätige Chancen nicht genutzt und es kam wie es kommen musste mit dem Lucky Punch zugunsten der Franken. Der verletzungsbedingte Ausfall von Cumiskey wog heute bei der DEG schwer ebenso wie das Fehlen von Nowak. Ein positiver Stimulus war jedoch die Tatsache, dass Harold Kreis wieder hinter der Bande das Kommando gab.

 

Fischbuch: Es war nach dem Spiel schon bitter, ist aber jetzt abgehakt und der Fokus liegt auf heute. Wir wissen worum es geht, wir waren bisher recht ordentlich in allen Spielen. Wir gehen jedes Spiel gleich an wie bisher und müssen mehr Tore als Nürnberg erzielen und unser Spiel über die kompletten 60 Minuten durchziehen.”

 

Effektivität der DEG mit knapper Führung

 

Nürnberg hatte das Momentum definitiv auf seiner Seite nach dem gestrigen Comeback Erfolg am Rhein. Bei der DEG stand Verteidiger Ebner immer noch auf Abruf, da sein Nachwuchs noch auf sich warten lässt. Für alle Fälle ist er mit dem eigenen Auto angereist, um sofort handeln zu können. Sollte das Signal ertönen, hätten die Düsseldorfer in der Verteidigung eine erhebliche Schwächung zu verkraften.

 

Eine erste brenzlige 3 gegen 4 Konstellation überstand Nürnberg zwar, aber just als die Hausherren zu viert waren, traf Barta nach einem genialen Zuspiel in der 6. Spielminute zur Gästeführung, die jedoch nur 76 Sekunden Bestand hatte, denn dann egalisierte Friedrich. Es war das erwartet enge Match mit harten Zweikämpfen an der Bande. Die Hausherren zogen von jedem Winkel aufs Tor ab, das erneut von Pantkowski gehütet wurde.

 

Der emsige O’Donnell hatte seinen Moment mit einem perfekten Flip Pass, auch gehobener Pass, auf den losstartenden Ex-IceTiger Fischbuch, der diese Scheibe in der 12. Spielminute eiskalt zur erneuten Führung verwertete. Schon wieder demonstrierte die DEG ihre Effektivität. Nürnberg skatete gewohnt viel und nutzte alle möglichen Laufwege der Mitspieler. Dann zankten sich Proft und Karrer an der Spielerbank der Gäste und die Fäuste flogen erneut. Es entwickelte sich wieder das bereits gewohnte wilde Spiel mit offenem Visier auf beiden Seiten. Bodnarchuk erwies sich als perfekte Ergänzung des Nürnberger Line Ups.

 

Beim Powerplay der Hausherren zeigte Reimer seine Übersicht und Brown war ein wichtiger Aktivposten beim Spielaufbau und die Scheibe hoppelte am Tor vorbei. Düsseldorf präsentierte sich genauso treffsicher und nahm einen ein Tore Vorsprung in die Kabine mit dank zweier Treffer ihrer Schlüsselspieler Barta und Fischbuch. Letzterer sammelte weitere 2 Assistpunkte im ersten Abschnitt und verbuchte in dieser Serie bereits 7 Scorerpunkte.

 

Friedrich: „Es ist eine hitzige Serie, Strafen sind nie gut. Wir wollen Traffic vor dem Tor erzeugen, das war genau das was wir wollten beim Ausgleich.“

 

Treffsicheres Powerplay der DEG

 

Welches der beiden Teams würde besser aus der Kabine kommen? Es ging munter weiter und rauf und runter. Das aggressive Forechecking der Gäste verhinderte einen kontrollierten Spielaufbau der Franken.  Järvinen und seine profunde WM-Erfahrung für Finnland war eine Bereicherung für die DEG. Nach einem Gewühl vor Pantkowski gingen die verbalen Auseinandersetzungen sofort weiter, doch man hatte sich etwas im Zaum.

 

Schmölz nahm dann wertvolle Sekunden von der Uhr bei eigener Unterzahl und Reimer tat es ihm gleich. Somit funktionierte das Penalty Killing optimal. Pantkowski packte dank Maske und Schulterbereich dann einen Weltklasse Save gegen Schmölz aus und das zweite Powerbreak stand auf dem Programm, um die Gemüter etwas abzukühlen. Düsseldorfs Defensive absolvierte bisher eine sehr solide Partie und ließ wenig zu. Auch Nürnberg erwies sich sehr diszipliniert in der eigenen Verteidigungszone.

 

Beim nächsten Powerplay für die Gäste dauerte es nur 4 Sekunden und die Scheibe lag erneut hinter Treutle im Kasten. Torschütze war O’Donnell in der 32. Spielminute. Besser hätte der Zeitpunkt für diesen Treffer nicht sein können aus Sicht der DEG. Bisher machten die Special Teams den Unterschied zugunsten von Düsseldorf und das unschätzbar nützliche Händchen von Fischbuch, der hier erneut assistierte. In diesem Kontext trifft der Begriff ‚Schlüsselspieler‘ voll und ganz zu.

 

Der andere Key Protagonist Barta marschierte dann auf Treutle zu und verzog knapp. Die letzten beiden Minuten im Mittelabschnitt agierte Nürnberg wieder in Überzahl; das wäre der ideale Zeitpunkt für den wichtigen Anschlusstreffer, doch die DEG hätte fast für den nächsten Nackenschlag beim Konter gesorgt. Letztlich standen die Gäste gut in der Box und gingen mit zwei Toren Vorsprung in das letzte Drittel, auch weil Reimer nur die Latte anvisierte.

 

Mayenschein: „Schon die ganze Serie über waren Strafen grundsätzlich ein Problem. Wir haben es gut hingekriegt im zweiten Drittel. Man fühlt sich ohne Strafzeiten besser und kann mit 4 Reihen gut rotieren. Es geht von Drittel zu Drittel, von Wechsel zu Wechsel.“ 

 

Nürnberg kämpft aufopferungsvoll, aber Düsseldorf rettet den Sieg über die Zeit

 

Bisher war die Torschuss Statistik absolut ausgeglichen, lediglich das Powerplay klappte bei Düsseldorf wesentlich besser und mit Fischbuch und O’Donnell hatte die DEG zum wiederholten Mal zwei Top Torjäger in ihren Reihen, die lieferten und heute Abend schon jeweils 3 Scorerpunkte verbuchen konnten. Das Spiel mit und ohne Puck war nun wichtig, während die Sicherung des eigenen Gehäuses ganz klar im Vordergrund stand. Imme wieder war ein Stock der Gäste dazwischen und der strukturierte Aufbau ging den Franken nicht so leicht vom Schläger. Auch für das eine oder andere Icing war sich die DEG nicht zu schade.

 

Die Hausherren probierten nun auch mit Einzelaktionen zum Erfolg zu kommen, doch in dieser heißen Phase der Playoffs konnte es nur über das Kollektiv gehen. Düsseldorf agierte nun verständlicherweise mehr passiv, mit einfachem Hockey sprich einem Chip raus aus der Zone wollte man hier als Sieger vom Eis gehen und setzte auch den einen oder anderen Block. Die Ice Tigers rannten an und waren bestrebt, den Anschlusstreffer zu erzwingen. 

Pantkowski wurde mit vielen Schüssen eingedeckt, doch am Hexer im Tor der Gäste gab es kein Vorbeikommen, weil immer sein Schoner zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle war. Langsam begann die Crunchtime im alles entscheidenden Spiel um den Einzug ins Viertelfinale, wo als Gegner München schon wartete.

 

Düsseldorf verteidigte leidenschaftlich und ihr Keeper blieb der ruhige und coole Rückhalt im Team. Ein 3 auf 2 Konter wurde schon wieder von einem DEG Akteur weggeblockt und die Sekunden verronnen im Sinne der Düsseldorfer.

Maskottchen Pucki und die Fans sorgten für Gänsehautstimmung im Stadion und puschten die Spieler regelrecht nach vorne, es war ein richtiger Playoff Hexenkessel. Auch Sportdirektor Ustorf hielt es nicht mehr auf der Tribüne, sondern er begab sich nach unten, um auf Augenhöhe zum Geschehen zu sein.

 

Jetzt musste das vierte Powerplay für die Hausherren was Zählbares ergeben knapp 6 Minuten vor dem Ende. Düsseldorf überstand auch diese Unterzahl und war nun der Qualifikation sehr nahe, denn es waren nur noch 3 Minuten zu spielen und Treutle ging bald vom Eis für einen sechsten Feldspieler. Dann zeigte Pantkowski seinen bisher besten Save mit seiner Stockhand, als die Nürnberger schon jubeln wollten. Dies war das Playoff Highlight der Serie!

 

Schließlich siegte Düsseldorf in Spiel 3 in Nürnberg mit 3 zu 1 und spielte nun im Viertelfinale gegen die Red Bulls München. Es war auch ein Sieg für ihren Headcoach Harold Kreis, der ja bekanntlich die DEG zum Ende der Saison verlassen wird. Nürnberg haderte mit seiner Chancenverwertung und musste sich letztlich geschlagen geben.

 

Reimer: „Düsseldorf war besser, Hut ab vor den Fans, die waren bereit, mehr gibt es nicht zu sagen.”

 

Barta: „Ich bin sehr stolz, es war eine tolle Serie. Gestern wow, ich habe schon viel erlebt, aber das gestern noch nicht. Es ist immer wichtig, wie man sich erholt und ins Spiel reinkommt. Respekt an die Mannschaft, Harry ist wieder da und wir haben ihm den Sieg geschenkt, da er 2 Jahre keine Playoffs hatte. Nach dem Spiel in Augsburg war es sehr emotional mit ihm, wir haben es gut verkraftet, sind glücklich über dieses Ende, grad mit so einer jungen Mannschaft. Wir fanden die richtigen Worte.“

 

Rowe: „We battled so hard last night in Düsseldorf, you give Harry and his boys credit. We kept going, it was an amazing season, great series but disappointed, this place is crazy, they showed character, young guys played, next year we take a step forward and come back.“

 

Kreis: „Wir haben viel Charakter gezeigt, vom Eröffnungsbully an wollten wir gewinnen. Auf den blauen Linien waren wir konsequent und im letzten Drittel waren wir sehr diszipliniert. Teamgeist und Kampf waren entscheidend. Pante hat super gespielt, sein big big save war grandios. Das Glück erarbeitet man sich auch, er stand seinen Mann, wenn man ihn brauchte. Der Gegner München spielt auch sehr druckvoll, wir müssen es einfach halten, aber jetzt erholen wir uns und ruhen uns aus.“

 

Pre-Playoff-Spiel 3, 08.04.2022

Nürnberg Ice Tigers - Düsseldorfer EG 1:3 (1:2|0:1|0:0)

 

Tore:

0:1 |06| Barta (O’Donnell, Fischbuch) PP1

1:1 |07| Friedrich (MacLeod, Mebus)

1:2 |12| Fischbuch (O‘Donnell, Zitterbart)

1:3 |32| O‘Donnell (Fischbuch, MacAulay) PP1

 

1. Drittel Statistik:    12:10 Schüsse, 6:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:8

2. Drittel Statistik:     7:9 Schüsse, 11:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

3. Drittel Statistik:     16:1 Schüsse, 11:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

  

Haupt-Schiedsrichter:   Bruggeman (USA) / Schrader (USA)

 

Zuschauer: 6.183

 

Aufstellung:

 

Nürnberg: Treutle; Bodnarchuk, Parlett, Fox, Brown, Lobach, Welsh, Bender, Reimer, Fleischer, Schmölz, Weber, Mebus, Friedrich, MacLeod, Sheehy, Karrer, Kislinger, Jahnke, Ustorf

 

Düsseldorf: Pantkowski; Zitterbart, Ebner, Fischbuch, MacAulay, Proft, Heinzinger, Järvinen, Eder, Barta, O’Donnell, Geitner, Trinkberger, Ehl, Svensson, D’Amigo, Schiemenz, Bittner, Mayenschein, Fischer.

 

 


 

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