Augsburg bezwingt aufopferungsvoll kämpfende Steelers mit 3 zu 1 – Doppelschlag binnen 54 Sekunden durch Stieler und Puempel

 

PENNY-DEL (Augsburg/HG)  Im Curt-Frenzel-Stadion trafen die Augsburger Panther auf den unmittelbar hinter ihnen rangierenden Tabellennachbarn aus Bietigheim. Wieder mal ein 6 Punkte Match, um den Anschluss an die Pre-Playoff Plätze zu wahren. Während der AEV zuletzt zwei Niederlagen einstecken musste, reisten die Ellentaler mit einer zuletzt makellosen Erfolgsbilanz von 5 Siegen in die Fuggerstadt. Augsburg mit der schlechtesten Offensive traf auf die miserabelste Defensive der Bietigheimer, man war gespannt, wer sich mit welcher Spieltaktik heute Abend durchsetzen würde.

 

Schließlich feierten die Augsburger Panther am Ende einen mühevollen 3 zu 1 Heimsieg gegen die Bietigheim Steelers, die mit einem arg dezimierten Kader mutig und tapfer bis zum Schluss dagegenhielten.

 

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(Fotoquelle Dunja Dietrich)

 


Augsburg hatte bisher in der Liga die wenigsten Spiele absolviert. Die beiden vergangenen Auswärtspleiten sollten abgehakt sein und der Fokus wieder auf die beeindruckende Heimstärke gelegt werden, denn die letzten beiden Partien im Curt-Frenzel-Stadion konnten erfolgreich gestaltet werden. Als zweitbestes Heimteam der gesamten Liga mit einem famosen Punkteschnitt von 2,15 hatten die Panther heute gute Karten für weitere wichtige Zähler. Auf Payerl musste Augsburg wegen einer Sperre verzichten.

 

Bietigheim avancierte zuletzt zur Mannschaft der Stunde, denn sie ritten seit fünf Begegnungen auf einer Erfolgswelle, welche sie binnen kürzester Zeit die rote Laterne abgeben ließ. Inzwischen kletterten die Steelers auf Platz 10 und waren auf Tuchfühlung zu den Pre-Playoff Rängen. Dieses Unterfangen wurde heute sichtlich erschwert, da Coach Naud nur auf ein dezimiertes Line Up zurückgreifen konnte mit lediglich 4 Verteidigern, 8 Stürmern und 2 Goalies. Somit war die Mindestanforderung der Liga mit 10 plus 1 zumindest erfüllt.

 

Mutiger Underdog geht in Führung

 

Bereits nach wenigen Sekunden hatten die Gäste gleich eine erste Einschussmöglichkeit und durften dann ihr erstes Powerplay absolvieren wegen einer Bankstrafe gegen die Hausherren; zu viele Spieler war der Grund. Hier verbuchte Augsburg trotz unterirdischer Unterzahlquote eine Top Chance durch LeBlanc, doch Aittokallio hielt seine Schoner geschlossen. Auch nach abgelaufener Strafzeit erspielte sich der Aufsteiger eine weitere tolle Gelegenheit.

 

Gerade mit ihrem kleinen Kader sollten sie ihre numerischen Überzahlkonstellationen heute effektiv gestalten. Nun mussten die Gäste mit einem Mann weniger auskommen, was sie souverän meisterten. Bisher zogen sich die Steelers achtbar aus der Affäre, doch zu viele Strafen durften sie sich nicht leisten, da sie mit ihren Kräften haushalten mussten.

 

Man merkte überhaupt nicht, dass die Steelers hier mit nur zwei Reihen antraten. Die Gäste spielten beherzt mit und suchten stets den Vorwärtsgang. Ihr Top Scorer und Aushängeschild Sheen war ein klarer Aktivposten. Im zweiten Powerplay ging der Underdog in der 16. Spielminute tatsächlich sogar in Führung. McKnight war der überaus glückliche Torschütze.

 

Die Hausherren fanden bis dato kein Mittel, um das Abwehrbollwerk der Gäste zu knacken. Meisten wurden sie außen gehalten und wenn mal Gefahr im Slot entstand, war Aittokallio auf dem Posten. Es stellte sich die Frage, wie lange Bietigheim diesen hohen Aufwand durchhalten würde.

Augsburg lud wegen individueller Fehler die Gäste mehrfach zu 2 auf 1 Konter ein. Letztlich nahm der Aufsteiger eine knappe Führung mit in die Kabine. Coach Pederson hatte sicher Redebedarf in der Pause.

 

Puempel: „They had too many 2 on 1 or 2 on 0 situations. We have to play our roles and play more structured. Despite a short bench they show character and play really well.“

 

Doppelschlag für Augsburg binnen 54 Sekunden dreht die Partie

 

Das Mitteldrittel begann sofort mit einem Powerplay für die Steelers. Erstmal konnte der AEV nicht richtig agieren, sondern nur reagieren. Welches probate Mittel würden die Fuggerstädter nun aus dem Hut zaubern, um druckvoller zu spielen? In den ersten 5 Minuten war hauptsächlich Roy gefordert, denn Bietigheim machte da weiter wo sie im ersten Drittel aufhörten: sie wirkten hellwach und nahmen sogar selbst das Heft in die Hand. Das war schon beeindruckend, was sie trotz ihres extrem dünnen Kaders hier bisher leisteten.

 

Die Hausherren wirkten etwas ratlos in ihren Bemühungen, sogar beim Powerplay. Die Gäste überbrückten die neutrale Zone wieselflink und ärgerten mit dieser forschen Spielweise den AEV, der sichtlich gereizt war. Das zweite Powerbreak tat den Hausherren wohl gut, denn kurz danach egalisierte Stieler die Gästeführung in der 31. Spielminute. Der Torschütze stand vor dem finnischen Goalie goldrichtig und beförderte die Scheibe geschickt ins Netz. Nur 54 Sekunden später gingen die Augsburger sogar in Front, als Puempel einen Distanzschuss perfekt abfälschte.

 

Binnen nicht einmal einer Minute drehten die Fuggerstädter diese Partie, in die sie bislang nie so richtig reinzukommen schienen. Urplötzlich war dies nun der AEV, den man aus vielen Begegnungen kannte. Dieser Nackenschlag blieb nicht ohne Wirkung bei den Gästen, die für etliche Minuten geschockt waren und wohl immer mehr ihre schweren Beine spürten. Mit ihren abgefälschten Schüssen hatte der AEV scheinbar sein Mittel gefunden und das Augsburger Forechecking war inzwischen weitaus effektiver.

 

Die beiden Bietigheimer Defender Renner und Schüle wiesen bis jetzt schon über 20 Minuten Time on Ice auf, was ja kein Wunder war ob ihrer kurzen Bank. Dieser sehr hohe Wert würde bestimmt neue Dimensionen im Schlussabschnitt erreichen. Max Renner spielte fast ständig, das war zumindest die gefühlte Wahrnehmung von außen.

 

Augsburg kam ins Match zurück dank zweier Blitztore und Bietigheim musste nun für den Schlussabschnitt alle Kräfte bündeln, um vielleicht nochmals zurückzukommen.

 

Preibisch: „Wir haben zwei dumme Fehler gemacht, das hat uns die Gegentore gekostet. Wir müssen einfach wie im ersten Drittel wieder spielen und unsere Chancen reinmachen. Bis jetzt geht es noch mit der Kraft, im letzten Drittel wird es wohl etwas anstrengend, aber wir hatten ein paar Tage frei und konnten Energie tanken.“

 

LeBlanc setzte den Deckel drauf

 

Noch war nichts verloren für den DEL Aufsteiger aus dem Ellental, denn ein Tor lässt sich durchaus aufholen. Augsburg checkte weiterhin mit zwei Mann vor und setzte die Steelers damit gehörig unter Druck. Auf Aittokallio war stets Verlass, denn er ließ keine Rebounds zu und machte seinen Vorderleuten Mut zur Aufholjagd. Das heutige Team von Bietigheim zeigte bisher eine tolle Moral, Chapeau für diese bemerkenswerte Performance mit so wenig Feldspielern!

 

Aittokallio als Turm in der Schlacht bewahrte mehrmals mit fantastischen Reaktionen seine Farben vor einem höheren Rückstand. Eine unnötige Strafe wegen Spielverzögerung brachte die Hausherren wieder in gefährliche Schieflage, denn Stretch hatte sofort die Einschussgelegenheit. Dies war nun die Chance für die Gäste, daraus was Zählbares zu kreieren. Letztlich sprang kein Treffer heraus und Aittokallio musste sein ganzes Können aufbieten, um seine Jungs doch noch im Spiel zu halten.

 

In der 52. Spielminute lag die Scheibe dann hinter Roy im Netz, doch es wurde der Videobeweis bemüht, da offensichtlich der Puck nicht mehr spielbar war. Dies wurde auch von den Schiedsrichtern bestätigt, denn deren Tatsachenentscheidung auf dem Eis konnte nicht eineindeutig widerlegt werden. Bietigheim steckte auch dies schnell weg und probierte wirklich alles, was ihre Kräfte noch hergaben. Das famose Solo vom unermüdlichen Stretch war leider nicht von Erfolg gekrönt.

 

Die Steelers mussten nun volles Risiko gehen und drängten auf den Ausgleich. Doch wie aus dem Nichts markierte LeBlanc in der 56. Spielminute den dritten Augsburger Treffer des heutigen Abends. Gute 2 Minuten vor Schluss brachte Coach Naud den sechsten Feldspieler für seinen Keeper. All in or nothing, so lautete die Devise! Letztlich brachte dieser Schachzug nichts mehr ein.

 

Schließlich feierte Augsburg einen weiteren Heimsieg gegen aufopferungsvoll kämpfende Steelers, die ein beherztes Match lieferten und nahezu auf Augenhöhe agierten. Respekt und Hochachtung vor der Mannschaft von Dany Naud!

 

Renner: „Wir hatten dies schon mal die letzte Saison, sowas schweißt immer zusammen. Hut ab vor den Jungs, die haben alles gegeben. Nur die Gegentore haben wir zu leichtfertig hergegeben. Chapeau, was die Mannschaft geleistet hat. Es zeichnet uns schon länger aus, dass wir im letzten Drittel so gut auftreten, wie wenn ein Schalter umgelegt wird. Schön wären ein paar mehr Feldspieler bis Sonntag. Insgesamt haben wir ein anständiges Auswärtsspiel gezeigt. Nur bitter wegen der Corona Verordnungen, es schmerzt schon ein wenig. “

 

Haase: „Für uns zählt nun jeder Sieg, das war ultrawichtig heute. Man muss Respekt zollen an Bietigheim, Fair Play ist ganz großgeschrieben. Das Anfangsdrittel war ganz schlecht bei uns, es gab in der Kabine eine Ansage, dann haben wir weniger Fehler gemacht. Olli (Roy) hat uns gerettet, am Ende ist es egal, drei Punkte waren heute wichtig. Wir müssen einfach weniger Fehler machen, mehr Geduld mit der Scheibe haben, dann haben wir am Sonntag eine gute Chance zu gewinnen.“

 

42. Spieltag, 14.01.2022

Augsburger Panther – Bietigheim Steelers 3:1 (0:1|2:0|1:0)

 

Tore:

0:1 |16| McKnight (Smereck, Schule)

1:1 |31| Stieler (Bergman, McClure)

2:1 |32| Puempel (Haase, Graham)

3:1 |56| LeBlanc (Campbell, Clarke)  

 

1. Drittel Statistik:      16:9 Schüsse, 9:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:4

2. Drittel Statistik:      18:8 Schüsse, 12:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

3. Drittel Statistik:      13:14 Schüsse, 10:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:0

 

Schiedsrichter:   Hunnius / Kopitz

 

Zuschauer: keine

 

Aufstellung:

 

Augsburg: Roy, Lamb, Valentine, Campbell, LeBlanc, Clarke, Bergman, Rogl, Puempel, Nehring, Saponari, Haase, Graham, Sternheimer, Stieler, McClure, Miller, Eisenmenger Magnus, Eisenmenger Max.

 

Bietigheim: Aittokallio, Schüle, Smereck, Jasper, Stretch, Sheen, Renner, Martinovic, Preibisch, McKnight, Ranford, Weiß, Kuqi.

 

 


 

Aktuelle Tabelle 

 

 


 



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