Iserlohn entführt Extrapunkt in München mit 3:4 Sieg nach Penalty Schießen

 

PENNY-DEL (München/HG)  In der Olympia Eishalle trafen der EHC Red Bull München und die Iserlohn Roosters aufeinander, zwei Teams mit einer durchwachsenen negativen Bilanz in den letzten Begegnungen. Die Fans waren gespannt, ob die Landeshauptstädter es schafften, mit einem Befreiungsschlag aus der momentanen, zulange anhaltenden Misere herauszukommen.Schließlich feierte Iserlohn den zweiten Sieg in Folge mit einem hart erkämpften 3 zu 4 nach Penaltyschießen, obwohl sie schon mit 0 zu 3 geführt hatten. Münchens Aufholjagd wird zwar belohnt, doch die schwarze Serie geht weiter.

 

 

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(Foto: Citypress)

 


München durchlebte in den letzten Wochen viele Downs und wollte unbedingt den Turnaround schaffen. Für die Red Bulls war dies eine ungewöhnlich lange Pleitenserie. Mit nur 2 Erfolgserlebnissen aus den letzten 10 Begegnungen  und lediglich 51 Punkten aus 30 Spielen wurde man seinen eigenen hohen Ansprüchen in keiner Weise gerecht. Das Team um Don Jackson musste zum aktuellen Saisonzeitpunkt schon 15 Niederlagen einstecken, was für den Liga Krösus Anzeichen für eine Krise waren. Die Red Bulls konnten heute Abend nur mit drei kompletten Reihen antreten.

 

Iserlohn konnte nach einer wochenlangen Durststrecke endlich wieder einen Dreier aus Düsseldorf mit an den Seilersee nehmen. Dieser Auswärtserfolg sollte ihnen für die heutige schwere Aufgabe einen Motivationsschub geben. Ihre anfängliche Souveränität zu Beginn der Saison war schon lange dahin und nun mussten sich die Roosters jeden Punkt hart erarbeiten. Dank Ihres neuen alten Co-Trainers Bartman waren sie bereits auf dem richtigen Weg und mit dem neuen Assistenzcoach Akerman aus Linköping (SHL/Schweden) hatten sie nochmals nachgelegt, um in die Erfolgsspur zurückzukehren.

 

Zwei Tore Rückstand für München

 

Den ersten gefährlichen Abschluss verzeichneten die Gäste aus Iserlohn, doch aus den Birken war auf dem Posten. Denkbar schlechter Start für die Hausherren, denn nach knapp 2 Minuten erzielte Broda mit einem verdeckten Handgelenkschuss durch die Beine eines Münchener Verteidigers die Führung für die Roosters. Hier sah der Münchener Keeper etwas unglücklich aus, weil die Scheibe haltbar erschien.

 

Die Red Bulls mussten erpicht sein, ihre bisher schlechte Effizienzstatistik bei abgegebenen Schüssen auf das gegnerische Gehäuse aufzupolieren. Mit 375 Schüssen lagen sie vor diesem Match auf Rang 1 der Liga. Die ersten 10 Minuten gehörten klar den Iserlohnern, die mit einfachem und zielgerechtem Hockey aufwarteten.

 

Nach dem Powerbreak konnte sich Street im Solo am Ende nicht durchsetzen, da er fair abgedrängt wurde. Auf der Gegenseite musste aus den Birken erneut parieren. Das Spiel wurde nun etwas offener und nahm Fahrt auf, doch der Spielfluss war noch nicht erkennbar bei den Hausherren. In der 13. Spielminute packte Acolatse seinen Hammer aus und zimmerte den Puck unhaltbar hinter aus den Birken ins Netz zur zwei Tore Führung der Sauerländer.

 

Nun war München gefordert, ein Zeichen zu setzen, um nicht erneut schon im ersten Drittel bedenklich in Schieflage zu geraten. Das Fehlen von so wichtigen Akteuren wie Tiffels und Ehliz beim Gastgeber machte sich schmerzlich bemerkbar. Bislang konnte sich München keine hochkarätigen Chancen herausspielen, das war definitiv ein Manko. 90 Sekunden vor Drittelpause hatte Schütz den Anschluss auf seinem Schläger, doch Jenike hielt souverän.

 

Iserlohn zeigte eine fast perfektes Auswärtsmatch, verteidigte effektiv und hielt die Münchener meistens außen. Die Red Bulls mussten dringend ein probates Mittel finden, um das Comeback einzuleiten. 

 

Blum: „No, we can’t have that when playing at home. We need to regroup now and come back. Well, they keep it simple. We have a long way to go.”

 

Cornell legt nach, München kämpft sich heran

 

Welchen Zaubertrunk hatte Don Jackson seinen Jungs für den Mittelabschnitt gereicht? Es musste ganz klar eine Reaktion erfolgen auf den blutleeren Auftritt im ersten Drittel. Nach einem weggeblockten Schuss von Gogulla markierte Cornell in der 21. Spielminute sogar den dritten Iserlohner Treffer nach einem super herausgespielten Konter. Der Torschütze stand einfach perfekt im Slot, um den Puck über die Linie zu bugsieren.

Was war nur mit München los? Wo war das Aufbäumen? Bisher war Jenike stets im Bilde vor seinem Kasten und ließ wenig Abpraller zu.

 

Jetzt stand auch noch ein Powerplay für die Gäste an. Mit 75 % Unterzahlquote wies München eine ungewöhnlich schwache Quote auf. Varejcka konnte dann eine Doppelchance nicht ummünzen; das wäre eine Antwort gewesen. Zumindest hielten sich die Red Bulls schadlos in Unterzahl. Bei eigener Überzahl hätte Redmond in guter Schussposition was Zählbares rausholen können, doch Jenike blieb standhaft. Der Roosters Goalie machte einen hervorragenden Eindruck und bewahrte seine Farben vor einem ersten Einschlag.

 

Alles, was Iserlohn aufs Eis brachte, hatte bislang Hand und Fuß. Zieglers Abschluss aus dem Slot wehrte aus den Birken mit seinem rechten Schoner nach außen ab. Die Hausherren verbuchten durchaus ihre Gelegenheiten, scheiterten aber entweder an der vielbeinigen Abwehr der Gäste oder am souveränen Jenike. Die Gäste versteiften sich im Mittelabschnitt mehr aufs Verteidigen und konnten selbst nur noch wenig Aktionen kreieren.

 

Im zweiten Powerplay hintereinander konnten die Gastgeber erneut nicht konsequent in ihre Formation kommen. Trotzdem hatte Smith eine mega Chance und mit Ablauf der Strafe gelang Gogulla der Treffer, der wegen einer potentiellen Kickbewegung des Schlittschuhs vorsichtshalber noch überprüft wurde. Letztlich zählte das Tor und München war zurück im Match.  Iserlohn hielt den zwei Tore Vorsprung und München setzte ein Lebenszeichen.

 

Cornell: „We stick to our game plan, we play simple. We were sitting back a bit, had success when our forecheck was good.“

 

Spätes Lebenszeichen von München, Ausgleich 22 Sekunden vor Schluss, Iserlohn mit Extrapunkt

 

Den Schlussabschnitt begann Iserlohn noch in einfacher Überzahl und hatte durch Jentzsch gleich wieder eine top Gelegenheit zum Ausbau der Führung. München tat sich weiter schwer, was Außergewöhnliches zu kreieren und konnte sich auch nicht mal länger in der Gäste Zone festsetzen. Jenike hatte meistens freie Sicht auf die Scheibe.

 

Die Red Bulls mussten in den letzten 8 Begegnungen stets mindestens 3 Gegentore schlucken. Diese Negativbilanz setzte sich auch heute fort. Nun agierte Iserlohn im Powerplay: Münchens Devise lautete auch in dieser Konstellation, selbst auf einen Shorthander zu gehen. Schütz bekam dazu die Gelegenheit und konnte zumindest ein Bully vor Jenike herausholen.

 

In der 50. Spielminute gelang Parkes ein kurioses Tor, das auch per Video sicherheitshalber analysiert wurde. Es war ein gutes Tor und nun wurde die Partie doch noch hochinteressant zum Ende hin. Würde das Bollwerk der Roosters halten? München warf nun alles nach vorne und startete die Schlussoffensive. Jenike rettete akrobatisch gegen Ortega. Iserlohn richtete sein Augenmerk nur noch auf solide Abwehrarbeit und die Red Bulls rannten an. Was blieb ihnen auch übrig in den verbleibenden 5 Minuten?

 

Iserlohn nahm viele Icings in Kauf und München feuerte aus allen Rohren auf Jenike, der ruhig und gelassen wirkte. Wann würde Jackson seinen Goalie ziehen? Es waren nur noch 3 Minuten auf der Uhr und Jackson nahm die Auszeit. 

Doch alles half nichts, denn die Gastgeber beraubten sich ihrer Möglichkeiten durch eine unnötige Strafe, welche die komplette restliche Spielzeit runterlief. Iserlohn hielt ganz geschickt die Scheibe, um Zeit zu schinden; sie mussten ja kein weiteres Tor ansteuern.

 

Unfassbar: München schaffte es tatsächlich knapp 22 Sekunden vor der Schlusssirene erneut durch Parkes den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleichstreffer. Hut ab vor dieser Energieleistung der Münchener, die einen drei Tore Rückstand egalisierten und zumindest einen Punkt sicher hatten vor der Verlängerung, die anfangs noch im 4 gegen 4 Modus absolviert wurde. Die ersten 3 Minuten dominierte München diese Overtime, die torlos verlief, so dass nun das Penalty Schießen die Entscheidung bringen sollte.

 

Bailey verwandelte als einziger Schütze durch die Schoner von aus den Birken und sicherte den Roostern den Extrapunkt, den sie sich auf die gesamte Spielzeit gesehen redlich verdient hatten. 

Trotz der späten Energieleistung reicht es für München immerhin zu einem Zähler, doch die Niederlagenserie hält an.

 

München gastiert am 2.Januar 22 bei den Grizzlys in Wolfsburg und Iserlohn erwartet zuhause die Straubing Tigers.

 

Schütz: „Wir spielen grad nicht gut, haben den Start komplett verschlafen. Wir wollen ja gewinnen, es nervt. Wir haben zu viele Chancen und bringen nichts rein, wir müssen endlich mal ein Spiel gewinnen. Wir kriegen zu oft zu schnell Gegentore und müssen uns dann wieder herankämpfen. Wir müssen Wege finden zu siegen. Die Dinger wollen einfach nicht rein, ich habe keine Ahnung.“

 

Bailey: „Obviously we had that three nothing lead. It is a bit heartbreaking, but we got that extra point. We should have got the 3 points, but we gave them a little bit too much respect at the end. We think positively.“

 

37. Spieltag: DEL Spiel vom 30.12.2021

EHC Red Bull München – Iserlohn Roosters 3:4 n.P. (0:2|1:1|2:0|0:0|0:1)

 

Tore:

0:1 |02| Broda (Labrie)

0:2 |13| Acolatse (Adam, O’Connor)

0:3 |21| Cornell (Adam)

1:3 |39| Gogulla (Hager, Ortega)

2:3 |50| Parkes (Redmond, Street)

3:3 |60| Parkes (Seidenberg, Redmond) SH1

3:4 |65| Bailey Penalty Schiessen

 

1. Drittel Statistik:      9:12 Schüsse, 13:7 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0

2. Drittel Statistik:      13:7 Schüsse, 13:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:4

3. Drittel Statistik:       17:5 Schüsse, 12:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:0

Overtime Statistik:     3:0 Schüsse, 4:0 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0

 

Zuschauer: Keine

 

Schiedsrichter:  Polaczek / Schukies

 

Aufstellung:

 

München: Aus den Birken; Boyle, Abeltshauser, Kastner, Street, Parkes, Redmond, Seidenberg, Varejcka, Hager Schütz, Blum, Daubner, Ortega, Smith, Gogulla.  

 

Iserlohn: Jenike, Acolatse, O’Connor, Bailey, Adam, Cornel, Ankert, LaBrie, Aubin, Jentzsch, Schilkey, Sezemsky, McCrea, Ziegler, Raedeke, Broda, Riefers, Ewanyk, Schymainski.

 

 


 

Aktuelle Tabelle 

 

 


 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 



 

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