Bietigheim muss Bremerhaven alle Punkte überlassen – Franzreb mit erstem Saison Shutout

 

PENNY-DEL (Bietigheim/HG)  In der EgeTrans Arena empfing das Tabellenschlusslicht Bietigheim den Gast aus dem hohen Norden, die Fischtown Pinguins Bremerhaven. In dieser Saison gab es für die Steelers bis dato noch gar nichts zu holen, 18 Gegentore sprachen Bände. Diese Negativserie wollte Bietigheim heute sehnlichst beenden und den Erfolg vom Freitag sowie ihren Aufwärtstrend seit dem Deutschland Cup bestätigen. Referee Benjamin Hoppe feierte heute seinen 200. DEL Einsatz.

Schließlich unterlagen tapfer kämpfende Steelers effektiveren Pinguins am Ende verdient mit 0 zu 2. Goalie Franzreb durfte seinen ersten Shutout in dieser Saison feiern.

 

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(Fotoquelle Jan Simecek)

 


Bietigheim wirkte zuletzt wieder gefestigt, verbuchten die Ellentaler doch aus den vergangenen 5 Partien drei Siege. Gerade der Auswärtserfolg am Seilersee und der letzte Heimsieg gegen die hochgehandelten Münchener gab ihnen bestimmt viel Selbstvertrauen, im heutigen Match bestehen zu können. Der Begriff „Angstgegner“ traf durchaus zu, kassierte Bietigheim doch im ersten Aufeinandertreffen eine deftige zweistellige Klatsche gegen die Pinguins.

 

Braun: „Primär ist die Unterzahl viel besser als vor dem Deutschland-Cup, wir haben einiges angepasst im Training, so kann man auch Spiele gewinnen. Die Jungs glauben wieder an sich, insbesondere das München Spiel war wichtig, davon zehren wir noch und hoffen, da unten bald rauszukommen. Die ersten beiden Spiele sind nicht mehr präsent in den Köpfen, da hatten die Goalies einen schlechten Tag. Wir wollen deren Top Reihe ausschalten.“

 

Bremerhaven hatte noch die herbe Heimpleite gegen Nürnberg zu verdauen, gegen die sie bereits binnen 12 Tagen zweimal den Kürzeren zogen. Dank ihres klaren Auswärtsdreiers in Wolfsburg hoffte das Team um Coach Popiesch auch beim DEL Aufsteiger die Früchte zu ernten, zumal der Liga Neuling für Bremerhaven in dieser Spielzeit der Lieblingsgegner war, den sie bereits zweimal mehr als deutlich in die Schranken verwiesen.

 

Bruggisser: „The Christmas presents are already done very early. My school grade: 3.5 for the team. We can do a lot better than right now. We give up the zones too easily and get too many goals. This is not the way we want to play. We need to keep pushing, stay focused, be smart and disciplined. If we minimize our mistakes we can keep in good shape.“

 

Wejse trifft im Powerplay

 

Wie würde der Aufsteiger auf den heutigen Ausfall ihres Neuzugangs Pederson und den ohnehin dünnen Kader reagieren? Auf ihre etatmäßige Nummer 1 Aittokallio mit der drittbesten Fangquote Liga weit konnten sich die Hausherren genauso wieder verlassen wie auf die herausragenden Defensivqualitäten ihres Dauerrenners Braun.

 

Nach gut 2 Minuten musste gleich mal Franzreb, der heute für den nicht mitgereisten Maxwell im Kasten stand, einen Top Save auspacken und auf der Gegenseite scheiterte Dietz. Urbas tänzelte sich in bewährter Manier durch die Bietigheimer Verteidigung, konnte daraus aber kein Kapital schlagen.

 

Dann durfte der Neuling im Powerplay ran, worin sie mit 21,4 % aktuell gut drauf sind. Fischtown Keeper Franzreb war zumindest schnell warmgeschossen und bewahrte sein Team vor einem Rückstand. Somit hielt Bremerhaven seine gute Unterzahlquote mit 77,3 % aufrecht.

 

Die Begegnung war kämpferisch geprägt mit hoher Physis und dann musste der Gastgeber seine 100. Unterzahl hinnehmen, denn der Goalie Schläger verursachte eine Strafe, die Stretch absaß. Auf dieses „Jubiläum“ konnten sie gerne verzichten. Nun war höchste Gefahr angesagt, denn das Powerplay der Gäste lief bis jetzt hervorragend. Gesagt getan, auch jetzt wurde dies eiskalt ausgenutzt in Person von Wejse in der 15. Spielminute. Bei seinem Abschluss hatte er alle Zeit der Welt.

 

Bietigheim blieb davon unbeeindruckt und fuhr seine Checks weiter konsequent zu Ende. Trotzdem war nun Bremerhaven optisch überlegen und übte gehörig Druck auf den Aufsteiger aus, der nun etwas durchgeschüttelt wurde. Dann saß Stretch erneut in der Kühlbox und sah dem flotten Kombinationsspiel der Gäste zu, welches im ersten Drittel nichts mehr einbrachte.

 

Bietigheim präsentierte sich kompakt und hielt gut dagegen. Bisher machte nur der Powerplaytreffer für die Gäste den Unterschied in einer insgesamt ausgeglichenen Partie.

 

Schüle: „Das Spiel ist bisher ausgeglichen, sie haben die Überzahl genutzt, das war der Unterschied. Ja, wir haben schon leidvolle Erfahrungen mit deren Powerplay gemacht. Wir stehen bisher recht ordentlich, nun müssen wir diese Unterzahl überstehen und dann sehen wir weiter.“

 

Schoch (Geschäftsführer): „Unsere Jungs kämpfen, sie sind sich für nichts zu schade. Unser Penalty Killing funktioniert recht gut. Note für das Team: zwischen befriedigend und ausreichend; wir haben uns in der Liga festgespielt und haben unsere Sache ordentlich gemacht. Wir hatten noch keine Totalausfälle, haben ein gutes Trainerteam, einen tollen Kapitän und einen super Goalie. Wir müssen über den Kampf kommen, es geht nur um den Klassenerhalt. Eishockey lebt auch von Emotionen, momentan ist es eine große regionale Verzerrung in der Liga. Die Fans haben es verdient und sie gehören zum Sport. Gerade beim München Spiel hätten uns die Fans wohl den Shop leergekauft, das sind alles eminente wirtschaftliche Auswirkungen. Wir sind klar von Zuschauern abhängig und brauchen jeden Euro von den Sponsoren. Wir hoffen auf die Politik und hoffen, dass Aittokallio bei uns bleibt. Wir planen für die DEL.“

 

Bremerhaven rennt an, Bietigheim verteidigt mutig 

 

Im zweiten Drittel bekam der Gastgeber nach überstandener eigener Unterzahl sein zweites Powerplay zugesprochen, in dem die Gäste zwei gute Gelegenheiten erspielte. Sheen erwies sich als begnadeter zwei-Wege Stürmer und eroberte sich den Puck schnell wieder zurück. Es war weiterhin eine muntere Begegnung, zu der beide Teams ihren Teil beitrugen mit couragiertem Auftreten und viel Zug zum Tor.

 

Die Qualität der Chancen war bei den Gästen höher, welche sich nun schon länger in der Zone von Bietigheim festsetzten. Nichtsdestotrotz hatten die Hausherren durch McKnight danach eine große Ausgleichsmöglichkeit, die von Franzreb souverän vereitelt wurde. Dann stand der finnische Goalie wieder im Fokus, der seine Farben mit seiner ausgestrahlten Ruhe im Spiel hielt.

 

Bietigheim musste unbedingt auf zu viele Schüsse aufs Tor achten, denn hier nahm der Aufsteiger mit einem Schnitt von über 35 pro Spiel den vorletzten Rang in der Liga ein. Auch im Mittelabschnitt erreichten zu viele Geschosse das Gehäuse von Aittokallio. Offensiv war seitens der Steelers bisher wenig geboten, Bremerhaven dominierte ganz klar das zweite Drittel. Zu allem Ungemach fiel Kojo nach einem harten Check aus und Naud durfte sich als Verteidiger beweisen.

 

Nach längerer Defensivarbeit bekam Sheen die riesige Möglichkeit zum Ausgleich, als Renner einen Sahne Pass zu seine Stürmerkollegen ablegte. In den letzten Minuten des zweiten Drittels konnte sich Bietigheim wieder etwas befreien und bleib weiterhin im Match auch dank der geringen Effektivität der Gastmannschaft.

 

Moore: „We were battling hard and they are blocking very well. They are very explosive and their goalie made very sensational saves. We stay positive about our chances. Yes, there will be a lot of hockey next weeks.”

 

Urbas netzt eiskalt ein

 

Im Schlussabschnitt musste sich zeigen, ob die Steelers sich vom bisherigen Dauerbeschuss der Gäste befreien und selbst wieder eigene Akzente setzen konnten. Das Team um Popiesch musste sich bis dato vorwerfen lassen, zu fahrlässig mit seinen wirklich Top Chancen umgegangen zu sein; sollte sich dies vielleicht am Ende doch noch rächen zugunsten der Gastgeber, bei denen Braun offensichtlich unbedingt seinen ersten Treffer gegen Bremerhaven erzielen wollte.

 

Franzreb entschärfte bei einem 2 auf 1 Konter mit einer Glanztat gegen Preibisch und Aittokallio hatte im Gegenzug großes Glück bei einem Pfostentreffer. Kurz danach überwand jedoch Urbas den Finnen zum 0 zu 2 in der 45. Spielminute. Vorausgegangen war ein einfacher aber effektiver Chip Pass heraus aus der eigenen Zone.

 

Der Weg war nun sehr weit für Bietigheim, um zurückzukommen. Die Gastgeber mühten sich redlich, erarbeiteten sich ihre Chancen, verzweifelten aber am sehr gut aufgelegten Franzreb im Kasten der Pinguins, der seinen zweiten Karriere Shutout ansteuerte. Trainersohn Naud verpasste mit seinem Distanzschuss nur haarscharf. Es wäre nun an der Zeit, auf die Anzeigetafel zu kommen! Kuqi aus der eigenen Jugend kam ebenso nicht an Franzreb vorbei, es war zum Haare raufen.

 

6 Minuten vor Schluss dezimierten sich die Steelers wegen eines hohen Stocks, was ihre Schlussoffensive erschwerte. Nach einer grandiosen Rettungstat von Renner auf der Linie war die endgültige Entscheidung erstmal aufgeschoben. Bietigheim probierte trotz Unterzahl Konter zu fahren, doch das Back Checking der Gäste war vorbildlich. So verrannen die Sekunden und es verblieben nur noch 90 Sekunden auf der Uhr.

 

Letztlich hielt Bremerhaven die Null und hätte fast noch mit einem Empty Netter den Deckel drauf gemacht. Goalie Franzreb durfte seinen zweiten Shutout in der DEL bejubeln und die Pinguins rehabilitierten sich für die Heimpleite am Freitag. Bietigheim reist am 21.12.21 zur Auswärtspartie nach München und Bremerhaven empfängt am Dienstag Augsburg.

 

Renner: „Keine Ahnung, es ist schwierig zu sagen. Wir hatten zu wenig Druck auf den Torhüter ausgeübt, dann wird es schwierig ein Spiel zu gewinnen. Die Chancen waren zwar da, hilft aber am Ende nichts. Wir hatten noch kein einziges 6 Punkte Wochenende gehabt, zuhause schaffen wir es nicht nachzulegen. Heute hatten wir die Chance zu gewinnen.“

 

Franzreb: „Das war vom Team eine super Antwort. So wie am Freitag dürfen wir uns nicht präsentieren. Am Schluss hatten wir auch das nötige Glück auf unserer Seite. Die Gefahr ist am Ende noch groß, einen zu kassieren, aber die letzten 15 Sekunden haben wir als Team gespielt.“

 

32. Spieltag: DEL Spiel vom 19.12.2021

Bietigheim Steelers – Fischtown Pinguins Bremerhaven 0:2 (0:1|0:0|0:1)

 

Tore:

0:1 |14| Wejse (Jeglic, Trska) PP1

0:2 |45| Urbas (Dietz, Alber)

 

1. Drittel Statistik:       5:14 Schüsse, 16:14 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

2. Drittel Statistik:       9:17 Schüsse, 7:13 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

3. Drittel Statistik:       18:8 Schüsse, 15:13 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

 

Zuschauer: keine

 

Haupt-Schiedsrichter:  Hoppe (GER) / MacFarlane (USA)

 

Aufstellung:

 

Bietigheim: Aittokallio, Braun, Renner, Sheen, Stretch, Jasper, Smereck, Prommersberger, Ranford, McKnight, Preibisch, Kojo, Schule, Kneisler, Schoofs, Naud, Martinovic, Kuqi.

 

Bremerhaven: Franzreb, Eminger, Trska, Verlic, Jeglic, Urbas, Alber, Dietz, McGinn, Friesen, Uher, Bruggisser, Moore, Mauerman, Wejse, Andersen, Stowasser, Kinder, Vikingstad.

 

 


 

Aktuelle Tabelle 

 

 


 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 



 

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