Nürnberg setzt seinen Lauf in Bietigheim fort

 

PENNY-DEL (Bietigheim/HG)  In der EgeTrans Arena waren heute Abend bei den heimischen Steelers die Nürnberg Ice Tigers zu Gast, die ihre kleine Serie von zuletzt drei gewonnenen Spielen im Ellental fortsetzen wollten. Auf der anderen Seite wollte der Aufsteiger Bietigheim schleunigst wieder in die Erfolgsspur zurückkehren und heute sollte der Anfang gemacht werden. Der Aufwärtstrend gegen Mannheim gab dem Team um Coach Naud jedenfalls Zuversicht für diese Partie vor den eigenen Fans. 

 

Schließlich besiegen die Nürnberg Ice Tigers in einem zähen Abnutzungskampf die Bietigheim Steelers mit 1:2 und bleiben ihrer Erfolgsspur treu. Der Aufsteiger mühte sich redlich, war jedoch bei seiner Chancenverwertung zu ineffektiv.

    

 

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(Foto: Birgit Eiblmaier)

 


Bietigheim musste die erneut herbe Klatsche gegen Bremerhaven schnell wieder aus den Köpfen rausbringen und sich auf die Basics des Eishockeys konzentrieren: simples Hockey mit Zug zum Tor zeigen und vor allem die eigene Defensive kontrollieren, um die Gegentorflut künftig zu unterbinden. Mit dieser Vorgehensweise wäre der Anschluss an die Playoff Plätze ohne Weiteres wieder möglich. Null Punkte aus den letzten sechs Matches war nicht ihr Anspruch, dafür mussten sie auch ihre Unterzahlquote verbessern. Heard wirkte aufgrund einer internen Entscheidung heute zum dritten Mal nicht mit.

 

Schoch (Geschäftsführer): „Wir sind Sportler und man verliert nicht gerne. So eine Packung ist immer mal drin, aber es geht wieder aufwärts. Mentalcoaching ist nun Teil unserer Strategie, um Themen auf und neben dem Eis zu behandeln. Die Köpfe hängen nicht tief aber die Spieler nehmen es auch nicht locker. Wir vertrauen unserem Team, das auch zu schaffen. Ziel ist der Klassenerhalt. Es war anfangs schön, weiter oben zu stehen, aber die Liga ist noch jung und wir können noch viele Punkte holen. Während der Deutschland-Cup Pause gehen die Jungs in Urlaub. Es sind keine Aktionen geplant, Sami kehrt dann zurück. Wir sind nicht untätig, beobachten den Markt. Wir haben noch 2 Lizenzen, müssen nicht sofort reagieren.

 

Nürnberg war im Aufwind in den letzten Wochen und das neue ‚System Rowe‘ schien langsam Früchte zu tragen mit 9 von 12 möglichen Zählern. Trotz des am Ende noch engen Matches gegen dezimierte Iserlohner funktionierten die Stellschrauben schon recht gut und Patrick Reimer durfte sich mit seinem 250. Scoring Punkt vereinsintern sogar an die Spitze setzen. Das war Motivation genug, um auch beim DEL Aufsteiger bestehen zu können. Die Powerplay Quote galt es definitiv zu optimieren.

 

Kofler (Co-Trainer): „Beim Trainerwechsel hat man immer eine extra Motivation. Wir haben die defensive Zone stabilisiert, haben uns gesteigert und unsere 4. Reihe fängt an zu scoren, was für uns eminent wichtig ist. Wir haben noch einen weiten Weg, wir müssen uns weiter verbessern. Rowe ist ein extrem erfahrener Mann, der schon alles erlebt hat im Business. Man merkt das auch, er strahlt Selbstsicherheit aus und gibt jedem das Gefühl, dass er wichtig ist; das gilt auch für die Betreuer und die physische Abteilung. Ja, unser Powerplay ist noch eine Baustelle, aber wir arbeiten dran. Wir machen Videostudium, und probieren neue Stafetten aus.  Wir müssen es einfach halten, schnell den Abschluss finden.“

 

Bietigheim stark verbessert, bei der Schuss- und Bully Quote in Front

 

Reimer setzte den ersten Akzent für die Gäste, indem er elegant mit nur einer Hand das Außennetz traf. Brenner musste dann gegen Schmölz retten, bevor die Steelers selbst den Außenpfosten anvisierten. Immer wenn die Hausherren mit Tempo agierten, war stets für Gefahr gesorgt. Sheen scheiterte danach am gut aufgelegten Sharipov, der 2018 der Meistergoalie der Steelers in der DEL2 war.

 

In ihrem ersten Überzahlspiel machten die Hausherren einen soliden Eindruck, konnten aber den Nürnberger Keeper nicht bezwingen. Reimer ärgerte sich sichtlich über seine unnötige Hinausstellung wegen Spielverzögerung. Die zweite Strafzeit gegen Nürnberg schloss sich fast nahtlos an. Zuhause waren die Gastgeber im Powerplay ziemlich erfolgreich, fanden jedoch im besonnen wirkenden Sharipov ihren Meister, auch wenn McKnight knapp verpasste. Beinahe hätten die Franken im 2 auf 1 Konter was heraufbeschwören können, aber Smereck klärte vorbildlich.

 

Im eigenen Konter hatte Bietigheim auch Pech, da die Scheibe unglücklich versprang. Gegen Ende des ersten Drittels übernahmen die Steelers das Kommando und verzeichneten mehrere Gelegenheiten. Insbesondere der Ex-Nürnberger Weiß wollte es heute wissen gegen seine alten Kollegen. Nach diesem kurzen Intermezzo hielten die Gäste wieder besser dagegen und setzten ihre bewährte 1-1-3 Philosophie auf dem Eis um.

 

Daniel Weiß hatte dann die beste Chance auf seinem Schläger bei einem blitzartigen Gegenstoß, als Ranford die Scheibe geschickt durchmogelte. Der Außenpfosten war zum zweiten Mal Endstation. Die Führung für die Ellentaler wäre nun verdient gewesen, zumal auch Jasper nach feinem Move durch die Beine scheiterte.

 

Mit einem torlosen Remis, das für die Gäste schmeichelhaft war, ging es in die erste Pause. Der Aufsteiger demonstrierte einen couragierten Auftritt und ließ die Fans hoffen. Es war höchste Zeit, endlich mal selbst wieder in Front zu gehen.

 



 

Prommersberger: „Mein Debut war damals gegen die Sinupret Ice Tigers. Es war für uns erst mal wichtig, ein solides Drittel zu spielen. Wir sind hinten gutgestanden und sind nicht in Rückstand geraten, das ist positiv. Wir haben uns hinten stabilisiert, dann kommen auch die offensiven Aktionen. Es kann ja nicht so weitergehen, jeder gibt Gas und reißt sich zusammen.“

 

Bietigheim weiter dominant, doch Reimer gleicht aus

 

Im zweiten Drittel spielten die Steelers zum einzigen Mal in Richtung auf ihre Heimfans, was ungewöhnlich ist. Beim Gewaltschuss von Smereck musste Karrer gehörig pumpen, das tat richtig weh. Der für die Nürnberger wichtige Verteidiger würde wohl weitermachen können. Ihr anderer Defender, Weber, absolvierte heute sein 400. DEL Spiel und befand sich damit vereinsintern als erst vierter Akteur in bester Gesellschaft. Tim Schüle auf der Gegenseite war 5 Jahre Mitglied der Franken Organisation.

 

Bisher verteidigten die Hausherren gegen die Gäste sehr diszipliniert. Der Druck auf den ehemaligen Bietigheimer Sharipov wurde aufrechterhalten und Jasper erarbeitete sich die nächste Chance. Fox Rückhand wurde eine sichere Beute für Brenner. Bender musste dann in die Kühlbox wegen seines unsanften Einsteigens gegen Preibisch. Alle guten Dinge wären nun drei: Sheen zeigte sich gewohnt abschlussfreudig, doch auch dieses Powerplay verpuffte wirkungslos. Wieder komplett war schon wieder der Außenpfosten beim Schuss von Preibisch im Weg. Es war zum Verzweifeln für die Steelers.

 

Der Mittelabschnitt war ein Spiegelbild des ersten Drittels: Bietigheim war deutlich aktiver mit mehr Zug zum Tor. Ranford tänzelte sich sehenswert durch die Nürnberger Verteidigung, aber erneut war Sharipov der Glückliche. Kurz danach ließ Kneisler eine Top Gelegenheit liegen. Sollte sich diese fahrlässige Chancenauswertung am Ende noch rächen? Coach Tom Rowe war sichtlich unzufrieden mit der Defensivarbeit seiner Jungs.

 

Mit einer bemerkenswerten Hakenvorlage von Schmölz auf Sheehy hätte Letzterer beinahe vollendet, doch er zog die erste Strafe gegen die Hausherren. In dieser Disziplin war höchste Konzentration gefragt bei Beitigheim, die selbst fast einen Shorthander auf dem Schläger hatten. Demzufolge blieb die Baustelle Powerplay bei den Gästen offen.

 

Was lange währt wurde in der 37. Spielminute endlich gut: dank Jaspers Zuspiel veredelte Sheen zur hochverdienten 1 zu 0 Führung, auf die die Hausherren lange hinarbeiteten. Sehr erfreulich war auch die Tatsache, dass Bietigheim bis jetzt die Null hielt, was in den letzten Begegnungen wahrlich ganz anders war. Doch dies bleib nicht lange so, denn Reimer, markierte in Überzahl den Ausgleich in der 40. Spielminute. Der Capitano der Ice Tigers ging somit voran und setzte seinen aktuellen Scoring Streak fort bei eigenem Powerplay, das nun eine 50%ige Erfolgsquote aufwies. Assist Geber Stoa sammelte auch weiter fleißig Punkte.

 

Bietigheim dominierte zwar weitgehend den Mittelabschnitt, doch machte viel zu wenig draus. Nürnberg ließ sich nicht beeindrucken und vertraute auf seinen Kapitän.

 

Karrer: „Anfangs war schon der Schreck und Adrenalin zu spüren, aber bisschen Eis drauf, dann geht es wieder, ist halt Eishockey. Wir müssen einen Weg finden, Bietigheim nicht ins Spiel kommen zu lassen. Reimer ist immens wichtig für uns, jeder kann so viel von ihm lernen, sein Schuss ist bemerkenswert. Wir müssen alle mitziehen, es ist ja eine Mannschaftssportart.”

 

Fox wird zum Spielverderber für den Aufsteiger

 

Der Schlussabschnitt war bei den Gastgebern die Achillesferse in der bisherigen Spielzeit. Vielleicht konnte Nürnberg auf das Momentum des spät markierten Ausgleichs bauen. Jedenfalls durften sie sich auf ihr drittes Powerplay freuen, denn Zientek musste sich erneut abkühlen. Rowe schickte sofort dieselbe Formation aufs Eis, die schon beim Ausgleichstreffer erfolgreich war. Letztlich überstanden die Steelers diese knifflige Situation und Nürnberg musste für den Rest des Abends ohne ihren langgewachsenen Verteidiger Mebus auskommen.

 

Keeper Brenner hielt mit einem gelungenen Save das Remis, und Bietigheim tat sich nun schwer, in die Nürnberger Zone zu gelangen. Nach dem letzten Powerbreak brach langsam die Crunch Time an. Jubilar Weber war nun auf sein Tor aus, doch Brenner blieb cool.  Karrer warf sich mutig in einen Pass der Steelers und vermied mit dieser Aktion Schlimmeres. Nürnbergs Pilu verdiente sich durch sein gutes Stellungsspiel ein Sonderlob.

 

Beide Teams gingen nun vorsichtiger zu werke, doch in der 56. Spielminute fand eine Direktabnahme von Fox sein Ziel. Somit drehten die Franken das Match zu ihren Gunsten. Coach Rowe vertraute auch heute oft auf seine spielfreudige 4. Reihe, die richtig gut in Fahrt waren.

 

Coach Naud nahm die Auszeit und zog logischerweise kurz vor Schluss seinen Goalie, um doch noch zumindest einen Punkt zu retten. Zwei brandgefährlich abgefälschte Schüsse von Smereck hätten Sharipov fast überwunden. Nun war auch für den verletzten Brown die Partie zu Ende, was aber keine Strafzeit für die Hausherren zur Folge hatte.

 

Schließlich entführten die Nürnberg Ice Tigers 3 wichtige Zähler aus dem Ellental und setzten ihre Erfolgsserie damit fort. Für Bietigheim war es bitter, denn nun blieben sie schon zum siebten Mal in Folge sieglos.

Bietigheim erwartet zuhause Ingolstadt und Nürnberg empfängt Wolfsburg am Freitag.

 

Fox: „We did a good job, kept the puck in. We are coming together nicely, are practicing well and cope with the system. It’s all about a good goal tending, playing solid hockey with a good defense.“

 

Schüle: „Es tut verdammt weh diese heutige Niederlage. Wir standen defensiv relativ anständig, bekamen ein Tor in Unterzahl, hatten aber genügend Chancen. Wir müssen hungriger werden, bei uns geht es um jeden Punkt, aber wir gehen von Spiel zu Spiel und bleiben dran, um jeden einzelnen Punkt zu sammeln. Es ist möglich Gegentore zu minimieren.“

 

Bietigheim erwartet am Freitag zuhause Ingolstadt und Nürnberg empfängt Wolfsburg am gleichen Abend.

 

19. Spieltag: DEL Spiel vom 03.11.2021

 

Bietigheim Steelers – Nürnberg Ice Tigers 1:2 (0:0|1:1|0:1)

 

Tore:

1:0 |37| Sheen (Jasper, Stretch)

1:1 |40| Reimer (Stoa) PP1

1:2 |56| Fox (Jahnke, Welsh)

 

1. Drittel Statistik:       13:6 Schüsse, 10:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:4

2. Drittel Statistik:       15:12 Schüsse, 16:7 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:4

3. Drittel Statistik:       1:9 Schüsse, 6:1 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0

 

Zuschauer:  2.104

 

Schiedsrichter:  Polaczek / Rantala

 

Aufstellung:

 

Bietigheim: Brenner, Braun, Renner, Sheen, Stretch, Jasper, Prommersberger, Smereck, Zientek, McKnight, Preibisch, Kojo, Schule, Ranford, Weiß, Hauner, Kneisler, Schoofs, Kuqi.

 

Nürnberg: Sharipov, Welsh, Bodnarchuk, Fleischer, Jahnke, Fox, Karrer, Weber, Brown, Stoa, Reimer, Pilu, Bender, Parlett, Sheehy, MacLeod, Schmölz, Mebus, Lobach, Friedrich, Kislinger.

 


 

Aktuelle Tabelle 

 

 


 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 



 

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