Nürnberg bezwingt Iserlohn in einem Last Minute Krimi hauchdünn mit 4 zu 3 – Der Mut der Gäste wurde am Ende nicht belohnt

 

PENNY-DEL (Nürnberg/HG)  In der Arena Nürnberger Versicherung empfingen die Ice Tigers heute Nachmittag am Halloween Sonntag die Iserlohn Roosters, die zuletzt wegen Corona eine längere Pause überbrücken mussten. Mit ihrem neuen Headcoach Rowe hatten die Franken zuletzt wieder für Erfolgserlebnisse gesorgt und die Ice Tigers schnupperten wieder Top 10 Luft. Iserlohn brachte heute nur 16 Spieler auf den Spielberichtsbogen und musste die Kräfte taktisch klug einteilen. Hinsichtlich der Statistik bei den Slot Schüssen trafen heute Nürnberg als die Nummer zwei der Liga und Iserlohn als Nummer eins Liga weit aufeinander, ein durchaus interessanter Vergleich.

 

Schließlich zitterte sich Nürnberg am Ende zu einem knappen 4 zu 3 Sieg gegen aufopferungsvoll fightende Iserlohn Roosters, die Charakter zeigten und sich nie aufgaben trotz ihres dezimierten Kaders.

 

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(Foto: Birgit Eiblmaier)

 


Die Nürnberg Ice Tigers wirkten in den letzten beiden Begegnungen weitaus sattelfester und sicherten sich wertvolle Zähler auch dank des bereits verinnerlichten Game Plans ihres neuen NHL erfahrenen Trainers. Die beiden Stürmer Sheehy und Stoa lieferten zuletzt beständig Tore und Assists und auch Gallionsfigur und Kapitän Reimer leistet mit wichtigen Toren seinen wertvollen Beitrag zum Aufwärtstrend. Fleischer und Friedrich standen als Ex Roosters nun bei Nürnberg unter Vertrag und waren bestimmt extra motiviert.

 

Weber: “Ich bin sehr froh, jeder Sportler spielt lieber als zuzuschauen. Wir haben ordentlich über 60 Minuten gespielt. Aus Sicht unseres Coaches sind es Kleinigkeiten: wir sind taktisch auf dem gleichen stand und wir wissen, wie wir defensiv oder offensiv spielen müssen. Wir müssen aggressiver agieren, wir wollen die Scheibe länger halten. Für unser Powerplay hatten wir nicht so viel Zeit zum Trainieren, wir müssen mehr Scheiben zum Tor bringen; das war bisher unser Manke. Ich hoffe, heute dass es besser aussieht. Wir schauen nur auf uns, Iserlohn ist offensiv ein sehr gefährliches Team, wir müssen über 60 min konzentriert sein. Bisher ist es nicht optimal gelaufen, aber wir kommen mehr ins Rollen, sind besser geworden und näher dran um Punkte zu holen. Wenn wir weiter Gas geben, können wir auch mehr Punkte holen.”

 

Iserlohn wollte an der erfolgreichen Leistung gegen Wolfsburg nahtlos anknüpfen und ihren momentanen fünften Tabellenplatz mit einem Erfolg im Frankenland untermauern. Disziplinlosigkeiten wie nach der Schlusssirene in ihrem letzten Heimspiel durften heute keine Rolle spielen. Die Roosters bauten auch heute auf ihre Top Akteure wie Whitney und Foucault, die in schöner Regelmäßigkeit scoren. Dafür konnten jedoch hochkarätige Akteure wie Bailey und Schilkey sowie Defender Acolatse nicht mitwirken und Coach Tapper hatte nicht mal drei komplette Reihen zur Verfügung nach der Corona Chaos Woche vor kurzem.

 

Tapper: “Wir hatten eine schwere Woche. An die Spieler und Familien daheim: wir vermissen euch und wir danken euch für eure Unterstützung. Wir hatten eine starke Trainingswoche und werden unser Bestes geben. Wir haben heute nur drei Linien und fünf Verteidiger. We work hard and try our best. We will fight despite our small Line Up. It will be very hard against a good Nürnberg hockey team, but we have a great culture, we are a big family. We had lots of strategic planning practices. It is difficult when you are not having many players. We are satisfied so far, but you always want a bit more. We will have four very tough games coming up and hope to get a few points before the break.”

 

Traumstart für Nürnberg dank Reimers Treffer

 

Nach nur wenigen Momenten klingelte es bereits hinter dem Kasten von Jenike, denn die Hausherren gingen vom Puck Einwurf gleich druckvoll zu werke. Das war ein fulminanter Start am Halloween Sonntag, denn die Ice Tigers kamen raus wie die Feuerwehr. Reimer erzielte nach nur 61 Sekunden seinen fünften Treffer in dieser Spielzeit. Insbesondere mit ihrem dünnen Kader war das der denkbar schlechteste Auftakt in die Partie.

 

Dann mussten die Gäste zu allem Überfluss noch zweimal hintereinander auf die Strafbank, was ihrem eh schon dezimierten Line Up schon früh viel Energie raubte. Im Powerplay hatten die Franken noch ganz viel Luft nach oben, denn hier wiesen sie mit knapp 11 % Liga weit den schlechtesten Wert auf. Die Ice Tigers übten mächtig Druck auf Jenike aus, der mal zwischendurch clever seine Maske prüfen ließ und auf diese Weise für ein wenig Entspannung in seinen Reihen sorgte. Beide Unterzahlsituationen überstanden die Roosters dank gutem Penalty Killing und verhinderten somit weiteres Ungemach.

 

In den ersten 10 Minuten sprach das Schussverhältnis eine deutliche Sprache zugunsten der Hausherren mit 10 zu 1. Nach dem Powerbreak kam dann Iserlohn in den Genuss einer Überzahl, welche sie sehr gut aufzogen, ohne eine brenzlige Situation hervorzurufen. Die zweite Möglichkeit, im Powerplay erfolgreich zu sein, schloss sich nahtlos an für die Gäste, die sich nun bessere Abschlüsse erarbeiteten. Jetzt war Iserlohn für 44 Sekunden sogar mit zwei Mann mehr auf dem Eis, was sie jedoch nicht in den Ausgleich ummünzen konnten; auch bei 5 gegen 4 verteidigte Nürnberg mit Mann und Maus und hielt die Roosters weitgehend weg vom Slot.

 

Bei 5 gegen 5 waren dann die Franken wieder dominant und schnürten Iserlohn in deren Zone ein, ohne dass deren Schüsse ihr Ziel fanden. In diese Drangphase marschierte Whitney auf Treutle zu, doch er wurde vom mitlaufenden Bender fair abgedrängt. Solche Gelegenheiten musste das Team um Brad Tapper heute einfach besser nutzen.

 

Trotz tonangebender Spielweise nahm Nürnberg nur eine hauchdünne 1 zu 0 Führung in die Kabine, doch Iserlohn verkaufte sich bravourös.

 

Friedrich: „Wir sind bisher zufrieden. Wir wussten, Iserlohn hat eine kleine Bank, deshalb wollten wir sie von Anfang unter Druck setzen. Es gab eine Phase mit zu vielen Strafzeiten. Wir sind in Führung und wollen dranbleiben. Im Powerplay müssen wir die Scheibe schneller bewegen und einen Mann vor das Tor bringen.“

 

 

Iserlohn wehrt sich nach Kräften, doch Nürnberg baut Führung aus

 

Im zweiten Drittel war es interessant zu beobachten, wie die Gäste bei ihrer kleinen Bank die weiten Wege vermieden. Die bisherigen Time on Ice Zeiten lagen bei O’Connor und Adam schon im hohen Minutenbereich. Sheehy probierte es mal wieder mit einer Direktabnahme aus der Luft nach feinem Lupfer von Schmölz hinter dem Kasten von Jenike. Nürnberg machte genauso weiter wie im ersten Drittel, nämlich viel Zug zum Tor ausüben und die Roosters nicht zur Entfaltung bringen lassen. Nichtsdestotrotz versuchten sich die Gäste im Konterspiel.

 

In der 26. Spielminute erzielte der Ex Rooster Fleischer den zweiten Treffer, als er sich gegen die ganze Verteidigung gekonnt durchsetzte. Es war nach seinem freitäglichen Doppelpack schon sein nächster Treffer. Nun wurde es ein weiter Weg für die Sauerländer. Vielleicht konnten die Ex Nürnberger Alanov, Broda und Adam ihre Erfahrung in dieser brenzligen Situation einbringen.

 

Nach dem Powerbreak nutzten die Roosters ihr nächstes Powerplay zum Anschlusstor, als Whitney in der 31. Spielminute eiskalt verwertete. Doch nur 52 Sekunden danach stellte MacLeod den alten Abstand wieder her, nachdem die Hausherren wieder eminent viel Druck ausübten. Mit seinem nunmehr 249. Assistpunkt hat nun die Ikone Reimer vereinsintern mit Jiranek gleichgezogen. Die Laufbereitschaft beim Team um Coach Rowe war schon sehenswert und die Nürnberger ließen Scheibe und Gegner laufen, damit deren Müdigkeit früh einsetzte. Die Protagonisten der Ice Tigers waren schlittschuhläuferisch emsig unterwegs, bisher ein probates Mittel am heutigen Nachmittag.

 

Ihr drittes Powerplay blieb für die Roosters erfolglos, denn Nürnberg warf sich heldenhaft in die Schüsse der Gäste. Auch ihr Top Scorer Foucault scheiterte bei seinem Solo an Treutle, der mit seiner Größe und Reichweite diese Gelegenheit grandios vereitelte. Das heutige Strafzeitenfestival ging munter weiter, nun war wieder ein Iserlohner der Sünder. Sofort befand sich Nürnberg in der Aufstellung und zauberte sein heute gut funktionierendes Pass Spiel aufs Eis. Goalie Jenike musste sein ganzes Können aufbieten, um den Rückstand nicht zu vergrößern.

 

Nürnberg baute den Vorsprung auf zwei Tore aus, doch Iserlohn gab sich noch nicht geschlagen und legte den Fokus auf Drittel drei.

 

Riefers: „Ja, die Beine sind schon schwer, aber das wussten wir, dass es so kommt. Wir müssen auf unsere Chancen warten. Bisher war unser Auftritt ok. Wir haben uns nun darauf eingestellt, das geht noch besser im letzten Drittel.“

 

Dramatik pur in den Schlussminuten, Iserlohn gibt niemals auf

 

Im Schlussabschnitt musste Nürnberg einfach bei seinem bisherigen Game Plan bleiben, während die Sauerländer ihr Kämpferherz in die Hand nehmen wollten, um doch noch den Rückstand wettzumachen. Vielleicht war die Berufung von Torsten Ankert zum Deutschland Cup ein spezieller Motivationsschub für das Team um Coach Tapper, doch dies verpuffte sogleich mit dem vierten Treffer für Nürnberg nach wiederum nur wenigen Minuten. Torschütze war in der 42. Spielminute Jahnke nach einem schlimmen Fauxpas von Keeper Jenike, der sein Gehäuse verließ und an der Bande den Puck nach vorne bugsierte, aber nicht den eigenen Mann fand.

 

Nürnberg blieb weiter aggressiv und wollte noch mehr, MacLeod verfehlte u.a. das freie Tor. Es war nun zunehmend zu spüren, dass die Kräfte bei den Gästen schwanden und es waren nur noch knapp 10 Minuten zu absolvieren. Jenike machte bei mehreren Aktionen seinen dicken Fehler mehr als wieder wett. Coach Tapper nahm dann die Option einer Auszeit schon recht früh wahr, zumal nun auch die Zeit davoneilte. Er zog den Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers, ein sehr mutiger Schritt. So was sah man selten, knapp 9 Minuten vor dem Ende. Nach seinem emotionalen Interview vor dem Match war dieser Schachzug bemerkenswert, auch wenn diese Rochade gleich wieder wegen einer Strafe zunichte gemacht wurde.

 

Bisher zeigte das Powerplay Training noch keine Wirkung auf Seiten der Franken, denn auch diese Überzahl blieb wirkungslos. Danach ging Jenike gleich wieder vom Eis und die Roosters spielten volles Risiko, was sie dann bei ihrem nächsten Powerplay fortsetzten. Mit dieser Taktik sorgten sie für Aufsehen, denn in der 55. Spielminute lag die Scheibe tatsächlich hinter Treutle im Netz. Torschütze war erneut Whitney, der damit seinen zweiten Treffer markierte und Hoffnung schürte für die letzten Minuten. Im Übrigen befand sich bei dessen beiden Toren Reimer in der Kühlbox.

 

Jenike machte dann zum dritten Mal Platz für einen weiteren Akteur und MacLeod zielte zu genau, denn der Pfosten verhinderte den Empty Netter. Auch ein weiterer Versuch der Nürnberger ging ins Leere und Iserlohn zeigte eine famose Moral, denn Adam verkürzte in der 59. Spielminute tatsächlich auf 3 zu 4.  Was war denn hier nun los in der Nürnberger Arena? Es spielte sich ein wahrer Krimi vor Treutle ab, der in der allerletzten Sekunde noch einen Monster Save auspackte und seinen Farben letztlich den Sieg festhielt. Das war ein hochemotionales Finish, das so gar nicht mehr zu erwarten war.

 

Die Offiziellen hinter der Bande bei den Roosters machten alles richtig und demonstrierten ein hohes Maß an Risiko, was letztlich nicht belohnt wurde. Nürnberg rettete sich über die Zeit und verbuchte den dritten Sieg in Folge.

Nürnberg tritt am 3.11. in Bietigheim an, während Iserlohn zu den Adlern nach Mannheim reisen darf.

 

Hommel: „Es ist alles in bester Ordnung, bis auf die Tatsache, dass wir keine Punkte mitnehmen. Wir müssen unseren Jungs großen Respekt und Lob aussprechen. O’Connor hatte fast 35 Minuten Eiszeit, man kann sich ausrechnen, was die Jungs heute geleistet haben. Wir waren auch in einigen Situationen nicht so schlau, wie wir gespielt haben. Den familiären Charakter hatten wir schon immer, das Team präsentiert sich auch außerhalb der Eisfläche als tolle Einheit. Das ist großer Sport. Wir machen momentan eine schwere Zeit durch, aber bin guten Mutes, dass wir da gut zurückkommen. Wir haben uns gut verkauft und hoffen, dass wir zeitnah wieder vollständig sind.“

 

Jahnke: „Wir haben gut Druck gemacht über zwei Drittel. Wir machten es uns aber mit den Strafzeiten selber schwer und haben es ihnen damit auch leicht gemacht. So kamen die Tore zustande. Wir dürfen das Spiel im letzten Drittel nicht beenden, das muss besser gemanagt werden. Es ist wichtig, dass wir drei Punkte geholt haben, daraus lernen wir. Beim Tor habe ich spekuliert, es war auch sehr glücklich.“

 

18. Spieltag, 31.10.2021

 

Nürnberg Ice Tigers– Iserlohn Roosters 4:3 (1:0|2:1|1:2)

 

Tore:

1:0 |02| Reimer (MacLeod, Parlett)

2:0 |26| Fleischer (Jahnke, Fox)

2:1 |31| Whitney (O‘Connor, Foucault) PP1

3:1 |31| MacLeod (Stoa, Reimer)

4:1 |42| Jahnke

4:2 |55| Whitney (O‘Connor, Cornel)

4:3 |59| Adam (Ziegler, Foucault)

 

1. Drittel Statistik:    17:5 Schüsse, 9:7 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:4

2. Drittel Statistik:     16:9 Schüsse, 17:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

3. Drittel Statistik:     5:13 Schüsse, 10:12 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:2

 

Schiedsrichter:   Hunnius / Steingroß

 

Zuschauer:   3.380

 

Aufstellung:

 

Nürnberg: Treutle, Bodnarchuk, Parlett, MacLeod, Stoa, Reimer, Karrer, Mebus, Schmölz, Brown, Sheehy, Bender, Welsh, Fox, Jahnke, Fleischer, Weber, Kislinger, Friedrich, Lobach.

 

Iserlohn: Jenike, Ankert, O’Connor, Alanov, Adam, Foucault, Sezemsky, Riefers, Jentzsch, Ewanyk, Whithney, Elten, Ziegler, Cornel, Broda.

 

 


 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 



 

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