PENNY-DEL, 4 Punkte Spiel für Aubry, der fast im Alleingang die Eisbären erlegte: 4:3 Sieg von Ingolstadt in Berlin

 

(PENNY-DEL, Berlin) Hermann Graßl  In der Mercedes-Benz Arena empfing Berlin zum ersten Halbfinale der Penny DEL die Panther aus Ingolstadt, die sich bereits als Favoritenschreck erwiesen und München aus dem Wettbewerb gekegelt hatten. Berlin musste im Viertelfinale über die volle Distanz gehen und war nun bereit für den gut aufgelegten bayerischen Kontrahenten, dem etwas mehr Zeit zur Regeneration gegönnt war. Bisher trafen diese beiden Mannschaften bereits dreimal in den Playoffs aufeinander: 2005 und 2011 hatte Berlin das bessere Ende und 2014 war Ingolstadt erfolgreich. Pikante Randnotiz: Immer, wenn sich diese beiden Teams in den Playoffs duellierten, wurde der spätere Sieger auch der DEL Champion. Demzufolge könnte sich heute Abend etwas Großes anbahnen; die beiden Goalies standen dabei im Fokus. Schließlich holten sich die Panther dank ihres dreifachen Torschützen Aubry mit einem knappen 4 zu 3 Sieg das Heimrecht zurück und können zuhause den Einzug in das Finale sicherstellen.

 

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(Fotoquelle City-press: Matchwinner Louis-Marc Aubry)

 

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Die Eisbären aus Berlin präsentierten sich als Comeback Meister gegen Iserlohn und bewiesen, dass auch in dieser Saison mit ihnen gerechnet werden musste im Kampf um den Titel. Ihr Defender McKiernan und der exzellente Torjäger White demonstrierten bereits ihren ausgeprägten Torriecher und mit Noebels hatten sie einen herausragenden Assist Geber in ihren Reihen: 5 der führenden 6 Topscorer waren Eisbären. Pföderl bestritt sein Comeback und war wieder mit seinen Reihenkollegen vereint. Foucault: „Es wird eine harte Serie, wir spielten gegen Iserlohn sehr gut. Wir müssen aber konstanter werden und gut rauskommen aus der Kabine. Ingolstadt ist eine super Mannschaft. Es wird ein physisch-intensives und schnelles Match werden. Gerade im Spiel 1 spielt die Musik.“

 

Die Panther aus Ingolstadt wollten ihren tollen Lauf aus den beiden bockstarken Begegnungen mit den Red Bulls auch in die Bundeshauptstadt mitnehmen und gleich im ersten Spiel beweisen, dass ihr Erfolg im Viertelfinale keine Eintagsfliege war. Noch ungeschlagen in den Playoffs reiste das Team um Doug Shedden mit stolzer Brust an und setzte auf seine bewährten Protagonisten. Auf den zuverlässigen Palmu musste aber heute verzichtet werden, doch Aubry war sicher motiviert gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Wohlgemuth: „Es gibt nur Aufschwung, wenn man weiterkommt. Es zählen am Ende nur die Siege für das Selbstvertrauen. Wir sind fokussiert, wir wissen, wie wir spielen wollen: schnell, aggressiv, offensiv und ein attraktives Eishockey zeigen. Es wird heute gut zur Sache gehen. Vom Spielstil sind es ähnliche Teams, was man schon in den beiden Hauptrundenspielen gesehen hat.“

 

Es war eine hitzige und rassige Partie zu erwarten, zumal es schon beim Warm Up den einen oder anderen Trash Talk gab. Ingolstadt war anfangs aktiver, doch Berlin ging durch Olver früh in Führung. In der 2. Spielminute drückte er die Scheibe leidenschaftlich über die Linie. Pföderl prüfte dann Garteig und der Rückkehrer schien wieder nahtlos an seine formidable Performance vor seiner Verletzung anzuknüpfen. Die Schanzer bleiben von diesem schnellen Rückstand unbeeindruckt und forcierten ihren Angriffsdruck. Berlin störte sehr früh und ließ die Gäste deshalb nicht so wie gewohnt ihr bewährtes Umschaltspiel absolvieren. Dann wurde der Videobeweis bemüht, doch es blieb beim knappen Spielstand, denn Niederberger begrub den Puck ordnungsgemäß. Kurze Zeit später hätte Boychuk fast eine Unsicherheit in der Ingolstädter Verteidigung genutzt. Die Eisbären bestimmten nun die Partie und erspielten sich ein Chancen Plus.

 

Nun jedoch durften die Gäste 4 Minuten im Powerplay agieren und kamen schnell in ihre Formation. Diese Überzahl münzten sie in der 11. Spielminute sofort in den Ausgleichstreffer um und dies ausgerechnet durch den Ex-Berliner Aubry, der gedankenschnell die Hartgummischeibe über die Linie beförderte, die hinter Goalie Niederberger kurz frei lag. Danach hätte der Torschütze, der 4 Jahre bei den Eisbären unter Vertrag war, fast nochmals getroffen, aber der Pfosten war dieses Mal im Weg. Aubry erwies sich stets als extrem wertvoller Akteur, der immer seine beste Leistung in den Playoffs abrief.

 

Jetzt hatten die Panther das Momentum auf ihrer Seite und waren beflügelt und strukturiert unterwegs. Beide Teams beäugten sich beim Aufbau akribisch und forcierten schnelle Wechsel, um alle Reihen zu aktivieren. Aubry schien heute eine tragende Rolle zu spielen, denn in der Schlussminute netzte er erneut für Ingolstadt ein. Somit drehte Ingolstadt die Partie komplett, in der beide Mannschaften sich nichts schenkten und ein hohes Tempo gingen.

Olver: „Wir kamen nicht so gut raus. Ingolstadt hatte eine größere Pause. Wir müssen im zweiten Drittel zurückkommen“. Streu (Co-Trainer): „Ingolstadt hat uns das Momentum geklaut, aber die Stimmung in der Kabine ist toll.“

 

Im zweiten Drittel musste Berlin die Scheibe schneller bewegen und mehr Schlittschuh laufen, um den Rückstand wettzumachen. Gegen ein sogenanntes „dreckiges Tor“ hätten sie sicher nichts einzuwenden. Sofort waren die Eisbären im Vorwärtsgang. Man durfte gespannt sein, wie fit Leo Pföderl inzwischen war. Nun erwischte es den Doppeltorschützen Aubry mit einer Strafzeit. Das Powerplay der Hausherren war noch ausbaufähig und auch jetzt sprang nichts Zählbares heraus.

 

Interessanterweise musste Aubry dann schon wieder in die Kühlbox; in der Statistik tauchte sein Name nun häufig auf. Definitiv setzte er bisher der Partie seinen Stempel auf. In einer 3 auf 1 Situation hatte Berlin Glück, weil der besser positionierte Wohlgemuth übersehen wurde. Der Top Scorer der Eisbären, Matt White vollendete ein perfektes Anspiel von Depres in der 30. Spielminute zum Ausgleich. Der wieselflinke Stürmer setzte seinen fulminanten Lauf damit fort. Nun war Berlin wieder obenauf und White war weiter sehr agil in seinen Aktionen.

 

Die Hausherren agierten nun druckvoller und konzentrierter und trafen oft die richtigen Entscheidungen. Die neutrale Zone gehörte den Berlinern, die Garteig inzwischen warm schossen. Die Panther fuhren nun wenig Entlastungsangriffe und wurden immer besser von den Eisbären gestört. Nichtsdestotrotz bekamen sie ihre Gelegenheiten. Es entwickelte sich eine Begegnung ohne viel Unterbrechungen.

Panther sollte man jedoch nie aus dem Auge lassen, denn Ellis staubte in der 38. Spielminute humorlos zur erneuten Führung ab, ein klassischer ‚Nachstauber‘. Mit diesem Treffer fanden sie die richtige Antwort auf eine längere Druckphase von Berlin.

 

Aubry holte dann in der letzten Minute des Mittelabschnitts eine Strafe raus; nun war er nicht der Übeltäter, sondern das Opfer. Aubrys Präsenz auf dem Eis war heute herausragend.

Schütz: „Die Führung ist ganz wichtig für uns, darauf müssen wir aufbauen. Offensiv sind wir heute sehr gut, defensiv müssen wir noch besser werden. Jeder Sieg zählt im Halbfinale.“ Mitchel: „Wir sind froh, dass wir eine gute Reaktion auf den Rückstand zeigten. Es war allen klar, dass es heute ein enges Match werden wird. Aubry ist immer hochmotiviert, wenn es gegen seinen früheren Verein geht. Wir müssen weiter eng am Mann stehen.“

 



 

Den Schlussabschnitt eröffneten die Schanzer noch mit knapp 90 Sekunden Powerplay, in dem sie kurz vor der letzten Drittelsirene eine hochkarätige Chance durch Storm hatten. Aubry markierte nun sogar den vierten Ingolstädter Treffer in der 41. Spielminute und erzielte damit schon sein drittes Tor. Unfassbar was der ehemalige Eisbär heute auf das Eis zauberte. Er war die Hauptfigur in diesem packenden Match und war gefühlt in fast jede gefährliche Aktion involviert. 4 Scorerpunkte hatte er bereits auf seinem Konto neben seinen 4 Strafminuten.

 

In der 45. Spielminute rückte nun ein anderer Akteur in den Fokus, denn Rückkehrer Leo Pföderl verkürzte für seine Eisbären. In ihrem nächstem Powerplay zog Berlin zwar ein gekonntes Pass Spiel auf, spielte aber vorwiegend außen herum ohne zwingende Torchancen herauszuarbeiten. Foucault versuchte es mal aus spitzem Winkel, doch Garteig war aufmerksam und musste seine Maske richten. Die neutrale Zone wurde nun von beiden Mannschaften immer zügiger überbrückt und beide Goalies standen verstärkt im Mittelpunkt; insbesondere Garteig konnte sich auszeichnen. Marshall rettete dann genial mit seinem Schläger in höchster Not und bewahrte sein Team vor Schlimmerem. Die Crunchtime war nun in vollem Gange und die Hausherren mussten die Schlussoffensive einläuten.

 

Vielleicht konnte auch mal eine Einzelaktion der Schlüssel zum Erfolg sein. Fiori konnte einen Abspielfehler der Ingolstädter Verteidigung nicht nutzen. Aufregung vor Garteig, doch Boychuk konnte nicht verwerten. Wann würde Aubin den Goalie ziehen? 1 Minute vor Ende kam der 6. Feldspieler für Berlin. 14 Sekunden vor Schluss gab es erst den Schuss von McKiernan, was zu spät war für die Wende. Schon wieder holte sich Ingolstadt das Heimrecht zurück und konnte zuhause für die Entscheidung sorgen. Dank eines genial aufgelegten Aubry besiegten sie die Eisbären knapp aber verdient mit 4 zu 3 in Spiel 1.

 

Spiel 2 in Ingolstadt steht übermorgen am Mittwoch, den 28. April auf dem Programm.

 

Stimmen zum Spiel:

 

Berlin – Aubin:

„In den ersten beiden Dritteln war das Puck Management nicht optimal. Die Special Teams waren auch ausschlaggebend. Wir waren nicht gut genug von Beginn an, und müssen über die volle Distanz gut spielen.“

 

Ingolstadt – Aubry:

„Es war ein intensives Match, unser Powerplay war super wichtig und das Penalty Killing klappte perfekt. Garteig hielt uns im Spiel, es war ein eminent wichtiger Sieg, mental großartig für uns. Es macht Spaß im Team, es wird eine sehr intensive Serie. Ich war motiviert gegen mein altes Team und wollte alles reinbringen. Es ist aber noch nicht zu Ende, wir müssen die Energie aufrechterhalten.“

 

Ingolstadt - Shedden: „Wir verloren Pietta nach dem ersten Drittel, in der Defensive haben meine Jungs alles reingeworfen. Aubrys Reihe war herausragend. Jetzt fahren wir schnell heim und erholen uns. Ich liebe zwar die Stadt, aber ich möchte nicht unbedingt nach Berlin zurückkehren.“

 

Spiel vom 26.04.2021

Berlin – Ingolstadt 3:4 (1:2|1:1|1:1)

 

Tore:

1:0 |02| Olver (Tuomie, Boychuk)

1:1 |11| Aubry (Simpson, Marshall) PP1

1:2 |20| Aubry

2:2 |30| White (Depres, Foucault)

2:3 |38| Ellis (Aubry, Simpson)

2:4 |41| Aubry (Simpson, Marshall) PP1

3:2 |45| Pföderl (McKiernan, Noebels)  

 

1. Drittel Statistik:   14:12 Schüsse, 12:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:0

2. Drittel Statistik:   10:11 Schüsse, 12:7 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:4

3. Drittel Statistik:   16:7 Schüsse, 11:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:4

 

Zuschauer: Keine  

Schiedsrichter:  Rohatsch/ Schrader

 

Aufstellung:

 

Berlin: Niederberger, Müller, Ramage, Noebels, Reichel, Pföderl, Hördler, Wissmann, White, Zengerle, Foucault, Despres, McKiernan, Boychuk, Olver, Tuomie, Mik, Labrie, Streu, Fiore.

 

Ingolstadt: Garteig, Bodie, Ellis, Simpson, Aubry, Kuffner, Wagner, Marshall, Höfflin, Pietta, Wohlgemuth, Schütz, Quaas, Storm, Feser, DeFazio, Stachowiak, Elsner Soramies, Detsch.

 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.

 

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