DEL - Red Bull München deklassiert Nürnberg 6:0

 

(DEL/München) (Hermann Graßl)  In der Olympia Eishalle in München kam es zum nächsten Derby der Red Bulls, dieses Mal gegen die Nürnberg Ice Tigers. Während die Münchener mit zwei Siegen souverän starteten, waren die Franken heute schon unter Zugzwang, wollten sie nicht gleich zu Beginn der Saison den Anschluss zu den Playoff Plätzen aus den Augen verlieren. Letztlich schickten die Red Bulls die Gäste aus Nürnberg mit einem ungefährdeten 6:0 nach Hause.

 

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(Foto: Citypress)

 

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München konnte wieder auf seine Paradereihen bauen, musste aber neben den Stürmern Eckl, Roy und Lobach auch auf ihren Abwehrhünen Abeltshauser sowie den Langzeitverletzten Danny aus den Birken noch verzichten. Dafür stand mit dem hochgewachsenen Finnen Kalle Kossila ein hochkarätiger Leihspieler aus Toronto (AHL) im Kader.

 

Nürnberg hatte mit Andrew Bodnarchuk einen ehemaligen Red Bull Akteur im Team, der sicher hoch motiviert war, gegen seinen früheren Arbeitgeber seine gewohnt starke physische Leistung abzuliefern. Wie würden die Ice Tigers ihre beiden Auftaktschlappen wegstecken, zumal der Kader ebenfalls noch nicht komplettiert ist? Neu Coach Fischöder musste jedenfalls die Partie ohne Kapitän Patrick Reimer absolvieren.

 

Die ersten Minuten gehörten den Hausherren, die Sharipov gleich mal gut beschäftigten, bevor Nürnberg selbst zwei gute Möglichkeiten durch Fox kreierte. Den Anfangsdruck der Münchener konnte Bodnarchuk in seinen neuen fränkischen Farben nur mit einem Foul unterbinden. Diese erste Unterzahl überstanden die Gäste unbeschadet.

 

Bodnarchuk hätte mit einem Distanzschuss sogar fast die Führung gegen seine ehemaligen Mitspieler erzielt, denn die Scheibe wurde vor dem Tor noch gefährlich abgefälscht. Sharipov musste öfters in höchster Not eingreifen, um sein Team im Spiel zu halten.

 

Nürnberg hielt aber gut dagegen und verbrachte nun mehr Zeit in der Münchener Zone, was sich auch in etlichen Chancen widerspiegelte. Nichtsdestotrotz kamen die Red Bulls in der 10. Spielminute bei einem 3 zu 1 Konter zum Führungstreffer durch Kossila, auch wenn das Tor zuvor schon verschoben war. Man spricht hier auch von einem technischen Tor, denn auch ohne das Lösen aus der Verankerung wäre der Puck ins Gehäuse getrudelt. Das sahen auch die Referees nach Videostudium so und gaben ein gutes Tor.

 

Nürnberg hätte durchaus kurz darauf schon den Ausgleich erzielen können, doch am Ende wurde ein Pass zu viel gespielt. München wollte unbedingt nachlegen und feuerte zahlreiche Schüsse auf das Gästegehäuse ab; die logische Folge war der zweite Treffer in Person von Ehliz in der 14. Minute.

 

Der Hüne Mebus bei den Ice Tigers zeigte sich sehr offensivstark und gab bereits diverse Schlagschüsse auf Fießinger ab. Die Gäste mussten versuchen, mehr Druck auf München in dessen eigener Zone ausüben und damit noch mehr Offensivpower zu erzeugen.

 

Dank einer überragenden Schuss- und Bully Statistik führten die Red Bulls hochverdient mit zwei Toren Vorsprung, obwohl Nürnberg durchaus eine solide Figur abgab, aber oft zu kompliziert agierte. Ab Mitte des Drittels hatte München das Heft in der Hand.

 

Im zweiten Drittel durften die Münchener in Überzahl beginnen, da Mebus wegen seines rustikalen Einsatzes kurz vor Drittelende auf der Sünderbank Platz nehmen durfte. Zitterbart konnte auf Seiten der Red Bulls nicht mehr mitwirken, er wurde gleich zum Röntgen geschickt. Mit ihrem gewohnten schnellen Kombinationsspiel erhöhten sie den Druck auf Sharipov, der die Münchener fast zum Verzweifeln brachte.

Im 4 gegen 4 ging es dann forsch weiter. Auch Fießinger durfte nun vermehrt seine Klasse unter Beweis stellen. Nürnberg wollte jetzt ein Zeichen setzen, die Gäste wirkten nun frischer nach überstandener Unterzahl, sie wurden nun auch zusehends zielstrebiger.

 

Sharipov erwies sich heute Abend als Turm in der Schlacht und ließ seine Vorderleute weiter hoffen auf ein Comeback in diesem Match.

 

Ihre bisherige mangelnde Torausbeute musste unbedingt optimiert werden. Vielleicht half hier die Statistik, da Nürnberg bei seinen ersten Auftritten den Treffer jeweils im Mittelabschnitt markierte. Dank ihres herausragenden Goalies war noch lange nichts verloren beim scheinbar übermächtigen Gegner. Dafür mussten sie aber die Strafbank tunlichst vermeiden, was jedoch nicht kontinuierlich gelang.

 

Bei einem 3 zu 1 Konter, fast eine Kopie zum ersten Drittel der Red Bulls, schafften es die Ice Tigers jedoch nicht, den Anschluss so wichtigen herzustellen. Das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, noch klarere Chancen würde es wohl gegen München nicht geben.

 

Ganz im Gegenteil, die Münchener setzten einen weiteren Treffer drauf in Person von Kastner, der in der 33. Spielminute das 3 zu 0 auf die Anzeigetafel brachte. Dieser Treffer hatte Ähnlichkeit mit dem zweiten Münchener Tor.

Gleich danach rettete der Pfosten für Nürnberg nach einem Alleingang von Voakes. München war jetzt in Spiellaune.

 

War dies bereits die Entscheidung in dieser Begegnung? Nürnberg brauchte auf jeden Fall mal ein Erfolgserlebnis, aber sogar Nachlässigkeiten auf Seiten der Red Bulls konnten nicht ausgenutzt werden. Vielleicht konnten sie nun am Ende des Mittelabschnitts von einem eigenen Powerplay profitieren, aber es fiel ihnen schwer in die Aufstellung zu gelangen und blieben somit glücklos.

 

Die Hausherren konnten mit einem beruhigenden Spielstand in die nächste Pause gehen. Am Ende gab es noch eine kleinere verbale Auseinandersetzung zwischen den Protagonisten, vielleicht das Fanal für ein Aufbäumen seitens der Franken.

 



 

Der Schlussabschnitt musste von den Gästen jedenfalls energischer begonnen werden, wenn sie hier noch was holen wollten. An Sharipov lag es nicht, denn der fungierte weiterhin souverän, bis München schon wieder zuschlug durch Hager in der 42. Spielminute. Maxi Kastner hatte dabei heute offenbar einen Sahne Tag erwischt mit seinem nunmehr schon dritten Scoring Punkt am heutigen Abend.

 

Nun schien die Messe wohl endgültig gelesen zu sein für die Gäste, die zu oft nur das Nachsehen hatten bei den Münchener Aktionen. Irgendwie ging es für sie einfach zu schnell. Vielleicht half den Ice Tigers nur noch eine Rochade ihrer Sturmreihen, die ihr neuer Chef hinter der Bande anvisierte. Ein Ehrentor sollte zumindest möglich sein, um mit einem positiven Erlebnis die Heimreise antreten zu können.

 

Dann verzeichneten die Red Bulls nach Zitterbart mit Appendino den nächsten Verletzten, der sehr unglücklich mit einem Nürnberger zusammenprallte.

Davon unbeeindruckt trug sich Parkes in der 50. Spielminute als nächster Torschütze auf Seiten Münchens ein.

 

Nun musste Nürnberg wirklich aufpassen, hier nicht deklassiert zu werden. Sie präsentierten sich wahrlich nicht schlecht, aber die fehlende Testspiel Praxis und ihr neu formierter Kader gaben heute nicht mehr her.

 

Die Red Bulls hatten noch nicht genug und spielten die Gäste regelrecht schwindelig. Es gab nur wenig Entlastungsangriffe für die Ice Tigers, die so sehr auf ein Auswärtstor hinarbeiteten. Dabei war Mebus ein richtiger Aktivposten.

 

4 Minuten vor Schluss dieser Partie konnte Nürnberg noch mal Powerplay üben, um auf diese Weise doch noch erfolgreich zu sein, aber München war giftiger und brillierte mit Unterzahlkontern. Immerhin wurde der Pfosten ins Visier genommen seitens der Gäste, d.h. es kam auch noch Pech hinzu.

 

München spielte die Uhr runter und wollte Fießinger seinen ersten Shutout schenken. Bei Nürnberg war die Luft raus und schließlich machten die Red Bulls 10 Sekunden vor Ende sogar noch das halbe Dutzend voll durch Ehliz. Mit einem mehr als deutlichen 6:0 schickte München die Franken nach Hause, vielleicht etwas zu hoch ausgefallen am Ende.

 

München absolviert am 2.1.2021 das Gipfeltreffen bei den Adlern aus Mannheim und Nürnberg empfängt am 30.12.2020 die Schwenninger Wild Wings aus dem Schwarzwald.

 

Stimmen zum Spiel:

 

München - Fießinger:

„Es ist schön, zu Null zu spielen, definitiv was Besonderes, worüber ich mich sehr freue. Dafür bedanke ich mich bei meinen Mitspielern. Auch die Gäste hatten am Anfang gute Chancen, aber wir waren defensiv sehr gut, haben viele Schüsse geblockt. Unsere Abwehr war heute solide und am Ende haben wir souverän gewonnen. Das Match war nicht ausschlaggebend für das Selbstvertrauen; auch wenn es mal knapper wird, wissen wir, was wir können und wir brauchen uns nicht verstecken.“

 

Nürnberg – Weber:

„Es war heute schwierig, es kam von jedem viel zu wenig. Die Zweikämpfe gingen verloren, es klappte fast nichts. Wir brauchen noch Zeit, außerdem werden noch zwei Spieler zu uns kommen, die unsere Tiefe im Kader verbessern wird. Es wird sicher besser werden in den nächsten Spielen.“

 

Spiel vom 28.12.2020

München – Nürnberg 6:0 (2:0|1:0|3:0)

 

Tore:

1:0 |10| Kossila (Gogulla, Mauer)

2:0 |14| Ehliz (Kastner)

3:0 |33| Kastner (Hager, Appendino)

4:0 |42| Hager (Kastner, Ehliz)

5:0 |50| Parkes (Voakes, Bourque)

6:0 |60| Ehliz (Seidenberg, Kossila)

 

1. Drittel Statistik:  20:9 Schüsse, 16:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:4

2. Drittel Statistik:  13:9 Schüsse, 14:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:2

3. Drittel Statistik:  13:8 Schüsse, 17:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:0

 

Zuschauer: Keine  

Schiedsrichter:  Polaczek / Schrader

 

Aufstellung:

 

München: Fießinger, (Reich), Appendino, Boyle, Bourque, Voakes, Parkes, Aulie, Redmond, Gogulla, Kossila, Mauer, MacWilliam, Seidenberg, Ehliz, Hager, Kastne, Mayenschein, Daubner, Zitterbart.

 

Nürnberg: Sharipov, (Treutle), Mebus, Walther, Pollock, Cornel, Grosse, Gilbert, Weber, Brown, Kurth, Schmölz, Bodnarchuk, Trinkberger, Fox, McLellan, Broda, Elias, Bires, Kislinger.

 



Deutsche Eishockey Liga (DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.

 

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