(Oberliga-Selb) Die Niederlagen gegen Freiburg und in Bayreuth sind analysiert beim Eishockey-Oberligisten VER Selb. Am Freitag in Bad Tölz und am Sonntag gegen den EC Peiting stehen aber schon wieder knifflige Aufgaben bevor.
Am Mittwoch stand vor dem Eistraining erst einmal Videoanalyse auf dem Programm. Schließlich gab es einiges aufzuarbeiten beim VER Selb nach den Niederlagen gegen Freiburg und in Bayreuth. Trainer Cory Holden wollte nach 13 Gegentoren in zwei Spielen gar nicht um den heißen Brei herumreden. „Wir haben zu viele Fehler gemacht in den beiden Spielen.“ Natürlich dürfen dort, wo Menschen am Werk sind, auch Fehler passieren. „Aber die müssen dann von anderen Spielern ausgebügelt werden“, appelliert der VER-Coach an sein Team, sich künftig wieder gegenseitig besser zu unterstützen. „Torwart, Verteidiger und Stürmer: Sie alle müssen zusammenarbeiten.“
Was kann man noch Positives aus dem vergangenen Wochenende mitnehmen? Zum einen: Der Titelverteidiger ist nicht mehr der große Favorit, als der er – gemeinsam mit Freiburg – in die neue Saison gestartet war. Zum anderen hoffen die Fans, dass sich die Verärgerung der Spieler über die Niederlagen in einer Trotzreaktion niederschlägt. Schließlich werden die kommenden Aufgaben – wenn überhaupt – nur unwesentlich leichter. Am Freitag (19.30 Uhr) müssen die „Wölfe“ beim mit Tabellenführer Regensburg punktgleichen EC Bad Tölz antreten, am Sonntag (18 Uhr) gastiert der unberechenbare EC Peiting in der Netzsch-Arena.
Die Qualität, die hohe Hürde in Bad Tölz zu nehmen, besitzen Schadewaldt & Co. zweifelsohne. Allerdings muss es nicht nur in den Händen und Füßen, sondern auch etwas weiter oben passen. „Wir müssen aggressiv spielen, aber auch die Ruhe bewahren nach falschen Schiedsrichter-Entscheidungen oder Gegentoren“, sagt Cory Holden. Er erinnert sich gerne an den Januar zurück, als mit Unterstützung von 800 Sonderzug-Fans seiner damals arg dezimierten Mannschaft ein 3:0-Erfolg gelang. Dafür hat sich der EC Bad Tölz allerdings bereits am 3. Oktober wieder revanchiert und den „Wölfen“ die erste von bislang zwei Heimniederlagen beigebracht. Der Gastgeber kam – im Gegensatz zu den Selbern – auch gut aus der Länderspielpause. Einem 9:5 gegen Sonthofen ließen die „Buam“ ein 5:3 in Peiting folgen. Trainer Florian Funk freute sich nicht nur über sechs Punkte, sondern auch, dass seine vierte Reihe sehr stark auftrumpfte und an vier Toren beteiligt war.
Von vier Reihen, die in dieser Saison eigentlich auch beim VER angedacht waren, kann Cory Holden derzeit nur träumen. Auch heute werden im Selber Mannschaftsbus einige Plätze freibleiben. Patrick Schmid muss sein Comeback um eine weitere Woche verschieben, Dennis Schiener steht aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung, Dan Heilman schied in Bayreuth bereits nach dem ersten Drittel verletzt aus. „Ich glaube nicht, dass Dan spielen kann“, befürchtet Holden den Ausfall eines weiteren Stürmers. Am Sonntag könnte Schiener wieder zur Verfügung stehen. Der 23-Jährige musste vergangenes Wochenende wegen einer Verletzung passen, steht aber wieder im Training. Das macht auch Simon Schwarzmeier, der nach einer langwierigen Verletzung auf sein Pflichtspieldebüt hinfiebert.
Eines haben die „Wölfe“ mit dem EC Peiting, ihrem Gegner am Sonntag, gemeinsam: die Länderspielpause hat beiden Teams nicht so gut getan. Nach zuvor zwei Siegen am Stück gab es für den Oberliga-Meister von 2012 und 2013 zuletzt zwei Niederlagen. Am Freitag verloren die personell ebenfalls gebeutelten Schützlinge von John Sicinski mit 1:2 nach Verlängerung in Erding, zwei Tage später mit 3:5 gegen Bad Tölz. Dennoch weiß „Wölfe“-Coach Cory Holden, dass sich seine Mannschaft die erhofften drei Punkte hart erarbeiten muss. „Wir bekommen nichts geschenkt. Der EC Peiting kämpft schließlich um einen Play-off-Platz und hat einige Top-Spieler in seinen Reihen.“ Wie etwa Torwart Florian Hechenrieder, Verteidiger Andreas Feuerecker oder die beiden vereinsinternen Top-Scorer Michael Baindl und Jon-Thomas MacDonalds. Der 25-jährige Kanadier war in der vergangenen Saison im Trikot der Hannover Scorpions der Spieler des Jahres in der Oberliga Nord.
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