(DEB-News) Niederlage im Prestige-Duell: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft musste bei der 2014 IIHF Eishockey Weltmeisterschaft im weißrussischen Minsk im vierten Spiel die zweite Niederlage hinnehmen. Gegen den Vizeweltmeister Schweiz unterlag das Team von Bundestrainer Pat Cortina mit 2:3 (1:1, 1:2, 0:0). Die Nationalmannschaft hat jetzt zwei Tage Pause, um sich auf die Partie gegen den Gastgeber vorzubereiten. SPORT1 überträgt am Samstag ab 15:30 Uhr live.

 

Gleich zu Beginn der Partie kam die deutsche Auswahl  im Powerplay zu einer guten Gelegenheit durch Alexander Barta, dessen Schlenzer Reto Berra im Tor der Schweizer allerdings meistern konnte. In der Folge standen die Cortina-Männer hinten sicher und suchten mit schnellen Angriffen den Weg nach vorn. Tobias Rieder zielte bei einem Konter jedoch etwas zu hoch.


Quasi mit der ersten richtigen Torchance im Startdrittel fiel der Führungstreffer für Team Schweiz: NHL-Star Damien Brunner zog im Powerplay völlig freistehend aus Kurzdistanz ab und der Puck trudelte unter Keeper Rob Zepp vorbei ins Netz. Die Antwort folgte umgehend: Frank Hördler legte an der Blauen Linie auf Benedikt Kohl, dessen Schlagschuss Berra noch parieren konnte, aber gegen den Abstauber von Thomas Oppenheimer machtlos war. Bereits der dritte Turniertreffer des Hamburgers im vierten Spiel.



Keine 30 Sekunden waren im Mitteldurchgang absolviert, da musste Zepp sein ganzes Können aufbieten. In Unterzahl setzte Reto Suri zu einem Break an, doch der Berliner Schlussmann parierte großartig und meisterte auch den Nachschuss. Auf der anderen Seite strich Yannic Seidenbergs Drehschuss nur Millimeter am Schweizer Gehäuse vorbei, bei Felix Schütz‘ Versuch blieb Berra Sieger.



Die deutsche Mannschaft blieb auch in der Folge das aktivere Team – und wurde ausgekontert: Dennis Hollensteins 2:1 war eine Kopie des ersten Schweizer Tores. Der Stürmer ließ Zepp mit einem Schlagschuss nicht den Hauch einer Chance. Fast im Gegenzug hatten Alexander Barta und Felix Schütz nur noch einen Gegenspieler und Barra vor sich, doch Bartas Versuch war zu unplatziert.



Mit der Führung im Rücken spielte die Schweiz nun selbstbewusster auf und erhöhte die Schlagzahl, während die deutsche Mannschaft zu passiv agierte. Die Folge: Nach einem sehenswert herausgespielten Konter netzte Kevin Romy zum 3:1 für die Schweiz ein. Doch die Nationalmannschaft steckte nicht auf. Der mitaufgerückte Verteidiger Sinan Akdag behauptete die Scheibe hinter Berras Tor und passte mustergültig auf Oppenheimer, der nur einschieben brauchte – sein zweiter Treffer.



Im letzten Drittel startete das deutsche Team in Unterzahl, da Frank Mauer auf der Strafbank saß. Gerade als der Mannheimer wieder auf das Eis zurückgekehrt war, musste der Stürmer erneut wegen eines Stockschlags in die Kühlbox. Zepp musste seine ganze Klasse aufbieten und hielt seine Vorderleute so im Spiel. Marcel Noebels` Solo durch die gegnerische Verteidigung hätte den Ausgleich bedeuten können, doch der AHL-Stürmer verzog knapp.



In den Schlussminuten drängte das Team von Pat Cortina auf den Ausgleich, erspielte sich beste Chancen, schaffte es aber nicht, die Scheibe im Gehäuse unterzubringen. Nur Sekunden vor der Sirene scheiterte Alexander Barta mit seinem Nachschuss an der Latte und es blieb beim knappen 2:3 gegen die Eidgenossen.



 

Stimmen zum Spiel:


Bundestrainer Pat Cortina: „Es tut mir sehr leid für meine Spieler, denn sie haben heute wirklich alles gegeben. Wir haben gegen die Schweiz schon wieder ein Stück mehr unser wahres Gesicht gezeigt. Allerdings müssen wir in manchen Situationen auch etwas disziplinierter auftreten. Gerade wenn man zu viel will, dann muss man sich an den Plan halten. Wir hatten inklusive dem Aluminiumtreffer am Ende viele gute Chancen, von denen wir leider nur zwei verwertete haben. Es gilt nun, die richtigen Lehren zu ziehen und nach vorne zu sehen.“

 

Constantin Braun (Eisbären Berlin): „Wir haben uns heute eine gute Chance nehmen lassen. Zwei Mal sind die Schweizer in Führung gegangen, zwei Mal konnten wir zurückkommen. Leider waren wir manchmal etwas zu heiß auf den Ausgleich, wollten zu viel und haben dann den Konter bekommen. Das war nicht clever genug. Wir hätten uns mehr an den Plan halten sollen. Bitter ist, dass wir gerade in Überzahl viele Chancen hatten. Ob es jetzt Alexander Barta, Daniel Pietta oder Frank Mauer war. Die Jungs machen die Dinger normalerweise rein, also fehlte auch ein wenig das Glück. Ich finde dennoch, dass wir uns wieder gesteigert haben. Die beiden freien Tage jetzt sind wichtig, um den Kopf etwas freizubekommen.“

 

Thomas Oppenheimer (Hamburg Freezers): „Diese Spiel ist schnell auf den Punkt gebracht. Wir haben die Partie bestimmt, aber die Schweizer haben unsere fünfminütige Auszeit in den 60 Minuten gnadenlos ausgenutzt.“

 

Felix Schütz (Admiral Wladiwostok/KHL): „Wir haben es leider nicht geschafft, über die gesamten 60 Minuten mit genügend Selbstvertrauen und dem nötigen Druck zu spielen. So kommt dann ein solches Ergebnis zu Stande, wenngleich unsere Leistung deutlich besser war als gegen Finnland. Aber wir geben nicht auf. Wir haben eine Menge Charakter im Team und genau das wollen wir auch in den kommenden Begegnungen unter Beweis stellen.“

 

Statistik:

Deutschland - Schweiz 2:3 (1:1, 1:2, 0:0)

Tore:

12:17 PP1 0:1 96 Brunner (90 Josi, 77 Weber)

13:57 EQ 1:1 19 Oppenheimer (48 Hördler, 18 Hospelt)

32:13 EQ 1:2 70 Hollenstein (90 Josi, 12 Cunti)

36:27 EQ 1:3 88 Romy (96 Brunner, 82 Moser)

38: 52 EQ 2:3 19 Oppenheimer (82 Akdag, 18 Hospelt)

 

Strafminuten:

Deutschland: 6

Schweiz: 6

 


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