(EBEL-Innsbruck) Turbulent, aufreibend und unterm Strich nicht befriedigend – Die Saison der Innsbrucker Haie war für Trainer, Spieler und Vorstand der Innsbrucker Haie alles andere als einfach. Trotz eines guten Saisonstarts und einer passablen Zwischenrunde wurde das große Saisonziel mit den Playoffs am Ende verpasst. Obmann Günther Hanschitz begibt sich in diesen Tagen, gemeinsam mit dem Betreuerstab, auf Ursachenforschung.
Günther, man ist mit großen Ambitionen in die Saison gestartet, hat vor der Saison personell stark nachgerüstet. Die Erwartungen waren im Verein und bei den Fans sehr groß. Am Ende wurde das Ziel, die Playoffs, einmal mehr verpasst. Wie geht es dir nach diesen turbulenten Wochen und Monaten? „Unterm Strich war es zu wenig. So ehrlich muss man sein. Wir haben vor der Saison viel unternommen, haben versucht eine starke und bessere Mannschaft zu stellen. Wir haben auch mehr Geld in die Hand genommen um unser Ziel, die Playoffs, zu erreichen. Umso enttäuschter sind wir jetzt. Der Saisonstart war gut, hat die Erwartungen natürlich noch mehr nach oben getrieben. Auch die Zwischenrunde war ok. Der Grunddurchgang war aber natürlich viel zu wenig. Wir wollten uns um Platz sieben bis zehn klassieren, um in der Qualifikationsrunde mit Bonuspunkten zu starten. Das haben wir klar verfehlt.“
Hat man sich finanziell in dieser Saison übernommen? Hier kursieren doch einige Gerüchte...Definitiv nein. Wir haben in dieser Saison natürlich mehr Geld in die Hand genommen und am Ende dieses Geschäftsjahres ein Minus erwirtschaftet. Wir hatten aber aus den Vorsaisonen Rücklagen. Insofern ist das gedeckt.
Wo siehst du die Gründe für das Ausbleiben des Erfolges? Ich glaube hier gibt es einige Gründe. Zum einen haben wir erst viel zu spät begonnen mit vier Linien zu spielen. In der EBEL ist es unmöglich mit lediglich zwei, drei Linien zu bestehen. Außerdem brauchen junge Spieler wie ein Fabio Schramm oder ein Domique Saringer genügend Eiszeit um besser werden. Und genau das haben sie am Ende gezeigt, Sie haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht und ihre Sache passabel gemacht. Zum anderen waren einige Importspieler nicht auf dem Level wo sie eigentlich sein müssten. Wir haben nicht das Budget um absolute Topstars zu holen. Bei der Auswahl braucht es aber Glück. Leider haben gewisse Schlüsselspieler die Erwartungen am Ende nicht erfüllt.
Die Basis für die neue Saison gilt es ja jetzt schon zu legen. Welche Schlüsse werden gezogen und was wird sich auf kommende Saison hin ändern? Wir müssen definitiv neue Maßnahmen setzen, auf vielen Ebenen. Wir wollen die Mannschaft verjüngen und den ein oder anderen Spieler wieder zurück nach Innsbruck holen. Mit Rob Pallin haben wir zudem einen Trainer der über ein sehr gutes Scouting verfügt und so hungrige Spieler für unsere Mannschaft finden soll. Aber auch in der Nachwuchsstruktur gibt es neue Überlegungen. Wir müssen schauen, dass wir in der Zukunft unseren eigenen Nachwuchs noch besser an die Kampfmannschaft heranführen können. Wie erleichtern wir den jungen Spielern den Schritt in die EBEL? In dem wir einen Zwischenschritt installieren. Derzeit gibt es somit Überlegungen ob wir eine Art „Farmteam“ in der International-Liga installieren. Das wäre eine spannende Herausforderung und sicher ein Schritt in die richtige Richtung.
Ist ein zusätzliches Team in der INL überhaupt finanzierbar? Die Kosten für die EBEL-Youngstar-League sind enorm hoch. Als westliches Team spielen wir in der Ost-Gruppe und haben unglaubliche Fahrt- und Reisekosten. Natürlich ist die INL noch ein bisschen kostenintensiver, aber der Benefit für die jungen Spieler ist ebenfalls höher.
Mit welchen Importspielern aus dieser Saison wird noch für das kommende Jahr geplant? Wir verhandeln derzeit mit Hunter Bishop, Tyler Spurgeon, John Lammers und Nick Schaus. Unterschriften fehlen hier aber noch. Diesen vier Spielern haben wir aber ein Angebot unterbreitet. Goalie Andy Chiodo hat ohnehin noch einen Vertrag für ein weiteres Jahr.
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