Olympia 2022 - Finnland belohnt sich dank fulminanter Aufholjagd mit einem 4 zu 3 Sieg gegen Schweden nach Verlängerung

 

Beijing 2022 (Beijing/HG)  Im National Indoor Stadium zu Peking kam es zum brisanten Aufeinandertreffen der beiden skandinavischen Top Nationen zwischen Schweden und Finnland, beide derzeit punktgleich in der Gruppe C. Das war schon immer ein gern gesehener Klassiker im internationalen Eishockeysport. Bei einem Remis nach regulärer Spielzeit würden sich sogar beide Mannschaften für das Viertelfinale direkt qualifizieren, denn in dieser Konstellation hätte der Zweite in ihrer Gruppe 7 Punkte und wäre folglich der beste Gruppenzweite im Turnier.

 

fin swe 2022
(Fotoquelle angeben)

 

 


Demzufolge bliebe ihm dann die Qualifikation erspart, was einen Tag mehr Pause bedeutete und die Kräftereserven schonte. Schließlich bezwang Finnland das Team der Schweden nach einem drei Tore Rückstand. Fulminante Aufholjagd der Finnen wird am Ende mit dem Extrapunkt belohnt. Beide Teams qualifizierten sich mit diesem Resultat für den direkten Einzug ins Viertelfinale.

 

Finnland begannen das Turnier bockstark gegen die Slowakei trotz eines Fehlstarts. Die Suomie schüttelten sich nur kurz und nahmen dann schnell das Heft des Handelns in ihre Schläger und dominierten fortan die Partie. Ihre unglaubliche Effizienz war sehenswert. Manninen markierte drei Treffer und Aaltonen schnürte einen Doppelpack oben drauf. Coach Jalonen hatte sein Team offensichtlich top vorbereitet für das olympische Turnier. Im zweiten Match gegen hartnäckige Letten taten sich die Finnen lange recht schwer, bis am Ende doch noch ein mühsamer Erfolg heraussprang in einer sehr hart umkämpften Begegnung.

 

Schweden startete stotternd in den olympischen Wettbewerb mit einem knappen Sieg gegen Lettland. In ihrer zweiten Begegnung gegen die Slowakei demonstrierten die Tre Kronor ihre Klasse mit einer gnadenlos effizienten Chancenverwertung und siegten am Ende klar mit 4 zu 1. Wallmark, bereits Doppeltorschütze gegen die Letten, erzielte dabei seinen dritten Turniertreffer. Man hatte das Gefühl, die schwedische Mannschaft könne immer einen Gang höherschalten, falls es nötig erschien.

 

Physisch intensiv geführte Partie

 

Die Finnen begannen sehr druckvoll und demonstrierten ein aggressives Forechecking gegen den ewigen Rivalen, der erst nach knapp 5 Minuten den ersten Abschluss auf den finnischen Goalie verzeichnen konnte. Schon früh wurde auf eine gute Physis auf beiden Seiten Wert gelegt. Olkinuora, den Coach Jalonen heute ins Gehäuse beorderte, durfte dann aber gleich mehrfach in höchster Not sein ganzes Können zeigen, als die Schweden hintereinander beste Einschussmöglichkeiten vergaben. Mit diesen exzellenten Glanzleistungen war er sicher ein Kandidat für das All Star Team.

 

Inzwischen setzten auch die Tre Kronor körperlich mehr dagegen und es entwickelte sich eine hochinteressante Partie, weil die Schweden kontinuierlich besser ins Spiel fanden und Olkinuora richtig warmschossen. Bei den Finnen, die heute auf ihren Defender Ohtamaa verzichten mussten, sorgte der über 2 große Hüne Anttila mit seiner Präsenz für gute Akzente. Beide Teams ließen ihr erstes Powerplay ungenutzt und es ging in einer intensiv geführten Partie mit einem leistungsgerechten Remis in die erste Pause.

 

Bemerkenswerte Powerplay Effizienz der Schweden

 

Im zweiten Drittel ging es genauso munter weiter. Beide Teams agierten in bewährter Dump and Chase Manier, was in ein flüssiges sehenswertes Eishockeymatch resultierte, das sehr schön anzuschauen war. Es wurde in den Rundungen um jede Scheibe erbittert gekämpft. In ihrem zweiten Powerplay markierten die Tre Kronor in Person von Wallmark in der 25. Spielminute die Führung. Mit seinem satten Distanzschuss ließ er Olkinuora nicht den Hauch einer Chance.

 

Nach einem Check gegen den Kopf von Holm konnte Schweden 5 Minuten lang mit einem Mann mehr auf dem Eis zaubern. Dies war nun eine entscheidende Phase im Match, denn sollten die Finnen hier den nächsten Gegentreffer kassieren, würde es schwer werden gegen stabile Schweden. Die ersten drei Minuten verteidigten die Suomie ihre Zone tapfer und Schweden tat sich recht schwer in die Aufstellung zu kommen. In der 29. Spielminute war es aber doch passiert, als Bengtsson den finnischen Goalie bezwang. Kurz danach durfte Schweden erneut in Überzahl ran und bereits nach 6 Sekunden lag der Puck schon wieder im Netz. Torschütze war dieses Mal Lander in der 32. Spielminute.

 

Im Mittelabschnitt zeigte sich wieder mal die schwedische Effizienz mit beachtlichen drei Überzahltoren bei vier Powerplays. Den dritten Treffer musste sich Vatanan ankreiden lassen, sein Stockschlag war komplett unnötig und erwies damit seinem Team einen Bärendienst. Nun mussten die Finnen bald eine Reaktion zeigen, um in diesem Klassiker noch was zu reißen, doch kurze Zeit später sahen sich die Suomie schon wieder in numerischer Unterlegenheit nach einer 2+2 Strafe gegen Hietanen. Diese Disziplinlosigkeiten im zweiten Drittel musste Finnland schleunigst abstellen, zu lange verbrachte die Finnen im gesamten Drittel in Unterzahl. Auf der Gegenseite hatte Keeper Hellberg, der schon mit dem großen Henrik Lundqvist in der NHL bei den New York Rangers spielte, nahezu nichts zu tun.

 

Die Mission der Jungs um Headcoach Jalonen lautete ganz klar Goldkurs, denn dieses Edelmetall fehlte den Suomie noch in ihrer Sammlung; beim Turnier 1988 in Calgary und 2006 in Turin verdienten sich die Finnen jeweils die Silbermedaille. 2014 in Sotchi ergatterten sie Bronze. Im heutigen abschließenden Vorrundenmatch gab es wohl nichts zu holen gegen sich stetig steigernde Schweden, welche die Strafen gnadenlos in Tore ummünzten. Die Torschussstatistik sprach eine klare Sprache zu ihren Gunsten auch dank der vielen Powerplays.

 

Suomie verkürzt, legt nach, gleicht tatsächlich aus und sichert sich sogar den Extrapunkt  nach Verlängerung

 

Im Schlussabschnitt musste sich zeigen, ob sich Finnland aus der selbst verschuldeten Bredouille wieder befreien konnte. Goalie Olkinuora ließ sich auch ein wenig anstecken mit etwas zu vielen Rebounds im zweiten Spielabschnitt. Die Tre Kronor blieben weiterhin beharrlich und schalteten keineswegs einen Gang runter. Headcoach Jalonen hatte sicher die richtigen Worte in der Kabinenansprache gewählt. Endlich trafen auch mal die Finnen in Überzahl: in der 46. Spielminute erzielte Hartikainen den wichtigen Anschlusstreffer und noch waren knapp 14 Minuten auf der Uhr, um noch näher ranzukommen.

 

Wie würden die Schweden nun reagieren? Suomie hatte sich offensichtlich viel vorgenommen für das dritte Drittel und es galt „nur“ noch zwei Tore aufzuholen, kein unmögliches Unterfangen im Eishockey. Die Tre Kronor konnten dem Match nun nicht mehr ihren aggressiven Stempel aufdrücken, sondern legten den Fokus auf das Verwalten des Vorsprungs. Ca. 5 Minuten vor dem Ende bekamen die Finnen nun die Gelegenheit im erneuten Powerplay. Bisher fielen ja alle Treffer dieser Begegnung bei numerischer Überlegenheit.

 

Es gab sogar die große Chance zum Anschlusstreffer, doch der hellwache Hellberg klemmte die Scheibe noch rechtzeitig unter seinem Körper ein. Wann würde Jalonen seinen Goalie ziehen? Dies war gar nicht nötig, denn Finnland verwertete auch sein zweites Powerplay zum 2 zu 3. In der 56. Spielminute netzte Pakarinen ein.

 

Plötzlich wurde es in den letzten Minuten noch ein dramatisches Finish zwischen diesen beiden Eishockeyschwergewichten. Das schwedische Team musste sich seine Passivität im Schlussabschnitt vorwerfen lassen. Der Lattentreffer von Krüger hätte schon frühzeitig die Entscheidung bringen können. Unfassbar, denn Finnland schaffte tatsächlich in der 58. Spielminute erneut durch Pakarinen den Ausgleich. Es war der erste Treffer, der bei 5 gegen 5 fiel.

 

Was für eine Spannung! Finnland wollte jetzt mehr und hatte das Momentum auf seiner Seite. Letztlich begnügten sich beide Teams mit dem Remis, was sie beide ins Viertelfinale brachte. Den Extrapunkt musste die Overtime bringen und den sicherten sich tatsächlich die Finnen durch den Treffer von Pesonen in der 3. Spielminute der Verlängerung. Schließlich reichte das Ergebnis für beide Nationen zum gemeinsamen Einzug ins Viertelfinale im Gleichklang.

 

 

Olympia 2022, 11.02.2022

Finnland - Schweden 4:3 n. V. (0:0|0:3|3:0|1:0)

 

Tore:

0:1 |25| Wallmark (Tommernes, Pudas) PP1

0:2 |29| Bengtsson (Tommernes, Brome) PP1

0:3 |32| Lander (Pudas, Klingberg) PP1

1:3 |46| Hartikainen (Manninen, Vatanen) PP1

2:3 |56| Pakarinen (Hartikainen, Manninen) PP1

3:3 |58| Pakarinen (Lehtonen, Hartikainen)

4:3 |63| Pesonen (Nattinen, Hietanen)

 

1. Drittel Statistik:      8:10 Schüsse, 9:3 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

2. Drittel Statistik:      4:17 Schüsse, 10:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 35:2

3. Drittel Statistik:      13:3 Schüsse, 6:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:4

Overtime Statistik:      2:0 Schüsse, 0:1 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0

 

Haupt-Schiedsrichter: Gofman (RUS) /Campbell (CAN)

 

Aufstellung:

 

Schweden: Hellberg, Bengtsson, Fantenberg, Klingberg, Lander, Brome, Holm, Folin, Holmberg, Wallmark, Olofsson, Tommernes, Pudas, Everberg, de la Rose, Johansson, Rydahl, Lennstrom, Nordström, Krüger, Friberg.

 

Finnland: Olkinuora, Lehtonen, Hietanen, Granlund, Manninen, Hartikainen, Lindbohm, Vatanen, Pesonen, Flippula, Pakarinen, Friman, Kemilainen, Aaltonen, Nattinen, Komarov, Ohtamaa, Pokka, Maenalanen, Bjorninen, Anttila. 

 




1200px Champions Hockey League logo.svg


Die XXIV. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis zum 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Die Winterspiele werden damit zum ersten Mal direkt hintereinander (2018, 2022) in zwei asiatischen Städten ausgetragen. Peking ist die erste Stadt, die sowohl Olympische Sommerspiele (2008) als auch Olympische Winterspiele austrägt.

 

 

 

 

 

 

Weitere interessante Links:

www.deutschlandcup.de - Alle Informationen über den Eishockey Deutschland Cup seit 1987.

www.eishockey-deutschland.info - Alle Eishockey Weltmeisterschaften, Olympische Spiele seit 1910.

 

 

 

 

 

 

 

 

Eishockey Sportwetten auf ispo.com/sportwetten/

eishockey-online.com Shop

EOL SHOP 300x300 2018neu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gäste online

Aktuell sind 554 Gäste online