Olympia 2022 - Gegen Kanada gab es für das deutsche Team nichts zu holen

 

Beijing 2022 (Peking/HG) Im Wukesong Sports Center zu Peking fand am frühen Nachmittag das Auftaktmatch der deutschen Nationalmannschaft gegen das Team Kanada statt. Man erinnerte sich aus Sicht des DEB gerne an diesen Gegner aus der Märchen Olympiade 2018, als man gegen die Ahornblätter das Halbfinale in Pyeongchang mit einer sagenhaften Energieleistung für sich entschied und ins olympische Eishockeyfinale einzog. Dies könnte durchaus ein gutes Omen für das deutsche Team in der heutigen Wiederauflage sein. Schließlich bezwang Kanada das deutsche Olympiateam klar mit 5 zu 1 und war in allen Belangen überlegen. Mit diesem Erfolg unterstrichen die Ahornblätter ihre Favoritenstellung bei diesem Turnier.

 

 

ger can 2022

 

(Foto: IIHF/HHOF)

 

 


Kanada reiste mit einer Mischung aus älteren, erfahrenen Haudegen und etlichen Nachwuchstalenten nach Peking zum olympischen Turnier. Mit Owen Powell durfte sogar ein begnadeter junger 19-jähriger Verteidiger sein Debut geben. Der Jungstar wirkte bei der U-20 Junior WM in Edmonton mit, die jedoch kurz nach Beginn coronabedingt abgebrochen wurde. Die Ahornblätter wollten bestimmt Revanche für die Niederlage 2018 im Halbfinale nehmen und hatten sich deshalb viel vorgenommen.

 

Deutschland präsentierte sich in der Vorbereitung hoch konzentriert und fokussiert auf die erneute Mission Medaille in Peking. Headcoach Toni Söderholm stellte eine ausgewogene Mannschaft zusammen, die in vielen Bereichen eingespielt war und demzufolge keine große Abstimmung zu bewältigen hatte, wie es bei den großen Teams wie USA oder Kanada in der Regel der Fall ist. Bei diesem Turnier musste man auf den Punkt fit und bereit sein und hatte keine Zeit für eine Findungsphase zum Einstieg. Die Vorbereitung vor Ort wurde genutzt, um sich an die nordamerikanische etwas kleinere Eisfläche zu gewöhnen, in der die neutrale Zone weitaus schneller überbrückt wird.

 

Machtdemonstration von Kanada

 

Niederberger musste zum ersten Mal nach eineinhalb Minuten eingreifen, das Match begann bereits mit hohem Tempo und kontrolliert auf beiden Seiten. Das versprach Lust auf mehr. Nach einem Monstercheck gegen Nowak hinter dem eigenen Gehäuse schlugen die Ahornblätter in der 5. Spielminute eiskalt in Person von Grant zu. Dies war der erste Torschuss überhaupt seitens der Kanadier. Man war gespannt, ob Nowak sich von diesem harten Einschlag schnell erholen konnte, denn er sah den Gegenspieler gar nicht. Nach ein paar Minuten Erholung auf der Bank probierte er es wieder.

 

In den ersten Minuten lief die Scheibe in den kanadischen Reihen sehr gut und flüssig und die Akteure fuhren jeden Check zu Ende. Diesem gewohnten Körperspiel musste die DEB Auswahl mehr entgegensetzen, um sich nicht den Schneid abknüpfen zu lassen. In der 10. Spielminute erhöhte Kanada durch einen fulminanten Handgelenksschuss in den Winkel von Street auf 2 zu 0. Nur 32 Sekunden später markierte Winnik sogar den dritten Treffer für die dominierenden Kanadier.

 

Diesen Doppelschlag musste Deutschland erst verkraften, dies ging nun zu schnell. Der Turnierfavorit nutzte die für ihn gewohnte Eisfläche optimal aus und demonstrierte eine perfekte Effizienz mit 43 % bisher: 3 Tore aus 7 Torschüssen sprach Bände. Im ersten Powerplay präsentierte sich das DEB Team zielstrebig und verbuchte durch Plachta eine gute Chance. Eine kurze Sequenz mit zwei Mann mehr auf dem Eis konnte nicht genutzt werden.

 

Insgesamt verdiente sich Kanada den drei Tore Vorsprung dank ihres aggressiven Auftretens von Beginn an und einer sagenhaft erfolgreichen Chancenverwertung. Team Deutschland konnte mit einem fast zweiminütigen Powerplay in den Mittelabschnitt gehen, in dem Coach Söderholm nur noch 6 Verteidiger zur Verfügung hatte, denn Nowak konnte nicht mehr mitwirken nach dem gewaltigen Hit.

 

Deutschland kämpft sich heran durch Rieder, Kanada schlägt sofort zurück

 

Im zweiten Drittel begann die DEB Auswahl in numerischer Überlegenheit, ein Lebenszeichen auf dem Scoreboard wäre hilfreich, doch das Powerplay verpuffte erneut wirkungslos, auch weil das Forechecking von Kanada optimal funktionierte. Kurz danach verpasste die deutsche Auswahl den möglichen Anschlusstreffer. Bisher wirkte das Spiel der Deutschen zwingender als im Anfangsdrittel und der kanadische Goalie stand nun öfters im Fokus. Das machte dem DEB Team definitiv Mut. Das geschickte Spiel in der neutralen Zone war heute mitentscheidend.

 

Die ersten 10 Minuten gehörten nun mehr dem deutschen Team, welches sich immer besser in der gegnerischen Zone festsetzen konnte. Auch ihr viertes Überzahlspiel konnte nicht in einen Treffer umgemünzt werden. Ganz im Gegenteil, Niederberger parierte in höchster Not gegen Tambellini, als die Verteidigung nicht in Position war. Dann war es endlich passiert in der 31. Spielminute, als Rieder einen Rebound zum 1 zu 3 verwertete, nachdem auch mal die kanadische Defensive kurz nicht im Bilde war.

 

Das war ein Lebenszeichen von Team Deutschland, doch es dauerte nicht lange, als Kanada in eigenem Powerplay schon nach 7 Sekunden den alten Abstand durch einen Knaller von Noreau von der blauen Linie herstellte. Mit diesem Tor in der 33. Spielminute übernahmen dann auch wieder die Kanadier das Geschehen auf dem Eis mit schönen und schnellen Kombinationen. War das nur ein kurzes Strohfeuer der Mannschaft um Toni Söderholm, zumal der Druck seitens der Ahornblätter unverändert anhielt? 

 

Die gesamte Breite und Tiefe der Eisfläche wurde von Team Canada nahezu perfekt ins Spiel miteinbezogen. Kurz vor Drittelende überstand Deutschland eine brenzlige lang andauernde Druckphase des brandgefährlichen Gegners nur mit viel Mühe, auch weil gleich 2 Akteure ohne Schläger agieren mussten. Schließlich hielt Kanada die Führung und Deutschland konnte zumindest den Mittelabschnitt ausgeglichen gestalten, was den Spielstand und die Torschuss Statistik anging. Nur bei der Bully Quote war noch viel Luft nach oben für das deutsche Team.

 

Kanada fährt ungefährdeten Sieg nach Hause

 

Im Schlussabschnitt galt es für das Team um Söderholm baldmöglichst den nächsten Treffer zu setzen, um sich noch eine Minimalchance auf mehr auszurechnen. Indes drückte sofort wieder Kanada aufs Tempo und ließ Puck und Gegner laufen. Bisher verbuchte Power die meiste Eiszeit bei den Ahornblättern, die stets einen Schritt schneller schienen und die DEB Auswahl regelrecht hinten einschnürten bei 5 gegen 5.

 

Die ersten 5 Minuten übte das Team um Headcoach Colliton extrem viel Druck aus und ließ Deutschland nicht zur Entfaltung kommen. Insbesondere zeigten die Kanadier defensiv eine vorbildliche Leistung, sehr kompakt und gedankenschnell bei all ihren Aktionen, welche sehr variabel und variantenreich vorgetragen wurden. In dieser Verfassung war es nicht verwunderlich, dass Team Canada in der 52. Spielminute durch Weal den Vorsprung weiter ausbaute.

 

Damit war die Entscheidung endgültig gefallen und das Showlaufen der hochkonzentrierten Ahornblätter ging weiter. Letztlich zahlte sich deren frühes Trainingslager in Italien definitiv aus und die zusammengewürfelte Mannschaft beeindruckte mit ihrer perfekten Geschlossenheit. Schließlich siegte Kanada in dieser Höhe hochverdient 5 zu 1 gegen Deutschland und setzte ein erstes Ausrufezeichen an die Konkurrenz. 

 

Das Team um Söderholm hatte einen Tag zum Verschnaufen und musste sich dann voll und ganz auf das zweite Gruppenspiel gegen China fokussieren, welches sie unbedingt siegreich gestalten sollten für einen erfolgversprechenden weiteren Turnierverlauf.

 

Olympia 2022, Auftaktspiel, 10.02.2022

Kanada - Deutschland 5:1 (3:0|1:1|1:0)

 

Tore:

1:0 |05| Grant (Johnson, Street)

2:0 |10| Street (O’Dell, Johnson)

3:0 |11| Winnik (Cracknell, Desharnais)

3:1 |31| Rieder (Noebels, Pföderl)

4:1 |33| Noreau (O‘Dell, Staal) PP1

5:1 |52| Weal (Tambellini, Knight)

 

1. Drittel Statistik:      10:7 Schüsse, 9:9 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:2

2. Drittel Statistik:      9:9 Schüsse, 12:5 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

3. Drittel Statistik:      8:8 Schüsse, 10:5 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0

 

Haupt-Schiedsrichter: Bjork (SWE) / Bruggeman (USA)

 

Zuschauer:  685

 

Aufstellung:

 

Deutschland: Niederberger, Nowak, Müller J., Ehliz, Hager, Kühnhackl, Holzer, Wagner, Tiffels, Kahun, Loibl, Abeltshauser, Müller M., Rieder, Pföderl Noebels, Brandt, Plachta, Pietta, Wolf.

 

Kanada: Pasquale, Power, Robinson, McTavish, Staal, Ho-Sang, Wotherspoon, Noreau, Tambellini, Weal, Knight, Barberio, Demers, Street, O’Dell, Johnson, Grant, Winnik, Desharnais, Cracknell.

 

 




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Die XXIV. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis zum 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Die Winterspiele werden damit zum ersten Mal direkt hintereinander (2018, 2022) in zwei asiatischen Städten ausgetragen. Peking ist die erste Stadt, die sowohl Olympische Sommerspiele (2008) als auch Olympische Winterspiele austrägt.

 

 

 

 

 

 

Weitere interessante Links:

www.deutschlandcup.de - Alle Informationen über den Eishockey Deutschland Cup seit 1987.

www.eishockey-deutschland.info - Alle Eishockey Weltmeisterschaften, Olympische Spiele seit 1910.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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