StarBulls Rosenheim

Geschichte :

 

Der EV Rosenheim wird 1911 gegründet. Probleme gibt es aber bei der Suche nach einem geeigneten Spielort. Das Natureis schmilzt regelmäßig weg. Das erste Stadion entsteht 1949. 1952 spielt der EV Rosenheim eine Spielzeit lang in der Oberliga. Die schlechten Trainingsbedingungen ändern sich erst in den 60iger Jahren. Das Eisstadion erhält Kunsteis. 1972 schließlich gelingt der Aufstieg in die 1.Bundesliga. Dort hält sich der EV Rosenheim nur eine Spielzeit. Als Tabellenletzter steigt man sofort wieder ab. Am 01.Dezember 1973 wird das Hallendach mit einem 8:1 gegen den Duisburger SC eingeweiht. Im Sommer 1974 kommen die Kießlings. Trainer wird Gerhard Kießling und als 17jähriger debütiert sein Sohn Udo Kießling.

 

Der Show-Down der Spielzeit 1974/75 steigt im März 1975 als die Rosenheimer mit einem 5:2 Sieg über den Augsburger EV in die 1.Bundesliga aufsteigen. Doch schnell ziehen dunkle Wolken über die Rosenheimer auf. 1977 stellen Wirtschaftsprüfer ein Minus von 980.000 DM fest und im Sommer 1978 folgt der Konkurs. Das Eishockey in Rosenheim bleibt jedoch erstklassig. Grund hierfür ist ein Herr Josef März, der mit hohen Geldern die Finanzlücken stopft. Nun folgen in Rosenheim glorreiche Zeiten. 1982 wird die erste Deutsche-Eishockeymeisterschaft nach Bayern geholt.

 

1985 sowie 1989 folgen die Meistertitel 2 und 3. Der SB Rosenheim entwickelte sich zum großen Rivalen der rheinischen Topvereine. Anfang der 90iger Jahre eskaliert jedoch die Lage in Rosenheim. Josef März verstirbt plötzlich und dessen Bruder Willi wird zum Nachfolger gewählt. Dieser fordert einen Ausbau der Eissporthalle, doch der Rosenheimer Oberbürgermeister widersetzte sich. Aus Verärgerung für diese Entscheidung zog sich der SB Rosenheim als Vizemeister aus der 1.Bundesliga zurück. Mit einer stark verjüngten Mannschaft gelingt dem Trainerneuling Ernst Höfner die überraschende sofortige Rückkehr in die Bundesliga. Mit der Zulassung für die neu gegründete Deutsche-Eishockey-Liga DEL sind die StarBulls Rosenheim ein Gründungsmitglied der DEL.

 



 

 

Es kam dann der 17.Juli 2000. Die Starbulls Rosenheim, mittlerweile arg finanziell gebeutelt, verkaufen ihre DEL-Lizenz an die Iserlohn Roosters und begannen einen Neuanfang in den Niederungen des bayerischen Eishockeyverbandes. Nach weiteren zwei Jahren gelingt der Aufstieg in die Bayernliga. In den Meisterschaftsplay-Offs scheitert man jedoch in Finale am EHC München. Ein Jahr später war es jedoch so weit. Nach den Finalspielen gegen den EV Landsberg stiegen die StarBulls Rosenheim wieder in die Oberliga auf. Fortan erreichten die StarBulls immer die Meisterschaftsplay-Off, scheiterten jedoch regelmäßig, so dass der erträumte Aufstieg in die 2.Eishockeybundesliga nicht gelang, bis zur Spielzeit 2009/2010.

 

Als Tabellenfünfter gingen die StarBulls in die Play-Offs. Zunächst schien es, dass dort wieder Endstation sein sollte. Doch mit einem 4:3-Seriensieg gegen die Roten Teufel Bad Nauheim gelang der Einzug in das Halbfinale, wo sich der Klassenprimus aus Herne nicht als Problem herausstelle, und letztendlich im Play-Off Finale der EC Peiting mit 0:3-Spielen geschlagen geben musste, so dass es am 18.04.2010 mit einem 5:4-Sieg nach Verlängerung in Peiting endlich soweit war. Die StarBulls Rosenheim waren endlich wieder Zweitklassig.

 

In dieser Spielzeit gelang den Oberbayern auch nach 1989 (letzter Deutscher Meistertitel) am 11.Januar 2011 endlich auch ein Titel. Nach Siegen beim Regionalligisten Stuttgart Rebels (12:3), folgten in den Heimspielen gegen die Freiburger Wölfe (6:4), den EC Hannover Indians (4:3), dem DEB-U20 Nachwuchsnationalteam (7:1) letztendlich im Finale gegen die Ravensburg Tower Stars (3:2) vor 3.000 Zuschauern der erstmalige Gewinn des Deutschen-Eishockeypokalsiegers. Im Jahr 2017 endete eine katastrophale Spielzeit 2016/17 mit einem Platz 12 nach der Vorrunde. Man musste in die Play-Downs, die man in der 1.Runde gegen die Heilbronner Falken mit 2:4 Spielen in der Serie verlor. In Runde 2 stellten sich die Eispiraten Crimmitschauer den Rosenheimern. Auch diese Serie ging mit 2:4 verloren, so daß man am 11.04.2017 den Gang in die Drittklassigkeit antreten musste.

 



 

 

bisherige Logos in Rosenheim:

SC Riessersee

 

Geschichte:

 

Am 12.Oktober 1920 wurde der SC Riessersee im Hotel Riessersee in Garmisch gegründet. Hotelier Leonhard Buchwieser und Hansheinrich Kirchgeßner und Wilhelm vom Hittern-Flinsch waren die ersten Pioniere. 1921 übernahm der SC Riessersee die Sportanlagen um den Riessersee. Erst am 10.Februar 1922 erfolgte für den SC Riessersee die Aufnahme in das amtliche Vereinsregister. 1923 wurde die Eishockeyabteilung des SC Riessersee selbstständig. Wenige Jahre später wurde von Franz Kreisel und Karl Neustifter auch die Eishockeyabteilung aus der Taufe gerufen, als sich die gesamte Eishockeymannschaft des Münchner EV 1883 entschloss geschlossen dem SC Riessersee beizutreten, die sich alsbald als Senkrechtstarter erweisen sollte.

 

1924 trat auch das gesamte Team des deutschen Eishockeymeisters von 1922, der MTV München, dem SC Riessersee bei. 1927holte man durch ein 2:1 gegen den SC Charlottenburg-Berlin in Füssen überraschend den ersten Titel unter die Zugspitze. Mit nur acht Spielern und ohne Trainer erreichten die Bayern den Titel des Deutschen-Eishockeymeisters. Eine zweite Generation von Eishockeyspielern eroberte 1935, 1938 und 1941 die Meisterschaften zwei bis vier. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann der SC Riessersee das letzte „echte“ Finale anno 1947 daheim in Garmisch mit 10:1 gegen Berlin und ein Jahr später ließen die Mannen um Fritz Poitsch, Anton Biersack oder Karl Wild der Konkurrenz auch in der neu gegründeten Oberliga keine Chance. Mit dabei damals der legendäre Gustav Jaenecke, Trainer war wie beim Titelgewinn 1950 der Nordamerikaner Lorne Trottier. Selbstverständlich gehörte Riessersee acht Jahre später zu den Gründungsmitgliedern der 1.Eishockeybundesliga, in der Horst Schuldes mit 25 Treffern auch den ersten Torschützenkönig stellte. Mit Ronny Barr kehrte der Erfolg zurück, er gab an der Bande die entscheidenden Kommandos, als sich im Frühjahr 1960 mehr als 12.000 Zuschauer in die Olympiahalle quetschten, um das titelbringende 6:4 gegen den haushohen Favoriten EV Füssen zu bejubeln. Michael Hobelsberger, Hans Huber, Sylvester Wackerle, Günter Sailer, Horst Schuldes, Lorenz Fries, Rudi Pittrich, und Albert Loibl waren die Garanten des Erfolges.

 

Bis zum Anfang der 70iger Jahre musste sich der SC Riessersee in der Meisterfrage dann mit einer Statistenrolle begnügend, die Spielzeit 1967/68 verbrachte man gar in der Zweitklassigkeit. Den Aufschwung leiteten die Spieler wie der tschechische Superstar Josef Golonka, Ignaz Berndaner, Hans Zach, Hans Huber, Martin Hinterstocker, Udo Kießling oder die Sturmbrüder Franz und Anton Hofherr ein. Eine gesunde Mischung aus jung und alt nennt man so etwas. 1976 kehrte der temperamentvolle Jozef Golonka dann als Trainer nach Garmisch zurück und langsam begann nun die große Ära der tschechischen Lehrmeister an der Bande. Nach zwei durchwachsenen Spielzeiten gelang 1978 der sensationelle Triumph in dem legendären „Kopf-an-Kopf-Rennen mit Krefeld, Berlin und Köln. Mit einer jungen Mannschaft gelang es Dr. Jano Starsi drei Jahre später, dieses Kunststück zu wiederholen und den insgesamt zehnten Titel einzufahren. In den erstmals ausgetragenen Meisterschafts-Playoffs setzte sich der SC Riessersee mit 2:1-Siegen gegen die Düsseldorfer EG durch. Bei beiden Meisterschaften dabei: Max Fink, Peter Gailer sen., Ignaz Berndaner, Hans Konstanzer, Joachim Reil, Franz Reindl, Robert Heinrich, Hans Diepold und Hubert Müller. Nicht zu vergessen natürlich die Legionäre wie die kanadische Tormaschine Murray Haetley (78 Tore) oder Vladimir Dzurilla, der Hexer aus Bratislava (81 Tore). Klangvolle Namen, bei denen auch noch heute ganz Garmisch ein wohliger Schauer den Rücken hinuntersegelt. Danach ging es langsam, aber sicher, abwärts. Mitte der 80iger Jahre konnte sich der SC Riessersee nur noch über die Abstiegsrunde in der 1.Eishockeybundesliga halten.

 



 

 

Von Jahr zu Jahr musste kräftiger gezittert werden. Als es in der Relegation 1986/87 sogar gegen Zweitligisten happige Niederlagen setzte, war es dann so weit und die Altmeister waren wieder in der 2.Eishockeybundesliga vereint. Der Abstieg, den auch der neue Trainer Vladimir Dzurilla nicht hatte verhindern können, kam freilich nicht gerade überraschend. Sinkender Zuschauerschnitt, steigender Schuldenstand. Das konnte auf Dauer nicht gut gehen. Im April 1987 demolierte ein schwerer Orkan auch noch das Dach des Olympiaeisstadions, irgendwie symptomatisch. Nach dem Abstieg zog sich der alte Vorstand zurück. Neuer Chef wurde der Schweizer Urs Zondler, der den SC Riessersee mit Hilfe eines Dreijahresplanes zurück in die 1.Eishockeybundesliga führen wollte. Gerhard Kießling wurde Manager und die Zuschauer sollten mit einem bunten Showprogramm a la Las Vegas ins Olympiaeisstadion gelockt werden. Da funktionierte zwar anfangs, doch der Schuldenstand erreichte mit 1,5 Millionen DM eine neue Rekordhöhe, dazu kam noch eine sechsstellige Nachforderung des Finanzamtes und so fand man sich am 05. Mai 1988 schließlich vor dem Konkursrichter wieder.

 

Urs Zondler wollte nun mit einem Nachfolgeverein Namen EC Riessersee Garmisch-Partenkirchen einen totalen Neuanfang starten, der ruhmreiche Traditionsklub stand vor dem endgültigen Aus. Doch die Mitglieder wehrten sich vehement gegen diesen Plan und so war die Ära Go-go-Girls in Riessersee relativ schnell wieder beendet. Neben Urs Zondler verließ der halbe Vorstand und auch ein Großteil der Spieler den SC Riessersee, da nun, vor allem was die Gehälter anging, Sparen angesagt war. Die Lücken wurden mit jungen Eigengewächsen aufgefüllt, dazu kehrte Libor Halicek aus Zürich zurück. Kurz vor Weihnachten 1988 stellte der tschechische Nationalspieler, den sie in der Heimat auch den „Mann mit dem goldenen Arm“ riefen, beim 12:1-Sieg gegen den ERC Sonthofen einen Rekord auf und markierte mit 2 Toren und 10 Assists. Zu dieser Zeit war schon abzusehen, dass Trainer und Manager Franz Reindl, der 21 Jahre das SCR-Trikot getragen hatte und nun zurückgekehrt war, im Begriff war, phantastische Arbeit zu leisten. In den nächsten Jahren hielt sich der SC Riessersee in der 2.Eishockeybundesliga und erwirtschaftete sogar leichte Gewinne, so dass nach Abschluss des Konkursverfahrens das lästige „i.K.“ endlich verschwunden war.

 

Leider auch Franz Reindl, den „Retter des SC Riessersee“ zog es zum Deutschen-Eishockeybund. Neuer Trainer wurde 1992 der ehemalige DDR-Nationaltrainer Joachim Ziesche, nach den Kanadiern Rick Boehm, Ron Chyzowski etc. Setzte man nun auf russische Spielkunst und verpflichtete Vladimir Fedossov und Michail Varnakov, ansonsten blieb der Verein seiner bodenständigen Linie mit dem Einbau junger Nachwuchstalente treu. Ebenso treu erwies man sich dann leider auch den Altmeisterkollegen, die 1992 in die Drittklassigkeit abstürzten. Nach den Schlappen gegen den EHC Memmingen und dem EV Landsberg in den Abstiegs-Play-Downs waren der EV Füssen, der EC Bad Tölz und eben der SC Riessersee im Frühjahr 1993 wieder in der Oberliga vereint. Zur Spielzeit 1995/96 war dann der SC Riessersee mit der Aufnahme in die Deutsche-Eishockey-Liga DEL wieder erstklassig. Nach Platz 14 nach der Vorrunde hatte der SC Riessersee im Achtelfinale gegen die Düsseldorfer EG keinerlei Chance. Danach zog sich der SC Riessersee aus finanziellen Gründen wieder aus der Deutschen-Eishockey-Liga DEL in die 2.Eishockeybundesliga zurück.

 



 

 

Im Jahr 1996 wurde dann die SC Riessersee Vermarktungs- GmbH gegründet, die den Spielbetrieb der ersten Mannschaft regeln sollte. Man baute, nachdem viele Spieler den Verein verlassen hatten, wieder vermehrt auf den Nachwuchs. Ende der Spielzeit 2001/02 kann dann die bisher bitterste Stunde des SC Riessersee. Es war „fünf vor zwölf“ und es drohte der endgültige finanzielle Kollaps. Glücklicherweise fanden sich noch Privatsponsoren, die den Spielbetrieb erstmal für die Spielzeit 2002/03 sichern konnten. Trotz der finanziellen Absicherung verließen fast alle Spieler den SC Riessersee, so dass man mit einem „No-Name-Team“ in die Spielzeit 2002/03 starten musste. Die Spielzeit verlief wider erwartent jedoch sehr erfolgreich.

 

So erreichte man das Play-Off-Finale der 2.Eishockeybundesliga. verlor jedoch gegen den EHC Freiburg in der Serie „Best of Five“ klar mit 3:0-Spielen. Mittlerweile spielt der SC Riessersee wieder in der Oberliga und baut weiterhin auf die Jugendarbeit. Das längerfristige Ziel lautete, dass man recht schnell, aber auf vernünftiger Ebene, wieder in die höchste deutsche Spielklasse aufsteigen möchte. In der Sommerpause 2006/07 wurde dank des neuen Gesellschafters Günther Hertel der Sinupret Ice Tigers Nürnberg, der zu 100 % auch die Hauptanteile des SC Riessersee übernahm, im Übrigen auch im gleichen Zug den SC Riessersee kaufte und somit vor der erneuten Pleite rettete, ein Kooperationsvertrag mit den Nürnbergern nach dem Vorbild der nordamerikanischen Ligen als sogenanntes Farmteam der Nürnberg Ice Tigers unterzeichnet. Zu Beginn der Spielzeit 2007/08 sollte sich die Zusammenarbeit mit den Sinupret Ice Tigers Nürnberg auszahlen.

 

Da der Meister der Asstel-Bundesliga (2.Bundesliga) der Spielzeit 2006/07, die Wolfsburg Grizzly Adams, vom Aufstiegsrecht als Meister der 2.Bundesliga in die Deutsche-Eishockey-Liga DEL war nahm, rutschte der SC Riessersee als Nachrücker für den Platz der Wolfsburg Grizzly Adams einfach nach und wieder war der SC Riessersee unter glücklichen Umständen wieder in der 2.Eishockeybundesliga. Nach der Spielzeit 2008/09 der 2.Eishockey-Bundesliga fehlten dem SC Riessersee zum Saisonschluss 75.000 €. Bisher konnte der Gang zum Insolvenzrichter durch Geschäftsführer Ralph Bader verhindert werden. Die Fans versuchten mit Spenden den SC Riessersee zu retten. Zu diesem Zeitpunkt stand jedoch bereits fest, sollte Insolvenzantrag durch die SC Riessersee Eishockey GmbH gestellt werden, so wird das Garmischer Eishockey auf viele Jahre in der Versenkung der Bezirksliga Bayern verschwinden. Dieser Schritt konnte dann kurz vor der Vollziehung (Stichtag für die Lizenzeinreichung 2009/10 war der 30.Mai 2009) jedoch am 27.Mai 2009 durch einen unbekannten Investor aus München, sowie aus Geschäftsfreunde aus dem Werdenfelser Land verhindert werden, so dass der Spielbetrieb in der 2.Eishockeybundesliga auch in der Spielzeit 2009/10 gesichert war.

 

In dieser Spielzeit erreichten die Garmischer die Qualifikationsplay-Off, wo man gegen den ESV Kaufbeuren min zwei Spielen ausschied. Zu diesem Zeitpunkt wusste jedoch keiner, dass mit dem 19.03.2010 das vorläufig letzte Spiel des SC Riessersee in der 2.Eishockeybundesliga stattfand. Denn nach Abschluss der Spielzeit 2009/2010 zog sich der SC Riessersee erneut aus finanziellen Gründen freiwillig vom Spielbetrieb der 2.Eishockeybundesliga zurück, und meldete für die Spielzeit 2010/2011 für die neu gegründete Oberliga-Süd, um einen Neuanfang mit ausschließlich Eigengewächsen zu beginnen, mit Erfolg, denn nach nur einem Jahr kehrte der SC Riessersee 2011/2012 wieder in die 2.Eishockeybundesliga zurück. Am 16.05.2018 lies der SC Riessersee jedoch eine "Bombe" platzen. Nach Platz 1 in der Regular Season zog man bis in die Play-Off Finalrunde (Viertelfinale 4:3-Siege gegen den ETC Eispiraten Crimmitschau, Halbfinale 4:2-Siege gegen den ESV Kaufberuen) ein, wo man letztendlich gegen die Bietigheim Steelers mit 1:4-Spielen unterlag. Dann folgte jedoch plötzlich die Schreckensnachricht, daß beim SC Riessersee ein finanzielles Loch klaffte. Schon in den DEL2-Spielzeiten 2015/16 sowie 2016/17 klaffte nach Saisonende ein Loch i.H.v. € 800.000 die über private Gönner regelmässig gestopft worden sind. Nun klaffte erneut ein großes finanzielles Loch, daß für den SC Riessersee diesmal zugroß für den Verbleib in der DEL2 für die Verantwortung der Geschäftsführung der SC Riessersee Eishockey Vermarktungs GmbH war. Letztendlich entschloß man sich daher mit einem offenen Brief, den Rückzug vom DEL2-Spielbetrieb am 16.05.2018 zu verkünden. Ein trauriger Tag für den traditionsreichen Eishockeysport in Garmisch-Partenkirchen und Umgebung sowie ganz Oberbayern. Am 10.07.2018 folgte dann der erwartete Gang vor den Insolvenzrichter in Selbstverwaltung beim Insolvenzgericht Weilheim, was eigendlich den vollständigen Kollaps für den Eishockeysport in Garmisch-Partenkirchen bedeutete. Freude jedoch kam unter der Zugspitze auf, als der Deutsche-Eishockey-Bund e.V. (DEB) dem SC Riessersee mit 18.07.2018 die Lizenz und somit die sportliche Zulassung für den Spielbetrieb in der Oberliga-Süd erteilte, wodurch in Garmisch-Partenkirchen wieder Hoffnung aufkeimte, den traditionsreichen Eishockeystandort Garmisch-Partenkirchen am Leben zu halten.

 


 

 

bisherige Logos in Garmisch-Partenkirchen:

Ravensburg Tower Stars

 

Geschichte:

Der EV Ravensburg wurde am 24.11.1881 gegründet und zählt nach dem Augsburger EV zu den ältesten Eishockeyclubs in Deutschland. Eishockey gespielt wurde unter dem 1.Vorsitzenden Dr. Kraus in einem Schlittschuhweiher auf dem Gelände der Maschinenfabrik Escher-Wyss. Von 1881-1917 verbrauchte man sieben Vorstände bis im Jahr 1922 der Spielbetrieb mangels Interesse eingestellt wurde.1925 bekam der EV Ravensburg eine neue Spielstätte am Wernerhofweiher und der Spielbetrieb wurde wieder aufgenommen. In dieser Spielstätte wurde auf Tennisplätzen an der Veitsburg wurde Eis zur Verfügung gestellt, so dass in Ravensburg bereits in den 30iger Jahren ein Spritzeis zur Natureisfläche zur Verfügung gestellt werden konnte mit Verbindung, dass der EV Ravensburg erneut umzog und zum ersten Mal in Jahr 1932 unter dem Namen ERV Ravensburg eine Eishockeymannschaft aufstellen konnte.

 

Am 07.01.1934 fand das erste offizielle Eishockeyspiel des ERV Ravensburg gegen den EV Füssen statt. Die Zuschauer standen auf Tribünen aus Schnee. Zwei Jahre später wurde man jedoch vom Spielbetrieb gesperrt, weil man die Verbandsabgaben nicht entrichtet hatte. In der Spielzeit 1937/1938 baute man dann erstmalig eine Jugendmannschaft auf. Durch den Zweiten Weltkrieg kann das vorläufige Ende des ERV Ravensburg. Nach den Kriegswirren wurde im Jahr 1948 die Abteilung Eistanz gegründet, obwohl das Vereinsgelände erst im Jahr 1949 von den Alliierten freigegeben wurde. Am 04.12.1965 wurde dann der erste Spatentisch für die Eissporthalle am Christianahang gemacht. Am 18.10.1958 wurde dann im Konzerthaus Ravensburg vor und mit einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Schweiz (8:1) das Eisstadion am Christianahang eingeweiht. Am 04.09.1959 was das Eisstadion zum erstem Mal mit 9.000 Plätzen restlos ausverkauft als die Zuschauer die Darbietungen der deutschen Eiskunstlaufstars Marita Kilius und Hans-Jürgen Bäumler bewunderten.

 

Danach begann die große Zeit des Eishockeys mit vielen Württembergischen Meisterschaften und der Deutschen-Regionalligameisterschaft 1967.Zu dieser Zeit nannte sich der Verein noch ERV, ab der Oberligaspielzeit 1968 wurde daraus der EV Ravensburg. Die finanzielle Seite war immer nicht einfach, da das Vereinseigene Stadion in der Verwaltung immer teurer wurde. Mit dem Aufstieg des EV Ravensburg im Jahr 1973 in die 2.Eishockeybundesliga wurde dem EV Ravensburg die Lizenzauflagen gemacht das Eisstadion zu überdachen oder eine Eissporthalle zubauen. Es wurde ein andauerndes Thema, was erst im Jahr 2002 mit dem Bau der Oberschwabenhalle verwirklicht wurde. Die Eishockeyeuphorie ging dennoch in Ravensburg weiter, bis der EV Ravensburg im Jahr 1984 doch Insolvenz anmelden musste. Doch der Spielbetrieb ging weiter und so erreichte man im Jahr 1990 die Deutsche-Oberligameisterschaft.


 



 

 

Seit der Spielzeit 1973/74 verbrachte der EV Ravensburg insgesamt 22 mehr oder weniger erfolgreiche Jahre in der Oberliga. Den größten Erfolg des EV Ravensburg der jüngeren Vereinsgeschichte stellte der Titel des deutschen Oberligameisters im Jahr 1990 dar. Ein Jahr später, die überragenden Torjäger Steve Pepin, Stephane Thivierge und Jan Piecko hatten sich langsam warmgeschossen, gelang dem EV Ravensburg unter dem Trainer Tibor Vozar der langersehnte Aufstieg in die 2.Eishockeybundesliga. Dort belegte der EV Ravensburg nach der Vorrunde einen beachtlichen siebten Platz, rutschte aber in der unteren Zwischenrunde auf den letzten Platz ab und spielte auch in der Meisterrunde in der Oberliga nur die Rolle des Punktelieferanten, und musste zwangsläufig aus der 2.Eishockeybundesliga absteigen.

 

Kurz darauf gelang dem EV Ravensburg jedoch die Rückkehr in die bundesweite 2.Eishockeybundesliga, aus der man nach ein paar erfolgreichen Jahren wieder in die Oberliga absteigen musste, in derer sich der EV Ravensburg etabliert hat. Nach der Spielzeit 2005/06 stand der EV Ravensburg jedoch wieder kurz vor der Rückkehr in die 2.Eishockeybundesliga, scheiterte jedoch im Play-Off Halbfinale am späteren Aufsteiger ETC Crimmitschau. Dennoch öffneten sich dem EV Ravensburg nicht erhoffte Chancen auf den Aufstieg in die 2.Eishockeybundesliga am „grünen Tisch“. Der DEL-Absteiger Kassel Huskies hatte im Sommer 2006 wegen plötzlicher Hallenprobleme erhebliche Schwierigkeiten mit der Lizenzerteilung für die 2.Eishockeybundesliga und der EV Ravensburg meldete berechtigtes Interesse am Nachrückrecht in die 2.Eishockeybundesliga an. Doch die Ravensburger Hoffnungen auf eine Rückkehr in die 2.Eishockeybundesliga nach 22 Jahren schwanden mit der Lizenzerteilung durch die Eishockeyspielbetriebsgesellschaft ESBG im Sommer 2006, so dass der EV Ravensburg in der Spielzeit 2006/07 doch „nur“ in der Oberliga spielen musste.

 

Es sollte dann die legendäre Spielzeit 2006/2007 kommen. Als Tabellenzweiter erreichte man die Meisterschaftsplay-Offs und ausgerechnet der Favorit aus der niedersächsischen Landeshaupt Hannover stellte sich in den Weg der Schwaben. In einer doch recht sehr spannenden Play-Off Viertelfinalserie konnte sich der EV Ravensburg überraschend durchsetzen. Es folgte im Play-Off Halbfinale die nächste positive Überraschung der Schwaben. Man konnte auch den SC Riessersee überraschend deutlich in nur vier Spielen im Modus „Best of Seven“ ausschalten und plötzlich war man sportlich ein Aufsteiger in die 2.Eishockeybundesliga. Das man dann das Finale der Oberliga gegen die Heilbronner Falken verlor, interessierte in Ravensburg keinen mehr, denn nach 22 Jahren war der EV Ravensburg wieder in der 2.Eishockeybundesliga angekommen. Gleichzeitig mit dem Aufstieg in die 2.Eishockeybundesliga im Jahr 2007 wurde am 25.04.2007 die Eishockeyabteilung aus dem EV Ravensburg e.V. ausgegliedert und in die EVR Tower Stars Ravensburg Spielbetriebs GmbH umgewandelt.


 



 

 

Gleichzeitig wurde ein neues Logo kreiert wobei das „Stars“ eine doppelte Bedeutung hat. Im Logo werden die charakteristischen Sechs Sterne in die Bedeutung der sechs Eishockeyspieler benannt, die im Eishockeyspiel auf dem Eis stehen. Da es sich bei der Stadt Ravensburg um die Stadt der Burgen handelt hatte man auch gleich den vollständigen Namen bereit. Fortan nannte sich der EV Ravensburg, EVR Tower (Burgen) Stars Ravensburg. Im Jahr 2011 wurde man zum ersten Mal Meister der 2.Eishockeybundesliga 2010/2011, wobei man in einer packenden Play-Off Finalserie ausgerechnet den Lokalrivalen der Schwenninger Wild Wings mit einer 3:0-Siegesserie aus den Träumen des DEL-Aufstiegs gerissen hatte. Dennoch durften die Tower Stars Ravensburg nicht in die Deutsche-Eishockey-Liga DEL aufsteigen, da es 2010/11 an einem fehlenden Aufstiegsrecht in die DEL sowie fehlender Voraussetzungen, u.a. der Zuschauerkapazität der Oberschwabenhalle von 3.300 Plätzen – die Deutsche-Eishockey-Liga DEL fordert mindestens eine Kapazität vom 5.800 Plätzen, fehlte.

 

Der Vorstand der Tower Stars Ravensburg entschied sich gegen eine gerichtliche Erzwingung des Aufstiegsrechtes auch auf Grundlage eines Urteil des Europäischen Sportgerichtshofes (CIS), was der Deutschen-Eishockey-Liga DEL ein eigenes Recht zusprach, selbst zu entscheiden, welches Team man in deren Liga zulässt oder nicht. Somit starten die Ravensburg Tower Stars auch zur Spielzeit 2011/2012 in der 2.Eishockeybundesliga.



 

 

bisherige Logos in Ravensburg:


SC Bietigheim-Bissingen

 

Geschichte :

Begonnen hat in Bietigheim alles mit einer Freizeitmannschaft in Kornwestheim, die Anfang der 80iger Jahre parallel zum Bau der Eissporthalle Ellental erstmals in Erscheinung trat. Die Mannschaft lief als SG Bietigheim-Bissingen Kornwestheim auf das Eis. Weil sich der Name wahrlich nicht so toll anhörte und auch die Trikothersteller ein größeres Problem mit der Namenlänge hatten, nannte sich der Verein 1989 n den SC Bietigheim-Bissingen e.V. um. Seither existiert der SC Bietigheim-Bissingen in dieser Form. Nach und nach eignete man sich immer größere Professionalität an, dabei stellte die Bildung der SG Bietigheim-Bissingen, einer Art Sponsorenpool mit Gerhard Klett an der Spitze, einen ganz wichtigen Schritt in der baden-württembergischen Kreisstadt dar.

 

Dieser Sponsorenpool machte sich zum Ziel das Eishockey in Bietigheim-Bissingen salonfähig zu machen, mit Erfolg. Der Sponsorenpool löste in Bietigheim-Bissingen einen riesigen Eishockeyboom aus. Der SC Bietigheim-Bissingen startete 1991 in der Regionalliga Baden-Württemberg und blieb dort, dank einiger gezielter Verstärkungen, gleich im ersten Jahr ohne jeglichen Punktverlust. Im März 1992 war es dann soweit. Der SC Bietigheim-Bissingen konnte folgerichtig im März 1992 den Aufstieg in die Regionalliga-Süd feiern. Der Siegeszug der baden Württemberger ging weiter, so dass man sich bald darauf sogar für die 2.Eishockeybundesliga-Süd qualifizieren konnte. Der Pole Paisecki, Stiefvater der Tormaschine Marius Piasecki, Jan Mancar, und zuletzt das finnische Gespann Petterie Lehmussa und Mika Seegermann waren bis zum Aufstieg in die 2.Bundesliga-Süd als Trainer in Bietigheim verantwortlich. Als Spieler taten sich besonders der Pole Marius Piasecki, der die Schwaben quasi im Alleingang in die 2.Bundesliga-Süd schoss sowie der Finne Mika Seegermann und der Verteidiger und spätere Nationalverteidiger Terence „Terry“ Campbell.


 



 

 

Den bisherigen größten Erfolg in der noch sehr jungen Bietigheimer Vereinsgeschichte stellt in der Spielzeit 2001/2002 der Einzug in die Play-Off Halbfinalserie gegen den REV Bremerhaven sowie 2002/2003 gegen die Freiburger Wölfe sowie 2003/2004 gegen den späteren DEL-Aufsteiger Wolfsburg Grizzly Adams dar. Auch im neugeführten Deutschen-Eishockey-Pokal 2004/2005 erreichten die „Steelers“ das Viertelfinale. Eine besondere Erwähnung hat der sogenannte legendäre „RTL-Sturm“ mit den Stürmern Darren Ritchie, Craig Teeple sowie Tim Leahy verdient. In den Spielzeit 1998/1999 bis 2000/2001 schossen diese Stürmer den SC Bietigheim-Bissingen fast allein jedes Mal in die Play-Off Runde. Da der SC Bietigheim-Bissingen immer wieder vergeblich versucht in die höchste deutsche Spielklasse der Deutschen-Eishockey-Liga DEL aufzusteigen, können in Regelmäßigkeit Spielerabgänge der Leistungsträger in Richtung DEL verzeichnet werden.

 

Zuletzt betraf es 2006/07 den Stürmer Eric Schneider und den Verteidiger Dan Bjornlie. Die Spielzeit 2006/07 verlief für die Steelers jedoch nicht nach den eigenen Ansprüchen. Die Steelers, im Übrigen mit 3,0 Millionen Euro und somit mit dem größten Saisonetat der Asstel-Bundesliga in die Spielzeit gestartet, erreichten nicht die Meisterschaftsplay-Offs und mussten in die gefürchtete Abstiegsrunde. Im Jahr 2009 öffnete sich dann plötzlich die Tür für einen Aufstieg in die Deutsche-Eishockey-Liga DEL. Als Tabellenerster nach der Vorrunde 2008/2009 ging man in die Play-Offs, wo man gegen den SC Riessersee (Viertelfinale), wie auch die Lausitzer Füchse Weißwasser (Halbfinale) keinerlei Probleme machten. Es kam zum Wunschfinale der 2.Eishockeybundesliga gegen den EHC München, und am Freitag, den 24.April 2009 war es dann soweit. Der SC Bietigheim-Bissingen war zum ersten Mal nach vier Spielen im Modus „Best of Five“ Meister der 2.Eishockeybundesliga und durfte aus sportlicher Sicht in die Deutsche-Eishockey-Liga DEL aufsteigen. Jedoch der Schock für die Fans kam im Mai 2009. Der SC Bietigheim-Bissingen verzichtete auch finanziellen Gründen auf die Eintrittskarte in die Deutsche-Eishockey-Liga DEL.

 

Grundlage für den Verzicht des Aufstieges waren die fehlenden Voraussetzungen für die Deutsche-Eishockey-Liga DEL, die sich in finanziellen Gründen (5 Mio. € Sicherheitsleistung), sowie der nicht DEL-tauglichen Spielstätte der EisArena Ellental. Ein weiterer Grund war, dass die Bietigheim Steelers auf die zuschauerträchtigen Lokalderbys gegen die SERC Wild Wings sowie den in der DEL teilweise kostenintensiven Auswärtsspielen verzichten wollten. Seit diesem Zeitpunkt wollen die Steelers zwar in die Deutsche-Eishockey-Liga DEL aufsteigen, da mittlerweile die finanziellen wie auch materiellen Voraussetzungen geschaffen wurden, scheitern jedoch immer wieder in den Play-Off-Spielen, so dass die Bietigheim Steelers ein angesehenes Mitglied der 2.Eishockeybundesliga wurden. Fortan spielten die "Steelers" auch um die Meisterschaft der DEL2 mit. 2012/13 wurde dann sogar Meister der 2.Bundesliga und stieg als Titelverteidiger in die neu gegründete DEL2 ein. Als Vorrundendritter erreichte man nach Siegen gegen den SC Riessersee (4:1-Siege), sowie im Halbfinale gegen die StarBulls Rosenheim (4:2-Siege) wieder das erstmals als DEL2-Final ausgespielte Finale. Gegner waren die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, wo man letztendlich mit 3:4, 3:2nV, 3:4,2:4, sowie 3:2nV unterlag. Aufstiegen duften die Fischtown Pinguins dennoch wegen fehlender Aufstiegsregellung zwischen DEL2 und DEL nicht, so daß es auch im Jahr 2015 zum gleichen Finale kam. Als Vorrundenprimus erreichten die Steelers die Meisterschaftsplay-offs. Das Viertelfinale (4:0-Siege gegen die Eislöwen Dresden) sowie das Halbfinale (4:0-Siege gegen den EV Landshut) erreichte man wieder die Finalrunde. Diesmal sollte die Serie jedoch glücklich für die badenwürttembergischen Eishockeycracks enden, wobei das Ergebnis 4:3 zu einem Standartergebnis wieder gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven werden sollte. Mit einem 4:2-Seriensieg (4:3, 3:4, 4:3, 4:3nV, 1:6 sowie 4:3nV) sicherten sich die Steelers am 28.04.2015 erstmals den Titel des Meisters der DEL2.


 



 

 

bisherige Logos in Bietigheim-Bissingen:

Lausitzer Füchse Weisswasser

Geschichte:

Im Jahr 1929 machten einige Jugendliche, darunter Günther Lehnigk, Siegfried Rohrbach, Helmut Bertko, Martin Schulz und Fritz Dutschke den Anfang des Eishockeysports in der sächsischen Kreisstadt. Solange auf dem Braunsteich noch tragfähiges Eis vorhanden war, liefen die Spieler mit abgelaufenen Schlittschuhen und behelfsmäßigen Schlägern einem Ball oder Stein hinterher. Einer Legende zufolge sahen diese Pioniere an einem Dezemberabend im Gloriapalast einen Filmbeitrag, in welchem der Berliner Schlittschuhclub eine seiner zahlreichen Meisterschaften einfuhr. Dieser Kinobesuch sollte letztendlich der Beginn der Eishockeyhochburg Weißwasser sein. Denn schon am 15. Dezember 1932, also nur wenige Tage nach dem Kinobesuch, ging im Keglerheim die Gründung von „Eissport Weißwasser „vonstatten. Im Januar 1933 zimmerte man sich dann eine Spielfeldumgrenzung zusammen und fand somit gnädige Aufnahme in den Turn- und Sportverein Weißwasser 1936. Das erste offizielle Spiel gewann der TSV Weißwasser mit 5:0 in Spremberg. Mit dem gleichen Ergebnis musste man sich im ersten Heimspiel gegen die erfahrenen Cracks des EV Görlitz geschlagen geben. Eher durch Zufall nahm der TSV 1936 Weißwasser dann 1937 an der Vorrunde zur deutschen Eishockeymeisterschaft in Krefeld teil, wo man nach der Vorrunde ausschied.

 

Doch schon im nächsten Jahr sicherte sich der TSV Weißwasser durch ein 2:1-Sieg gegen den EV Hindenburg verdienst den Titel des schlesischen Meisters. Es folgten dann mehrfache Lehrgänge mit dem Schweden Nils Molander und dem Kanadier Robert A. Bell, was den TSV Weißwasser deutlich nach vorne brachte. 1938 trat dann in Weißwasser endlich auch der ruhmreiche Berliner Schlittschuhclub, der ja das eigentliche Entstehen des TSV Weißwasser irgendwie auslöste, zu einem Freundschaftsspiel auf dem Braunsteich an. Der TSV Weißwasser hielt lange mit, bis plötzlich einsetzendes Tauwetter einem ungestümen Angriff von Günther Lehnigks ein jähes Ende setzte und das Eis unter dem etwas pummeligen Stürmer nachgab. Von solchen Pannen einmal abgesehen, ging es mit dem TSV Weißwasser 1936 weiter nach vorne. Bereits wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in Weißwasser der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Mit dem Anschluss des TSV 1936 Weißwasser an die BSG Kristall Weißwasser waren 1948 auch die materiellen Voraussetzungen für das Anknüpfen an die alten Erfolge gegeben. Die Stadt Weißwasser stellte der BSG Kristall Weißwasser von nun an das Gelände am Janhteich zur Verfügung. Die alte Spielstätte des Braunsteich hatte schon vor dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr den Anforderungen entsprochen. Zudem wurde mit dem Bau eines Kunsteisstadion begonnen, was 1950 mit einem Freundschaftsspiel gegen die SG Frankenhausen vor 6.000 Zuschauern und einem 0:0 eingeweiht werden konnte. Bei den ersten Meisterschaften musste sich die BSG Kristall Weißwasser noch den Spielern aus Crimmitschau geschlagen geben, doch 1951 begann der phänomenale Siegeszug der Lausitzer.

 

Den ersten Titel holte 1951 dem vom legendären Kurt Stürmer angeführten Kollektiv der BSG Ostkristall Weißwasser. In den nächsten beiden Jahren ließ die BSG Chemie Weißwasser, ab 1954 SG Dynamo Weißwasser, die seit Ende der 50iger Jahre im neuen Wilhelm-Pieck-Stadion antreten konnte, der frustrierten Konkurrenz keine Chance. Bis 1972 fand die Meisterfeier stets in Weißwasser statt. Auch auf internationaler Bühne konnte die BSG Chemie Weißwasser und deren Spieler für Furore sorgen. So musste 1954 die „Augsburger Zeitung“ nach zwei knappen Niederlagen gegen den EV Füssen anerkennen, dass der Ostzonenmeister stärker als erwartet war. 1958 gewann die BSG Chemie Weißwasser in Bozen den von einer italienischen Kaffeemaschinenfabrik gestifteten „Pavoni-Cup“. Für die Erfolge des DDR-Nationalteams in den 60iger Jahren zeichneten sich ebenfalls primär die Dynamos aus der Lausitz verantwortlich. Bei der A-WM 1965 in Tampere, welche die DDR mit dem sensationellen fünften Platz abschloss, waren mit Klaus Hirche, Ulrich und Rüdiger Noack, Manfred Bauer, Reiner Tudyka, Helmut und Erich Novy, Heinz Schildan, Wilfried Sock, und Joachim Franke gleich elf Spieler der BSG Chemie Weißwasser im Kader. Als 1970 der große Schnitt in Weißwasser erfolgte, verschoben sich die Machtverhältnisse des DDR-Eishockeys, allerdings zu Gunsten des SC Dynamo Berlin, die neben dem BFC Dynamo Berlin zu den Lieblingen des Staatschefs Erich Mielke gehörten und sich stets fröhlich aus dem Talente Reservoire der Unterklassen Vereine bedienen konnte. Abgesehen von einigen Achtungserfolgen, 1973 erreichte die SG Dynamo Weißwasser ein 3:3 gegen das kanadische A-Team, hatte die SG Dynamo Weißwasser in den 70iger und 80iger Jahren wenig zu bestellen.

 



 

Erst im Jahr 1981 konnte die SG Dynamo Weißwasser unter dem Trainer Rüdiger Noack noch einmal die Siegesserie des SC Dynamo Berlin durchbrechen, doch gleich war wieder der ewige Konkurrent im Dauerduell Berlin gegen Weißwasser an der Reihe und auf Titel Nummer 24 musste die SG Dynamo Weißwasser letztendlich bis zum Jahr 1989 warten. Erstmals wurde dabei ein Verein ohne eine einzige Niederlage zum DDR-Meister gekrönt. Letztendlich war der DDR-Meistertitel Nummer 24 auch das Ergebnis einer exzellenten Nachwuchsarbeit, die sich auch im nächsten Jahr mit dem Gewinn der 25. und letzten DDR-Meisterschaft auszahlen sollte. Die Zuschauer honorierten die Erfolge und strömten in Scharen in das Wilhelm-Pieck-Stadion. Meist waren die Heimspiele der SG Dynamo Weißwasser mit 12.500 Besuchern restlos ausverkauft, während beim SC Dynamo in Berlin nur noch knapp 2.000 Unentwegte den Weg ins Sportforum fanden. Nachdem die beiden Ex-DDR-Klubs am 11.Mai 1990 in die gesamtdeutsche 1. Eishockeybundesliga aufgenommen wurden, startete die SG Dynamo Weißwasser als „Polizei-Eislaufverein“ PEV Weißwasser in die Spielzeit 1990/1991 das Abenteuer 1. Eishockeybundesliga. Dass es dort nicht leicht werden würde, war klar.

 

Die Spieler, die zwar technisch, spielerisch und vor allem läuferisch gut mithalten konnten, waren nach der Doppelrunde mit langen Auswärtsfahrten natürlich nicht gewohnt. Dazu ergaben sich nun natürlich auch gewaltige finanzielle Probleme. Spielereinkäufe gab es vorerst keine. Dennoch ging man mit großem Elan und riesen Begeisterung an die Sache 1. Eishockeybundesliga heran und gewann gleich das erste Heimspiel in der neuen Welt am 14. September 1990 gegen die Berliner Preußen. Nach diesem Achtungserfolg hagelte es jedoch Niederlagen ohne Ende und schon bald fand sich der PEV Weißwasser im Tabellenkeller wieder. Auch mit dem neuen Trainer Georg Kink, der bereits im Herbst 1989 Roland Herzig ablöste, wurde es zunächst nicht besser. Erst als der Reihe nach der Kanadier Foy, der Lette Panin und der Russe Schalisow geholt wurden, konnte der PEV Weißwasser um Spieler wie Hubert Hahn, Ralf Hantschke, Tom Göbel, Andreas Gebauer, Jörg Handrick und Michael Bresagk zum Ende der Spielzeit erstaunlich gut mithalten. Der PEV Weißwasser beendete die Spielzeit 1990/1991 auf dem elften Platz und schossen in den Play-Downs den EHC Dynamo Berlin, nachdem man zuvor gegen den EHC Freiburg in fünf Spielen verlor, in nur drei Spielen in die 2.Eishockeybundesliga, wären aber beinahe selbst dann um ein Haar in die 2.Eishockeybundesliga abgestiegen. Glücklicherweise gingen aber bei der Frankfurter Eintracht alle Lichter aus, so dass der PEV Weißwasser erstklassig blieb.

 

Unter dem alten Traditionsnahmen „Eissport Weißwasser“, aus dem der Eishockeysport in Weißwasser stammte, wollte man sich nun in die oberen Tabellenregionen orientieren, doch am Ende einer turbulenten Spielzeit 1991/1992 waren neben dem kläglichen Abstieg aus der 1.Eishockeybundesliga, ein entlassener Trainer, das durch die Wirtschaftlichkeitsprüfung des Deutschen-Eishockey-Bundes e.V. durch einen Lizenzentzug verweigerte Nachrückrecht , eine anderthalbjährige Sperre für Andreas Ludwig wegen einer Tätlichkeit an einen Schiedsrichter, der gerichtliche Streit mit der Krefelder Sport- und Werbeagentur „Design-Division“, ein Führungswechsel in der Vereinsspitze (Andreas Tschammer löste Georg Kink ab) sowie auch die ersten schmerzlichen Abgänge von Leistungsträgern wie Jörg Handrick, Michael Bresagk, Ronny Martin und Ralf Hantschke zu verzeichnen. Die raue Wirklichkeit des Eishockeysports in Deutschland hatte den ES Weißwasser, die Mitte 1991 bereits von WM-Spielen im überdachten 12.500 fassenden Wilhelm-Pieck-Stadion träumten, wieder eingeholt. Zwei Jahre kämpfte die junge Mannschaft um Kapitän Hubert Hahn leidenschaftlich um die Rückkehr in die 1. Eishockeybundesliga, scheiterte unter dem erfahrenden Zdenek Huber in den entscheidenden Play-Off Spielen aber am SB DJK Rosenheim (1993) und dem EC Kassel (1994). Dennoch ein beachtliche Leistung, da der ES Weißwasser aufgrund eingeschränkter Möglichkeiten auf dem Transfermarkt stets mit einem durch Junioren aufgepäppelten Minikader in die Spielzeiten ging und zudem einige der besten Spieler wegen finanzieller Probleme regelmäßig verkauft werden mussten.

 

Nur durch eine Kooperation mit dem Chemnitzer RSC und dank der freundlichen Unterstützung des neuen Hauptsponsors „Jägermeister“ erhielten die Füchse Weißwasser die zunächst verweigerte Spiellizenz für die 1994/1995 neu gegründete Deutsche-Eishockey-Liga DEL, die Weißwasser als ESG Füchse Sachsen Weißwasser/Chemnitz bereits nach nur zwei Jahren 1995/1996 wieder verlassen musste und bis zum heutigen Tag nicht wieder erreichen konnte. Man versuchte also einen Neuanfang unter dem Namen Lausitzer Füchse Weißwasser in der 2.Eishockeybundesliga. Der Kooperationsvertrag mit dem Chemnitzer ESC wurde gekündigt. Es folgten einige Jahre in der 2.Eishockeybundesliga bis in der Spielzeit 2003/2004 der Absturz in die Oberliga folgen sollte. Das Eishockey in Weißwasser war stark gefährdet. Doch dank einer starken Oberligaspielzeit 2004/2005 konnte der sofortige Wiederaufstieg, trotz wie bei vielen anderen Oberligavereinen auch erhebliche finanzielle Probleme in Weißwasser gab, wobei hier die Stadt Weißwasser einen Zuschuss zur Betreibung des Eissportzentrums Weißwasser gestrichen hatte. Aus diesem Grund mussten die Lausitzer Füchse sehr sehr lange um die Spiellizenz für die 2.Eishockeybundesliga 2005/2006 kämpfen. Der Kampf um die Spiellizenz sollte sich lohnen.

 



 

Der Deutsche-Eishockey-Bund e.V. erteilte den Lausitzer Füchsen doch noch die Spiellizenz für die 2.Eishockeybundesliga. Doch nach der Spielzeit 2005/2006 sollte es in Weißwasser erneut aufgrund der Betreibung des Eissportzentrums Weißwasser erhebliche finanzielle Probleme geben, da die Stadt Weißwasser erneut den Zuschuss gestrichen hatte. Die Spielzeit 2007/2008 wurde für die Lausitzer eine Katastrophen Spielzeit. Nach Platz 13 nach der Vorrunde mussten man trotz der erheblichen finanziellen Probleme nach einer extrem spannenden und engen Play-Down Serie gegen den REV Bremerhaven wieder den bitteren Gang in die Oberliga antreten. Eigentlich, denn nach und nach sickerten Insolvenzgerüchte aus Essen und Regensburg durch die sich später als sehr nützlich für die Lausitzer herausstellen sollte, so dass die Lausitzer Füchse Weißwasser trotz sportlichem Abstieg auch in der Spielzeit 2008/09 in der 2.Eishockeybundesliga starten konnten und erstmals seit Jahren der Abstinenz als Tabellensechster nach der Vorrunde wieder an den Play-Offs der 2.Eishockey-Bundesliga teilnehmen konnten, jedoch nach der überraschenden siegreichen Viertelfinalserie gegen die Heilbronner Falken im Play-Off Halbfinale gegen den Klassenprimus SC Bietigheim-Bissingen erwartungsgemäß Endstation war.

 


 

bisherige Logos in Weisswasser:

 

 

 

 

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