Die Geschichte :

 

Die Geschichte des Hamburger Eishockeys beginnt im Jahre 1968 und war reich an Turbulenzen und sportlichen Erfolgen, nicht zu Letzt aber auch an Misserfolgen. Im Hamburger Freizeitpark „Planten und Blomen“ mussten die Eishockeycracks nicht nur den Eintritt selbst entrichten um überhaupt auf das Trainingsgelände zu kommen, sie müssten anschließend auch die Banden selbst aufbauen. Da war es schon ein großer Fortschritt, dass zu Beginn der Spielzeit 1969/1970 im Innenraum der Stellinger Radrennbahn ein Eishockeyfeld eröffnet werden konnte. Die ersten Nachwuchsteams formierten sich und die Oberligamannschaft des Hamburger SV fand mehr und mehr Interesse der Hamburger.

 

Namen wie Peter Hetzel, Paul Karner, Knut und Holger Franck, Peter Kronefeld, Michael Edler, Detlef Baxmann und Elmar Surkemper gaben damals des Gepräge. 1975/1976 konnte der Hamburger SV die norddeutsche Meisterschaft austragen. In dieser Spielzeit tauchte auch ein Spieler namens John Barnett in der Hansestadt auf, um als erster Ausländer im Hamburger Eishockeysport zu spielen. Der Kanadier ist untrennbar mit der Geschichte des Hamburger Eishockeys verbunden, zumal er später auch als Trainer an der Historie des Hamburger SV mitschrieb. Dan Desmond mit seinem gewaltigen Schlagschuss und Hans Oswald waren zu jener Zeit neben John Barnett klangvolle Namen für die wachsende Schar der Eishockeyinteressierten in Hamburg. Die langjährigen Forderungen nach einer überdachten Heimstätte erfüllten sich zur Spielzeit 1978/1979. Nach jahrelangem zähem Ringen mit der Hamburger Stadtverwaltung wurde die Farmsener Eissporthalle am 17. Oktober 1978 mit einem Oberligaspiel zwischen dem Hamburger SV und der Eintracht Frankfurt eröffnet.

 

Diese Eissporthalle steht heute noch und bietet dem Hamburger SV eine Spielstätte. In dieser Spielzeit erreichte der Hamburger SV auch die Aufstiegsrunde zur 2. Eishockeybundesliga. Vor dem ersten Spiel der Aufstiegsrunde gegen den Schwenninger ERC rasteten die Fans aus, die keine Karten mehr für das Spiel bekommen hatten, wobei die Eingangstüren der Farmsener Eissporthalle in die Brüche gingen. Die Eissporthalle Farmsen war mit weit mehr als 2.000 Zuschauer völlig überfüllt. Dennoch unterlag der Hamburger SV mit 1:4. Zwar scheiterte der Hamburger SV letztendlich am Aufstieg in die 2. Eishockeybundesliga, doch holte sich der Hamburger SV noch mit John Barnett und Dan Desmond, aber auch einigen Eigengewächsen wie Sven Julius, Thorsten Wolf oder Rainer Kummerfeld und mit Michael (Mike) Schmidt, dem späteren Nationalspieler für Düsseldorf, Mannheim und München, die Oberligameisterschaft. Sportlich qualifizierte sich der Hamburger SV auch für die 2. Eishockeybundesliga, erhielt dafür sogar den Hamburger Sportoskar, doch aufgrund bürokratischer Hemmnisse mußten Managaer Nicolaus Pethes und sein Weggefährte Paul Karner auf den Aufstieg verzichten.

 

Aus Verärgerung über die Bürokratie in Hamburg zog es John Barnett und Dan Desmond zurück in die kanadische Heimat. Danach begann in Hamburg die Ära des Alexej Mischin, der als erster Spieler der UdSSR überhaupt jenseits des damals undurchlässigen eisernen Vorhangs spielen durfte. Später kamen noch Juri Lebedeev und Alexander Korotkow von Dynamo Moskau an die Elbe. Klangvolle Namen wie Mathias Maurer, Klaus Guggemos und Klaus Manteuffel ergänzten die Mannschaft. Der Transfer von Lebedeev und Korotkow, der vor der Spielzeit 1980/1981 von Manager Nicolaus Pethes in langen Verhandlungen mit russischen Geschäftsfreunden eingefädelt wurde, galt es Sensation im deutschen Eishockey. Trotz eines Alexejy Mischin schafften die Hanseaten den Aufstieg in die 2. Eishockeybundesliga nicht auf sportlichen Weg, sondern am “grünen Tisch”. Doch in diesen großen Jahren des guten Eishockeys in Hamburg begann auch schon der spätere Niedergang des Eishockeys in Hamburg. In der Stadt der finanziell kräftigen Kaufleute und Krämer bekam niemand den finanziellen Hintergrund des Eishockeysports so richtig in den Griff. 1984 zog der Hamburger SV seine Mannschaft aus der 2. Eishockeybundesliga zurück, ohne die Spielzeit ordnungsgemäß zu beenden.



Zeitweise war die Mannschaft des Hamburger SV sogar mit der Deutschen Bahn und Straßenbahn zu den auswärtsspielen angereist, so knapp waren die Kassen in Hamburg. Es folgten unruhige Zeiten an der Elbe. Enttäuschte Mitglieder und Fans gründeten den 1. EHC Hamburg, der später zusammen mit dem Hamburger SV in der Regionalliga Nord spielte. Die beiden Lokalrivalen, die sich spinnefeind waren, schafften gemeinsam den Aufstieg in die Oberliga. Ein Jahr später qualifizierte sich der Hamburger SV erneut für die 2. Eishockeybundesliga, in der ihm die Fans eingedenk der Erreignisse aus dem Jahr 1984 aber die kalte Schulter zeigten. Während kaum mehr als 300 Eishockeyfans zu den Spielen in der 2. Eishockeybundesliga kamen, lockte der 1. EHC Hamburg in der Oberliga mehr als das fünffache an Zuschauern. Die Eishockeyherzen schlugen in dieser Zeit für den “kleineren” Verein in Hamburg.

 

Die Stars der damals mit Verachtung gestraften Mannschaft des Hamburger SV waren die Kanadier Rick Gal, Andrew Browne oder Christian Kokoschka. Angesichts der sportlichen Pleite und der leeren Kassen zog sich der Hamburger SV erneut aus der 2. Eishockeybundesliga zurück. Jahre der Eishockeyabstinenz in Hamburg folgten. Unsolide, allzu sorglose Arbeitsweisen bei beiden Vereinen, die die sportlichen wie auch finanziellen Rückzüge des Hamburger SV und des 1. EHC Hamburg verärgerten die Fans. Die verbleibenden Spieler beider Vereine zogen es vor fortan Eishockey nur noch auf Hobbybasis zu spielen. Inzwischen spielte jedoch der ETC Timmendorfer Stand, der einst mit der Entwicklungshilfe aus Hamburg gegründet worden war in der damaligen Zeit in der Oberligaspitze mit. Erst im Jahr 1994 war für das Hamburger Eishockey ein Silberstreif am Horizant zu erkennen.

 

Die alte Eisbahn in Stellingen wurde im Sommer 1994 überdacht und konnte durch die Instalation von Stahlrohrtribünen bis zu 10.000 Zuschauern Platz bieten. Prompt hoffte man wieder auf bessere Eishockeyzeiten in Hamburg. Den 1. EHC Hamburg gab es schon lange nicht mehr, die Hamburg Crocodiles spielten in der Regionalliga-Nord und der Hamburger SV war in der 2. Eishockeybundesliga-Nord wieder die Nummer eins in Hamburg. Dabei hatte der Hamburger SV 1993/1994 einmal mehr mitten in der Spielzeit den Spielbetrieb eingestellt, war aus der Aufstiegsrunde zur Regionalliga-Nord ausgestiegen und hatte sich in einer Pokalrunde des Landesverbandes zurückgezogen. Ein halbes Jahr später fand der Hamburger SV einen neuen Platz in der neu gegründeten 2. Eishockeybundeslia-Nord. Die Fans des Hamburger SV waren trotz der vielen Anstrengungen von Paul Karners einen attraktiven Trikot- und Hauptsponsor zu finden, sehr skeptisch. Es folgten Jahre in der 2. Eishockeybundesliga ohne jedoch den Aufstieg in die 1994 gegründete Deutsche-Eishockey-Liga DEL direkt anzupeilen.

 

Später plante man den Bau einer modernen Multifunktionsarena neben der neu erbauten AOL-Arena für die Fußballer des Hamburger SV in Stellingen. Die Planungen für solch ein Mammutprojekt liefen sehr schnell voran, so daß bereits im Sommer 2002 die neue Color-Line Arena mit 12.000 Sitzplätzen in voller Pracht neben der AOL-Arena stand. Es fehlte nur noch ein Eishockeyverein, der in solch einer Multifunktionsarena spielt bzw. auch von dem skeptischen Hamburger Eishockeypublikum angenommen werden würde. Da kam der Plan, des deutschen Meisters München Barons, das Eishockey mit Hilfe des Hallenerbauers Harry Harkimo in Hamburg zu etablieren sehr gelegen. Zu Beginn der Spielzeit 2002/2003 ließen die München Barons dann Taten folgen.



Die Eishockeycracks aus der bayerischen Landeshauptstadt zogen in die neue Color Line Arena nach Hamburg. Die Verantwortlichen des neuen Eishockeyclubs in Hamburg machten es aber sehr spannend. Erst am 05.August 2002, als die meisten Ligakonkurrenten längst mit den Vorbereitungen auf die DEL-Spielzeit 2002/2003 begonnen hatten, lüfteten die Hanseaten ihre neue Identität. Als Hamburg Freezers (Kühlschränke) sollte der neue Hamburger Eishockeyclub in die erste DEL-Spielzeit in Hamburg überhaupt gehen, auch mit Ängsten, daß das Eishockey in Hamburg erneut nicht angenommen werden würde. Der Umzug an die Elbe zögerte sich jedoch bis Ende Mai 2003 hinaus. Bis dahin stockten die Personalplanungen in Hamburg.

 

Von den besten Scorern der des ehemaligen deutschen Meisters München Barons machten lediglich nur acht Spieler die Mutation von Freiherrn zu Kühlschränken mit. Es geschah dann das, wovon die Verantwortlichen des neuen Eishockeyclubs nur geträumt hatten. Man erreichte auf Anhieb die Play-Off Runde und die Zuschauer strömten in der ersten Spielzeit in der Deutschen-Eishockey-Liga DEL in Massen in die neue und schmucke Color Line Arena. Plötzlich war es in Hamburg ziemlich schwer geworden überhaupt an Eintrittskarten für die Hamburg Freezers zu kommen. Viele Fans standen oft vor dem Schild “ausverkauft”.

 

Die einmalige Mutation von den Freiherrn zu den Kühlschränken war gelungen, sportlich wie auch wirtschaftlich. Nachdem die ersten erfolgreichen 4 Jahre vergangen waren, stürzten die Freezers bereits zu Beginn der Spielzeit 2009/2010 in die größte Krise der Vereinsgeschichte. Die Erfolge und somit folgerichtig Zuschauer blieben aus. Letztendlich beendeten die Hamburg Freezers die schlechteste Spielzeit in der noch jungen Vereinsgeschichte mit dem 14. und somit vorletzten Platz und verpassten zum ersten Mal die Play-Off Runde.


Der Schock kam jedoch mit einer Pressemitteilung vom 18.05.2016, daß die Hamburg Freezers zur Saison 2016/17 keine DEL-Lizenz beantragen werde.


Dies teilten die Freezers auf ihrer Webseite mit. Tom Miserendino, President & CEO AEG Europe wird in der Mitteilung mit folgenden Worten zitiert: „Trotz unseres soliden Engagements und eines stetigen Investments über die letzten 14 Jahre in Hamburg sehen wir uns weiterhin zahlreichen Schwierigkeiten ausgesetzt, die aus dem Besitz zweier Eishockey-Teams in ein und derselben Liga resultieren. Aufgrund dessen war es seit 2011 unser Ziel, uns auf ein Team zu beschränken. Seitdem haben wir gewissenhaft daran gearbeitet, einen nationalen oder internationalen Partner zu finden, der die Freezers übernimmt - leider bis zum heutigen Tage erfolglos. Der Besitz von zwei Eishockey-Teams in derselben Liga stellt sich nicht mehr als gangbarer Weg dar, was bedauerlicherweise zu dieser schwierigen Entscheidungen geführt hat.“

 

Der Antrag für die DEL-Lizenz Saison 2016/17 musste bis zum 24. Mai 2016, 0:00 Uhr eingereicht werden. Die AEG beabsichtigt nicht die Lizenz für die Freezers zu beantragen, es sei denn, es findet sich bis zu diesem Zeitpunkt ein passender Käufer. Fortan versuchten die Fans, wie auch selbst die Spieler (Christoph Schubert) mit Spendensammlungen und vielen Aktionen, daß Eishockey in Hamburg zu retten. Vergeblich, denn am 24.05.2016 um 23:15 trat Geschäftsführer Uwe Frommhold vor die Geschäftsstelle und die Fans der Hamburg Freezers und teilte mit, daß das endgültige Aus der Hamburg Freezers beschlossen ist, weil man keinen Käiüfer für die Hamburg Freezers gefunden hatte, da man jährlich 2,5 Mio € Verluste eingefahren hatte. Nach 14 Jahren erstklassigem Profieishockey ist für die Kühlschränke, die im Jahr 2002 nach Hamburg von den München Barons verlegt worden waren, um erstklassiges Eishockey in Hamburg präsentieren zukönnen, nun endgültig Schluss. Ein Armutszeignis für die Sportstadt Hamburg, die nach dem HSV Handball und den Hamburg Classics (Radsport) und der vergeblichen Olympiabewerbung im Jahr 2015 einen weiteren großen Werbeträger für die Stadt neben dem Hamburger SV Fußball und Mieter für die O2-World Hamburg verloren hatte.  Mit 22.06.2016 wurde auf der Mitgliederversammlung der "Hamburg Freezers e.V." dann auch offiziell aus den Vereinsregister gelöscht, und so wurde der Abgang des Eishockeys in Hamburg genauso plötzlich, wie man auch plötzlich im Jahr 2002 auf der Eishockeydeutschlandlandkarte auftauchte. Da kann man nur wie man in Hamburg sagt : "Tschüss Hamburg Freezers" sagen.


 


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