Weltmeister Kanada dreht Partie gegen Schweden, Finnland beweist Comeback Qualitäten

 

IIHF - WM 2022 (Finnland/HG)   In der Tampere Nokia Arena empfing Schweden das Team Kanada zum Klassiker. Die Tre Cronor hievten den WM-Pokal zum letzten Mal in den beiden Jahren 2017 und 2018 in die Höhe, während die Ahornblätter als amtierender Champion antraten. Die letzte Begegnung dieser beiden Schwergewichte im Eishockeysport fand bei Olympia in Peking im Viertelfinale statt, welches die Nordländer ohne Gegentor für sich entschieden. Wer hatte heute die Nase vorne? Kanada musste sich definitiv steigern in diesem Turnier.

 

Schließlich unterlagen die lange wie der sichere Sieger aussehenden Schweden gegen unermüdlich kämpfende Kanadier, die einen drei Tore Rückstand drehten und in der Verlängerung früh den Siegtreffer erzielten. Geburtstagskind Barzal wurde als bester Spieler geehrt und wieder ging ein kleines Eishockeywunder in Erfüllung getreu dem Motto von Miracleo.

 

 

 

kanada im jub 2022

 (Foto: imago-sportfoto)

 


Weltmeister Kanada dreht einen drei Tore Rückstand und zieht ins Halbfinale ein

 

Die schwedische Mannschaft hatte zu Beginn des Turniers noch gepokert und war in den ersten beiden Partien nur mit drei Reihen angetreten, was jedoch für zwei Erfolgserlebnisse reichte. Die Tre Kronor ließen nur gegen den nordischen Rivalen Finnland und gegen die USA Punkte liegen. An das olympische Viertelfinale gegen den gleichen Gegner hatten sie noch gute Erinnerungen und wollten da heute nahtlos ansetzen. Headcoach Garpenlov vertraute u.a. auf die Expertise von Tommernes, Gustafsson und Ekman Larson sowie den Torinstinkt von Asplund mit schon 6 Treffern.

 

Kanada absolvierte für seine Verhältnisse eine mehr als holprige Vorrunde mit zwei Niederlagen. Diese durchwachsene Performance war ganz und gar nicht ihr eigener hoher Anspruch. Vielleicht war dies aus Sicht von Coach Julien aber ein gutes Omen, denn bereits letztes Jahr in Riga verlor man sogar drei Mal in der Hauptrunde einer WM, bevor man dann, ohne sich eine weitere Blöße zu geben, zum Titel durchmarschierte. Bei den Kanadiern stach bisher Stürmer Dubois mit fabelhaften 6 Toren und 4 Assists heraus.

 

Klingberg und Nylander machen den Unterschied

 

Der Klassiker ging furios los, denn schon nach knapp 87 Sekunden netzte der erfahrene Klingberg zum schwedischen Führungstreffer ein. Traumstart für die Tre Kronor, denn nun wurde es noch schwieriger für Kanada, das Defensivbollwerk der Nordländer zu überwinden. Schweden blieb dran und konnte in der 8. Spielminute gar auf zwei zu null erhöhen in Person von Nylander. Es war schon wieder extrem effektiv, was die Skandinavier hier boten, zwei Treffer bei nur vier Abschlüssen, das hörte sich fast perfekt an. Die Ahornblätter kamen dann etwas besser ins Spiel und gestalteten es ausgeglichener, was sich auch in der Torschussstatistik widerspiegelte. Letztlich verdiente sich Schweden eine zwei Tore Führung und agierte bis dato ohne Strafen.

 

Schweden eiskalt und höchst effektiv

 

Je länger Schweden den Vorsprung hielt, desto größer waren die Chancen, dass die coolen Skandinavier ins Halbfinale einzogen. Es entwickelte sich nun ein Abnutzungskampf und kontinuierliches Anrennen seitens Kanada. Nachdem der Pfosten zuvor anvisiert wurde, erhöhte Friberg in der 29. Spielminute auf drei zu null. Unglaublich diese erneute Kaltschnäuzigkeit. All dies zeigte, wie problematisch es ist, gegen diese kompakten Tre Kronor zu spielen. War dies bereits die Vorentscheidung?

 

Die Ahornblätter hatten genügend Gelegenheiten, doch Ullmark erwies sich als großartiger Goalie. Nun gab es das erste Powerplay für Team Kanada; jetzt musste ein Erfolgserlebnis her, sonst würde es wohl eine mission impossible. Es wurde nichts daraus, es war schon frustrierend. Sogar in Unterzahl erspielte sich Kanada Möglichkeiten und Schweden verbuchte keinen einzigen Abschluss in Überzahl. Welt verkehrt! Die Torschussstatistik sprach mit unglaublichen 1 zu 19 eine mehr als deutliche Sprache für den Champion, aber die Tre Kronor erzielten den einzigen Treffer im zweiten Drittel, was eine 100%ige Effizienz bedeutete.

 

Kanada drehte die Partie komplett und siegt nach Verlängerung

 

Würde Kanada nochmals zurückkommen ins Match? Endlich brachte sich das Team zum ersten Mal auf das Scoreboard, als der Schlenzer von Graves sich in der 42. Spielminute ins Netz senkte zum Anschlusstreffer. Das war das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt. Jetzt konnte es noch spannend werden, da noch genügend Zeit auf der Uhr war. Kanada drängte nun vehement und verzeichnete nun selbst eine bemerkenswerte Effizienz von 50 %. Keeper Ullmark verdiente sich bisher eine sensationelle Fangquote von 97 %. Das Match wurde enger und offener, und Schweden war noch nicht durch.  Mit einer Strafe zur Unzeit brachte sich der Weltmeister aber selbst aus dem Konzept. Die Ahornblätter wollten den Shorthander und verteidigten aggressiv. Ein 3 auf 1 der Tre Kronor wurde bravourös vereitelt, auch weil der Puck ein Eigenleben führte. Tatsächlich münzte Kanada ein Powerplay in der 59. Spielminute zum zweiten Treffer durch Dubois um. Der Weltmeister war nun on fire und nur 30 Sekunden später schaffte das Geburtstagskind Barzal den Ausgleich.

 

Die Verlängerung brach an und Batherson holte gleich eine Strafe gegen Schweden heraus, eine sehr pikante Konstellation mit 4 gegen 3 auf dem Eis. Es dauerte nur 43 Sekunden, bevor Batherson den entscheidenden Treffer markierte und seine Kollegen auf Wolke sieben katapultierte.

 

Donnerstag, 26. Mai 2022

Schweden – Kanada 3:4 n.V. (2:0|1:0|0:3|0:1)


Tore:

1:0 |02| Klingberg (Lang, Peterson)

2:0 |08| Nylander (Nordström)

3:0 |29| Friberg (Gustafsson, Ekman Larsson)

3:1 |42| Graves (Roy, Comtois)  

3:2 |59| Dubois (Chabot, Cozens) PP1

3:3 |60| Barzal (Batherson, Comtois)

3:4 |61| Batherson (Barzal, Dubois)


Zuschauer: 8.576

Best Player of the game:
Schweden: Ullmark (GC)
Kanada:     Barzal

 

Best Player of the tournament (SWE):  Dahlin, Nordström, Asplund

 

Hauptschiedsrichter:  Heikkinen (FIN)  / Rekucki (USA)

 

Aufstellung:

Schweden: Ullmark, Dahlin, Nordström, Wallmark, Nylander, Ekman Larsson, Gustafsson, Asplund, Kellmann, Bemstrom, Pettersson, Lindholm, Grundstrom, Peterson, Klingberg, Tommernes, Lang, Aman, Friberg.

Kanada: Driedger, Chabot, Graves, Cozens, Dubois, Batherson, Sanheim, Severson, Sillinger, Barzal, Anderson, Holden, Whitecloud, Comtois, Lowry, Roy, Mayo, Johnson, Mercer, Gregor.

 

 

Finnland beweist Comeback Qualitäten und schlägt die Slowakei

 

In der ausverkauften Tampere Nokia Arena empfing der Gastgeber Finnland die Slowakei zum Viertelfinalduell, schon die zweite osteuropäische Mannschaft binnen 48 Stunden, mit der es Suomi zu tun hatte. Als Gruppenerster der Vorrunde waren die Finnen klarer Favorit gegen ein sich stetig steigerndes slowakisches Team, das mit dem erfahrenen Craig Ramsay einen gewieften Taktiker als Headcoach hinter der Bande hatte. So leicht wie die Tschechen es kürzlich den Finnen gemacht hatten, würde es die Slowakei in diesem KO Match nicht angehen, zumal die Slowaken zum ersten Mal seit 2013 wieder in einem Viertelfinale standen, was sie hoch motivierte. Die letzten 10 WM Spiele gingen alle an die Finnen.

 

Das finnische Team hatte sehr souverän die Hauptrunde abgeschlossen und mit Lehtonen und Granlund befanden sich zwei absolute Top Scorer unter ihren Reihen, die schon 8 Punkte auf ihrem Habenkonto verbuchten. Mit ihrem famosen jungen Goalie Olkinuora, der in nur 5 Spielen eine sagenhafte Fangquote von unfassbaren 99 % aufwies, war ihre ohnehin bärenstarke Defensive kaum ins Wanken zu bringen. Filippula wollte unbedingt in den Triple Gold Club und war deshalb hochmotiviert, diesen ersten Brocken in Richtung Finale aus dem Weg zu räumen.

 

Die Slowakei mogelte sich erst im alles entscheidenden Endspiel gegen Dänemark unter die Top vier ihrer Gruppe. In diesem Match demonstrierten sie ein Offensivfeuerwerk, wobei insbesondere ihre erste und zweite Formation in bestechender Form war. Ihr Youngster und Superstar Slafkovsky spielte bis dato eine herausragende WM und verbuchte schon 9 Scorerpunkte, davon 3 Tore. Daneben zauberten der junge Nemec, Kristof und Tatar auch schon 6 Punkte aufs Eis. Auf Takac, Regenda und Lantosi war ebenfalls Verlass. Die Slowakei hatte das jüngste Team bei dieser WM aufgeboten.

 

Olkinuora zwei Mal überwunden, Hüne Anttila trifft

 

Die Slowakei wollte die Finnen mit aggressivem Forechecking den Nerv rauben und sie in deren Zone beschäftigen. Dies gelang in den ersten fünf Minuten ganz gut. Nemec prüfte dann den finnischen Super Goalie und die Slowaken durften im Powerplay agieren, weil Granlund wegen Bandenchecks in die Kühlbox musste. Bisher kassierten die Finnen noch kein Gegentor in Unterzahl. Slavkovsky schloss trocken ab und Suomi hielt sich schadlos. Dann wurde es ganz still in der Halle, denn der Youngster Sykora fälschte in der 9. Spielminute mit seiner Kelle die Scheibe unhaltbar für Olkinuora ab zur Führung der Slowaken, welche aufgrund des klaren Torschussverhältnisses nicht unverdient war.

 

Erst nach 12 Minuten gab es die erste gute Gelegenheit für Suomie und dann zappelte die Scheibe nur am Außennetz. Kaum zu glauben, denn in der 16. Spielminute erhöhte der fleißige Arbeiter Regenda auf zwei zu null. General Manager und slowakische Legende Satan war begeistert ob dieser Performance. Finnland wirkte etwas geschockt, das war ein Stimmungskiller und ihr Keeper kassierte nun schon doppelt so viele Gegentreffer wie im gesamten Turnier. Ihr Hüne Anttila, der Mann für wichtige Tore, markierte den Anschlusstreffer in der 19. Spielminute, einen Tag vor seinem Geburtstag. Der fünfte Shutout für Olkinuora in Folge war somit Geschichte.

 

Anttila schnürt Doppelpack

 

Slafkovsky, der Instinktspieler und Top Scorer im Team, setzte den ersten Akzent, aber die Nummer 12 bei den Finnen, der 2,03 Riese Anttila glich in der 24. Spielminute aus nach einem Aufbaufehler der Slowaken. Es war für den Hünen ein Heimspiel in Tampere bei seinem Club. Die Halle kochte wieder und alles war wieder im Lot für Suomi. Die Slowaken schüttelten sich nur kurz, blieben unbeeindruckt von der Atmosphäre und setzten ihr präzises Passspiel fort. Die Gäste setzten sich auch mal länger in der finnischen Zone fest und zwangen die Hausherren zu einem Icing. Erstes Powerplay für Finnland am heutigen Abend, das aber verpuffte.

 

Nun waren die Gäste wieder dran, doch fast hätten sie beim Aufbau ihren Keeper negativ überrascht. Oldie but Goldie Anttila war auch in Unterzahl eine feste Größe, der diesen Fehler fast ausgenutzt hätte. Es war ein hochklassiges Match mit fairer Physis und Leidenschaft auf beiden Seiten. Es war angerichtet für das Schlussdrittel, denn beide Teams begegneten sich inzwischen auf Augenhöhe. Es war ein echter Leckerbissen für die Zuschauer.

 

Manninen dreht die Partie, Maenalanen macht das Halbfinale fix

 

Wer würde nun ein erhöhtes Risiko gehen bei beiden Teams? Finnland würde wohl auf seine stabile Defensive setzen und die Gäste Nadelstiche forcieren. In der 45. Spielminute drehte Finnland das Spiel komplett durch Manninen, der energisch nachsetzte, nachdem der feine Techniker Granlund mit einer Hand die Scheibe perfekt abschirmte. Nun musste die Slowakei seine Taktik ändern und mehr investieren, was den defensiv bärenstarken Finnen entgegenkam. Die Fans peitschen ihre Helden nach vorne und die Slowakei wirkte etwas ratlos. Vielleicht gab es noch den genialen Moment für Slafkovsky und Co. Zumindest gab es schon mal den Pfostentreffer. Bisher gab es im Schlussabschnitt lediglich zwei Torschüsse auf Olkinuora, das war zu wenig, um das Remis zu erzwingen. 

 

Die Fans stimmten bereits die La-Ola-Welle an und waren in Feierstimmung. Suomi war nun auf Verwaltung des Ergebnisses konzentriert und alle Protagonisten arbeiteten als eingeschweißtes Team. Schließlich setzte Maenalanen mit dem Empty Net Goal eine Sekunde vor der Schlusssirene den Deckel drauf und Finnland zog zum 17. Mal in ein WM Halbfinale ein.

 

 

Donnerstag, 26. Mai 2022

Finnland– Slovakei 4:2 (1:2|1:0|2:0)


Tore:

0:1 |09| Sykora (Lunter)

0:2 |16| Regenda (Takac, Ivan)

1:2 |19| Anttila (Friman, Pokka)

2:2 |24| Anttila

3:2 |45| Manninen (Sallinen, Lehtonen)

4:2 |60| Maenalanen (Anttila) EN


Zuschauer: 11.341

Best Player of the game:
Finnland:     Anttila 
Slowakei:     Regenda

 

Beste Spieler Team Slowakei/Turnier:    Huska, Tatar, Slafkovsky

 

Hauptschiedsrichter:  Lawrence (CAN)  / MacFarlane (USA)

 

Aufstellung:

Finnland: Olkinuora, Lehtonen, Hietanen, Granlund, Manninen, Hartikainen, Seppala, Heiskanen, Sallinen, Filuppula, Rajala, Friman, Pokka, Armia, Lammikko, Pesonen, Lindell, Ohtamaa, Anttila, Bjorninen, Maenalanen.

Slowakei: Huska, Ceresnak, Fehervary, Tatar, Kristof, Slafkovsky, Nemec, Ivan, Regenda, Roman, Takac, Grman, Rosandic, Lantosi, Tamasi, Liska, Gachulinec, Janosik, Sykora, Kollar, Lunter.

 




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The International Ice Hockey Federation (IIHF; French: Fédération internationale de hockey sur glace; German: Internationale Eishockey-Föderation) is a worldwide governing body for ice hockey and in-line hockey. It is based in Zurich, Switzerland, and has 81 member countries.

 

 

Weitere interessante Links:

www.deutschlandcup.de - Alle Informationen über den Eishockey Deutschland Cup seit 1987.

www.eishockey-deutschland.info - Alle Eishockey Weltmeisterschaften, Olympische Spiele seit 1910.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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