DEL/NHL - Landet NHL Star Dennis Seidenberg bald in der bayerischen Landeshauptstadt?

(NHL/News) Mathias Funk Die Zeichen zwischen Dennis Seidenberg und den New York Islanders stehen aktuell deutlich auf Abschied. Der Verteidiger könnte die National Hockey League im Sommer nach 16 Jahren und 867 absolvierten Partien in der besten Liga der Welt verlassen. Dies sickerte im Laufe der IIHF WM 2018 in Dänemark durch und konkretisierte sich rasch. Eine Rückkehr in die Deutsche Eishockey Liga ist, wie es zuletzt auch Christian Ehrhoff nach seiner NHL Karriere tat, wahrscheinlich.

(Foto: DEB/Citypress)

Die einzige Frage scheint derzeit zu sein, bei welchem DEL Team der 36-Jährige seine Laufbahn ausklingen lassen könnte. Der Stanley Cup Champion aus dem Jahr 2011 wird neben den Adler Mannheim auch mit dem EHC Red Bull München in Verbindung gebracht, wo sein Bruder Yannic zuletzt den dritten Meistertitel in Folge feierte. Auch EHC Manager Christian Winkler scheint von einem Engagement von Dennis Seidenberg in der bayerischen Landeshauptstadt nicht abgeneigt zu sein.

   
Seidenberg startete seine Profi-Karriere einst 1997/1998 in der Oberliga beim Schwenninger ERC und wechselte nach zwei Spielzeiten in die DEL zu den Adler Mannheim. In der Quadratstadt zeigte der gebürtiger Villinger überragende Defensivleistungen und mauserte sich zum Abwehrchef. Nach zwei Weltmeisterschaften mit dem DEB Team streckten die Philadelphia Flyers ihre Fühler nach dem Deutschen, welcher bei den "Broad Street Bullies", wie man sie in der NHL gerne nennt, von 2002 bis 2006 eine tragende Rolle in der Abwehr trug.

Danach zog es den Linksschützen für ein Jahr nach Arizona zu den Phoenix Coyotes, ehe es im Sommer 2008 zu den Carolina Hurricanes ging. In diesen Jahren zählte Seidenberg zu den besten Verteidigern der Liga und war Sommer für Sommer eine heiße Aktie.

Nach einer durchwachsenen Spielzeit bei den Florida Panthers wurde der damals 28- Jährige noch während der Saison zu den Boston Bruins transferiert, wo er seinen zweiten Frühling erlebte und mit den Bruins 2011 auch den Stanley Cup in die Höhe stemmen durfte. Während dem Lock-Out 2012/2013 striff sich der Baden-Württemberger das Trikot der Adler Mannheim über und bewies damit seine Heimatverbundenheit. Von 2013 bis 2017 zählte Seidenberg aber wieder zum fixen Kader in der "American Walking City" Boston.
   

Im Sommer 2017 erhielt der deutsche Meister von 2001 keinen weiteren Vertrag mehr im Team von Besitzer Jeremy Jacobs und wechselte zu den New York Islanders. In der US-Metropole kam Seidenberg aber lediglich nur 28 Mal zum Einsatz, was ein Ende seiner NHL Laufbahn immer wahrscheinlicher machte und sich nun bei der IIHF WM in Dänemark verdichtete. Ein Zusammenspiel mit seinem Bruder Yannic Seidenberg bei den Red Bulls in München scheint wahrscheinlich, aber auch in der Heimat würde man den mittlerweile 36-Jährigen gerne auf dem Eis stehen sehen.

International hat Dennis Seidenberg 75 Länderspiele absolviert und 5 Tore und 16 Assists erzielt. Er nahm an insgesamt 5 Weltmeisterschaften und drei Olympischen Spielen (2002, 2006, 2010) teil und führte die DEB Auswahl bei der Eishockey Weltmeisterschaft 2018 in Dänemark als Kapitän aufs Eis.

Die National Hockey League (NHL) ist die stärkste Eishockey Liga der Welt und es nehmen an Ihr aktuell 31 Teams teil. Von diesen Eishockey Clubs sind 7 Mannschaften in Kanada und 24 in den USA ansässig, das neueste Mitglied der NHL Franchise sind die Las Vegas Golden Knights. Der Stanley Cup zählt nach dem Olympiagold und dem Weltmeistertitel zu den höchsten Auszeichnungen in dieser Sportart. Gestiftet wurde die Trophäe 1892 von Lord Stanley.

Den Cup konnten bislang nur drei deutsche Spieler gewinnen, der erste war Uwe Krupp im Jahr 1996 mit den Colorado Avalanche, wo er das entscheidende Tor im Finale erzielte. Sein zweiter Gewinn folgte 2002 mit den Detroit Redwings (kein Eintrag auf dem Pokal). Es sollte bis zum Jahr 2011 dauern, ehe Dennis Seidenberg mit den Boston Bruins der nächste deutsche Spieler war. Mit zwei Stanley Cup Erfolgen 2016 und 2017 von Tom Kühnhackl mit den Pittsburgh Penguins ist der Sohn des Jahrhundertspielers Erich Kühnhackl der aktuelle deutsche Rekordhalter.