Frankfurt wieder Erster nach überraschenden Niederlagen von Ravensburg und Bad Nauheim

 

DEL2 (MH) Kurz vor Weihnachten kehrte Frankfurt zurück an die Tabellenspitze, nachdem Bad Nauheim und Ravensburg jeweils Niederlagen einstecken mussten. Auch Dresden konnte daraus seinen Nutzen ziehen und in die Top 4 vordringen. In Selb dagegen muss man sich mit der Oberliga befassen.

 

( Foto eishockey-online.com / Archiv )

 


 

 

Füchse bezwingen die roten Teufel mit 3:0


Nimmt man das Statement von Trainer Harry Lange als den „Bad Nauheimer Maßstab“, dann scheint es, als seien unsere Füchse mit einer Menge Glück einer klaren Pleite entgangen. Natürlich aber bedingen sich auch im Sport immer Wirkung und Gegenwirkung. Diesbezüglich rief unsere Mannschaft heuer die seit langem beste Defensivleistung ab. Es wurde viel weniger aggressiv und mit anderem System foregecheckt. Dazu hielt man die Defensivzone recht eng, vermied tunlichst Konter der Roten Teufel und ließ allenfalls halb so viele Schüsse zu, wie in manch anderem Match. Weil dann auch noch die Tore zur berühmten „rechten Zeit“ geschossen wurden, stand unter dem Strich ein verdienter 3:0-Erfolg. Wie schon am Freitag im letzten Drittel in Ravensburg stürmte Richie Mueller diesmal mit Peter Quenneville und Hunter Garlent. Moritz Raab, auch schon bei den Oberschwaben dabei, war wieder der siebte Verteidiger und lieferte eine grundsolide Partie ab. Noch nicht wieder mit dabei war Steve Hanusch.

 


Schon die ersten Sequenzen des Spiels zeigten eine „irgendwie anders“ auftretende Füchse-Mannschaft. Nach 60 Sekunden nahm die bereits den zweiten Icing, hielt es hinten aber eben einfach. Die erste Torchance ließ bis zur vierten Minute auf sich warten. Jerry Pollastrone nahm einen der inzwischen im Powerplay üblichen Direktschrägschüsse. Leon Hungerecker war schnell im bedrohten Eck. Die Lausitzer näherten sich in Minute sechs mal dem von Felix Bick gehüteten Teufel-Kasten an. Zwingend waren die Abschlüsse von Peter Quenneville und Clarke Breitkreuz da noch nicht. Gäste-Top-Scorer Tyler Vause probierte es mal mit einem Blueliner. Den fing Hungerecker problemlos weg (8.). Überhaupt bot die Begegnung des 25. Spieltags eine gewisse Chancenarmut. Aber plötzlich fiel das 1:0. Eine Hereingabe in den Slot flipperte vom hessischen Verteidiger Eric Stephan zu Hunter Garlent, der sich nicht lange bitten ließ. Dann holte sich Mueller die Scheibe in der Bandenecke und bediente Quenneville, dessen Schlagschuss Bick hielt (13.). Und nach einem Mueller-Schuss fälschte Garlent vor Bick ab, aber über die Kiste (15.). Im ersten blau-gelben Powerplay gab es einen kleinen Rückfall. Der Puck wurde im eigenen Drittel so lange gefährlich hin und her gepasst, bis er weg und ein Teufel-Crack blank war. Dieser Fehler wurde aber nicht bestraft (16.). Dann prüfte Tomas Schmidt unseren Goalie, der aber nichts zuließ (17.) – so wie auch gegenüber Bick nach einem Mueller-Schuss aus zentraler Position (18.) und kurz vor der ersten Sirene zudem gegen Quenneville und Garlent. An sich ging die knappe Führung in Ordnung.

 


Zu Beginn der zweiten Periode war die spannende Frage, welcher Nauheimer Crack auf die Strafbank geschickt wurde. Nachdem mit Jordan Hickmott der „wahre Sünder“ gefunden worden war, nutzten die Heimischen das Überzahlspiel zum schnellen 2:0 durch Hunter Garlent. Das gab Sicherheit. Und auch das System wurde konsequent gehalten. Nach einem von Hungerecker parierten Kevin-Schmidt-Schuss (22.) beendete erst ein hoher Stock von Eric Valentin eine über fünfminütige unterbrechungs- und chancenlose Phase. Bei einem gefährlichen Drehschuss von Tobias Wörle, der spät zu sehen war, parierte Hungerecker bravourös (28.). Die Gäste zogen das Tempo jetzt merklich an und drückten. Zunächst hatte aber Stéphane Döring noch eine gute Möglichkeit, bekam aber vor dem Tor zu wenig Druck auf den Schläger (30.). Dann flog Käpt’n Breitkreuz wegen Bandenchecks auf die Strafbank. Bei zwei gefährlichen Schrägschüssen von Tristan Keck und einem Blueliner von Tomas Schmidt war Leon Hungerecker hellwach (31./32.). Anschließend gab es auch noch zwei Powerplays für unsere Farben, die sich prima ansahen, aber ohne Zählbares blieben. Breitkreuz kassierte im Slot einen Crosscheck, bevor er zum Nachsetzer kam. Richie Mueller knallte einen Nachschuss nach Quenneville-Versuch Zentimeter über den Querbalken (alles 36.). Jens Baxmann zögerte frei am kurzen Eck etwas zu lange. So war Bick doch noch zur Stelle (38.). Und Roope Mäkitalo wurde im letzten Moment beim Rebound noch entscheidend gestört (39.). Mit 2:0 ging es zum zweiten Pausentee.

 


Dass die Gäste im Bestreben, den Rückstand auszugleichen, im Schlussdrittel das aktivere Team sein würden, war anzunehmen und absehbar. Nachdem Breitkreuz per Bauerntrick das lange Eck knapp verfehlt hatte (42.), parierte Leon Hungerecker einen noch abgefälschten Distanzschuss von Tomas Schmidt hervorragend (noch 42.). Auch Hickmott stoppte unser Keeper spektakulär, als der in Überzahl vor unser Tor gezogen war und den Schlussmann tunneln wollte (44.). Und es sah sich „beruhigend“ an, dass unsere Jungs die Pucks kompromisslos aus unserem Drittel brachten und sich auf kein Harakiri einließen. Dann ergab sich die Möglichkeit zum 3:0. Bei zwei gegen eins bediente Garlent Mueller, der sofort abzog, das Tor aber verfehlte (48.). Vor unserem Gehäuse warf sich Philip Kuschel in einen Schlagschuss von Pollastrone, dem der Schläger zerbrach (49.). Willen, Einsatzbereitschaft und Leidenschaft stimmten! Dann war unser Keeper wieder gefordert. Der hielt einen Stephan-Schuss sicher (52.).

 

 

Und Stefan Reiter zielte bei einem Nauheimer zwei gegen eins am Pfosten vorbei (53.). Weil er da von Jakub Kania noch bedrängt worden war, musste unser Abwehrrecke auf die Strafbank. Der Rote Oberteufel Harry Lange nahm die Auszeit und direkt seinen Torwart vom Eis. Zweimal verfehlten unsere Jungs das leere Tor. Als Döring aus dem Bully die Scheibe über das ganze Eis schickte, war Bick doch wieder zwischen den Pfosten. Das Ding hätte gepasst (54.). Für die Füchse war Leon Hungerecker der tolle Rückhalt, als er Schrägschüssen von Hickmott (55.) und Reiter (56.) den Einschlag verwehrte. Gegenüber beseitigte Roope Mäkitalo die letzten Zweifel. Nachdem Breitkreuz und Valentin hart zum Tor hin gearbeitet hatten, sprang das Spielgerät nach links, von wo es unser Finne zum Endresultat versenkte.

 


Drei Punkte zum vierten Advent und das dritte „zu Null“ für Leon Hungerecker waren verdient. Bleibt zu hoffen, dass unsere Blau-Gelben das heute gut zelebrierte Defensivsystem verinnerlichen und perfektionieren. Denn mit einer starken Abwehr, etwas Geduld und der nötigen Entschlossenheit vorne muss man sich in der Liga definitiv nicht verstecken.

 


Schlüsselszene
Das 2:0 zu Beginn des Mittelabschnitts im zweiten Überzahlspiel erzielt, ließ die Brust der Füchse breit werden, die defensiv diesmal prima standen und durchweg sehr wenig zuließen.


21
In der 21. Minute gab es Strafe gegen Bad Nauheim wegen Beinstellens. Die Nummer 21 wurde zunächst auf die Strafbank geschickt. Eric Stephan reklamierte, doch gar nicht auf dem Eis gestanden zu haben. Eine Überprüfung ergab, dass die 61 als Sünder ausgemacht worden war. Als Jordan Hickmott auf der Bank Platz genommen hatte, dauerte es noch 21 Sekunden bis zum 2:0.


Verspätet
Vor dem Spiel wurde Leon Hungerecker nachträglich als „Fuchs des Monats Oktober“ geehrt. Offenbar von der Auszeichnung angestachelt, versorgte sich unsere Nummer 31 seinen dritten Shutout.


Rasselverbot
Ein Ordner hatte eine zugegebenermaßen sehr laute Rassel mit in die Arena gebracht. Nach der ersten Periode wurde ein Rassel-Verbot ausgesprochen. Die Geräuschkulisse könne den Schluss zulassen, es seien Zuschauer im Stadion. Weil er die aber nun schon mal dabei hatte, durfte der "Rasseler" im letzten Abschnitt wieder ordentlich Stimmung machen.


Jubiläum
Eine tolle „stumme Choreografie“ zierte unsere Eishalle. Die Blue Sons feiern ihr 20-jähriges Jubiläum. Wann die Party dazu dann im Stadion steigen kann, ist aktuell offen.


Orakelt
Vor dem Spiel hatte Stéphane Döring dem Homepageteam „viel Spaß“ gewünscht. Das hatte mit „Okay, dann sorgt bitte für den Spaß!“, reagiert. Zurück kam: „Wird erledigt!“ Nach dem Spiel folgte dann die Rückversicherung: „Und, hattet ihr Spaß?“ Wir haben uns erkenntlich gezeigt: „Ja, vielen Dank für den Spaß!!!“


Der Top-Spieler: Leon Hungerecker
Zwei Tore Garlent, sieben Verteidiger ohne Gegentreffer, darunter ein sehr überzeugender Jan Bednar – Kandidaten für den Top-Spieler gab es diesmal viele. Letztlich aber geht die Wahl an unseren Goalie, der auch zwei/drei Unhaltbare und alle 27 Nauheimer Schüsse stoppte.


Tore
1:0 (10.) Hunter Garlent ( Peter Quenneville , Richard Mueller )
2:0 (22.) Hunter Garlent ( Peter Quenneville , Richard Mueller ) PP1
3:0 (56.) Roope Mäkitalo ( Eric Valentin , Clarke Breitkreuz )


Strafminuten: Weißwasser: 8 Bad Nauheim: 8


Schiedsrichter Bruce Becker- Fynn-Marek Falten - Markus Paulick - Jakob Sauerzapfe


Zuschauer: 0

 

 

( Foto eishockey-online.com / Archiv )

 


 

 

Kassel Huskies – Selber Wölfe 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)


Die Huskies gaben eine Antwort auf die bittere Niederlage in Dresden. Die Kassel Huskies haben ihr Heimspiel gegen die Selber Wölfe mit 4:1 (0:1/2:0/2:0) für sich entschieden. Den Rückstand nach dem ersten Drittel egalisierten die Hessen per Doppelschlag binnen drei Minuten in Drittel zwei. Ein weiterer Doppelschlag im letzten Spielabschnitt besiegelte die Niederlage der Selber Wölfe, deren weg wohl zurück in die Oberliga führen wird.

 


ESV Kaufbeuren – Löwen Frankfurt 3:4 (2:1, 1:3, 0:0)


Am 4. Advent und dem 25. Spieltag der laufenden DEL2-Saison gewinnen die Löwen Frankfurt in Kaufbeuren mit 4:3. Trotz zweier Rückstände und einer nahezu unglaublichen offensiven Feuerkraft der „Joker“, für die offiziell 64 Schüsse auf das Tor von Bastian Kucis gezählt wurden, siegen am Ende die Löwen und feiern somit ein „6-Punkte-Wochenende“. Matschwinner für die Löwen war Rylan Schwartz mit einem Hattrick, den Game-Winner erzielte Carson McMillan.

 

 

EV Landshut – Eispiraten Crimmitschau 3:4 (1:2, 2:1, 0:1)


Die Eispiraten Crimmitschau haben mit ihrem heutigen Sieg beim EV Landshut das nächste 6-Punkte-Wochenende perfekt gemacht! Die Westsachsen gewannen bei den Bayern mit 4:3. Scott Timmins, Greg Kreutzer, Mathieu Lemay und Luca Gläser erzielten die Tore für die Crimmitschauer, für die es am Dienstag bereits weiter geht. Dann kommt Kaufbeuren zum Nachholspiel in den Sahnpark.

 

 

Bayreuth Tigers – Dresdner Eislöwen 0:3 (0:0, 0:1, 0:2)


Die Dresdner Eislöwen haben auch das zweite Spiel am Wochenende in der DEL2 zu Null gewonnen. Mit 3:0 setzte sich das Team von Trainer Andreas Brockmann in Bayreuth durch. Am Freitag hatten die Dresdner zu Hause sogar mit 6:0 gegen Kassel gewonnen. Für Torhüter Janick Schwendener war es der dritte Shutout in dieser Spielzeit.

 


Heilbronner Falken -Ravensburg Towerstars 3:2 OT (0:1, 2:1, 0:0, 1:0)


Den Heilbronner Falken gelang am Sonntagabend gegen die Ravensburg Towerstars die Überraschung, 3:2 hieß es am Ende nach Verlängerung für die dezimierten Unterländer. Diese schienen nach einem 0:2-Rückstand im Mitteldrittel schon geschlagen, kämpften sich aber famos zurück ins Spiel. Ein Doppelschlag durch Thiel und Blackwater in der 37. Minute sorgte für den Ausgleich, bevor nach einem spannenden Schlussdrittel Lautenschlager in der Overtime den Siegtreffer erzielte und damit auch die Niederlagenserie nach drei Spielen beendete. Der Tabellenführer aus Ravensburg ging dagegen nach acht Siegen in Folge mal wieder geschlagen vom Eis.

 


EHC Freiburg – Tölzer Löwen 4:7 (1:2, 1:4, 2:1)


Die Tölzer Löwen gewinnen trotz Mini-Kader mit nur elf Feldspielern mit 7:4 beim EHC Freiburg. Das zweite Sechs-Punkte-Wochenende der Saison der Löwen ist perfekt. Überragender Akteur auf dem Eis war Cam Spiro mit insgesamt fünf Toren.

 

 



 

Aktuelle Tabelle:

 

 

 



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