Dolomiten Cup2021 - Van Pottelberghes zweiter Shutout sichert dem EHC Biel-Bienne den ersten Turniersieg mit einem 2:0 gegen Augsburg

 

Dolomiten Cup 2021 (Neumarkt, Südtirol) (HG)   In der Würtharena in Neumarkt duellierten sich im Finale des Dolomiten Cups 2021 die Panther aus Augsburg und der EHC Biel-Bienne. Dies versprach ein hochinteressantes Endspiel zu werden, zumal sich beide Kontrahenten bereits aus der CHL kennen, als man sich 2019 im Achtelfinale gegenüberstand und der AEV sich erst in der Overtime knapp geschlagen geben musste. Die damalige Begegnung löste regelrechtes Gänsehautfeeling aus bzw. wie die Schweizer zu sagen pflegen Hühnerhautgefühle waren zu spüren. Demzufolge war heute ein guter Zeitpunkt für eine kleine Revanche. Schließlich setzte sich die Qualität der Special Teams von Biel gegen Augsburg durch: der Debut Teilnehmer aus der Schweiz krönte seine herausragende Performance mit einem 2 zu 0 Finalsieg.

(Fotoquelle Dunja Dietrich)

 


Die Augsburger Panther präsentierten sich gegen Team Italien bereits in beeindruckender Frühform und standen völlig verdient in ihrem nunmehr schon siebten Finale in diesem top besetzten Cup. Die Abstimmung auf dem Eis war schon sehr gut und die Neuverpflichtungen gaben einen sehenswerten Einstand, der die Erwartungen der begeisterten Fans höherschraubt.  Das heutige Geburtstagskind Lamb, der 33 Jahre alt wird, war sicher hochmotiviert.

 

Der EHC Biel-Bienne rang in spielerischer Manier den Champion aus Berlin nieder und konnte dabei u.a. auf die Qualitäten eines Gaetan Haas setzen, dessen Rückkehr sich jetzt schon bezahlt gemacht hat. Als Debut Teilnehmer beim diesjährigen Dolomiten Cup zeigten die Schweitzer eine hervorragende Leistung, die Lust auf mehr macht. Aufgrund der geringeren Regenerationszeit war man gespannt, ob die Schweizer ihr Forechecking analog wie gegen Berlin aufs Eis bringen oder doch mehr passiv agieren würden. Der Ausfall von Grossmann wog gerade in diesem Finale schwer. Biel konnte heute nur mit 6 Verteidigern auflaufen und hatte somit ein kleines Lineup. Headcoach Törmänen stand heute ebenfalls nicht hinter der Bande.

 

Biel startete mit einem aggressiven Forechecking und Stampfli visierte gleich mal den Kasten von Keller an, doch die Scheibe wanderte ins Fangnetz. Eine ausgeprägte Physis war gleich zu spüren und die Emotionen schlugen hoch nach einem harten Check eines Augsburgers. Daran sah man, wie ernst die Teams dieses Finale nahmen. Einen Freundschaftscharakter hatte das Match definitiv nicht. Eine 4-minütige Überzahl war die Folge dieser körperlichen Auseinandersetzung. Der AEV verteidigte seine Box aufopferungsvoll und die ersten 2 Minuten blieben ohne Wirkung. Letztlich überstanden die Fuggerstädter diese erste brenzlige Situation in einer hitzigen Begegnung und sofort waren ihre Fans stimmungsvoll zur Stelle.

 

Im Powerplay versenkte die Gallionsfigur Haas in der 12. Spielminute den Puck mit einem ansatzlosen Handgelenkschuss unhaltbar hinter Keller zur 1 zu 0 Führung. Im direkten Gegenzug hätte der AEV beinahe die sofortige Antwort gegeben. In einer extrem intensiven Begegnung bei sommerlichen Temperaturen in der Halle zeigten beide Teams ein beherztes und niveaustarkes Match.

 

Augsburg musste unbedingt von der Strafbank wegbleiben, denn nur 2 Minuten später schlug ein fulminanter Schlagschuss von Rathgeb trocken im Gehäuse ein. Der EHC Biel nutzte konsequent seine Möglichkeiten, musste aber dann in Unterzahl ran nach einem harten Bandencheck gegen Nehring, der selbst schon mal mit längeren Verletzungen zu kämpfen hatte.

 



 

Nachdem auch Geburtstagskind Lamb in der Sünderbox Platz nehmen musste, durfte Biel-Bienne im Mittelabschnitt mit Powerplay beginnen. In einem von vielen Strafzeiten gekennzeichneten Match nahm der EHC Biel eine beruhigende zwei Tore Führung mit. Haase: „Wir müssen vorsichtiger agieren und mit den Strafen aufpassen, denn Biel ist eine technisch gute Mannschaft. Vorne müssen wir unser Powerplay besser nutzen, dann können wir ausgleichen. Wir wollen unbedingt den Turniersieg, denn gewinnen ist immer cool.“

 

Im zweiten Drittel durfte man gespannt sein, wie der EHC Biel das aufreibende Match gegen Berlin vom Vortag verarbeitet hatte und eventuell doch dem hohen Tempo aus dem ersten Drittel Tribut zollen musste. Die Eisqualität machte beim Abendspiel einen soliden Eindruck und schürte Hoffnung auf ein weiterhin schnelles Match. Biel zog sein gewohntes schnelles Pass Spiel auf, das Powerplay brachte jedoch nichts Zählbares mehr ein. Es blieb weiterhin physisch hart an der Grenze.

 

Trevelyan rauschte dann hart in die Bande, doch gottseidank ohne größere Blessuren, er ging aber vorsichtshalber vorzeitig in die Kabine zur Behandlung. Demzufolge war Pederson gefordert, seine Reihen umzustellen. Dann packte van Pottelberghe einen Monster Save aus und hielt den perfekt getimten Schluss von Clark irgendwie mit dem Ellbogen über das Gestänge. Das hätte eigentlich der Anschlusstreffer sein müssen. Augsburg zog das Tempo nun an und erspielte sich eine weitere gute Chance.

 

Nächstes Powerplay für die Fuggerstädter nach einer Bankstrafe gegen Biel wegen zu vieler Feldspieler stand an: die Schweizer demonstrierten jedoch ein effektives Penalty Killing. Weitere Handgreiflichkeiten bahnten sich bei einem Gewühl vor dem Bieler Goalie an, was zu Strafen auf beiden Seiten führte. Lange Zeit im Mittelabschnitt hatten sich die Gemüter scheinbar beruhigt. Rathgeb auf Seiten von Biel erwies sich heute als aggressive Leader, war er doch fast bei allen Konflikten auf dem Eis mit dabei.

 

Unmittelbar nach seiner Strafe lief Künzle dank eines genialen Aufbau Passes von Pottelberghe allein auf Keller zu, doch letztlich lag nur er im Tor und nicht die Scheibe. Rathgeb visierte dann die Latte an. Die Offensivbemühungen seitens der Schweizer nahmen zu gegen Ende des Drittels. Hischiers Stickhandling war sehenswert bei seinem Move vor Keller. Biel verstärkte den Druck nochmals mit schnellen Pass Staffagen, aber der AEV hielt dagegen und kreierte auch noch Chancen. Die anfängliche Dynamik ging im Mittelabschnitt etwas verloren, nichtsdestotrotz blieb es ein hochklassiges Match, in dem noch alles drin war.

Forster: „Augsburg spielt ein intensives Forechecking, wir versuchen dagegenzuhalten. Augsburg muss langsam aufmachen, wenn sie ausgleichen wollen; das gibt uns mehr Raum für Konter. Wir müssen ihnen den Stempel aufdrücken.“

 

Im Schlussabschnitt kam es darauf an, wie der AEV aus der Kabine kam. Van Pottelberghe bewahrte sein Team mit dem Save des Tages vor dem Anschluss, sah sich nun aber einem weiteren Powerplay der Augsburger gegenüber. Seine Ruhe und Gelassenheit hat er auch seinem Mentaltrainer zu verdanken. Die Körpersprache der Fuggerstädter deutete in manchen Phasen nicht auf ein Aufbäumen hin, womöglich lag dies auch an den vielen Unterzahlsituationen, die sie zu bewältigen hatten.

 

Haas hätte in einer 2 auf 1 Konstellation für die endgültige Entscheidung sorgen können, scheiterte aber am aufmerksamen Keller. Valentines unnötige Strafe bescherte den Schweizern ein weiteres Überzahlspiel, das schadlos überstanden wurde. Wenn nicht jetzt, gute 8 Minuten vor Abpfiff, die Schlussoffensive der Panther eingeläutet wurde, wann dann? Nehring hatte die gute Chance und im Gegenzug war für Hofers Antritt der Pfosten und Keller im Weg. Gegen den super Move von Haas parierte Keller ebenfalls souverän. 3 Minuten vor Schluss ging Keller vom Eis, um noch was zu reißen, aber es sprang nichts mehr heraus.

 

Schließlich machten heute im Finale die Special Teams den Unterschied. Der EHC Biel-Bienne schnappte sich mit zwei Powerplay Toren den Turniersieg und schenkte seinem Goalie van Pottelberghe den zweiten Shutout hintereinander. LeBlanc: „Biel war heute eine Spitzenmannschaft, gegen die wir hier spielen durften.“


(Fotoquelle Dunja Dietrich)

 

Dolomiten_Cup-Spiel_4, Finale, 15.08.2021

 

Augsburg – Biel 0:2 (0:2|0:0|0:0)

 

Tore:

0:1 |12| Haas (Hügli, Kohler) PP1

0:2 |14| Rathgeb (Hischier, Kessler) PP1

 

Best Player of the game:

Team Augsburg:             # 28 Rogl

Team Biel-Bienne:          # 92 Haas

 

Referees:   Lazzeri / Moschen  

 

Zuschauer:   500

 

Aufstellung:

 

Augsburg: Keller, Valentine, Lamb, McClure, LeBlanc, Payerl, Rogl, Bergman, Clarke, Campbell, Nehring, Haase, Graham, Trevelyan, Stieler, Sternheimer, Kharboutli, Gottwald, Miller, Magnus Eisenmenger, Max Eisenmenger, Sternheimer, Valentine.

 

Biel-Bienne: van Pottelberghe, Delémont, Forster, Lööv, Yakovenko, Rathgeb, Stampfli, Bärtschi; Kessler, Haas, Hischier, Hügli, Garessus, Hofer, Künzle, Froidevaux, Kohler, Tanner, Schläpfer, Karaffa.

 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

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