DEL - In einem spektakulären Fight behalten die Straubing Tigers mit 6:5 die Oberhand gegenüber den Eisbären Berlin

 

(DEL/Straubing) (MA) Es war ein Spiel, das die 3.984 Zuschauer lange nicht vergessen werden. Doppelschlag folgte auf Doppelschlag und Aufholjagd auf Aufholjagd. Die Tigers setzten dabei ihre stärkste Waffe, daß Überzahlspiel, konsequent ein und holten am Ende verdient die Punkte, bei dem Maury Edwards einen sehenswerten Schlusspunkt setzte. Berlin kam erst so richtig ab Mitte des Spiels in Fahrt. Trotz eines starken Comebacks nach dem Zwischenzeitlichen 4:1 Rückstand, wurden ihnen die vielen Strafzeiten zum Verhängnis. Am Ende konnte man das Spiel, als beste Werbung für das Eishockey werten.

(Foto: Eva Fuchs)


 

Die Tigers hatten von Beginn an, das Heft des Handelns fest in der Hand. Bereits nach 40 Sekunden hätte bei einer 2 auf 1 Situation die Führung durch Mike Hedden gelingen können. Ein paar Minuten später ergab sich für den glücklosen Kyle MacKinnon ebenfalls dieselbe Chance. Berlin konnte sich kaum entfalten. Immer wieder drückte die Connolly-Reihe den Gast in die Defensive. Das 1:0 durch Mike Connolly (11.) gehörte zu 50% auch Stefan Loibl. Er holte sich durch seine Schnelligkeit, einen verloren geglaubten Pass von Alex Dotzler, behielt die Übersicht und sah den freien Connolly. Der ließ es sich nicht nehmen, Goalie Petri Vehanen ins Leere laufen zu lassen und zur Führung einzuschieben. Auch danach gab es kaum sehenswertes vom Team um Coach Uwe Krupp. Die Tigers waren bei zweimaliger Überzahl noch zu fahrlässig um die Führung weiter auszubauen.

 


Im zweiten Abschnitt kamen die Tigers noch besser ins Spiel. Phasenweise wurde die Hintermannschaft der Berliner ganz schön durchgewirbelt. Die Fehlpässe der Eisbären häuften sich und zu oft wurden Situationen durch ein Icing geklärt. Anders die Tigers, die schnell spielten, wendig waren und vor dem Tor einen echten Abstauber postierten. Alexander Oblinger besorgte das Zwischenzeitliche 3:0 sowie das 4:1 jeweils durch abfälschen. Zuerst erhöhten die Tigers aber durch Jeremy Williams (23.) auf 2:0. Ein sehenswerter Treffer, denn durch Mike Connolly nahm der Angriff fahrt auf und dann bediente er mustergültig den heranrauschenden Williams. Der nutze die Lücke im kurzen Eck. Bedingt durch die Strafzeit von Sheppard der vier Minuten wegen hohen Stocks bekam, konnten sich die Hausherren auch weiter entfalten. Alexander Oblinger erzielte nach einem Schuss von Madaisky sein erstes Tor heute Abend zur 3:0 Führung. Im Anschluß trafen zwar die Gäste ins Tor, jedoch regelwidrig mit dem Schlittschuh. Aber Berlin wehrte sich und wurde gefährlicher. Das Tor zum 3:1 durch James Sheppard (34.) wäre dennoch haltbar für Sebastian Vogl gewesen. Egal dachte sich Alexander Oblinger, denn die Antwort kam prompt. Er fälschte in der 36. Minute den nächsten Distanzschuß durch Mike Zalewski entscheidend ab. Der Tabellendritte kam kurz vor Ende des Drittels zu seiner ersten Überzahl und die führte direkt durch Jens Baxmann zum 4:2 Anschluß. So ging es auch ins letzte Drittel.

 


Berlin kam wütend aus der Kabine und setzte sofort Akzente. Es gab für die Eisbären nur eine Richtung. Die Zuschauer im Stadion spürten förmlich die Gefahr. Dann kam es ganz dick für die Tigers. Innerhalb von drei Minuten wandelten die Gäste den Rückstand in eine Führung um. Beim 3:4 (47.) durch Louis-Marc Aubry wurde der Vorbereiter Andre Rankel nur begleitet. So konnte er vor das Tor spielen und Aubry hielt den Schläger hin. Kaum anders machte es in der 50. Minute Thomas Oppenheimer. Auch er hielt vor dem Tor die Kelle rein und konnte zum 4:4 ausgleichen. Coach Tom Pokel nahm sofort die Auszeit, um sein Team wieder zu beruhigen. Dies klappte jedoch nicht. Ein weiterer Distanzschuß fand sein Ziel nur 48 Sekunden nach dem Ausgleich. Obwohl Sebastian Vogl dabei keine gute Figur machte, hatte er keine freie Sicht. Für die erste und einzige Führung für Berlin am heutigen Abend war Marcel Noebels (50.) verantwortlich. Danach dachten viele im Stadion, daß die Mannschaft auseinander brechen würde. Aber an diesem Makel hat Tom Pokel seit dem ersten Tag gearbeitet und das Spiel nahm eine erneute Wende.

 


Berlin brachte sich im gesamten Spielverlauf durch Strafzeiten immer wieder in Bedrängnis. Nachdem die Niederbayern bereits zweimal in Überzahl erfolgreich waren, klappte es auch ein drittes Mal. Adam Mitchell (55.) stand genau richtig und konnte den Puck ins Tor abfälschen. Viele hätten nicht mehr gedacht, daß die Tigers an diesem Abend noch einmal zurückkommen. Das berühmte Momentum lag zu diesem Zeitpunkt eigentlich aufseiten der Gäste, die weiterhin aus allen Lagen schossen. Doch der Wille bei den Straubingern, dieses Spiel zu gewinnen, war größer. Wie das Team, gaben auch die Fans alles und peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Es kam noch einmal zum Powerplay für die Tigers. Zuerst klappte es nicht wie gedacht. Austin Madaisky fuhr enttäuscht auf die Bank und Maury Edwards nahm seine Position ein. Er schnappte sich den Puck und packte einen richtigen Hammer aus. Wie schon so oft bei seinen Toren schlug die Scheibe oben links im Eck zum 6:5 (59.) ein. Petri Vehanen sah den Puck erst, als er bereits wieder aus dem Tor fiel. Auf der Uhr waren noch 1:22 Minuten zu spielen. Gäste Coach Uwe Krupp nahm die nötige Auszeit, nach dem Alexander Dotzler auf der Strafbank platz nahm. Die letzten Sekunden erhöhte sich der Puls bei den Fans erheblich. Mit zwei Mann mehr auf dem Eis, da Vehanen bereits das Tor verlassen hatte, versuchten die Hauptstädter noch einmal den Ausgleich zu erzielen. Aber Straubing hielt bis zur letzten Sekunde dagegen und brachte die verdienten Punkte unter Dach und Fach.

 

 

Spiel vom 19.01.2018


Straubing Tigers - Eisbären Berlin: 6:5 (1:0|3:2|2:3)


1:0 |11.|Mike Connolly (Loibl, Dotzler)
2:0 |23.|Jeremy Williams (Mitchell, Connolly) PP1
3:0 |24.|Alexander Oblinger (Madaisky) PP1
3:1 |34.|James Sheppard (Backman, Baxmann)
4:1 |36.|Alexander Oblinger (M. Zalewski)
4:2 |40.|Jens Baxmann (Oppenheimer) PP1
4:3 |47.|Louis-Marc Aubry (Noebels, Rankel)
4:4 |50.|Thomas Oppenheimer (MacQueen, Olver)
4:5 |50.|Marcel Noebels (Müller)
5:5 |55.|Adam Mitchell (Williams) PP1
6:5 |59.|Maury Edwards (Connolly) PP1

 

 

Strafen:
Straubing 6
Berlin 14

 


Schiedsrichter:
HSR Benjamin Hoppe, Daniel Stricker
LSR Andreas Hofer, Stephan Waldner

 


Zuschauer: 3.984

 


Aufstellung:

Straubing Tigers: Vogl, Filimonov - Jobke, Madaisky; Yeo, Bettauer; Dotzler, Klassen; Edwards - Hedden, M. Zalewski, Oblinger;
                             Koper, MacKinnon, Renner; Loibl, Connolly, Williams; Brandl, S. Zalewski, Mitchell


Eisbären Berlin: Vehannen, Cüpper - Wissmann, Hördler; Dupont, MÜller; Parlett, Baxmann; Richmond - Oppenheimer, Olver, MacQueen;
                           Petersen, Sheppard, Backman; Noebels, Aubry, Rankel; Fischbuch, Buchwieser, Ziegler




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