Entstehungsgeschichte Füssen

 

Geschichte:

Der EV Füssen erblickte am Abend des 11.Dezember 1922 im Gasthaus „Sonne“ das Licht der Welt. Eine Eishockeyabteilung wurde jedoch erst 1923 gegründet, da man zunächst einmal dem planlosen Umherfahren auf dem Eis bieten wollte. Schon drei Jahre später holte der EV Füssen durch ein 1:0nV gegen den SC Riessersee den ersten Titel des bayerischen Meisters. Mit von der Partie waren auch die Brüder Leinweber, die gemeinhin als Väter der früheren Erfolge des EV Füssen gesehen werden. Torhüter Walter Leinweber stellte dabei den ersten Füssener Nationalspieler und Bronzemedalliengewinner von den Olympischen Spielen 1932 das große Vorbild auf dem Eis dar. Bruno Leinweber leitete als Kapitän, Spielertrainer und Manager die weiteren Geschicke des EV Füssen in die Wege. Bereits zu dieser Zeit wurden durch die großartige Nachwuchsarbeit des EV Füssen die Weichen für den Siegeszug in den 50iger und 60iger Jahren gestellt.

 

So wurde das Eishockey bereits seit geraumer Zeit zum Schulsport in Füssen, als Füssens Jugend, u.a. Fritz Piosch und Markus Egen, 1939 erstmals deutscher Eishockeymeister wurde. Zehn Jahre später gelang dieses Kunststück auch den Senioren des EV Füssen. Am ersten Titelgewinn von vielen weiteren waren ein letztes Mal beide Leinwebers beteiligt. Der 42jährige Walter Leinweber als Spieler sowie Bruno Leinweber als Trainer. Kurz darauf begann der EV Füssen mit dem Bau einer Kunsteisbahn sowie einer überdachten Tribüne, für die sogar an den ohnehin schon recht mageren damaligen Gehältern der Spieler gespart werden musste. Doch all diese Mühen und Betteleien des EV Füssen um Darlehen und Bürgschaften sollten sich bald auszahlen, denn in neuen Kunsteisstadion am Kolbenhang, in welchem sich anfangs 14.000 Zuschauer befanden, begann nach einer kleinen Krise die ganz große Zeit des EV Füssen. Unter dem kanadischen Trainer Frank Trottier gewannen die Allgäuer auf Anhieb den Spengler-Cup in der Schweiz und schafften von 1953 bis 1956 vier deutsche Meistertitel in Folge.

 

 



 

Es sollten beliebte nicht die letzten Titel der Allgäuer sein. In der Folgezeit spielte der EV Füssen die teilweise hilflose Konkurrenz in Grund und Boden. Fast wie eine Niederlage empfing man damals im Allgäu, wenn der EV Füssen ein Heimspiel nicht mit einem zweistelligen Sieg beenden konnte. Unvergessen bleiben die Resultate wie das legendäre 20:1 gegen die Düsseldorfer EG. An der phantastischen Serie von elf Meisterschaften in 13 Spielzeiten beteiligten sich dabei nur rund drei Dutzend Spieler. Vereinstreue, Bodenständigkeit sowie Kameradschaft, das waren in Füssen bis in die 70iger Jahre hinein keine leeren Worthülsen, sondern die Philosophie eines Vereines, der in einem halben Jahrhundert zudem nur fünf Trainer (Bruno Leinweber, Frank Trottier, Markus Egen, Siegfried Schubert, Vladimir Bouzek) beschäftigen musste. Seine mitunter fast schon beängstigen Dominanz des EV Füssen, setzte der „Füssen-Express“ ab 1958 auch in der neugegründeten 1.Eishockeybundesliga fort, wenngleich dem EV Füssen hier der SC Riessersee oder der EC Bad Tölz gelegentlich in die Meistersuppe spucken konnte. Herausragend dabei waren solch klasse Torhüter wie Karl Fischer, Wilhelm Becker oder das Topgespann Anton Kehle und Günther Knauss, Verteidiger wieder eisenharte Paul Ambros, bei dessen Anblick ganze Sturmreihen in Ohnmacht gefallen sein sollen, seine nicht minder starken Kollegen Leonhard Waitl, Martin Beck, Ernst Eggerbauer, Rudolf Thanner oder Georg Guggemos und Stürmer wie der überragende Markus Egen, Xaver Unsinn, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als 17jähriger Spunt in das Team gesteckt worden war, Ernst Klöpf sr., der beste Linksaußen aller Zeiten, Heinz Weisenbach, die Supertechniker Ernst Trautwein und Siegfried Schubert sowie der vierfache Torschützenkönig Bernd Kuhn. Allesamt waren Vorbilder für ein schier unerschöpfliches Reservoire an Nachwuchstalenten im Allgäu. Mittlerweile konnte der EV Füssen auch größere Summen investieren. So war 1962 das Kunsteisstadion am Kolbenhang überdacht worden. Nun passten nur noch etwa 7.000 Zuschauer in die Arena, was dem EV Füssen zunächst aber nicht davon abhielt, hier weiterhin rauschende Eishockeyfeste zu inszenieren.

 

Mitte der 60iger Jahre musste dann der EV Füssen jedoch einen mächtigen Aderlass verkraftet werden. Leistungsträger wie Leonhard Waitl, Paul Ambros, Ernst Trautwein, Siegfried Schubert und Ernst Köpf sr. verließen den Verein. Den Umbruch leitete Professor Vladimir Bouzek ein, der sich für die Meisterschaften 1968 und 1969 als Trainer verantwortlich zeichnete. 1971 wurde der EV Füssen unter dem Trainer Siegfried Schubert, der bis Mitte der 60iger Jahre selbst als Spieler beim EV Füssen aktiv, sowie zwei Jahre später mit Markus Egen, ebenfalls als Spieler beim EV Füssen aktiv, bereits zum insgesamt sechszehnten Mal deutscher Eishockeymeister. Danach wurde es still beim EV Füssen und im Allgäu. Mit dem neuen Erwachen der Eishockeyriesen aus den Großstädten neigte sich die große Zeit des Allgäuer Traditionsvereines langsam dem Ende zu. Hochtaltentierte Füssener Eigengewächse flüchteten in Scharen auf die Gehaltslisten der Konkurrenz. Folgerichtig ging es mit dem Füssener Eishockey rasend schnell abwärts. Erst im Jahr 1982 trat man beim EV Füssen die Flucht nach vorne an. Man versuchte mit aller Macht und einem letzten Aufbäumen gegen das Unvermeidliche anzustemmen und verpflichte des Kießling Gespanns von der Düsseldorfer EG.

 

 



 

Der erhoffte Aufschwung in Füssen blieb jedoch aus. Udo Kießling verließ bereits im Dezember 1982 den EV Füssen wieder und stand plötzlich beim Kölner EC unter Vertrag. Vater Gerd Kießling bleib zwar beim EV Füssen, konnte den Abstieg des EV Füssen aus der 1.Eishockeybundesliga jedoch nicht verhindern. Es kam das was kommen musste. Am 02.Februar 1983 ging der traditionsreiche EV Füssen vor den Konkursrichter und wurde aufgelöst. Gleichzeit bildete sich mit dem „Eislauf-Verein Füssen“ gleich ein neuer Füssener Eishockeyclub. Nachdem großen Ausverkauf verblieben dem EV Füssen als Stützen nur Willi Hofer, Gerhard Heckel und Helmut Petzner. Der Rest des Füssener Kaders setzte sich aus Junioren und Rückkehrern, die an unterklassige Vereine ausgeliehen waren, zusammen. Die sofortige Rückkehr in die 1.Eishockeybundesliga konnte man sich mit diesem Kader schenken. Obwohl die sportliche Entwicklung trotz weiterer Abgänge durchaus positiv verlief, geriet der Nachfolgeclub EV Füssen genau wie sein Vorgänger alsbald in eine bedrohliche wirtschaftliche Krise. Der Konkurs und das damit verbundene erneute Aus des EV Füssen konnte 1986 in allerletzte Minute noch abgewendet werden. Im letzten Moment wurden neue Kreditgeber gefunden. Im Jahr darauf entgingen die Allgäuer nur mit viel Mühe dem Abstieg in die Oberliga. Da der Etat personell weiterhin keine großen Sprünge zuließ, versuchte man nun in erster Linie, den Spielerstamm zu halten. Die Trainer gaben sich indes am Kolbenhang die Klinke in die Hand. Tibor Vozar, Joro Kochta, Ulf Sterner, Christoph Augsten, Miroslav Berek und Alois Hadamczik versuchten sich als Trainer im Allgäu, um nur einige Namen zu nennen. Als im Sommer 1992 eine bis dahin dezent verschwiegene erdrückende Schuldenlast an die Luft kam, rutschte der EV Füssen rapide in die Drittklassigkeit ab. Seit Jahren nun leistet der von Jörg Tiedke geführte neue Vorstand vorzügliche Arbeit. Die schlechte Finanzlage konnte stabilisiert werden, wenngleich finanzkräftige Sponsoren und Gönner wie bei allen anderen unteren Vereinen Mangelware darstellen. Zudem versucht man sich im Allgäu aus diesem Grund verstärkt auf den eigenen Nachwuchs zu bauen, und somit auch an alte Traditionen im Allgäu anzuknüpfen. Jedoch konnte in der Saison 2014/15 der sportliche Abstieg in die Bayerische-Eishockey-Liga nicht vermieden werden. Nach einer katastrophalen Vorrunde musste man in die Play-Downs, wo man zunächst gegen die Erding Gladiators mit 1:4 Spielen (2:8, 8:3, 7:9, 2:3, 4:8) den Kürzeren zog und gegen die Blue Devils Weiden mittels "Sweep" in drei Spielen (1:3, 1:2, 4:6) sang- und klanglos am 24.03.2015 den bitteren Gang in die Vierklassigkeit antreten musste. Der nächste Schock kam zum Saisonende 2014/15. Nicht nur das man sportlich aus der Oberliga abgestiegen war, jedoch zunächst Glück im Unglück durch den freiwilligen Rückzug der Erding Gladiators hatte, und somit in der Oberliga-Süd verblieb, nein, denn am 25.07.2015 musste der allgäuer Traditionsklub,vertreten, durch dem aufopferungsvollen Geschätsführer Jörg Tiedge dann doch wohl den gefürchteten Gang vor den Insolvenzrichter gehen musste, um so eine Insolvenzverschleppung zu vermeiden. Letztendlich waren die Verbindlichkeiten von rund 430.000 Euro zu hoch für eine Übernahme durch die Interessengruppen mit dem Ziel ein "Team Allgäu" zwischen dem ESV Kaufbeuren und eben dem EV Füssen einzurichten. Nachdem die Gruppe aus Füssen bereits am 17.07.2015 aufgegeben hatte, erklärten am 24.07.2015 auch die Gesellschafter aus Kaufbeuren, daß der finanzielle Aufwand zu hoch sei. Für die Oberliga Süd, in derer der EV Füssen 2015/16 spielen hätte sollen bzw. können, bedeutet die Insolvenz des EV Füssen der Wegfall eines wichtigen und langjährigen Standorts, immerhin hat man ein Bundesleistungszentrum, und den Zwangsabstieg des EV Füssen in den bayerischen Landesverband, und schon wieder eine Insolvenz eines Traditionsklubs, deren damit auch das Aus der herorragenden Jugendarbeit in Füssen bedeutete. Letztendlich wurde am 27.Juli 2015 der EV Füssen mit seiner 2.Insolvenz in der Vereinsgeschichte zu Grabe getragen und startete unter dem Namen "Eislaufverein Füssen", wie der Verein auch bis zur 1.Insolvenz im Jahre 1983 nannte, einen Neuanfang in der Bezirksliga Bayern.

 

 

 

 


 

bisherige Logos in Füssen:

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29. Dezember. 2017

...Früher war alles besser

(Siggi schreibt wieder...) Wenn ich mir so den Saisonverlauf einiger Teams zu Gemüte führe, sticht da schon ein Club ins Auge, bei dem der gemeine… mehr dazu...
 

 

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