(Oberliga/Hamburg) (Carolin Jens) 1400 Zuschauer mussten sich an diesem Sonntagnachmittag fragen, wer da eigentlich auf dem Eis stand. Hamburg gegen Erfurt war auf dem Spielplan zu lesen – so viel war klar aber die Crocodiles waren nicht wiederzuerkennen. Mit einer ungewohnt schwachen Leistung überließen sie den Sieg den Gästen nach Penaltyschießen mit 3:4.

 

FH Eishockey Hamburg Erfurt eol
(Foto: Franziska Huke)

 


 

Das Spiel begann mit hohem Tempo und starkem Körpereinsatz von beiden Mannschaften. Der Puck wanderte von einer Seite auf die andere und wieder zurück. Viel mehr war in den ersten 20 Minuten auch nicht zu sehen. Die Black Dragons Erfurt drängten häufig nach vorne, konnten aber keinen erfolgreichen Abschluss finden. Die Hamburger ihrerseits eroberten sich regelmäßig den Puck, verloren diesen jedoch durch Unaufmerksamkeit teils schon an der blauen Linie des eigenen Drittels. Erfurt hatte nach Zählung zwar weniger Torschüsse vorzuweisen, konnte aber die gefährlicheren Situationen vor dem Hamburger Schlussmann Kai Kristian kreieren. Erst in den letzten zwei Spielminuten wurden die Gastgeber wirklich aktiv und konnten sich vor dem Tor der Gäste festsetzen. Mehrere gute Chancen fanden jedoch keinen Weg an Benedict Roßberg vorbei. Es herrschte auf allen Seiten eine sehr verhaltene Stimmung, als es in die erste Pause ging.

 

Der mittlere Spielabschnitt begann mit viel Glück für die Crocodiles und einem Pechvogel unter den Erfurtern. In der 23. Spielminute brachte André Gerartz im Gewimmel rund ums Gästetor den Puck aus der Kurve vor das Gehäuse, wo ein Erfurter die Scheibe über die Torlinie lenkte. 1:0 für die Crocodiles. Nur 26 Sekunden später musste Roßberg nochmals hinter sich greifen, als Chase Witala den nächsten Treffer erzielte und auf 2:0 ausbaute. Die Gastgeber wirkten etwas strukturierter; die Verteidigung war wachsamer. Die Black Dragons ließen sich aber nicht beirren und hielten weiter an ihrem Spiel fest. Zufrieden mit der Führung und ohne gefährliche Situationen vor dem eigenen Kasten schienen die Hausherren noch einen Gang runter zu schalten. Die Gäste jedoch arbeiteten hart und konnten sich in der 28. Minute belohnen. Reto Schüpping netzte zum 2:1 ein.

 

Fünfeinhalb Minuten waren im zweiten Drittel noch zu spielen, als die Crocodiles sich dem Tor von Benedict Roßberg näherten. Der Puck lag frei in Reichweite des Torhüters und Norman Martens setzte nach und Roßberg bekam die Fanghand über die Scheibe, korrekter Abpfiff von Schiedsrichter Meier. Nur die Beteiligten auf dem Eis wissen, was zu dem darauffolgenden beidseitig geladenem Männergespräch zwischen den Kapitänen Felix Schümann und Norman Martens führte. Die Unparteiischen beendeten dies unverzüglich und schickten die Nummer 9 der Crocodiles wegen Stockchecks auf die Strafbank. Warum nur einer der Raufbolde zur Rechenschaft gezogen wurde, war vor allem für die Hamburger nicht vollständig nachvollziehbar.

 


 


 

Eine große Chance bot sich den Gästen in Überzahl und die wurde auch genutzt. Milan Kostourek überwand Kai Kristian und erzielte den Ausgleich (36.). Norman Martens war von seiner Zwangspause erlöst, ließ den Frust über das 2:2 aber an der Bande aus und betrat das Eis mit einem lauten Knall. Ein weiterer Einschlag war zu hören, als Tom Kübler zwei Minuten später einen Schlagschuss von der blauen Linie an dem Pfosten des Erfurter Gehäuses platzierte und die erneute Führung für die Crocodiles knapp verpasste. 22 Sekunden vor der Pause konnten sich die Erfurter noch einmal belohnen und Sean-Alexander Fischer besorgte für die Gäste die Führung vor der Pause und ein zufriedenes Lächeln auf dem Weg in die Kabine.

 

Als hätten die Hamburger das Eishockey-Spielen verlernt, stolperten sie vor allem im letzten Drittel über das Eis. Fehlpässe prägten die Aufbauversuche – die Übersicht über das Spielgeschehen hatten die Gastgeber anscheinend nicht. Trotzdem wollten sie den Sieg vor heimischer Kulisse. Die Crocodiles und die Black Dragons schenkten sich nun nichts mehr in diesem chaotischen Spiel. Norman Martens gelang in der 57. Minute immerhin der Ausgleich zum 3:3 und Hoffnung machte sich auf den Rängen breit, aber der alles entscheidende Treffer fiel nicht mehr in der regulären Zeit und auch die Overtime brachte für keines der beiden Teams etwas zählbares ein, obwohl die Crocodiles nun endlich zu ihrem Spiel fanden, aber „warum erst jetzt“ war auf vielen Gesichtern im Publikum abzulesen.

 

Somit gab es dann eine Saisonpremiere im Eisland Farmsen auf die viele Fans gerne verzichtet hätten: Penalty-Schießen. Für Hamburg startete Dominik Lascheit, für Erfurt Reto Schüpping. Beide scheiterten am gegnerischen Torhüter. André Gerartz hatte die nächste Chance, konnte diese aber nicht verwandeln. Ganz im Gegensatz zu Joonas Toivanen, der für die Gäste den Puck hinter Kai Kristian brachte. Dennis Reimer konnte nicht mehr einnetzen, wodurch es bei einem Punkt für die Hausherren blieb und die Gäste den Zusatzpunkt mehr als verdient mit nach Hause nehmen konnten.

 

Die Black Dragons Erfurt haben am kommenden Freitag die Hannover Scorpions vor der Brust, während die Crocodiles Hamburg in sich gehen müssen und am nächsten Wochenende nach Halle reisen.

 

 



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