(Oberliga/Hamburg) (Carolin Jens) Mit einer Rekordzuschauerzahl von 1724 müssen sich die Crocodiles Hamburg den EXA Icefighters Leipzig mit 3:4 (1:0 / 1:1 / 1:2 / 0:1) in Overtime geschlagen geben. Die Leipziger drehen das Spiel eine Minute vor Schluss und nehmen ein verdientes, vorweihnachtliches Geschenk mit nach Sachsen.

 

KF Eishockey Crocodiles Hamburg Icefighters Leipzig 2 eol
(Foto: Karsten Freese)

 


 

Schon bevor sich die Türen des Eislands in Farmsen öffneten, spürte man deutlich: Hier besuchen Freunde Freunde, die Gäste waren mit über 200 Fans angereist. Es wurden viele Umarmungen, herzliche Grüße und neue Geschichten ausgetauscht. Auch unter den Spielern konnten die ehemaligen Krokodile Moritz Israel und Gianluca Balla begrüßt werden. Auch wenn die Freundschaft und weihnachtliche Stimmung über allem lag, war doch eines klar: Hier geht es um drei Punkte und jeder möchte sie haben. Die Crocodiles mit „Mission X“ griffen nach dem zehnten Heimsieg in Folge. Die Leipziger auf dem fünften Platz der Tabelle wollten den Abstand nach oben schmelzen lassen zudem man Anfang Oktober 3 Punkte in Hamburg zurücklassen musste – diese Punkte wollte Leipzig nur zu gern zurückhaben.

 

Mit genau diesem sportlichen Kampfgeist startete eine Partie, die genau das zeigt, was viele an Eishockey so lieben. Energiegeladene Spieler, die mit hohem Tempo und fairem Körpereinsatz die Zuschauer begeistern. Von der ersten Sekunde an gab es Wechselgesänge zwischen den Fans und stets wechselnden Scheibenbesitz auf dem Eis. Als erstes durften sich die Hausherren belohnen. Der Leipziger Damian Schneider hütete wegen Beinstellens die Strafbank, als es Patrick Saggau gelang, mit Unterstützung von Thomas Zuravlev und Dominik Lascheit, das Spielgerät hinter Patrick Glatzel zu platzieren (5.). Wieder vollzählig machten die Icefighters den Eindruck: Kein Problem – das Spiel dauert noch 55 Minuten. Bei gleichbleibend hohem Tempo durfte man beobachten, wie sich die Teams durch schnelle Pässe in die Angriffszone hineinarbeiteten und dem Gegner den Puck auf zum Teil eindrucksvolle Weise abjagten und den Konter einleiteten. Bei diesem Geben und Nehmen machte jede einzelne Sekunde Spaß. Brenzlig wurde es für die Hamburger in der 15. Spielminute, als Yannis Walch ebenfalls wegen Beinstellens in die Kühlbox musste. Die Gäste bauten in ihrer Überzahl viel Druck auf und waren einem Abschluss ganz nah. Crocodiles Goalie Kai Kristian vereitelte jedoch mehrere Chancen und hielt den Kasten sauber. Mit 1:0 ging es in die Kabinen, in denen beide Mannschaften neue Kräfte sammeln mussten.

 


 


 

Das mittlere Drittel begann mit einer schnellen Auszeit für den Kapitän der Krokodile, der wegen Spielverzögerung in die Penalty-Box musste. 20 Sekunden vor Ablauf der Strafe war es Florian Eichelkraut, der den Puck zum 1:1 versenkte. Wie im ersten Spielabschnitt schon die Leipziger, zeigte sich nun keiner der Hamburger eingeschüchtert von dem Treffer. Mit weiterhin beeindruckender Geschwindigkeit zeigten die Reihen beider Mannschaften Durchsetzungsvermögen in Form von spektakulären Laufwegen und sicherer Verteidigung. Spielminute 36 war angebrochen, als die Crocodiles für ihre Zuschauer zauberten. Chase Witala stürmte auf das Tor zu, musste jedoch, bedrängt von der Verteidigung an der linken Seite von Patrick Glatzel hinter das Gehäuse abdriften. Er fand im Bruchteil einer Sekunde Jordan Draper neben sich, der den Puck seitlich einzuschieben versuchte. Er traf den Pfosten, die Scheibe prallte ab und Norman Martens brachte sie dann schlussendlich über die Schulter des Torhüters. Auch wenn es wirr klingt, war es schön anzusehen - wirkte geplant und strukturiert, ein Traumtor. Diese Aktion kostete aber Kräfte. Vielleicht sogar zu viel. Das Spielgeschehen wurde langsamer; die Spieler wurden unkonzentrierter. Wer jetzt, so kurz vor der zweiten Pause, noch letzte Kraftreserven aktivieren konnte, war im Vorteil. Leipzig schaffte in der letzten Minute vor der Pausensirene noch einmal den Durchbruch und konnten eine 1 auf 0 Situation kreieren. Kai Kristian, höchst konzentriert, verhinderte jedoch den Torerfolg. Die Crocodiles leiteten den Konter ein und versuchten sich noch einmal festzusetzen. Leipzig wehrte sich mit aller Kraft, insbesondere in Form eines Crosschecks durch Marvin Miethke. Hauptschiedsrichter Michael Fendt sprach hier eine Zwei-Minuten-Strafe aus, als die Uhr 00:00 zeigte und es die ersehnte Erholung gab.

 

Die letzten regulären 20 Minuten begannen also mit einem Powerplay für die Gastgeber. Patrick Saggau brauchte aber nur 30 Sekunden, um auf 3:1 zu stellen (41.). Kurz darauf waren dann die Hamburger in Unterzahl. Chase Witala musste für ein Halten eine Auszeit nehmen. Ein Alleingang von Dominik Lascheit ließ die Icefighters kurz zusammenzucken und infolgedessen wieder konzentrierter zu Werke gehen. Die Überzahl konnten sie jedoch nicht nutzen. Die Uhr rannte unerbittlich, die Kräfte schwanden zusehends auf beiden Seiten. In der Drittelpause konnte nicht so viel Kraft regeneriert werden, wie nötig gewesen wäre. In der 44. Spielminute blieb die Hamburger Abwehr hinter den Leipziger Stürmern zurück und Florian Eichelkraut überwand Kai Kristian zum 3:2. Nun schlug die Stunde der Icefighters. Eine Druckphase jagte die nächste, Hamburg lief eher hinterher, als dagegen zu halten. Luft holen wollten die Krokodile, als Leipzig die „obligatorische 6-Mann-Strafe“ zog, wie der Headcoach Sven Gericke in der Pressekonferenz formulierte. Leider ließen die Gäste dies nicht zu. Mit einer härteren Gangart hielten sie auch mit einem Mann weniger dagegen und zwangen den Crocodiles ihr Spiel auf. Wer das durchbrechen wollte und konnte, wurde trotzdem aufgehalten. Jordan Draper lag nach einem kraftvollen Treffer auf den Rücken am Boden (56.). Der Pfiff des Schiedsrichtergespanns kam spät, der Arm blieb unten, bis 18 Sekunden später Ian Farrell wegen Behinderung vom Eis geschickt wurde. Die Stimmung auf dem Eis änderte sich, das Klima wurde rauher. 1:03 war noch auf der Uhr, als der Leipziger Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis ging. Kai Kristian befand sich in diesem Moment mit dem Puck hinter seinem Tor und sah die Chance auf ein von den Fans so geliebtes Goalie-Goal… und er erlag der Versuchung. Beim Versuch das verwaiste Tor zu treffen wurde die Scheibe von Damian Schneider abgefangen und im noch leeren Kasten versenkt (59.). Der Frust auf heimischer Seite war groß, die Leipziger jubelten über dieses Geschenk. Kein Wunder, dass es zwei Sekunden vor Ablauf des Drittels noch zu einem intensiveren Gespräch zwischen Goran Pantic im Gästedress und Norman Martens kam.


Die kraftlosen Crocodiles wurden also in die Verlängerung gezwungen. Dazu kam, dass nach 32 Sekunden der Overtime Jordan Draper eine Strafe wegen Stockschlags absitzen musste. Demzufolge erzielte erneut Damian Schneider das 3:4 und somit den Siegtreffer.

 

Dieses intensive Spiel ruft nach besinnlichen Weihnachtsfeiertagen, bevor die EXA Icefighters Leipzig am 26.12. auf die Hannover Indians treffen und die Crocodiles Hamburg die Saale Bulls aus Halle empfangen.

 

 



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