(Oberliga/Hamburg) (Karsten Freese) Gegen den amtierenden Meister aus Tilburg zu spielen, ist für die Crocodiles immer etwas Besonderes. Im Hinspiel konnte man schon einen Punkt aus Holland mitbringen und der gestrige 5:8 Sieg der Tilburger in der Hansestadt wurde zur harten Arbeit für die Gäste und zum Erlebnis für die Fans.

 

KF 119 18 Crocodiles Tilburg EOL
(Foto: Karsten Freese)

 


 

Der Tag begann nicht gerade ruhig an der Elbe. Der gerade erst 18 Jahre alte Torhüter Carlos Warnecke aus dem eigenen Nachwuchs erfuhr erst am Morgen des Spieltages, dass er sein erstes Heimspiel bei den Profis machen würde, da Stammtorhüter Kai Kristian immer noch verletzt ist und seine Nummer zwei, Niklas Zoschke, sehr kurzfristig nach Weißwasser zurückbeordert wurde. Das Spiel selbst startete auch nicht viel besser. Ganze 13 Sekunden dauerte es, bis Warnecke zum ersten Mal hinter sich greifen musste und es stand 0:1 aus Hamburger Sicht. Das lag aber nicht an einem guten Tilburger Start, die Crocodiles hatten den Auftakt der Partie schlichtweg verschlafen, aber das frühe Tor wirkte wie ein Weckruf – was die Crocodiles ab Sekunde 14 auf das Eis brachten, war wirklich sehenswert und stellte die Tilburger Gäste vor eine Reihe von Problemen.

 

Im Eishockey liegt, wie in vielen anderen Mannschaftssportarten auch, der Fokus meist auf den Stürmern und auf dem Torwart – alle werden an Toren gemessen, jeder auf seine eigene Weise. In Hamburg lag der Schwerpunkt am Sonntag zumeist auf der Abwehr, denn die leistete in diesem Spiel erstaunliches gegen die Tilburger Offensive und für den jungen Hamburger Torwart. Besonders Ludwig Synowiec erinnerte phasenweise an eine Leopardenmutter, die ihr Junges verteidigt und einige Tilburger Stürmer werden sich wahrscheinlich noch mehrere Tage daran erinnern.

 

In der aktuellen Saison zeichnen sich die Crocodiles nicht nur durch ihr stimmiges Mannschaftsgefüge und ihren Teamgeist aus, sie lassen sich äußerlich auch kaum aus der Ruhe bringen. Egal was auf der Anzeigetafel stehen mag, sie ziehen ihr Spiel konzentriert durch und genau diese Intention bescherte bereits nach guten 6 Minuten den Ausgleich durch Patrick Saggau nach Vorarbeit durch Palausch und Israel. Hamburg war nach diesem Treffer nun endgültig auf Augenhöhe und Lennart Palausch legte in der 15. Minute sogar noch die 2:1 Führung drauf, das Spiel in alle Richtungen offen und zwei nahezu gleichstarke Teams lieferten sich ein tolles Drittel. Lediglich der Treffer zum 2:2 Ausgleich durch Ivy van den Heuvel, Sekunden vor der ersten Pause, war ein kleiner Wehrmutstropfen, aber der Gleichstand entsprach recht genau dem Spielverlauf und ging somit in Ordnung.

 

Im zweiten Drittel geriet Hamburg dann aber zunehmend in eine Phase von Konzentrationsschwäche und überließ seinem Gegner mehr und mehr das Spiel. Genau das sollte fatale Folgen haben, denn Tilburg wird grundsätzlich gefährlich, wenn es sein eigenes Spiel aufziehen kann. Nardo Nagtzaam in der 30. Minute per Überzahltor zur 2:3 Führung der Gäste, Mitch Bruijsten in der 32. Minute mit dem 2:4 und 32 Sekunden später beendete Jordy Verkiel den Tilburger Lauf mit dem 2:5 aus Hamburger Sicht.



 


 


 

 

Da waren sie, die gefährlichen Tilburger vor denen die ganze Liga Respekt hat. Vielleicht muss man an dieser Stelle sagen „fast die ganze Liga“, denn Hamburg zeigte sich von diesem Ergebnis noch immer nicht beeindruckt, sondern kämpfte munter weiter – leider nicht nur gegen den Gegner, sondern auch gegen die zunehmend kurioser werdenden Entscheidungen von Schiedsrichter Patrick Meier. Zeitweise kam es dem Betrachter so vor, als würden dem Spiel zwei unterschiedliche Regelwerke zugrunde liegen. Was auf Hamburger Seite völlig korrekt geahndet wurde, führte auf Tilburger Seite nicht zwangsläufig zu einem Pfiff und das sorgte für einigen Unmut bei den Fans und zu einer stärker werdenden Frustration auf der Eisfläche. Es ist bezeichnend, wenn sich ein Tilburger Betreuer nach einem offensichtlichen und nicht gepfiffenen Beinstellen von Tilburger Seite zu einem herüber beugt und ruft „Even I saw that“ („Das hab sogar ich gesehen“ Anm. d.Red.) aber Moritz Isreal zeigte an diesem Tag sein Talent als Entertainer und revanchierte sich auf eine sehr originelle Art.

 

In der 37. Minute fuhr Isreal in Richtung Hamburger Bank nachdem er eine 2-Minuten Strafe wegen Crosscheck abgesessen hatte. Dort kam er aber nie an, das realisierte auf Tilburger Seite nur niemand. Den eigenen Teamkollegen war diese Aktion allerdings nicht verborgen geblieben denn der lange Pass von Josh Mitchell auf Israel kam genau an. Ian Meierdres konnte dem Puck nur noch fassungslos hinterherschauen als er an ihm vorbei und ins Tor flog, nur noch 3:5 und damit ging es in die letzte Pause.

 

Das Schlussdrittel hatte dann zwar keinen Hamburger Sieg mehr zu bieten, aber dafür ein mitreißendes Eishockeyspiel bei dem die Crocodiles ihrem Gegner ständig dicht auf den Fersen waren. Reno De Hondt in der 46. Minute mit dem 6. Tor für die Trappers, Tom Kübler schob sein Team zwei Minuten Später wieder auf 4:6 heran. 5 Minuten vor dem Ende dann Gedränge vor dem Tilburger Tor, Montgomery und van Gorp bekommen Israel nicht in der Griff und irgendwie fallen alle aufs Eis – fast im Liegen schaufelt Israel die Scheibe noch an Meierdres ins Tor und bringt sein Team mit dem schönsten Treffer der Partie auf 5:6 heran. Der Traum der Overtime währte dann allerdings nur 31 Sekunden, Mitch Bruijsten mit dem entscheidenden 5:7 für die Gäste. Der 8. Und letzte Terffer ging ins leere Tor und war nur noch Kosmetik.

 

Die Crocodiles wurden von ihren Fans unter tosendem Applaus in die Kabine entlassen, ganz großes Kino was an diesem Nachmittag in Hamburg gezeigt wurde, Niederlage hin oder her. Am kommenden Freitag treten die Crocdiles bei den Hannover Scorpions an, die Trappers erwarten die Icefighters Leipzig auf Tilburger Eis.

 

 

 

 



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