(Oberliga/Hamburg) (Karsten Freese) Am Freitag gastierte der Herner EV bei den Crocodiles Hamburg. Nach Länderspielpause und vorherigen Sieg über die Hannover Indians eine durchaus schwere, aber lösbare Aufgabe für die Norddeutschen, obwohl die Umfragen des DEB den Herner EV klar in der Favoritenrolle sahen.

 

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(Foto: Karsten Freese)

 


 

Mit Ludwig Synowiec, Moritz Israel und Patrick Saggau kehrten drei wichtige Spieler aus der Verletzungspause zurück. Kai Kristian musste dagegen mit Knieproblemen pausieren, aber das war eher ein kleineres Problem, da Hamburg mit Niklas Zoschke ein zweiter Torhüter zur Verfügung steht, für den die Bezeichnung „Backup“ schon beinahe eine Herabwürdigung darstellt. Niklas präsentierte sich erneut in einer Topform, sogar Coach Jacek Plachta sprach nach dem Spiel von einer „sehr guten Leistung“ und das bedeutet aus dem Mund von Plachta schon einiges.


Vom deutschen Ausnahme-Triathleten Jan Frodeno stammt der Satz „Wenn du keinen Plan B hast dann muss Plan A funktionieren“ und obwohl Frodeno in der Nähe von Herne zur Welt kam, hat der Herner EV von dieser Weisheit scheinbar noch nie gehört. Der Plan des NRW-Teams bestand offenbar darin, Hamburg mit schnellem und druckvollem Eishockey, in deren eigenem Drittel zu binden und das Spiel möglichst frühzeitig, an sich zu reißen. Schnell wurde klar, dass dieser Plan fehlschlägt, denn Hamburg nahm die Spielweise an und beeindruckte die über 1600 Zuschauer mit eigenem Tempospiel und dachte gar nicht daran, sich Hernes Taktik aufdrängen zu lassen. Bereits in der 4. Minute schaffte Dominik Lascheit mit dem 1:0 in Überzahl für die Crocodiles die ersten Fakten.


Herne zog sein hohes Tempo zunächst weiter durch, wobei der erste Abschnitt von einer Vielzahl von unnötigen, kleinen Fouls der Gäste durchzogen war. Schiedsrichter Razvan Gavrilas beobachtete die Entwicklung argwöhnisch, ließ aber zunächst relativ großzügig laufen und Herne bekam langsam Oberwasser. Marcus Marsall in der 15. Minute mit dem Ausgleich und Darren Mieszkowski mit der 1:2 Führung der Gäste, 8 Sekunden vor der Pause.


Hamburg kam völlig unbeeindruckt aus der Kabine und verfolgte seine gute bisherige Linie weiter, ohne die Nerven zu verlieren und das wurde in weniger als einer Minute durch Patrick Saggau belohnt. 2:2 Ausgleich und das beruhigende Gefühl der knappen Führung wandelte sich auf Herner Seite zunehmend in Frustration, denn nun wurden keine Punkte mehr erarbeitet sondern Strafzeiten und hier hätten die Crocodiles in den häufigen Überzahl-Situationen wesentlich mehr Gewinn abschöpfen können, aber immerhin brachte Brad McGowan seine Crocodiles in der 37. Minute wieder in Führung, während der Herner Captain Michel Ackers das Spiel erneut durch eine Plexiglasscheibe verfolgte. Wenige Sekunden vor der Sirene zur Pause brannten Ackers dann endgültig alle Sicherungen durch und nach einem üblen Bandencheck gegen Patrick Saggau reichte es Schiedsrichter Gavrilas dann endgültig – Ackers wurde mit Spieldauer-Disziplinarstrafe in die Kabine geschickt und die drei gestreiften Männer hatten viel zu tun, 9 Spieler zu trennen die sich zu einer physikalischen Diskussion versammelt hatten, um die Vor- und Nachteile bei der Verwendung von Kunstfasern in der Trikot-Herstellung zu besprechen.

 


 


 

 

Für das Schlussdrittel erwartete man nun einiges, nur kein hochklassiges Eishockey mehr. Dafür waren die Emotionen inzwischen viel zu hoch gekocht und die persönlichen Duelle bereits ausgemacht. Herne hatte den Faden längst verloren und mit einer derart unkonzentrierten Grundeinstellung kann es schonmal vorkommen, dass man Dominik Lascheit in perfekter Schussposition einfach ungedeckt im eigenen Drittel stehen lässt. Das kann man mal machen, sollte man allerdings nicht. 4:2 für die Gastgeber und der zweite Treffer von Lascheit an diesem Abend.


2 Tore Führung für Hamburg, 13 Minuten Spielzeit verbleibend und ein chaotisch agierender Gegner – das sah zunächst gut aus für die Crocodiles, aber Herne hatte plötzlich wieder zu seinem Spiel gefunden und legte ein Spiel auf, vor dem man seinen Hut ziehen musste. In einer Art 5-gegen-5 Powerplay drückte Herne nun auf das gegnerische Tor und Hamburg reagierte nervös. Ein dramatischer und folgenschwerer Wechselfehler auf Hamburger Seite in der 47. Minute und Herne hatte nur noch Torwart Niklas Zoschke vor sich. Ein Torwart quasi allein gegen den Herner EV, das war dann auch selbst für Zoschke zu viel und Herne war mit 4:3 ganz dicht dran. Eine knappe Führung über dreieinhalb Minuten zu bringen, wäre für Hamburg machbar gewesen, aber Herne drückte vehement weiter und in der 59. Minute war es vollbracht. Nach Marcus Marsall trug sich nun Dennis Thielsch in die Liste der Torschützen ein und die Overtime war beschlossene Sache.


Es ist eigentlich hinreichend bekannt, dass Patrick Saggau auf Eis schneller ist als auf Asphalt, aber Marcus Marsall hat das offenbar unterschätzt, nachdem er Saggau bereits weg vom Tor und weit in die Ecke gedrängt hatte. Torwart Lukas Schaffrath hatte keine Chance als Saggau dann quer an ihm vorbeiflog und die Scheibe unter ihm hindurch und über die Linie schob. 1:33 in der Overtime gespielt und die Stimmung im Eisland Farmsen kochte über, ein verdienter und leistungsgerechter 5:4 Sieg über den Herner EV.


Die Crocodiles treffen am Sonntag in Leipzig auf die Icefighters, Herne hat die Piranhas aus Rostock in eigener Halle zu Gast.

 

 

 

 



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