(Oberliga/Hannover) (Louis Biernacka)  Dreht man die Zeit 12 Monate zurück, dann stand man vor einer großen Aufgabe und dem Ungewissen bei den Hannover Scorpions. Aus Zwei mach Eins. Aus Langenhagen und Wedemark mach Hannover Scorpions. Mit dem Zusammenschluss der zwei Scorpions-Teams wollte man die Kräfte bündeln und die Scorpions zum Glanz der vergangenen Tage bringen. Rückbetrachtet muss man sagen, dass das Unterfangen in der ersten Saison ein Erfolg war.

 

Scorpions Analyse

(ChrisGar Photographie)

 


 

Man konnte den Großteil der Fans für die Idee gewinnen und diese wieder an die Geburtsstätte zurückbringen. Natürlich bleiben immer Zuschauer auf der Strecke, die der Übernahme kritisch entgegenstanden, doch die Grundstimmung war absolut positiv. Die Fans beschnupperten sich in den ersten Spielen, ähnlich wie die Spieler. Auch hier wurde der Kader zum Großteil aus Spielern der Wedemark und den Hannover Scorpions gebaut. Punktuell wurde frisches Blut geholt, was zum ausschlaggebenden Punkt in dieser Saison wurde. Mit Patrick Schmid holte man den späteren MVP der Liga, welcher insgesamt unfassbare 102 Punkte in 58 Partien erzielte. Dazu kamen noch Sean Fischer, Björn Linda, Goran Pantic und Brian Gibbons von anderen Verein. Am Ende steht das Aus im Spiel Fünf im Play Off Halbfinale gegen die Tilburg Trappers. Nicht mal der größte Scorpions Fan hätte zu träumen gewagt, dass man so weit käme und als letztes deutsches Oberliga Nord Team in den Play Offs bestehe.

 

 

Doch die Saison war keineswegs eine reine Aufwärtstour. In der Hauptrunde und am Ende der Meisterrunde spielten die Hannoveraner teils grausiges Eishockey, mit Schwächen und Unaufmerksamkeiten in der Defensive. Folglich kam auch eine Trainerdiskussion auf, die allerdings von Manager Eric Haselbacher routiniert  überwunden wurde. Auch der große Aufschrei um Michael Budd, welcher des "Dopings" überführt und suspendiert wurde, wurde souverän behandelt und durch Brian Gibbons ersetzt.

 

 

Die Hannoveraner zeigten bereits schnell ihre Offensivpower und ihre Qualität, als sie am ersten Spielwochenende die Harzer Falken mit 1:8 abfertigten und anschließend die Tilburg Trappers in der heimischen Hus de Groot Eisarena besiegten. Doch danach zeigte sich auch die Kehrseite des diesjährigen Kaders zu  Beginn. Es folgte gegen Herne und Leipzig ein schmerzhaftes Null Punkte Wochenende mit zu vielen Gegentoren. Das Team war ein Auto mit Frontantrieb, was allerdings zu wenig in der Defensive leistete. Um das Beispiel fortzuführen, in den Play Offs waren die Hannover Scorpions hingegen ein Auto mit Allradantrieb. Man stand  an allen Positionen stabil und konnte so Peiting und Rosenheim ausschalten und den Trappers ein Spiel Fünf abluchsen. Das Saisonziel war somit mehr als erfüllt. Zu Beginn gab man angesichts der starken Oberliga Nord die direkte Qualifikation für die Play Offs als Ziel aus. Sicherlich gerne erinnern sich die Beteiligten an die Heimspiele gegen die Tilburg Trappers zurück.

 

 

Die Niederländer verloren alle Spiele bei den Scorpions und das Letzte sogar zu Null. Nicht so schöne Erinnerungen hat man hingegen an die Derbys gegen den Stadtrivalen vom Pferdeturm. Insgesamt gewannen die Indians Vier der Fünf Stadtderbys, wo natürlich das 1:7 rausstach. Aber die Scorpions haben völlig entspannt weitergearbeitet und effektiv den Fokus auf die richtigen Spiele gelegt. Denn auch ein Stadtderby bringt wie jedes andere Ligaspiel nur drei Punkte. Das natürlich Leistungseinbrüche wie das 7:1 keineswegs der Anspruch sein kann, war auch schnell klar. Alles in allem hatten die Scorpions Glück mit den Verletzten im Team. Bis auf die etwas längere Verletzung von Björn Linda und die andauernde Ellenbogenverletzung von Chad Niddery war man verschont von Langzeitverletzten und Verletzungsfluten. Man schloss die Meisterrunde schlußendlich auf Platz Vier ab, nachdem den Hannoveranern kurz vor Ende die Puste und die Konzentration ausging.

 



 

Man holte nur Vier Punkte aus den letzten Fünf Spielen und verspielte so die gute Ausgangsposition von Platz Zwei, indem man abrutschte. Doch die Play Offs waren ein wahres Feuerwerk. Die Scorpions waren On-Point da und besiegten den EC Peiting in fünf Spielen. Schon dort zeigte man ein ganz anderes Gesicht. Besonders bei Schlussmann Björn Linda sah man eine massive Steigerung in der Leistungskurve und diese setzte sich nahtlos gegen die Starbulls Rosenheim fort. Nachdem man das erste Spiel mit 3:1 in Rosenheim gewann, hatte man das Heimrecht wieder und schaffte es den DEL 2 Absteiger in drei weiteren Spielen zu eliminieren. Der Ausgang der Partie zwischen Deggendorf und den Moskitos Essen war ausschlaggebend für den nächsten Gegner. Bei einem Essener-Sieg wären es die Selber Wölfe geworden. Durch den Sieg der Deggendorfer wurden es dann die Tilburg Trappers. Doch auch diese Aufgabe wurde angenommen. Gegen die ehrlicherweise, überqualifizierten Tilburger schaffte man zwei Heimsiege und erreichte das entscheidende Spiel Fünf, welches dann aber ganz klar und verdient an die Tilburger ging.

 

 

MVP der kompletten Saison:


Sean Fischer. Der 32-jährige Deutsch-Kanadier war einfach über die komplette Saison eine Konstante. Der Neuzugang von den Lausitzer Füchsen wurde zur Universalwaffe. Zu Beginn der Saison überzeugte Fischer in der Verteidigung mit einem guten Auge, Physis und Spielverständnis. Ab Mitte der Saison wurde Fischer dann als wuchtiger Stürmer eingesetzt und war eine absolute Gefahr für das gegnerische Tor. Satte Schlagschüsse und Durchsetzungsvermögen waren schnell zu erkennen. Was beim Betrachten der Statistik zu beachten ist, ist das Fischer häufig die wichtigen Tore zur Führung oder zum Ausgleich erzielte. Zum Ende der Saison standen 56 Punkte in 54 Spiele zu Buche.

 

 

Hidden Star:


Reiko Berblinger. Der mittlerweile 36-jährige Routinier überzeugte nicht durch Scoringqualitäten, aber dafür durch absoluten Einsatz. Was Berblinger an Wegen  gemacht hat und an Schüssen geblockt hat, war sehr stark. In den Play Offs legte die Nummer 36 nochmal zu. Die Serie gegen Rosenheim mit der verbundenen Stabilität in der Defensive haben die Scorpions auch Berblinger zu verdanken. Für keine Arbeit war er sich zu schade und war auch in Unterzahlsituationen ein Feuerlöscher in der Defensive.

 

 

Ausblick:

 

Der Ausblick auf die kommende Saison bleibt spannend. Zum aktuellen Zeitpunkt kann man natürlich noch wenig zum kommenden Kader sagen. Auf der Saisonabschlussfeier wurde angekündigt, dass man den Großteil der Mannschaft behalten möchte. Dazu wurde bekanntgegeben, dass Topscorer Patrick Schmid seinen Vertrag verlängern wird. Ebenso werden Robin Thomson und Andrej Strakhov auch in der kommenden Saison Teil der Scorpions sein.

 


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Weitere interessante Links:

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