(Oberliga/Hamburg) (Karsten Freese) Ja richtig, es geht um nichts mehr. Außer vielleicht um die Sponsoren, die Fans, potentielle Vertragsverlängerungen und um die eigene Ehre bzw. das Selbstwertgefühl. Es hätte die ambitionierte Revanche für die 4:5 Auswärtsniederlage in Erfurt werden können, wurde es aber nicht. Was bleibt ist die Frage, ob man das den Teams wirklich noch zum Vorwurf machen kann.

 

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(Foto: Karsten Freese)

 


 

Unter normalen Umständen befinden wir uns aktuell in einer Saisonphase, wo den Eishockeyfan langsam ein ungutes Gefühl beschleicht. Ob nun Playoff Teilnahme oder nicht, bald ist es vorbei. Die Saison neigt sich immer mehr dem Ende zu und dann beginnt eine sehr lange Phase wo sich der Eishockeyfanatiker mit Notfallmaßnahmen wie Strand, Grillen oder Eis essen über die Zeit retten muss. Als Linderung hat ihm die IIHF zwei Jahre hintereinander die WM vor die Tür gesetzt und auch Pyeongchang mag ein wenig von der bitteren Realität ablenken – dennoch kommt das unvermeidliche auf uns alle zu: Sommerpause.

 

In Hamburg dagegen hört man immer häufiger die Aussage „hoffentlich ist die Saison bald vorbei“. Das liegt zwar in erster Linie an der verkorksten Saison des eigenen Teams, an der katastrophalen Verletzungsserie und an den verpassten Playoffs, aber eben nicht nur.


Es bleibt offen was sich der DEB bei diesem Spielmodus gedacht haben mag aber es war, das lässt sich nicht schönschreiben, ein absoluter Schuss in den Ofen. So langsam klingt es lächerlich, wenn sich die Trainer bei den Pressekonferenzen gegenseitig fragen müssen „wann spielen wir eigentlich das nächste Mal gegeneinander, kommende Woche schon?“ und dann eine Antwort kommt wie „nein, erst in 14 Tagen aber dann gleich zweimal hintereinander“. Natürlich entspricht es gängiger Praxis, dass Playoff Teilnahmen sowohl direkt als auch über eine zusätzliche Qualifikation zu erreichen sind aber in der Oberliga Nord klafft die Schere zwischen oben und unten bzw. zwischen arm und reich viel zu weit auseinander als dass „unten“ noch ein sportlich fairer Wettbewerb stattfinden würde. Herne, sehr überraschend auf Platz 8 verirrt, ist lange weg und der Rest der Teams spielt nun so lange gegeneinander bis – ja, wie lange eigentlich? Entweder bis die Saison zu Ende ist oder auch der letzte Spieler keine Motivation mehr hat und die Fans diesem lustlosen Gestochere auf dem Eis überdrüssig geworden sind. Wie beim Serviceintervall eines Autos, je nachdem was zuerst eintritt.


Überraschend motiviert starteten beide Teams in die Partie, aber es wurde relativ schnell deutlich was die Fans an diesem Abend erwartete – sehr wenig. 14 gegen 15 traten dort an, wieder einmal völlig vermischte Reihen auf Seiten der Hamburger nachdem Bär und Prüßner kurzfristig absagen mussten. Hamburg immer wieder mit schnellen Kontern, aber defensiv gut sortierte Black Dragons hielten ihren Slot weitgehend sauber und drängten die Hamburger Spitzen immer wieder erfolgreich auf die Seiten, wo sich der Angriff dann zumeist neutralisierte. Erfurt dagegen nutzte geschickt Fehlpässe der Crocodiles in der neutralen Zone zur Scheibeneroberung aus, um dann nahezu ungefährlich vor dem Hamburger Tor zu agieren. Drei Hamburger Verteidiger -also alle- reichten meist aus, um dem Erfurter Offensivdrang Einhalt zu gebieten und wenn die Black Dragons im Power Play waren konnten die Crocodiles ihren Puls getrost etwas herunterfahren. Selbst von einer doppelten Überzahl der Black Dragons geht nahezu keine Gefahr aus. So dümpelte das Spiel dann auch 20 Minuten dahin obwohl Erfurt in der 17. Minute durch Carsten Gosdeck etwas glücklich in Führung gehen konnte.


Im zweiten Abschnitt wurden die Crocodiles dann etwas stärker und sorgten häufiger für Gefahr vor dem Erfurter Tor. Leider fehlte Hamburg dann die erforderliche Konsequenz und weiterhin schwache Erfurter konnte in Minute 36 auf 2:0 durch Felix Schümann erhöhen, auch wenn der Treffer nicht ganz unumstritten war. Schümann wurde, frei vor dem Hamburger Tor, von Marek zu Fall gebracht. Schiedsrichter Fischer hob zwar korrekt den Arm, ließ aber den Vorteil laufen. Schümann rutschte mit den Kufen voran in den Körper von Kai Kristian wobei er allerdings noch die Scheibe in Richtung Tor lupfen konnte. In diesem Chaos aus verknoteten Körperteilen und verschobenem Tor schaffte es der Puck dann irgendwie über die Linie und das Tor zählte, seltsam bizarr wirkte diese chaotische Szene dennoch.


Die Partie nahm nun aber immer mehr an Schärfe zu, woran allerdings nicht nur die beiden Teams mit zum Teil unnötigen Aktionen schuld waren. Selbstverständlich gesteht man jedem Menschen Fehler zu und auch Schiedsrichter können nicht frei von Fehlentscheidungen sein aber was Sven Fischer mit seinen Linesmen Bergas und Dietrich ablieferte, war zum Teil katastrophal.


Mit der besagten 2:0 Führung für Erfurt ging es in die letzte Pause und das Schlussdrittel wurde dann zumindest noch halbwegs ansprechend für die Fans, auch wenn die Partie immer noch weit von einem sehenswerten Spiel entfernt war. Kaum begonnen, schaffte Brad Mc Gowan aus nahezu unmöglichem Winkel den Anschlusstreffer für Hamburg in der 45. Minute als er die Scheibe im Fallen noch in das Netz der Gäste hebeln konnte. Leider ließ die Antwort der Erfurter nicht lange auf sich warten, Michal Vazan stellte nur drei Minuten später den alten Abstand wieder her. Hamburg drückte nun aber konsequent. André Gerartz scheiterte in der 50. Minute noch mit einem Penalty an Torwart Erik Reukauf aber Josh Mitchell gelang wenige Sekunden danach der Anschlusstreffer zum 2:3, das hatte auch jeder in der Halle gesehen – nur der Schiedsrichter nicht. So etwas kann grundsätzlich immer mal passieren, aber in dieser Phase des Spiels hätte es durchaus der entscheidende Wendepunkt der Partie sein können.


Herbert Hohenberger nahm kurz vor Ende dann noch eine Auszeit und seinen Torhüter vom Eis was den Crocodiles konsequent den erneuten 2:3 Anschlußtreffer durch André Gerartz bescherte aber dabei sollte es dann auch bleiben, die Zeit lief ab während Erfurt dann auch noch das leere Hamburger Tor verfehlte. Letztlich ging das Ergebnis auch irgendwie in Ordnung, Erfurt war über weite Strecken die weniger schwache Mannschaft und durfte die 3 Punkte mit nach Thüringen nehmen, bevor Herne am Sonntag in der Eishalle Erfurt antritt und Hamburg wieder einmal im Derby auf Timmendorf trifft.

 



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