(Oberliga/Hamburg) (Karsten Freese) 10 Spiele ohne Sieg. Das allein wäre schon hart genug aber am vergangenen Freitag ausgerechnet beim Lokalrivalen in Timmendorf zu verlieren, war noch härter. Timmendorf, lange Zeit das abgeschlagene Schlusslicht der Liga, scheint mittlerweile seinen Rhythmus gefunden zu haben und setzte den Crocodiles mit einem 4:2 Sieg mächtig zu nachdem die Hamburger bereits zweimal in Führung lagen.

 

KF 25 SP Crocodiles EHCT06 EOL
(Foto: Karsten Freese)

 


 

Man konnte bei keiner der beiden Begegnungen von schönem oder sehenswertem Eishockey sprechen aber darum ging es letztlich auch nicht. Derbys sind generell eher von Spannung und Leidenschaft geprägt als von spielerischer Perfektion und die nicht vorhandene Kadertiefe beider Teams tut derzeit sein Übriges. Timmendorf wollte seinen Lauf von nunmehr 1 + 9 Punkten hintereinander fortsetzen und Hamburg stand bei seinen Fans mit einer Negativserie von 10 Niederlagen am Stück in der Kreide.  

 

Entsprechend fahrig und chaotisch begann dann auch das Weihnachtsderby 2017 vor ausverkauften Rängen. Vor so einer Kulisse zu spielen hat schon ganz anderen Teams Probleme bereitet und auch Timmendorf zeigte sich zu Beginn relativ nervös gegen offensiv schnelle Hamburger die schnell die neutrale Zone überwanden, um dann vor dem gegnerischen Tor wenig auszurichten. Das ging aus Sicht der Timmendorfer auch knapp 13 Minuten gut aber dann war es Daniel Reichert, der nach Vorlage von Leo Prüßner die Führung für Hamburg erzielte und dem jungen 1b Spieler Prüßner seinen ersten Punkt bei „den Großen“ bescherte.

 

1:0 Führung für Hamburg aber das musste noch nichts bedeuten, so hatte es in Timmendorf am Freitag auch begonnen, sogar zu einem ähnlichen Zeitpunkt und diese Führung hielt in Timmendorf nur rund 9 Minuten, bevor Timmendorf ausgleichen konnte. Nun stellte sich die Frage: Kann Hamburg weiter ausbauen oder würde Timmendorf nun aufdrehen? Moritz Isreal beantworte diese Frage bereits 3 Minuten später. Völliges durcheinander vor dem Tor von Jordi Buchholz und der Puck lag erneut hinter der Linie. Wie er dort hingekommen ist, das weiß wohl nur der Puck selbst genau aber Razvan Gavrilas gab das Tor gegen seinen Ex-Club. Hamburg mit der 2:0 Führung, protestierende Timmendorfer und ein strahlender Leo Prüßner trug sich erneut mit einem Assist in die Liste ein.

 

Mit so einer Führung in die erste Pause gehen zu können war natürlich angenehm, bedeutete letztlich aber auch nicht viel. Zu frisch war die Erinnerung an den letzten Freitag wo Timmendorf nach jeder Hamburger Führung zurückkam um dann im letzten Drittel sogar die Oberhand zu gewinnen. Zum Feiern war es mindestens 40 Minuten zu früh.

 

Spätestens in der 26. Minute wurde diese Erinnerung aufgefrischt, Patrick Saggau brachte sein Team nach Vorlage von Max Wasser auf 1:2 heran. Allerdings gab es an dieser Stelle einen Unterschied zum Spiel am Freitag und dieser Unterschied war auch möglichweise die Weichenstellung zum Hamburger Sieg – Timmendorf ließ sich wieder zurückfallen und diese Taktik spielt Timmendorf häufig. Sie wirken dann defensiv, beeindruckt, ungefährlich während sie nur auf den passenden Moment zum Konter warten. Das hat in der Vergangenheit für so manche Überraschung beim Gegner gesorgt aber dieses Mal ging der Plan nicht auf, dafür war Timmendorf hinten viel zu beschäftigt. Immer wieder Josh Mitchell mit ruhiger und durchdachter Spieleröffnung und schnelle Pässe nach vorne. Zuravlev, Zimmer, Bär, Israel und immer wieder Leo Prüßner mittendrin, Timmendorf hatte defensiv sprichwörtlich einen Sack Flöhe zu hüten und wenig Zeit um wirkungsvolle Konter zu fahren.

 

Hamburg in der zweiten Pause immer noch mit knapper Führung und zu Beginn des letzten Drittels in Überzahl. Erneut Moritz Isreal mit einem unhaltbaren Schuss und nun auch eindeutiger zum 3:1. Noch 19 Minuten zu spielen und zwei Tore Vorsprung. Das war noch kein Sieg und keine unlösbare Aufgabe für Timmendorf aber es sah zumindest einen Hauch besser aus als im Hinspiel. Timmendorf nun aber mit mehr Biss und mehr Konsequenz nach vorne. Genau so hatte man schon am Freitag die Hamburger auf den letzten Metern abgefangen und als Daniel Lupzig seine Mannschaft in der 47. Minute erneut heranbrachte war das Spiel wieder völlig offen.

 

Wieder fiel Timmendorf in seine Defensivrolle und Hamburg wollte sich diese dünne Führung partout nicht noch einmal nehmen lassen. Anstatt wie gewohnt zum Ende nachzulassen drehte Hamburg weiter auf, ganz Hamburg wohlgemerkt. Den Stockstich von Fabian Dolezel haben wohl die wenigsten in der Halle gesehen aber Schiedsrichter Gavrilas entschied auf 5 + 20 und schickte Dolezel in die Kabine. Hamburg stellte sein Spiel schlagartig um und schaltete offensiv einen Gang zurück. Keine überstürzten Offensivaktionen mehr, dafür viel Scheibenbesitz und durchdachte Spielzüge während Timmendorf zum Teil sehr überhastet wirkte und Fehler produzierte.

 

Die Zeit lief. Den Einen lief sie davon und den anderen erschien sie endlos, besonders denen auf den Rängen. Es war spannend und nervenaufreibend aber Hamburg brachte das Schiff ungewohnt souverän und sicher in den eigenen Hafen. Keine schönen 3 Punkte aber dann irgendwie doch schöne drei Punkte. Nach langer Durststrecke endlich ein Sieg für die Crocodiles und dann noch zu Weihnachten als Derbyrevanche. Das passte perfekt, konnte man kommentarlos so stehen lassen.

 

Apropos Weihnachten, da war ja noch was. Aufgrund der angespannten Personalsituation haben die Crocodiles aktuell zwei Nachwuchsleute in ihren Reihen. Einer der beiden ist der bereits hochgelobte Leo Prüßner der sich schon bei seinem dritten Oberligaeinsatz in die Herzen der Fans und gespielt hat. Nach Art. 61 der Spielordnung des DEB bedeuten diese drei Spiele aber auch, dass Herbert Hohenberger nur noch einmal auf Leo zurückgreifen kann bevor 1500,- € für den Pool der Nachwuchsförderung fällig werden. Für den angespannten Etat der Crocodiles eine hohe Ausgabe, derzeit eigentlich kaum machbar.

 

Vier Sponsoren taten sich nach dem Spiel spontan und unbürokratisch zusammen und plötzlich war die Angelegenheit erledigt. Headcoach Hohenberger staunte nicht schlecht als Sportchef Sven Gösch ihm auf der Pressekonferenz Leo Prüßner als Weihnachtsgeschenk präsentierte, nur ohne rote Schleife halt. Prüßner kann zukünftig ohne Einschränkung parallel in der 1b der Crocodiles und in der Oberliga eingesetzt werden und wer Prüßner hat spielen sehen der weiß, dass von dem jungen Forwarder noch einiges zu erwarten sein wird.



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