Starbulls Rosenheim kehren zurück in die DEL2 - Oberliga Meister 2022/2023

 

Oberliga Süd (Rosenheim/HG) Im erneut restlos ausverkauften ROFA-Stadion mit über 5000 begeisterten Fans empfingen die Starbulls Rosenheim zum Spiel Nummer vier die Blue Devils Weiden und hatten ihren ersten Matchpuck.  Für die Blue Devils Weiden war dies heute ein ‚Do or Die‘ Match. Dieses Finalspiel war derzeit eines der letzten stattfindenden Endspiele in Europa. Demzufolge war die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf diese einzige Begegnung in Deutschland gerichtet.

 

Schließlich entschied Rosenheim zu Beginn der zweiten Verlängerung eine lange Zeit ausgeglichene Partie zu seinen Gunsten. MacGovan avancierte zum Matchwinner und erlöste die Fans, die nun ihr Team in der DEL2 begrüßen dürfen. Ein großer Dank gilt auch den Blue Devils Weiden, die ein ebenbürtiger Kontrahent in dieser Finalserie waren.

 

(Foto: Ludwig Schirmer)

 


Rosenheim entführte vor drei Tagen aus Weiden den so wichtigen Sieg für ein vermeintliches ultimatives Match vor heimischer Kulisse, um den Fans die Oberliga Meisterschaft zu schenken. Headcoach Jari Pasanen hatte seine Jungs bis in die Haarspitzen motiviert. Mit Edfelder und Tölzer waren zwei DEL-taugliche Spieler im Line-Up. Weiden erwies sich als der erwartet hartnäckige Gegner in diesem würdigen bayerischen Finale und wollte bestimmt ein Spiel fünf erzwingen und würde den Starbulls alles abverlangen. Trainer Sebastian Buchwieser hatte sich bestimmt ein Erfolgsrezept einfallen lassen. Mit Chad Bassen und Roman Kechter hatte man auch bewährte DEL-Akteure in den eigenen Reihen.

 

Bärenstarker Hübl hält die Null

 

Umrahmt von der Nationalhymne von einer Sopranistin im Verbund mit der Stadtkapelle Rosenheim wurde dieses Finalspiel eingeläutet. Das brisante Torwartduell lautete auch heute wieder Pöpperle vs. Hübl, die beide in Bremerhaven wertvolle Expertise sammelten. Es kam auch heute wieder auf die berühmten Kleinigkeiten an, die so ein wichtiges Spiel entscheiden könnten. Es galt shift für shift zu denken und die Hausherren begannen, angetrieben von ihren lautstarken Fans, zielstrebig den Weg nach vorne zu suchen.  Weiden stand sehr kompakt in der eigenen Zone und Rosenheim wurde weitgehend außen gehalten.

 

Gäste Keeper Jaro Hübl stand sofort im Mittelpunkt und konnte mehrfach bravourös glänzen.  Die Blue Devils durften sich dann im Penalty Killing beweisen und störten die Hausherren dabei sogar mit drei Spielern. Beide Teams hielten sich die taktische Marschroute, keiner wollte einen Fehler machen. Die finnische Schule von Jari Pasanen war gut zu erkennen. Wenige Sekunden vor der Sirene hätte beinahe die Scheibe im Netz der Gäste gezappelt. Bei den Torschüssen hatten die Gastgeber klar die Nase vorne, doch die Blue Devils hielten gut dagegen.

 

Nagtzaam: „Wir müssen einen Weg finden, die Scheibe schneller rauszubringen. Wir müssen den eigenen Spielrhythmus finden, hoffentlich gelingt uns dies im zweiten Drittel.“

 

Weidens Special Team erfolgreich, Krüger lässt die Halle beben

 

Keeper Thomas Pöpperle war bekannt dafür, das Spiel schnell zu machen und die Scheiben möglichst nicht einzufrieren. Weiden absolvierte nun sein erstes Powerplay und nutzte diese numerische Überlegenheit sofort zur Führung: Torschütze war Martin Heinisch in der 25. Spielminute nach einem genialen Schachzug seines Teamkollegen Heinisch, der die Bande hinter Pöpperle kreativ nutzte.

 

Nun waren die Starbulls gefordert, welche auch ihre zweite Überzahlgelegenheit liegen ließen, weil Weiden kompakt seine Box verteidigte. Dann befand sich Rosenheim komplette zwei Minuten mit zwei Mann mehr auf dem Eis, das war die Chance zum Ausgleich, doch die Protagonisten agierten viel zu kompliziert und umständlich. Dies war psychologisch wichtig für die Blue Devils, die daraus neue Energie zogen. Zwei Mal binnen kurzer Zeit wurde dann der Videobeweis herangezogen, doch in beiden Fällen auf kein gutes Tor entschieden. In der 35. Spielminute konnten die Starbulls in Person von Lucca Krüger ausgleichen.

 

Schmidpeter.: „Ja, war wichtig dieser Treffer. Beim fünf gegen drei war es bitter, dass wir nicht trafen, aber das sollte ein Anreiz sein für das dritte Drittel.”

 

Weiden tonangebend, nächste Overtime stand an

 

Im Mitteldrittel verzeichneten beide Teams jeweils acht Torschüsse, was die Ausgeglichenheit dieser Partie mittlerweile demonstrierte. Rosenheim verbuchte zu Beginn des Schlussabschnitts die erste Top Gelegenheit. Beide Mannschaften neutralisierten sich ein wenig, somit blieben Chancen Mangelware. Weiden war stets nah am Gegner dran und ließ die Gastgeber kaum Raum zur Entfaltung. Die Gäste visierten dann den Pfosten an. Die Blue Devils waren nun optisch überleben und torgefährlicher; ihre Physis machte sich auch im Laufe der Partie bezahlt. Mittlerweile war auch das Torschussverhältnis ausgeglichen.  Es begann die Crunch Time und alle Protagonisten auf dem Eis waren bemüht, unnötige Scheibenverluste zu vermeiden. Der nächste Treffer konnte die Entscheidung bringen und die Blue Devils zeigten mehr Zug zum Tor. Im letzten Drittel war Weiden bei den Torschüssen mit 19:5 deutlich oben auf.

 

Die Verlängerung folgte zur finalen Entscheidungsfindung: die Seiten wurden nicht gewechselt und Weiden kam besser aus der Kabine. Die agileren Blue Devils durften nun zum zweiten Mal Überzahl üben; beim ersten Mal hatte es ja schon funktioniert. Die Hausherren überstanden diese knifflige Situation schadlos, schwammen aber, weil Weiden mächtig Druck ausübte. Eine drei auf eins Konstellation konnte Rosenheim nicht ummünzen, was für eine Möglichkeit. Weiden wirkte von der Spielanlage insgesamt reifer, was sich auch in deren drittem Powerplay manifestierte: die Blue Devils zogen ein sehr strukturiertes Überzahlspiel auf, mussten dann aber auch eine Strafe schlucken, die aber ohne Folgen blieb.

 

Zu Beginn der zweiten Overtime bekam Rosenheim gleich die Gelegenheit zum nächsten Powerplay, doch sie taten sich schwer in die Formation zu gelangen, doch der Weiden Schreck, McGovan netzte in der 82. Spielminute tatsächlich zum Siegtreffer ein. Unfassbar, was sich im Stadion nun an Emotionen entlud. Mit diesem Erfolg stand Rosenheim als Aufsteiger in die DEL2 fest.

 

Pasanen: „Es ist unglaublich, vor allem für die Fans hier, schwer zu beschreiben, ich bin einfach nur glücklich. Der ganze Staff hat einen tollen Job gemacht.”

 

Starbulls Rosenheim – Blue Devils Weiden 2:1 n.V. (0:0|1:1|0:0|0:0|1:0)

 

Tore:

0:1 |25.| Martin Heinisch, 1:1 |35.| Lucca Krüger, 2:1 |82.| Bradley McGowan  

 

Haupt-Schiedsrichter: Kapzan / Haupt

 

Zuschauer: 5.022 (ausverkauft)

 

Aufstellung:

 

Rosenheim: Pöpperle, Tölzer, Vollmayer, Laub, Oleksuk, Hauner, Krumpe, Reinig, Krüger, Daxlberger, Edfelder, Obu, Pretnar, Strodel, McGowan, Reiter, Knaub, Kolb, Schmidpeter.

 

Weiden: Hübl, Ostwald, Müller, Heinisch, Rubes, Gläser, Herbst, Schusser, Samanski, Homjakovs, Thielsch, Davis, Schmidbauer, Bassen, Vogt, Hechtl, Schreyer, Schmidt, Siller, Nagtzaam, Kechter.

 

 


Oberliga Süd

 


Die Eishockey Oberliga (OL) ist die dritthöchste Eishockey Spielklasse in Deutschland und ist war bis zur Saison 1957/1958 die höchste und bis zur Saison 1973/1974 zweithöchste Spielklasse im deutschen Eishockey. Seit der Saison 2015/2016 ist die Oberliga in die Gruppe Nord und die Gruppe Süd aufgeteilt.

 

Nach den Hauptrunden, spielen die beiden Gruppen in den Play-Offs den Oberligameister und zu gleich den Aufsteiger in die Deutsche Eishockey Liga 2 (DEL 2) aus. Die vierletzten Mannschaften der Hauptrunden Oberliga Gruppe Süd, spielen in einer Verzahnungsrunde gegen die acht besten Mannschaften der Bayernliga den Absteiger und Aufsteiger in die Oberliga bzw Bayernliga aus. 

 

 

Mehr Informationen über die Oberliga Süd & Nord erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 

 

 

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