Oberliga – Hamburg belohnt sich nach später Aufholjagd nicht. 3:4 Heimniederlage gegen Herne

 

(Oberliga/Hamburg) (Karsten Freese) Langsam wird es eng, wenn die Crocodiles noch die Chance auf eine Teilnahme an den Playoffs wahren wollen. Der Herner EV wäre sicherlich zu schlagen gewesen doch Hamburg verschlief das erste Drittel komplett und machte sich das Leben unnötig schwer. 6 Punkte und eine Differenz von nunmehr 18 Toren trennen die Crocodiles inzwischen vom 7. Tabellenplatz.

 

KF 16 SP Crocodiles Hamburg Herner EV eol
(Foto Karsten Freese)


 

 

Herne machte von Beginn an erheblich Druck aber das war in den ersten 20 Minuten schon beinahe Energieverschwendung. Der stark verletzungsgeschwächte Kader war zwar aus der Kabine gekommen und schaute sich, genau wie knapp 1600 Zuschauer im Eisland Farmsen, das Spiel des Herner EV an. Mehr passierte von Hamburger Seite leider nicht. Herne spielte und Herne jubelte. 1:0 in der 6. Minute durch Lois Spitzner, 2:0 in der 8. durch Sebastian Eickmann und ein Überzahltreffer durch Aaron McLeod in Minute 15. Gerne hätte man an dieser Stelle angemerkt „es sah dramatischer aus als es war“ aber in Wahrheit war es noch wesentlich schlimmer. Der 0:3 Rückstand zur ersten Pause war reine Glückssache, es hätte auch doppelt so hoch ausfallen können.

 

 

Der zweite Abschnitt änderte an der Hamburger Misere zunächst wenig. Bereits 2 Minuten nach Wiederbeginn stellte Bradley Snetsinger die Anzeige in Überzahl auf 0:4 und Entsetzen war auf einigen Gesichtern von Hamburger Fans abzulesen. Von dem typischen Weckruf nach frühem Rückstand war von den Crocodiles bis etwa zur 28. Minute nichts zu sehen und auch dann kamen die Crocodiles nicht wirklich spürbar in die Spur. Aber zumindest entwickelte sich von nun an ein halbwegs strukturiertes Spiel bei den Gastgebern. Immerhin, und das mag in dieser Phase wohl das wichtigste Fazit sein, war die Torflut von Herne gestoppt. Anton Zimmer schaffte in Minute 38 dann sogar den Anschlusstreffer zum 1:4 aber es wäre deutlich übertrieben, an dieser Stelle schon von einem Aufwärtstrend zu sprechen. Trotzdem war das zweite Drittel mit einem 1:1 ein Unterschied zum ersten Abschnitt und musste als Hoffnungsquelle zunächst ausreichen.

 

 

Schön wurde das letzte Drittel zwar auch nicht aber es war phasenweise spannend und leider auch dramatisch bis tragisch, kein Spiel was man sich als Video ins Regal stellt aber das war bei einem direkten Duell um den 8. Tabellenplatz wohl auch nicht zu erwarten. Hamburg nun in der Vorwärtsbewegung und Herne geriet mehr und mehr unter Druck, relativ einfache Ausgangslage – Für Herne ging nach Vorn kaum noch etwas und musste seinen Vorsprung von 3 Toren über die Zeit bringen. Hamburg dagegen hatte keine Optionen außer das Unwahrscheinliche zu versuchen. Dies mündete leider in der 44. Minute in einem Bandencheck von Christoph Schubert gegen Tobias Esch wobei Esch einen schweren Schlag gegen die linke Kopfseite bekam. 5 + 20, Schubert mit wahrscheinlich längerer Sperre in der Kabine.

 

 

Was dann allerdings folgte, sorgte bei den umstehenden Beobachtern noch bis in die späte Nacht für eine Menge Diskussionen und hinterließ einen mehr als faden Beigeschmack. Esch fuhr, nachdem er seinen Helm abgenommen und sich seiner Handschuhe entledigt hatte, zur Bank wo er in den Armen von Frank Petrozza zusammenbrach, der auf die Eisfläche geeilt war. Kopfverletzungen sind in allen Sportarten schlimm aber im Eishockey stehen sie, zu recht, unter einer besonderen Beobachtung. Zum Erstaunen aller wurde der herbeigerufene Sanitätsdienst schon bald wieder fortgeschickt. Eigentlich hätte man annehmen müssen, dass ein derart verletzter Spieler umgehend in die Kabine oder direkt in ein Krankenhaus gebracht würde, aber Esch verblieb auf der Bank und erholte sich halbwegs. Bereits Minuten später spritze er gelangweilt mit einer Trinkflasche auf der Bank herum und stand nur auf, um Blut über die Bande auf die Eisfläche zu spucken. Ohne seine offensichtliche Kopfverletzung verharmlosen zu wollen – hier wurde man den Verdacht nicht los, es ging um weit mehr als um den Bandencheck. Dies wurde auch Minuten später nicht besser als Esch, gestützt durch einen Mitspieler, grinsend und mit obszöner Geste zum Hamburger Publikum, das Eis in Richtung Kabine verließ. Hierbei ist allerdings davon auszugehen, dass dem Spieler von den Hamburger Fans keine verbalen Freundlichkeiten oder gar Genesungswünsche entgegengebracht wurden und seine Reaktion deshalb so untypisch ausfiel. Dennoch bleibt zu hoffen und Esch zu wünschen, dass es sich bei der Verletzung „nur“ um eine Prellung oder ähnliches und nicht um etwas schlimmeres oder gar Nachhaltiges handelt.

 

 

Hamburg war nach dieser Situation allerdings voll da und Herne geriet mehr und mehr unter Druck. Moritz Isreal in der 52. Minute durch ein Überzahltor zum 2:4 und plötzlich sah das Ergebnis völlig anders aus. Nicht nur ein Tor Abstand weniger, es wirkte plötzlich greifbarer und sogar machbar zumal die Crocodiles das Heft in der Hand hatten. Nur zwei Minuten später erneut Anton Zimmer zum 3:4 und nun hörte man das scharfe Einatmen von den Rängen „schaffen wir das womöglich noch?“. Trotz aller Bemühungen, die Zeit lief gnadenlos und Herne warf alles ins Spiel hinein. Eine spannende Schlussoffensive, geprägt von Zeitstrafen, Auszeiten und leerem Hamburger Tor brachte dann leider nicht die Overtime sondern nur die nüchterne Schlusssirene.

 

 

Es ist eine Sache, wenn man gegen einen starken Gegner verliert aber Herne wäre, bei einer durchgehenden Leistung wie im letzten Drittel, deutlich zu schlagen gewesen. Da ist es umso frustrierender, wenn man die Punkte dennoch an die Gastmannschaft abtreten muss.     

 

 



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