Oberliga – Starke Crocodiles geben ebenso starken Moskitos 2 OT-Punkte mit auf die Heimreise

 

(Oberliga/Hamburg) (Karsten Freese) Da fühlte man sich latent in den Schulunterricht der 9. Klasse zurückversetzt, als es um die chemische Neutralisation ging. Zwei starke Teams, die in der Tabelle fast Schulter an Schulter stehen und ganz knapp hinter den direkten Plätzen der Qualifikationsrunde agieren.

 

KF 12 SP Corocodiles Hamburg Moskitos Essen
(Foto: Karsten Freese)

 


 

Dieses Spiel zu beschreiben, ist relativ schwierig. Wie erklärt man ein starkes Hamburger Spiel wenn am Ende 2 Punkte nach Essen gingen? Wie erklärt man in diesem Zusammenhang einen Essener Sieg wenn man im nächsten Satz erzählt, dass die Moskitos kaum eine Chance gegen Kai Kristian und Matthias Rieck hatten? Und warum war überhaupt Matthias Rieck auf dem Eis? War es das spannendste Unentschieden dieser Saison? Das Freitagsspiel in Hamburg war kompliziert aber die Berichterstattung wäre ohne solche Spiele auch ziemlich langweilig.

 

Hamburg und Essen hatten eine gemeinsame Intention: Punkte holen. Platz 8 und 9 in der Tabelle, das konnte und durfte beiden Mannschaften nicht reichen zumal Essen noch die Heimpleite gegen die Scorpions vom vergangenen Dienstag kompensieren musste. Hamburg war also gewarnt, hier kamen hochmotivierte Moskitos angereist und nicht die Altherren von Wanne-Eickel. Hamburg dagegen hat, neben seiner sportlichen Fähigkeiten, noch ein weiteres Ass im Ärmel und das sind seine Fans – die machten vom Start weg ebenso mächtigen Druck wie die Mannschaft selbst, sicher kein Spaß für den Gast wenn man vor dieser Kulisse spielen muss aber das Regelwerk im Eishockey sieht auch keinen Wellnessfaktor bei Auswärtsspielen vor.

 

Bissig und schnell lief das Spiel und wenn man die regulären 60 Minuten mit wenigen Worten beschreiben will dann war es eine nicht enden wollende Aneinandereihung von Interceptions und Turnovers die entweder mitten in der gegnerischen Abwehr endeten oder von den „Spaßbremsen“ Kristian und Staudt zunichte gemacht wurden. Klingt unseriös, war aber so.

 

Spannend, schnell und ohne Tore obwohl es beidseitig nicht an Chancen fehlte aber die Scheibe wollte partout nicht ins Tor denn da standen Kai Kristian und Sebastian Staudt mit dem imaginären Schild „Endstation“. Gerartz, Lautenschlager, Zuravlev, Thielsch, McGowan, Babic – es waren nicht die Chancen die fehlten, lediglich die Tore. Trotzdem war es hochgradig spannend und in der 35. Spielminute nahm das Ganze dann auch noch dramatische Züge an: Ein intensiv geführtes Duell vor dem Hamburger Tor zwischen dem Hamburger Lukas Gärtner und dem Essener Marko Babic wobei Torhüter Kai Kristian die Spitze von Gärtners Schlägers durch die Maske ins Gesicht bekam. Kristian fällt und bleibt verletzt auf dem Eis liegen.


Der Arzt zögerte nicht lange, gab das Zeichen zum Wechsel an die Hamburger Bank und leitete damit eine 8 Sekunden Phase ein. 8 kurze Sekunden die für einen Sportler die ganze Saison bedeuten können. 8 Sekunden die darüber entscheiden ob du noch im kommenden Sommer in den Köpfen der Fans bist oder ob du nur einer der Namen auf dem Spielbericht bleibst. 8 Sekunden für Backup Matthias Rieck. Bully vor dem Hamburger Tor, Essen gewinnt und zieht ab – Rieck hat das Ding und verlässt unter frenetischem Jubel wieder das Eis. Kristian, mit frisch versorgtem Cut unter dem Auge, klatscht mit ihm ab und fährt zurück in sein Tor, die Fans auf maximaler Drehzahl. Kannst du dir nicht ausdenken sowas, filmreif. Zwei Goalies und ein Arzt in den Hauptrollen.


Die Uhr lief weiter, das 0:0 stand wie in Stein gemeißelt und schon recht früh wuchs die Gewissheit das es heute in die Overtime gehen würde. Niemand hoffte aber jeder wusste es wenn er ehrlich war. Zu stark, zu gleich, zu ausgewogen auf beiden Seiten. Ein Unentschieden wäre streng genommen das beste Ende dieser Partie gewesen.


3:17 zeigte die Anzeige in der OT als Andrej Bires die Scheibe irgendwie an Kai Kristian vorbei bugsierte und dem Gästeteam die zwei Punkte sicherstellte. Das ging auch irgendwie in Ordnung. Irgendwie eben. Der kleine Sieg wäre auf beiden Seiten warm und trocken aufgehoben gewesen aber Essen hatte im richtigen Moment das nötige Quäntchen Glück nachdem es beide Mannschaften mehrfach versäumt hatten, den Deckel drauf zu machen und so zeigten sich auch beide Trainer nach dem Spiel aufrichtig zufrieden mit dem Ergebnis.
Wahnsinns Abend in Hamburg mit nicht ganz perfektem Ausgang aus Hamburger Sicht aber ein ehrlich verdienter Punkt und weiterhin einen Platz vor Essen in der Tabelle. Ist eben so.

 



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