(DEL-Köln) Heute hätte es „alles oder nichts“ heißen können, das Motto der Kölner Haie lautete „Do or Die“. Und sie taten es. Der KEC bezwang am heutigen Samstag die Eisbären Berlin mit 5:1 im 6. Viertelfinalspiel und erzwang so das letzte alles entscheidende 7. Spiel der Serie. Spannender geht es wohl kaum. Auch die Zuschauerzahl erhöhte sich noch einmal auf 14.033 Besucher.

 

Berlin reiste sicherlich mit Selbstbewusstsein und Zuversicht an, hatten sie doch den Matchpuck und benötigten nur noch den einen Sieg. Doch Köln wollte nicht so einfach aufgeben und kämpfte bis zum Ende, auch wenn der Mittelabschnitt eher mäßig war.

Nach der Niederlage am Donnerstag in Berlin, gaben sich die Haie kämpferisch und prognostizierten eine weitere Partie. Es war vorauszusehen, dass es eine lange Serie werden würde. Die Haie müssen zeigen, dass die letzte miserable Saison, in der sie nicht einmal in die Playoffs kamen, abgehakt ist und diese Saison alles anders sein wird. Berlin will Meister werden, dieser Ehrgeiz wurde schon in der Hauptrunde deutlich. An Emotionen kaum zu überbieten, lassen sich beide Teams nicht beirren und kämpfen, was das Zeug hält, um ins Halbfinale einzuziehen.

Der KEC musste heute neben dem im letzten Heimspiel verletzten Jean-Francois Boucher auch auf Per Aslund verzichten. Weiterhin nicht dabei waren Sebastian Uvira, der die gesamte Playoff Zeit fehlen wird, und Jason Williams.

Das erste Drittel begann schnell, schneller als üblich. Auf der Uhr stand 18.59 Minuten als das erste Tor fiel und die Führung für Köln bedeutete. Der erste Angriff erfolgte noch durch Berlin, doch schnell konnten sich die Haie die Scheibe erobern. Fredrik Eriksson konnte von der blauen Linie abziehen und einnetzen. In diesem beginnenden Abschnitt steckte Aggressivität und Tempo. Beide Mannschaften erarbeiteten sich Chancen, besonders Ryan Jones hatte eine riesige Möglichkeit in der 16. Minute, scheiterte jedoch. In diesem Drittel sollte kein weiteres Tor mehr fallen. Es endete mit der 1:0 Führung für die Gastgeber.



 

Im zweiten Drittel war Kölns Leistung eher mäßig. Berlin war wesentlich schneller, scheiterte aber viele Male an Kölns starker Defensivleistung und wie immer an Gustaf Wesslau. Die Eisbären drängten zum Ausgleich, der ihnen dann auch in der 23. Minute durch Petr Pohl gelang. Weiterhin gab Köln Berlin zu viel Raum in der neutralen Zone und ließ sich immer wieder die Scheibe stehlen. Doch die Eisbären konnten die zahlreichen Torschüsse nicht verwerten. Das war Kölns Glück. Schließlich in der 38. Minute konnte der KEC seine Führung etwas überraschend zurückerobern. Torsten Ankert schoß und traf ins kurze Eck nach Vorlage von Dragan Umicevic und Alexander Weiß. Die Haie mit der effizienteren Chancenverwertung, aus wenigen Möglichkeiten machten sie das Tor und gingen so 2:1 in Führung. Vor Ende des Drittels, um genau zu sein 15,2 Sekunden vor der Sirene, gab es noch eine Schlägerei zwischen Alexander Weiß und Mark Olver. Diese gewann Weiß, indem er Olver eine verpasste. beide erhielten 2 + 2 und Weiß zusätzlich noch 10 Minuten, da er die Handschuhe nicht mehr an hatte. Zudem bekam André Rankel zwei Minuten wegen Stockchecks, der bereits angezeigt war.


Der Schlussabschnitt begann zunächst mit einer Überzahl für Köln. In der 42. Minute kam eine weitere Strafe für Berlins Jens Baxmann wegen hohen Stocks hinzu, das bedeutete 11 Sekunden doppelte Überzahl für Köln. Als schließlich Berlin wieder zu viert auf dem Eis war, kam das Tor für den KEC im Powerplay. Es war die 43. Minute und der Schütze war Alexander Sulzer. Das bedeutete 3:1 für den KEC. Es wurde noch einmal nervenaufreibend, beide Teams schenkten sich nichts mehr. In der 53. Minute erhöhte Köln dann auf 4:1 durch Johannes Salomonsson und in der 55. Minute machte Philip Gogulla den Sack zu.

Gesamt gesehen, ein schönes und spannendes Playoff-Spiel. Ein Manko war die fehlende klare Linie des Schiedsrichtergespanns. Es sind Playoffs, da ist klar, dass keiner den anderen mit Samthandschuhen anfasst und dass hart gekämpft und aggressiv gespielt wird. Aber hier sind die Schiedsrichter gefragt, sie müssen abwägen können, was gepfiffen werden muss und was nicht. Das Spiel soll nicht zerrissen werden, dennoch müssen wichtige und harte Fouls geahndet werden. Heute allerdings fehlte leider oft eine klare Linie.
Das erste Drittel markierte für die Haie die Richtung. Im zweiten Drittel liefen sie den Berlinern hinterher und ließen sich in die Verteidigung abdrängen, konnten aber aus einer ihrer wenigen Möglichkeiten die Führung herausholen. Das letzte Drittel dann mit effektiver Chancenverwertung und drei Toren für die Kölner. Der KEC erzwang so mit diesem Sieg ein letztes Spiel am kommenden Montag in Berlin. Dieses Spiel entscheiden dann schlussendlich, wer ins Halbfinale einziehen wird. Werden es die Kölner Haie oder die Berliner Eisbären? Und um die den Bogen zu spannen, spannender kann es nicht mehr werden.

 


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