Auch wenn die Niederlage in Heilbronn im vierten Playdown-Spiel alles andere als gewollt war, hatte sie im Nachhinein etwas Gutes. Die über 2300 Zuschauer hatten sich diesen Sieg zum Saisonabschluss mehr als verdient. Das Team um Neutrainer Paul Gardner tat auch alles dafür, dass es zu diesem Showdown mit erfolgreichem Ende kam. Doch zuvor musste viel gezittert und gebangt werden, nicht nur auf den Rängen.
Wie eng das Spiel in den ersten beiden Dritteln war, wird nicht nur durch die jeweiligen Drittelstände von 0:0 und 1:1 deutlich. Hatten die Hausherren im Anfangsdrittel noch klare Vorteile bei Chancen und Puckkontrolle, so änderte sich die Situation im Mittelabschnitt zu Gunsten der Gäste aus Heilbronn. Der erste Spielabschnitt blieb torlos, was vor allem an der mangelhaften Chancenverwertung der Lausitzer lag. Dazu kam die unübersehbare Verunsicherung nach der Auswärtsniederlage in Heilbronn. Der Druck lag bei den Füchsen, die Gäste konnten relativ frei aufspielen. Sie kamen mit dem Selbstbewusstsein des Siegers aus der letzten Partie nach Weißwasser. In Überzahl agierten die Hausherren zu zögerlich, spielten gefühlte 100 Mal ab, in der Hoffnung, der Nebenmann wird’s schon richten.
Mit Beginn des Mitteldrittels drehten die Gäste auf, belagerten minutenlang das Drittel der Hausherren und kamen immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen. Ein starker Joe Fallon im Tor verhinderte Schlimmeres. Als in der 35.Minute eine 4 gegen 3 - Überzahl der Heilbronner entstand, hatte auch Fallon keine Chance die Führung der Gäste zu verhindern. Das große Zittern auf den Rängen setzte ein - nur nicht in Rückstand geraten, hatte man überall gehört. Die Falken mit gestärkter Brust wurden etwas zu forsch und kassierten erst eine Strafe wegen Stockschlags und kurze Zeit später flog in der Verteidigung ein Puck über die Bande und ein zweiter Spieler musste wegen Spielverzögerung das Eis verlassen. Hatten sich die Hausherren in den bisherigen Powerplays nicht mit Ruhm bekleckert, so war die Chance in doppelter Überzahl zum Ausgleich zu kommen, nun viel größer. Und jetzt klappte es auch. Verteidiger Patrik Parkkonen, wegen seiner 3 Scorerpunkte beim letzten Auswärtsspiel mit dem Goldhelm spielend, erzielte kurz vor der Drittelsirene den hochwichtigen Ausgleich.
(Foto © Thomas Heide – Lausitzer Füchse)
Im Schlussabschnitte waren die Lausitzer zu Beginn noch 25 Sekunden in Überzahl, eigentlich zu kurz, um daraus noch Kapital zu schlagen. Doch die Füchse waren hellwach aus der Kabine gekommen, nahmen den Schwung der letzten Minuten des Mittelabschnitts mit und kamen 1 Sekunde vor Ablauf der Überzahl zur 2:1-Führung durch Lukas Koziol. Ja Koziol, der war heute mit dabei. Seine weite Reise von Krefeld nach Weißwasser für ein Spiel hatte sich also gelohnt. Der Förderlizenzspieler konnte(durfte) für Weißwasser spielen, weil Duisburg in den Playoffs der Oberliga Nord gegen Leipzig ausgeschieden war - Sachsen halten zusammen. Da hatte sich Krefeld mit seinem Ziehkind Duisburg etwas verkalkuliert. Für die Lausitzer nahm diese konstruierte Krefeld-Kooperation ja nun noch ein Ende ohne Folgen. Im Schlussdrittel rissen bei den Lausitzern nach dem Führungstreffer von Koziol alle Ketten und sie legten befreit nach. Lavallee(44.), Swinnen(47.) und Heyer(53.) schraubten das Endergebnis in die Höhe. Das war Balsam für die geschundene Fan-Seele, was man auf den Rängen mit jedem weiteren Tor hautnah spürte. Die Siegesparty nach dem Spiel mit den Spielern und danach an den Getränkeständen wird sicher noch eine Weile gedauert haben.
Lausitzer Füchse(4) vs Heilbronner Falken(1)
Tore
0:1 (24:41) Aziz Baazzi ( Adam Brace , Thomas Gödtel ) – PP1
1:1 (39:35) Patrik Parkkonen ( Lukas Koziol , Darren Haydar ) – PP2
2:1 (40:24) Lukas Koziol ( Patrik Parkkonen , Darren Haydar ) – PP1
3:1 (43:51) Kevin Lavallée ( Marius Schmidt , Florian Lüsch )
4:1 (46:16) Dennis Swinnen ( Greg Classen , Kevin Lavallée ) – PP1
5:1 (52:52) Jens Heyer ( Greg Classen , Kevin Lavallée )
Strafminuten
Lausitzer Füchse : 8 + 10 Patrik Parkkonen ( Unsportlichen Verhalten, Disziplinarstrafe )
Heilbronner Falken : 14 + 10 Tom Fiedler ( Unsportlichen Verhalten, Disziplinarstrafe )
Zuschauer : 2237
Arena: Eisarena Weißwasser
1. Schiedsrichter:Müns, Cori
2. Schiedsrichter:Steinecke, Jens
1. Linienschiedsrichter:v. d. Heyd, Norbert
2. Linienschiedsrichter:Waldner, Stephan
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