PENNY-DEL (Berlin/MA) Das war in Sieg mit einem lachenden und einem weinenden Auge für die Straubing Tigers. Zum einen konnten sie ihren vierten Platz weiter festigen, zum anderen verloren sie mit Benedikt Schopper bereits im ersten Abschnitt einen weiteren wichtigen Verteidiger. Das Spiel wurde im zweiten Abschnitt von den Eisbären gedreht. Die Freude dauerte aber nicht lange, denn den Niederbayern gelang ein fulminantes letztes Drittel, in dem sie dem Meister fünf Tore einschenkten.
(Foto: Citypress) Zweikämpfe gab es genug zwischen Berlin und Straubing
Spielverlauf:
Straubing schien etwas wacher nach der Zeitumstellung zu sein. Ex-Eisbär Tuomie kam gleich mit einem Lattentreffer zurück an die Spree. Aber die Gastgeber kamen nach einem etwas holprigen Beginn immer besser in Fahrt. Goalie Vogl musste immer mehr seinen Arbeitsnachweis erbringen.
Gegen Clark und Nielsen musste war er zweimal gefordert. Arbeit war auch das Stichwort für die Tigers. Sie mussten sich durch jede Zone durcharbeiten um ihre Chancen kreieren zu können. David Elsner brachte dann auch die Führung für die Gäste:
“Das Spiel war etwas zäh am Anfang, aber dann haben wir mehr Pucks aufs Tor bekommen. Berlin hat vier gute Reihen, aber durch die letzten Strapazen können die auch mal müde werden. Wir müssen die Scheibe immer schnell nach vorne bringen und die Eisbären beschäftigen. Für Schoppi hoffe ich, dass es schnell wieder gut wird.”
Kurz vor Ende des ersten Drittels lag Benedikt Schopper schmerzverzerrt auf dem Eis und musste auf der Krankentrage in die Kabine gebracht werden. Er krachte unglücklich in die Bande und verdrehte sich dabei das rechte Bein. Coach Tom Pokel war dadurch gezwungen, mit fünf Verteidigern das Spiel zu Ende zu bringen.
Das Auf und Ab in der Partie ging erst einmal weiter bis zum Ausgleich. Ab da lief es für die Hausherren um einiges besser. So war auch die Führung nach vierzig Minuten für Berlin in Ordnung. Denn diese Ordnung verloren die Tigers zunehmend bei den schnellen Gegenangriffen der Eisbären.
Marco Bassler: “Das erste Drittel war etwas wie Ping Pong. Keiner hatte so richtige Vorteile. Im zweiten Drittel sind wir besser geworden. Der Ausgleich hat uns gepusht und von da an lief es auch leichter.”
“Das gibt’s doch gar nicht” dröhnte es fünfmal aus den Lautsprechern in der Mercedes-Benz Arena im letzten Abschnitt und das dachten sich wohl auch die über 7.000 Zuschauer. Straubing drehte richtig auf, kam in Spiellaune und war nicht mehr zu halten.
Die Treffer waren allesamt gut herausgespielt, bwz. mit Kalkül immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Berlin hatte dem Treiben der Niederbayern nichts mehr entgegenzusetzen, die jetzt nach der Niederlage von Mannheim plötzlich reale Chancen haben, das Heimrecht in den Playoffs zu erreichen.
Der Raodtrip der Tigers geht weiter nach Iserlohn. Mit den Roosters wird man sich am Mittwoch messen. Berlin hingegen hat nur 48 Stunden Pause, bleibt aber in der Hauptstadt und bekommt es mit den Augsburger Panther zu tun.
(Foto: Citypress) Streiten sich zwei, freut sich der dritte
Stimmen zum Spiel:
Marcel Noebels: “Unser Tank war schon voll, aber fünf Tore in einem Drittel zu bekommen, das geht halt nicht. Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff und ich sah jetzt Straubing auch nicht auf dem Weg, das Spiel zu drehen. Wir hatten dann zu viele Scheibenverluste und haben blöde Tore kassiert. Es lag an uns selbst, wir hätten heute schon gewinnen können.”
Sebastian Vogl: “Ich freue mich über den Sieg. Wir haben im letzten Drittel noch mal alles gegeben, müssen jetzt auch einige verletzte Spieler verkraften, aber bis jetzt läuft die Saison ganz gut. Natürlich haben wir jetzt ein neues Ziel und das ist Platz vier.”
Torfolge:
0:1 (16.) - Berlin war gerade nach einer Strafzeit wieder komplett, dadurch aber fehlte die genaue Zuordnung. David Elsner zog im hohen Slot ab und über den Innenpfosten ging der Puck ins Tor. 1:1 (31.) - Straubing agierte in Überzahl, aber Berlin konnte sich zu leicht befreien und wurde auch im eigenen Drittel nicht gestoppt. So konnte Blaine Byron vor das Tor ziehen und zum Ausgleich einschieben.
2:1 (38.) - Giovanni Fiore erkannte die schlechte Wechselsituation der Tigers und war auf der linken Seite nicht nur völlig frei, sondern auch schon einschussbereit. 3:1 (40.) - Ein schnelles Kurzpassspiel brachte Marcel Noebels in gute Schussposition und die Eisbären beendeten das zweite Drittel mit einem Doppelschlag.
3:2 (42.) - Auch die Tigers lauerten auf ihre Konterchancen. Schönberger setzte den Schuss an, Niederberger ließ prallen und David Elsner war zuerst mit dem Stock da und verkürzte. 3:3 (44.) Steilpass von Scheid auf Tyler Leier und der macht es sensationell gegen drei Eisbären, bekommt noch einen Stockcheck und trifft im Fallen gegen Niederberger.
3:4 (48.) - Straubing setzt zum zwei auf eins Konter an und Parker Tuomie zeigte es seinen alten Kollegen mit einem satten Schuss über die Fanghand von Niederberger. 3:5 (52.) - Puckverlust der Berliner an der gegnerischen blauen Linie, Jason Akeson startet durch und sorgt für die Vorentscheidung. 3:6 (59.) - Die Eisbären riskierten alles, vertendelten aber den Puck an der blauen Linie und Kael Mouillierat hatte keine Mühe mehr ins leere Tor zu treffen.
Spiel vom 27.03.2022
Eisbären Berlin - Straubing Tigers: 3:6 (0:1 | 3:0 | 0:5)
0:1 |16.| Elsner (Balisy, Leier)
1:1 |31.| Byron (Müller, Nielsen) - PK 1
2:1 |38.| Fiore (Byron)
3:1 |40.| Noebels (Zengerle, Boychuk) - PP 1
3:2 |42.| Elsner (Schönberger, Brandt)
3:3 |44.| Leier (Balisy, Scheid)
3:4 |48.| Tuomie (Kohl)
3:5 |52.| Akeson (Connolly)
3:6 |59.| Mouillierat (Akeson)
Schiedsrichter: Iwert / Rohatsch / Cepik / Ponomarjow
Strafzeiten: Berlin 4 - Straubing 4
Zuschauer: 7.051
Aktuelle Tabelle
Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)
Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.
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