PENNY-DEL (Augsburg/HG) Im Curt-Frenzel-Stadion empfingen die Augsburger Panther heute Nachmittag den Tabellenzweiten Wolfsburg zu einem weiteren eminent wichtigen Match im Kampf um Rang 10 der Liga, der zur Teilnahme an den Pre Playoffs berechtigt. Ein Sieg, möglichst nach regulärer Spielzeit, war Pflicht für die Panther, um ihre rechnerische Chance auf den zehnten Platz weiter zu wahren. Dies war das 70. Aufeinandertreffen dieser beider Teams: bisher war Augsburg 31 mal siegreich, während die Wolfsburger 38 mal erfolgreich waren. Der letzte Heimsieg gegen den heutigen Gegner datierte auf den 27.11.2018 zurück. Wolfsburg gestaltete in 2022 beachtliche 13 von 19 Spielen erfolgreich. Mit den auch heute zahlreichen Fans im Rücken wollte Augsburg einen richtungsweisenden Sieg einfahren.
Schließlich gewannen die Grizzlys aus Wolfsburg eine enge und spannende Partie mit dem einzigen Treffer durch Button, der aus Sicht der Heimmannschaft denkbar unglücklich zustande kam.
(Fotoquelle Dunja Dietrich) Strahlmeier war heute nicht zu überwinden
Augsburg konnte in Iserlohn einen knappen Erfolg verbuchen, der den Fuggerstädter bestimmt Mut machte im heutigen Kräftemessen gegen die starken Wolfsburger. Der AEV hatte noch was gut zu machen, da das erste Heimspiel gegen die Grizzlys klar verloren ging. Auch heute liefen die Gastgeber mit ihren speziellen Jerseys mit dem Motto „Hockey is Diversity“ auf und nahmen keinerlei Änderung beim Line Up im Vergleich zum Match am Seilersee vor.
Eisenmenger Magnus: „Wir hatten nie über den Abstieg nachgedacht in der Kabine. Wir schaffen das, unser Fokus war immer auf die 1. Playoffrunde gelegt. Vom neuen Coach kam mehr Pusch. Der Knoten ist bei mir hoffentlich endlich geplatzt. Wolfsburg kämpft auch noch mit vollem Fokus. Wir müssen uns wie in den letzten Spielen auf unser Spiel konzentrieren und viel Druck mit der Scheibe ausüben.“
Wolfsburg reiste nach drei Erfolgen in Serie mit stolzer Brust und viel Selbstvertrauen nach Augsburg und schielte noch mit einem Auge auf die Pole Position zum Abschluss der Hauptrunde. Heute rotierte die Mannschaft um Coach Stewart, der zuvor in Augsburg unter Vertrag stand, mit etlichen Akteuren.
Stewart: „Wir hatten Phasen von Niederlagen und Siegen. Alle Spieler sind inzwischen gesund geworden und wir haben mehr Konstanz. Die Harmonie zwischen Goalie, Verteidiger und Stürmer ist gut. Nah an 100% fit zu sein ist wichtig in dieser Phase der Saison. Alle müssen an Bord sein für die Playoffs, der Fokus liegt auf heute, Augsburg will gewinnen und wir müssen unsere Arbeit zuerst machen. Hier ist es nie leicht zu spielen, v.a. im Sturm hat Augsburg mit vielen Rechtshänder und guten Shooters. Wir müssen mit unseren Prinzipien durchkommen, es gibt keine großen Änderungen, die Spielweise ist entscheidend.“
Ausgeglichenes Anfangsdrittel ohne Tore
Beide Mannschaften gingen gleich mit hoher Intensität ins Match, für beide Teams ging es noch um wichtige Zähler in dieser Endphase der Hauptrunde. Den ersten Abschluss verzeichneten die Gäste nach 7 Sekunden und die Grizzlys waren hochkonzentriert unterwegs. Keeper Roy war sofort gefordert und parierte gewohnt souverän. Mit dem ehemaligen Augsburger Machacek, der dort 2014/2015 agierte und in 43 Spielen beachtliche 35 Scorerpunkte verbuchte, hatten sie sicher einen hochmotivierten Akteur in ihren Reihen. Die ersten 5 Minuten gehörten ganz klar den Gästen, welche den Hausherren kaum Zeit zum Verschnaufen gönnte, weil sie u.a. auch mit vielen Positionswechseln dominierten. Erst in der 6. Spielminute verzeichnete Augsburg durch Magnus Eisenmenger den ersten Torschuss.
Im ersten Powerplay der Grizzlys musste Roy erneut bei brenzligen Situationen eingreifen. Kaum war diese Strafe zu Ende, musste gleich der nächste AEV Protagonist in die Kühlbox: es traf Trevelyan nach einem Beinstellen in der neutralen Zone. Wolfsburg zog ein gutes Überzahlspiel auf und konnte beide Strafzeiten schadlos überstehen. Nun war man selbst in Überzahl: Stieler fand in Strahlmeier seinen Meister. Die Gastgeber schafften es immer wieder, eng genug am Gegner dran zu sein und somit die Entfaltungsmöglichkeiten der Grizzlys einzudämmen.
Mit Mallet, der in der tschechischen Liga zuvor spielte und dort sogar zweimal Meister wurde, wurde die Kadertiefe zum Ende der Transferfrist bei den Gästen noch verstärkt. Saponari probierte es dann aus der Distanz und Augsburg demonstrierte eine sehr gute Rückwärtsbewegung und störte den Gegner früh beim Aufbau. Mit der Schlusssirene wurde noch eine Strafe gegen Wolfsburg erarbeitet.
Ein spannendes ausgeglichenes Match endete nach dem ersten Drittel torlos. Je länger das Spiel andauerte, desto besser kam Augsburg in diese Partie und verdiente sich das Remis.
Sternheimer: „Ja, die letzten Spiele liefen für meine Reihe sehr gut. Unsere Aufgabe ist Energie reinzubringen, nach vorne spielen und frech sein. Das ist bisher uns sehr gelungen. Wir wollten einen guten Start erwischen, das ist leider nicht gelungen, aber nach dem Powerbreak ist es besser geworden.“
Intensives Mitteldrittel zweier Teams auf Augenhöhe
Zu Beginn des Mittelabschnitts durfte Augsburg in Überzahl agieren: Button auf Wolfsburger Seite musste dann verletzt in die Kabine nach einem unglücklichen Zusammenprall. Dies bedeutete, die Gäste hatten nur noch 4 etatmäßige Verteidiger im heutigen Kader. Dann rettete der Pfosten für Strahlmeier, der schließlich die Scheibe final unter sich begrub und sicherte. Der Wolfsburger Goalie präferierte oft das direkte Spiel, wenn er den Puck fing; diese Spielweise zeichnete ihn oft aus.
Saponari musste nun wegen Haltens für 120 Sekunden in die Kühlbox, was die Zuschauer als fragwürdig erachteten. Die Hausherren verteidigten ihre Box aufopferungsvoll und leidenschaftlich, auch wenn sie dann viel Glück hatten bei einer großen Chance der Gäste, als Mingoia einen Pass zu viel spielte, über den Archibald überrascht wirkte. Die Begegnung wurde weiterhin verbissen und aggressiv geführt. Das Defensivverhalten der Panther zeigte sich mittlerweile stark verbessert.
Machacek scheiterte mit seinem Versuch am starken Roy und kurz danach war seine Kufe im Weg bei einem Augsburger Abschluss. Gottseidank kehrte Button wieder auf das Eis zurück, was die Wolfsburger Defensive stärkte. Das Match wurde nun hitziger und die Spannung war zu spüren. Beide Teams erspielten sich ihre Chancen, es war nur noch eine Frage der Zeit, wann es den ersten Treffer zu bejubeln gab. Strahlmeiers Maske war wieder im Mittelpunkt und die Energy Line des AEV holte erneut eine Strafe heraus.
Es wurde daraus bald eine zweifache Überlegenheit für die Hausherren, die nun gegen das Team mit der besten 3 vs. 5 Unterzahlstatistik ran durften. Wolfsburg überstand diese knifflige Konstellation und musste noch eine halbe Minute mit einem Mann weniger managen. Keeper Strahlmeier holte alles raus, was ging.
Diese hochkarätige Gelegenheit ließen die Augsburger ungenutzt, die nun selbst wieder mit einem Mann weniger unterwegs waren. Archibald scheiterte aussichtsreich an Roy und die Panther warfen sich energisch in die Schüsse. Die Begegnung war weiterhin hart umkämpft und lautete immer noch unentschieden.
Buttons Treffer entscheidet diese Partie
Für Dramatik war im Schlussabschnitt gesorgt und Augsburg probierte alles, um in Führung zu gehen. Dies schafften dann die Gäste in Person von Button in der 49. Spielminute. Der Puck sprang dabei denkbar unglücklich an die Außenkante des Torschützen, von dort die Scheibe dann ins Tor trudelte. Dieser Treffer war irgendwie symbolträchtig für diese Partie. Augsburg intensivierte seine Angriffsbemühungen und das Publikum peitschte das Team nach vorne.
Ein Knaller von Bittner, der an das Gestänge ging, wurde von den Schiedsrichtern nochmals überprüft. Zuvor gab es keine entsprechende Unterbrechung, d.h. falls der Treffer nachträglich gegeben worden wäre, hätte man die Uhr um etliche Minuten zurückdrehen müssen. Letztlich wurde auf kein gutes Tor entschieden und die Partie lief weiter.
Festerling scheiterte und auf der Gegenseite war wieder der aufmerksame Strahlmeier Endstation für die Panther. McClure visierte den Pfosten an, es war zum Haare ausraufen für die gut agierenden Hausherren, denen das nötige Quäntchen Glück bisher fehlte. Chancendichte und Qualität der Chancen auf Seiten der Gastgeber nahmen definitiv zu, doch dann brachte sich Augsburg wegen einer Bankstrafe wohl um den verdienten Lohn.
Es waren nun nur noch knapp 2 Minuten zu absolvieren. 30 Sekunden vor der Schlusssirene verließ Roy seinen Kasten, nun hieß es Alles oder Nichts, doch es war heute kein Vorbeikommen an Strahlmeier und seinem Defensivverbund. Auch der letzte Schuss wurde geblockt und Strahlmeier feierte seinen bereits sechsten Shutout in dieser Saison. Für Augsburg schien nun der Zug auf Platz 10 abgefahren zu sein, doch es standen noch 3 Partien auf dem Programm.
Pelletier: „We played a solid defensive game today, but we could not score. The refs saw the penalty differently at the end. It is not over till the last game of the season. It is still possible and we try to win the next one.”
Strahlmeier: „Es ging auch für uns um sehr viel, wir wollten uns festigen, um stark in die Playoffs starten. Es geht um die ersten 4 begehrten Plätze. Defensiv war wichtig heute, beim Powerplay ist noch Luft nach oben. Das Spiel war lange offen, das Spiel hat den Torhütern mehr Spass als den Fans gemacht. Anfangs sind wir gut rausgekommen, die gute Kommunikation mit den Verteidigern ist wichtig, um gut im Spiel zu bleiben. Wir spielen grad gutes Eishockey. Es ist wichtig momentan, es geht bei allen um viel, auch um das Heimrecht. Man kann sich nicht für ein Spiel freinehmen.“
47. Spieltag, 27.03.2022
Augsburger Panther – Grizzlys Wolfsburg 0:1 (0:0|0:0|0:1)
Tore:
0:1 |49| Button (DeSousa, Archibald)
1. Drittel Statistik: 6:12 Schüsse, 6:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:4
2. Drittel Statistik: 14:13 Schüsse, 12:15 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:4
3. Drittel Statistik: 13:9 Schüsse, 9:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0
Haupt-Schiedsrichter: Schrader (GER) / Wilk (USA)
Zuschauer: 4.102
Aufstellung:
Augsburg: Roy, Graham, Gregorc, Puempel, Stieler, Payerl, Haase, Länger, Trevelyan, LeBlanc McClure, Valentine, Lamb, Clarke, Nehring Saponari, Bergman, Eisenmenger Magnus, Sternheimer, Miller.
Wolfsburg: Strahlmeier, Möser, Murray, Machacek, Gaudet, Mingoia, Button, Wurm, Archibald, DeSousa, Fauser, Bittner, Melchiori, Schinko, Festerling, Enlund, Nijenhuis, Mallet, Reichel.
Aktuelle Tabelle
Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)
Die Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.
Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de