PENNY-DEL (Straubing/MA) Das Duell der Tabellennachbarn hatte es in sich. Nicht die Technik der Spieler, sondern die Technik des übertragenden Senders spielte beim 2:1, das korrekterweise das 1:2 hätte sein müssen, eine entscheidende Rolle. Den Schiedsrichtern wurde dadurch die Möglichkeit genommen, den Treffer von Jeglic voll umfänglich zu überprüfen. So zählte das erzielte Tor im Anschluss für die Tigers, was in diesem Fall das Game Winning Goal von Tyler Leier war.
(Foto: Citypress) Travis St.Denis konnte hier gestoppt werden
Spielverlauf:
Straubing war im ersten Abschnitt die deutlich bessere Mannschaft, konnte aber aus 11 zu 2 Torschüssen nicht viel machen. Die Gäste waren mit ihren zwei Chancen einmal erfolgreich. Denn genau einmal haben die Tigers eben hinten nicht aufgepasst. Bremerhaven versuchte vor allem die Mittelzone mit langen Pässen an die blaue Linie zu überbrücken. Darauf war Straubing aber bestens eingestellt.
Einzig und allein die Tore fehlten bei die Hausherren. Mario Zimmermann: “Wir sind eigentlich gut herausgekommen, machen ein gutes Forechecking. Vielleicht müssen wir den Puck noch schneller spielen. Der Gegner macht schon gut Druck auf uns, da müssen wir die eben Pässe genauer spielen.” Nach dem Pausentee war zuerst Fischtown die aktivere Mannschaft.
Tyler Parks vereitelte einige Möglichkeiten. So kam es zu der kuriosen Szene, die auch nach dem Spiel für Gesprächsstoff sorgte. Nach dem Ausgleich von Kapitän Schönberger, war es Ziga Jeglic, dessen Schuss aus spitzen Winkel womöglich im Tor war. Kaum einer merkte es, auch der Schiedsrichter winkte aus und die Tigers trafen quasi im Gegenzug.
Gleich im Anschluss wurde von den Schiedsrichtern der Videobeweis bemüht. Das ganze Stadion dachte dabei, dass es um den gerade erzielten Treffer von Tyler Leier ging. Aber die Schiris wussten genau, was sie sich noch einmal genauer ansehen wollten. Der Schuss von Jeglic war ganz knapp über der Linie, was aus der Übertor-Kamera zu erkennen war.
Jedoch hatten die Unparteiischen die Einzelbildeinstellung aus technischen Gründen nicht zur Verfügung. Auch ein hinzu gerufener Techniker konnte nicht helfen. Den richtigen Riecher hatten Hunnius und MacFarlane also schon, aber aufgrund des technischen Problems, konnten sie ihre Ursprüngliche Entscheidung auf dem Eis nicht widerrufen. Und die war eben auf "kein Tor" gefallen.
So musste das Tor auf der anderen Seite, für die Straubing Tigers Anerkennung finden. Ziga Jeglic der vermeintliche Torschütze: “Ich dachte auch zuerst, dass mein Schuss drin war. Aber ich weiß nicht, warum es nicht gegeben wurde. Wir liegen jetzt mit einem Tor zurück, aber müssen im letzten Drittel wieder so gut aus der Kabine kommen, wie schon zu Beginn des Mittelabschnitts.”
Und die Gäste kamen gut aus der Kabine. Teilweise konnte Bremerhaven das Kommando übernehmen, ohne jedoch zwingend vor das Tor zu kommen. Immer wieder war ein Schläger oder Schlittschuh von einem Abwehrspieler der Hausherren dazwischen. Straubing wurde in den letzten Minuten des Spiels immer weiter zurückgedrängt.
Es gab nur noch Entlastungsangriffe. Zur Unzeit gab es auch noch eine Strafzeit gegen Brandt, sodass Straubing die letzten Sekunden des Spiels zu viert gegen sechs Feldspieler überstehen musste. Mike Connolly konnte zweimal entscheidend den Puck klären und die Sekunden liefen runter bis der Sieg unter Dach und Fach war.
(Foto: Citypress) Viele Zweikämpfe bekamen die 3.368 Zuschauer zu sehen
Stimmen zum Spiel:
Thomas Popiesch (Fischtown): “Wir haben uns gerade im letzten Drittel einige Chancen erarbeitet, das hat die Mannschaft ja gezeigt. Wir reden hier die ganze Zeit von Spielern, ob sie Fehler machen oder sonst was. Hier kämpfen zwei Mannschaften um die Playoffplätze und dann so eine peinliche Entscheidung, also tut mir leid, aber dafür habe ich kein Verständnis und das sollte man auch mal deutlich ansprechen und nicht um den heißen Brei herumreden.”
Benedikt Schopper (Tigers): “Die Belastung ist da, davor können wir nicht davonlaufen. Wir haben die Pinguine im ersten Abschnitt zu sehr mit dem Puck spielen lassen, haben uns dann aber wieder zurückgekämpft und auch etwas Glück gehabt, aber am Ende verdient gewonnen. Tyler Parks gibt uns immer die Sicherheit, was es auch für uns Verteidiger leichter macht.”
Torfolge:
0:1 (8.) - Emminger konnte an der gegnerischen blauen Linie den Spielaufbau der Tigers unterbinden, sah Christian Wejse frei vor dem Tor und der legte den Puck durch die Beine von Parks.
1:1 (31.) - Fischtown bekam den Puck nicht weg, Akeson blieb dran und gab eine scharfe Hereingabe vor das Tor, wo Sandro Schönberger unabsichtlich den Puck mit dem Schlittschuh ins Tor lenkte.
2:1 (39) - Straubing setzte sich wieder fest, Schoppers Schuss wurde zur Mitte abgewehrt und durch diese Bewegung von Franzreb war das Tor für Tyler Leier völlig frei.
Spiel vom 18.03.2022
Straubing Tigers - Fischtown Pingiuins Bremerhaven: 2:1 (0:1 | 2:0 | 0:0)
0:1 |08.| Wejse (Emminger, Andersen)
1:1 |31.| Schönberger (Akeson, Schopper)
2:1 |39.| Leier (Schopper, Brunnhuber)
Schiedsrichter: Hunnius / MacFarlane / Tschirner / Wölzmüller
Strafzeiten: Straubing 4 - Bremerhaven 6
Zuschauer: 3.368
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