Münchens Sportdominanz: Diese Rolle spielt der EHC Red Bull
(DEL/München) Lange Zeit wurde Profisport in München mit Fußball assoziiert. Das wird auch in Zukunft so bleiben, doch inzwischen spielen auch andere Disziplinen eine immer größere Rolle. Eishockey steht dabei aktuell im Rampenlicht.
(Foto: Heike Feiner)
Meisterschaften, wohin das Auge blickt
In der vergangenen Saison ging der DEL-Titel nach München – und das zum dritten Mal in Serie. Die Investmentfreude von Red Bull macht sich also auch im Eishockey bezahlt. Und einmal als Premium-Marke etabliert, zieht der vergleichsweise junge Spitzenclub weiteres Kapital an. So wurde kürzlich bekanntgegeben, dass Software-Riese SAP Namensträger der geplanten neuen Sportarena in München wird. Als Standort wurde der Olympiapark ausgewählt und neben dem EHC Red Bull München sollen dort auch die Basketballer des FC Bayern ihre neue Heimstätte finden.
Dieses infrastrukturelle Aufgebot ist nicht schwer zu interpretieren. Eishockey ist dabei ein Mosaikstein in einem Gesamtkonzept, das den Standort München zur klaren (und dauerhaften) Nummer 1 im deutschen Profisport machen soll. Der Meisterschafts-Hattrick der Bullen passt perfekt zum Timing, denn die Basketballer feierten 2018 ebenfalls den Titel, zum zweiten Mal seit 2014.
Die Rolle der Fußballabteilung des FC Bayern muss dabei nicht groß ausgeführt werden: Als einer der weltweit erfolgreichsten Vereine im beliebtesten und kapitalstärksten Sport der Welt ist das Team von der Säbener Straße schon lange ein Magnet für globale Investoren. Die nationale Herrschaft bestätigt diesen Status Jahr für Jahr: Aktuell stehen die Bayern bei fünf Meisterschaften in Folge und glaubt man den Quoten bei bekannten Buchmachern, wird der sechste Streich in dieser Saison folgen. Dass diese vermeintliche Formsache nicht nur für Begeisterung unter den Fans sorgt, ist kein Geheimnis. Gleichzeitig ist es ein Zeugnis für hervorragende Arbeit und kann den Verantwortlichen deshalb nur Recht sein.
Erstklassige Voraussetzungen als Fundament
Aus Sicht der Macher gilt es jetzt, diesen Status zu verteidigen und nach Möglichkeit noch auszubauen. Nachdem die Fußballer bereits seit Jahrzehnten den Thron besetzen, richtet sich der Blick zunächst auf die Eishockey-Szene. Der Start in die neue Saison verlief vielversprechend: Mit zwei Siegen aus zwei Spielen führt der EHC Red Bull die Tabelle an. Zu hundert Prozent ist sportlicher Erfolg bekanntlich nie planbar, aber die Rahmenbedingungen beeinflussen die Chancen ganz wesentlich.
Und genau diese Stärke spielt die bayerische Landeshauptstadt voll aus: Wegen des hohen Einkommensniveaus können es sich Sport-Fans leisten, mehrere Teams regelmäßig im Stadion bzw. in der Halle live zu sehen. Zahlen liefern den Beweis: Die Besucherzahlen bei Heimspielen des EHC Red Bull sind seit 2010 konstant gestiegen, Rekorde wurden gebrochen, magische Marken geknackt. Aus diesem Boom folgte sogar ein Luxusproblem: In der Halle im Olympiapark gibt es zu wenig Sitzplätze, was bedeutet, das sogar ein noch höherer Schnitt möglich wäre. Mit der neuen Arena soll dies ab spätestens 2021 erreicht werden und durch die Zusammenarbeit mit SAP sollen dabei auch technologische Aspekte einfließen.
Dazu kommt das enorme Medieninteresse an beinahe allem, was sich in der Isar-Millionenstadt abspielt. Bezeichnend war, dass die Basketballer des FC Bayern direkt nach der Gründung im Jahr 2011 im Mittelpunkt der Berichterstattung standen, und das, obwohl sie zunächst nicht einmal um die Meisterschaft mitreden konnten. Dies änderte sich 2014 mit dem ersten Titelgewinn und spätestens seitdem gehört München auch zur Riege der deutschen Top-Städte für Basketball. Dass der Verein in Sachen Tradition und Geschichte nicht mit Alba Berlin oder den Telekom Baskets Bonn mithalten kann, fällt dabei kaum ins Gewicht.
Die Bedeutung der viel zitierten Sportromantik wird also auch hier mehr oder weniger widerlegt. Und während sich andere Red-Bull-Sportunternehmungen dauerhaft Häme, Kritik und Missgunst anhören müssen (Stichwort RB Leipzig und gegnerische Fan-Choreographien), scheint die Münchner Eishockeyabteilung recht glimpflich wegzukommen. Das liegt natürlich auch am Stellenwert des Eishockeys in Deutschland: Zwar ist ein Aufwärtstrend erkennbar, aber der Vergleich mit König Fußball erübrigt sich offensichtlich, da der Abstand einfach zu groß ist.
Nicht zu unterschätzen ist in Zukunft außerdem das Abschneiden der Nationalmannschaft. Die vergangene Winter-Olympiade 2018 zeigte bereits, wie groß der Einfluss auf den heimischen Markt sein kann. So registrierte das deutsche Eishockey unmittelbar nach dem Sensations-Silber in Südkorea ein ungleich höheres Interesse auf allen Kanälen. Dieses muss in der Folge wiederum von den DEL-Klubs bekräftigt werden; ein Geben und Nehmen zwischen nationaler und internationaler Ebene ist also die Voraussetzung.
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Weitere interessante Links:
www.eishockey-bilder.com - Eishockey Bilder vom EHC Red Bull München in unserer Galerie.
www.eishockey-muenchen.com - Weitere Informationen über das Eishockey in München von eishockey-online.com.
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