Nürnberg mit Sieg des Willens gegen Wolfsburg

 

PENNY-DEL (Nürnberg/HG)  In der Arena Nürnberger Versicherung empfingen die Ice Tigers den Tabellenzweiten, die Grizzlys aus Wolfsburg. Während die Franken zuletzt ihre beiden Heimspiele gewannen, gestaltete Wolfsburg die 7 vergangenen Partien ausschließlich erfolgreich. Mit dem kleinen Line Up beim Heimteam von lediglich 14 Feldstürmers würde es sicher heute Abend ein schweres Unterfangen werden gegen einen gut aufgelegten Gegner. Man war gespannt, wie Nürnbergs Headcoach Rowe seine Akteure zielführend und gewinnbringend einsetzte. Schließlich blieben dank einer großartigen Energieleistung der Nürnberger die drei Punkte im Frankenland. Fox markierte zwei wichtige Treffer zum 3 zu 2 Erfolg seiner Mannschaft.

 

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(Foto: Birgit Eiblmaier)

 


Den Nürnberg Ice Tigers wollten ihre positive Heimbilanz auch gegen das Team um Mike Stewart fortsetzen, das zuletzt sehr gut drauf war, was auch an ihrem Neuzugang Gaudet lag, der gegen Bietigheim ein famoses 4 Punkte Match absolvierte und das Spiel im Alleingang entschied. Die Franken mussten heute auf einige Leistungsträger verzichten, konnten nicht mal drei komplette Reihen aufbieten und mussten mit 3 gelernten Verteidigern auskommen.

 

Die Grizzlys aus Wolfsburg befanden sich in den vergangenen Wochen auf Wolke sieben dank ihrer 7 Siege nacheinander. Gaudet ergatterte in den letzten 5 Spielen beeindruckende 11 Scorerpunkte; diesen Trend wollte er sicher beibehalten. Mit den Neuzugängen wie Mingoia, DeSousa, Archibald und dem dreifachen Torschützen gegen die Steelers hat Manager Fliegauf wieder ein goldenes Händchen bewiesen, denn diese Protagonisten erwiesen sich bislang als echte Glücksgriffe.

 

DeSousa: We have a good group of guys in the locker room. We are somehow free to play our own game in the system. Our goal is definitely the championship, because we have a team which can definitely win it.”

 

Friedrich belohnt sich für sein Engagement

 

Ustorf setzte den ersten gefährlichen Akzent mit seiner Chance und Sheehy markierte gleich die nächste gute Gelegenheit. Nürnberg war hellwach und Friedrich kam zur dritten Möglichkeit hintereinander für die Hausherren. Fleischer und/oder MacLeod standen heute optional für Defensivarbeit zur Verfügung, wobei Fleischer diesen Job bereits sehr gut ausübte in dieser Spielzeit.

 

Die ersten Minuten agierten die Ice Tigers sehr druckvoll mit dem Ziel, die Scheibe möglichst schnell und effektiv nach vorne zu transportieren, auch wenn dabei so manches Icing in Kauf genommen werden musste. Es würde sicher im Laufe der Begegnung eine Frage der Kraftreserven werden bei dem dünnen Kader.

 

Furchners Schuss verfehlte sein Ziel nur denkbar knapp; er war nur noch 2 Tore von den magischen 300 entfernt, wo sein Gegenüber Reimer sich schon befand. Nürnberg hatte ein kleines Chancenplus bisher und Friedrich verzeichnete schon seine zweite gute Gelegenheit. Dann rettete Treutle gegen den Schuss des brandgefährlichen Gaudet. Es war bisher ein rassiges Match, das Spaß machte zum Zuschauen und vor allem Hut ab vor den Nürnbergern, die sehr couragiert auftraten.

 

Auch nach dem Powerbreak waren die Hausherren dominant und beschäftigten Pickard des Öfteren. Reimers Abschluss wurde vom Schoner des Gäste Goalies abgewehrt. Nürnberg war flink auf den Beinen und es war nicht spüren, dass die Franken arg dezimiert waren. Das Sahnehäubchen war schließlich die Belohnung mit der Führung durch Friedrich in der 18. Spielminute. Der Torschütze stand goldrichtig vor Pickard und versenkte den Puck im zweiten Anlauf. Es war sein viertes Saisontor.

 

Schließlich nahm Nürnberg einen knappen Vorsprung mit zum Pausentee. Es war bisher ein sehenswerter Auftritt der Heimmannschaft, die sich sehr gut aus der Affäre zogen gegen den Favoriten.

 

Friedrich: „Wir hatten eine Woche frei, haben frische Beine. Wir wollten mit viel Speed aufs Eis kommen, und das ist uns gelungen. Wir müssen clever bleiben, dass wir es durchhalten bis zum Ende. Wir wollen das Spiel schnell machen, das ist unser Spiel. “

 

Doppeltorschütze Fox, Wurm verkürzt

 

Zu Beginn des zweiten Drittels mussten die Franken noch eine Minute in Unterzahl überstehen, was sie bravourös meisterten, denn sie unterbanden das gewohnt gefährliche Formationsspiel der Gäste erfolgreich. Reimer fungierte dabei auch mal als Defender. Auf der Gegenseite blieb Treutle gegen Rechs Ansturm Sieger. In ihrem ersten Powerplay erhöhte der Gastgeber in Person von Fox in der 27. Spielminute sogar auf 2 zu 0; bisher war das Überzahlspiel die einzige Baustelle bei den Franken, die nun weiter Auftrieb erhielten.

 

Nur knapp 2 Minuten später jubelte Fox schon wieder, doch der Videobeweis musste die finale Entscheidung bringen: nach eingehender Prüfung wurde auf ein gutes Tor plädiert und der Torschütze schnürte seinen Doppelpack. Keeper Treutle verdiente sich daran einen Assistpunkt mit seinem Aufbaupass. Nun war Wolfsburg gefordert, denn mit dem bisherigen Auftreten konnte Stewart nicht zufrieden sein, der sich das heute Abend bestimmt ganz anders vorgestellt hatte. Es zeigte sich bislang, dass im Eishockey auch ein kleiner Kader nicht zu unterschätzen war. Fox war nun on Fire und feuerte aus allen Lagen.

 

In der 33. Spielminute schlug es hinter Treutle zum ersten Mal ein, denn Wurm brachte seine Farben auf die Anzeigetafel. Auch für Armin Wurm war es der erste Saisontreffer, der regelrecht hineingearbeitet wurde. Ab Mitte des Drittels erhöhten die Gäste die Schlagzahl und Nürnberg verteidigte vorbildlich. Wegen einer Strafe gegen Pfohl am Bullypunkt durfte Nürnberg erneut in Überzahl ran. Dieses Mal wehrten sich die Grizzlys mit Bravour und 40 Sekunden vor der Sirene gab es ein Gewühl vor Treutle.

 

Ein fast perfektes Drittel der Ice Tigers, wohingegen Wolfsburg immerhin einen Zahn zulegte und etwas herankam.

 

Wurm: „Das Tor hat uns Luft und Aufschwung gegeben. Nun hoffen wir, noch eine Schippe draufzulegen und zurückzukommen. Nürnberg spielt gradlinig mit viel Tempo. Wir müssen unsere Chancen auch nutzen. Dem Torwart die Sicht nehmen und auf Nachschüsse gehen, das wird wichtig sein im letzten Drittel.“

 

Nürnberg hält dem Druck von Wolfsburg stand

 

Im Schlussabschnitt musste Nürnberg versuchen, seinem Spielstil treu zu bleiben, ohne zu viel Kraft zu verlieren, um dem Aufbäumen der Gäste was entgegenzusetzen. Dies war nun ein wichtiges Management an der Bande, um die Time on Ice geschickt zu dosieren. In der 42. Spielminute verkürzte Wolfsburg auf 2 zu 3, nachdem Button – wieder ein Verteidiger – den Rebound verwertete, auch wenn er dabei etwas Glück hatte. Auch diesen Treffer hatten sich die Gäste sprichwörtlich erarbeitet. Bislang waren es zwei „dreckige“ Tore, welche das Match auf einmal wieder spannend machten, und es war noch genug Zeit auf der Uhr.

 

Nachdem die ersten 4 Minuten Einbahnhockey Richtung Treutle waren, hatte Ribarik die riesengroße Chance, um den zwei Tore Rückstand wieder herzustellen. So langsam schienen schon die Energiereserven zu schwinden bei den Franken. In eigener Unterzahl vergab MacLeod zweimal hintereinander die Gelegenheit zum Shorthander, doch Pickard reagierte großartig. Nach erfolglosem Powerplay der Grizzlys erspielten sich die Ice Tigers weitere Möglichkeiten, vielleicht bekamen sie die zweite Luft. Bislang schrubbte Welsh knapp 24 Minuten Time on Ice runter und würde sicher die 30’iger Marke am Ende reißen. Coach Rowe stellte auf 3 Reihen um, obwohl noch 4 Spieler verfügbar wären.

 

Erneutes Powerplay für die Grizzlys, die in dieser Disziplin bislang noch nicht erfolgreich waren, aber ihre Bemühungen liefen noch ins Leere. Die Gastgeber kämpften aufopferungsvoll und blockten zig Schüsse, was von der Bande gebührend honoriert wurde. Ca. 3 Minuten vor Schluss nahm Stewart seinen Goalie vom Eis getreu dem Motto „wenn nicht jetzt, wann dann“. Keeper Treutle blieb weiterhin ruhig und gelassen und bewahrte sein Team vor dem Ausgleich.

 

Melchiori fischte den fast schon sicheren Empty Netter aus der Luft, sehenswert und Capitano Reimer blockte einen letzten Schuss und auf Knien rutschend vernahm er die Schlusssirene, mehr Symbolkraft geht nicht!

Letztlich erkämpfte sich Nürnberg am Ende drei eminent wichtige Zähler gegen zu spät wach werdende Grizzlys, was mit ihrem Mini Kader umso bemerkenswerter war.

 

Nürnberg reist am 23.1. zum Derby nach Ingolstadt, während Wolfsburg spielfrei hat.

 

Fleischer: „Wir waren erstmal entsetzt von den Coronafällen, jeder hat super Job gemacht, es war ein Kämpfersieg, den wir uns verdient haben. Die kraft hat am Ende schon gefehlt, ich bin super stolz auf das Team, es kann so weitergehen. Als Verteidiger hat es super Spaß gemacht, das mach ich gerne, dabei kann ich mich super weiterentwickeln.”

 

Bittner: „Nürnberg ist richtig stark rausgekommen, sie waren bissig und schnell. Wir haben nicht 60 Minuten unser Spiel durchgezogen, die Geschwindigkeit hat gefehlt, auch taktisch haben wir nicht gut gespielt. Nürnberg hat sich reingeschmissen, der Biss war mehr bei ihnen. Es hat heute nicht richtig funktioniert.“

 

45. Spieltag, 21.01.2022

 

Nürnberg Ice Tigers– Grizzlys Wolfsburg 3:2 (1:0|2:1|0:1)

 

Tore:

1:0 |18| Friedrich (Stoa, Fleischer)

2:0 |27| Fox (Weber, Stoa) PP1

3:0 |29| Fox (Fleischer, Treutle)

3:1 |33| Wurm  

3:2 |42| Button (Pfohl)

 

1. Drittel Statistik:    14:11 Schüsse, 11:15 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0

2. Drittel Statistik:     10:15 Schüsse, 5:12 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:4

3. Drittel Statistik:     6:16 Schüsse, 14:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 6:0

 

Haupt-Schiedsrichter:   Schadewaldt / Schrader

 

Zuschauer: keine

 

Aufstellung:

 

Nürnberg: Treutle; Welsh, Weber, Reimer, Sheehy, Schmölz, Fleischer, Mebus, Fox, Stoa, Friedrich, MacLeod, Ribarik, Ustorf, Kislinger.

 

Wolfsburg: Pickard; Krupp, Murray, Mingoia, Gaudet, Fauser, Button, Wurm, Machacek, Pfohl, Rech, Bittner, Melchiori, Schinko, DeSousa, Archibald, Nijenhuis, Festerling, Furchner, Reichel.

 


 

Aktuelle Tabelle 

 

 


 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

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