Düsseldorf zeigt Reaktion und gewinnt klar in Nürnberg – Eder mit Doppelpack

 

PENNY-DEL (Nürnberg/HG)  In der Arena Nürnberger Versicherung empfingen die Ice Tigers heute Abend die Düsseldorfer EG. Ungleiche Vorzeichen: Während die Franken ihren Auswärtstrip in Berlin siegreich gestalteten, verloren die Rheinländer das brisante Straßenbahn Derby in Krefeld deutlich. Nachbarduell in der Tabelle: kann sich die DEG als Achtplatzierter gegen den direkten Verfolger am Ende durchsetzen? Den ersten Vergleich entschied die DEG für sich. Leider war die heutige Kulisse aufgrund der aktuellen Auslastungsregeln etwas dürftig.

 

Schließlich entführte Düsseldorf mit einem deutlichen 1 zu 4 alle Punkte aus Nürnberg, weil das Team um Headcoach Kreis eine tolle Auswärtspartie ablieferte.

 

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(Foto: Birgit Eiblmaier) 

 


Die Nürnberg Ice Tigers heimsten in den letzten drei Begegnungen satte 7 Punkte ein und wollten ihren guten Lauf auch gegen die DEG fortsetzen. Ihr bärenstarker Auftritt beim amtierenden Champion weckte Hoffnungen für diese Partie, denn mit einem Heimsieg könnten sie an Düsseldorf tabellarisch vorbeiziehen und sich in den Pre-Playoff Rängen etablieren. Reimers herausragende 800 Scorerpunkte in 998 Spielen motivierte den Captain bestimmt noch mehr, auch wenn es für ihn nur eine statistische Zahl ist. Wenn alles gut geht, wird Reimer am Freitag gegen Köln sein 1000. Match absolvieren, Chapeau!

 

Jahnke: “Wir haben super auswärts gespielt, gerade in Berlin, wo die Atmosphäre besonders ist. Wir bekamen nur ein Gegentor, das war super. Wir müssen der DEG unser Spiel aufzwingen. Wir müssen den Fokus auf uns legen, die DEG ist immer gefährlich. Patrick (Reimer) ist ein wahnsinnsguter Spieler mit einer mega Erfahrung und einem super Schuss. Mit Ende 30 ist es schon beachtlich, wie gut er spielt. Ich bin stolz, in der Reihe mit ihm zu spielen. Er ist ein super Mensch auch außerhalb des Eises, er hilft jedem, man kann mit ihm immer reden.”

 

Düsseldorfs Leistungen schwankten zuletzt wie bei einer Achterbahnfahrt, insbesondere beim Traditionsderby gegen Krefeld präsentierte sich das Team um Coach Harry Kreis bis zum zwischenzeitlichen 0 zu 6 Rückstand (!) als sehr fahrig und desolat. Letztlich machte ihre Aufholjagd zumindest Mut für die heutige Begegnung beim Tabellennachbarn aus Nürnberg, der nicht zu unterschätzen war. Aufgrund noch etlicher nachzuholender Spiele gewann aktuell der Punktequotient mehr Bedeutung für die DEG. Barta und Ehl reisten mit einem vorzeigbaren Scoring Streak aus 4 Partien an. Dafür waren Ebner, Geitner und Olson nicht mit von der Partie. D’Amigo kehrte indes zurück.

 

Ehl: “Es ist schwer zu erklären, wenn es läuft, dann läuft es halt. Alex (Barta) hat so viel Ehrgeiz. Respekt, er gibt immer 100%, bringt immer die Leistung aufs Eis. Wir legen den Fokus auf einen besseren Start, sonst ist es schwer, zurückzukommen. Die ersten Minuten müssen wir konzentriert angehen, strukturiert hinten stehen und mental bereit sein, gleich Vollgas zu geben. Nürnberg ist immer besser in Fahrt gekommen nach dem Trainerwechsel. Wir werden alles geben, um heute zu siegen.”

 

Frühe Führung der DEG, die kurz vor Drittelende nachlegten

 

Traumstart nach Maß: Nach nur 69 Sekunden ging die DEG durch Cumiskey in Führung, nachdem Brown unnötigerweise die Scheibe an der Mittellinie verlor. Das war für Düsseldorf mal eine ganz neue Erfahrung, mussten sie doch in den letzten Partien fast immer einem Rückstand hinterherlaufen. In den ersten Minuten erwies sich der Gastgeber noch ziemlich unstrukturiert, während die DEG Treutle bereits mit etlichen Schüssen eindeckte, mehr als ihm wohl lieb war.

 

Nach druckvollem Beginn der Gäste arbeiteten sich die Ice Tigers stetig besser ins Match und verbuchten auch diverse Chancen. Nun agierten die Hausherren erstmals in Überzahl; ihre aktuelle Powerplay Quote war mit knapp 12 % unterirdisch in der Liga. Düsseldorf hatte mit 75 % Unterzahlquote hier den schlechtesten Wert in der Liga. Die beste Gelegenheit verzeichnete jedoch die DEG im Konter, die von Treutle toll vereitelt wurde.

 

In der 13. Spielminute jubelten erneut die Gäste, doch nach Videostudium entschieden die Schiedsrichter auf kein gutes Tor, da eine klare Kickbewegung ausgemacht wurde. Das ging konform mit der on Ice Handbewegung der Unparteiischen. Der verhaltene Jubel des vermeintlichen Torschützen deutete bereits darauf hin. Keeper Treutle musste immer wieder mal in höchster Not eingreifen nach Scheibenverlusten hinter seinem Gehäuse.  

 

Reimers genialer Pass wurde fast veredelt, doch im Gewühl vor Hane behielt Letzterer die Übersicht und fror den Puck sicher ein. Nürnberg war offensiv gut unterwegs, mussten jedoch die vielen Unzulänglichkeiten im Defensivverbund tunlichst vermeiden. Gegen Ende des Drittels durften die Ice Tigers ihr starkes Unterzahl mit einer Quote von 84% demonstrieren. Mit 5 Stürmern auf dem Eis erhöhten die Gäste durch Eder jedoch in der 18. Spielminute auf 0 zu 2.

 

In einem schnellen Match nahm Düsseldorf dank effektiver Chancenverwertung einen zwei Tore Vorsprung zum Pausentee mit. Die Bully Quote zugunsten der Gäste war schon sehenswert.

 

Weber: „Es waren zu viele Scheibenverluste, wir sind zu wenig gelaufen, gewannen zu wenig Zweikämpfe. Wir müssen besser spielen, hinten schneller rausspielen und mehr Traffic vor dem Tor kreieren. Wir schauen nicht auf den Gegner, sondern wir müssen unser Spiel durchziehen.“

 

DEG baut Führung aus, Nürnberg zu zerfahren

 

Im zweiten Drittel war Treutle gleich wieder mit seiner Fanghand zur Stelle. Dann scheiterten die Ice Tigers knapp vor Hane. Die Franken bissen sich jetzt etwas in der Düsseldorfer Zone fest und die Physis wurde verstärkt. Järvinens Geschoss wurde vom Capitano Reimer souverän geblockt. Das Tempo war weiterhin sehr hoch und Hane entschärfte den Schuss von Fox. Die DEG schaltete nun etwas zu sehr in den Verwaltungsmodus und überließ den Hausherren das Geschehen auf dem Eis, die auch aktiver werden mussten bei diesem Spielstand.

 

Nichtsdestotrotz klingelte es in der 29. Spielminute schon wieder hinter Treutle, denn Postel staubte einen Rebound eiskalt zum 0 zu 3 ab. Schlüsselspieler Nowak assistierte dabei. Kurios war nur der kurz vorher zu vernehmende Pfiff von Iwert, der die Protagonisten verunsicherte und für etwas Irritation sorgte. Es gibt in diesem Kontext wohl die Regel 37.3, welche hier zur Anwendung kommt.

 

Düsseldorfs Akteure kamen oft zu leicht und ungehindert vor den Kasten von Treutle; dieses Manko musste Nürnberg unbedingt abstellen. Ein 3 auf 1 Konter der Ice Tigers blieb ebenfalls erfolglos, denn Hane war auf der Hut gegen Fleischer. Schön zu beobachten war, dass alle DEG Spieler hinten aushalfen und sich insgesamt gegenseitig gut unterstützten.

 

Rowes lautstarke Ansprache beim Powerbreak schien noch nicht zu fruchten. In der Defensive passierten noch etliche leichte Fehler, ein strukturierter Aufbau sieht anders aus, der Spielfluss war nicht zu erkennen, wobei die DEG dies auch zu verhindern wusste. MacAulay und Fischbuch kombinierten sich fast perfekt vors Tor, der finale Pass war wohl des Guten zu viel. Teilweise schnürten die Gäste im 5 gegen 5 die Franken regelrecht in deren Zone ein.

 

Düsseldorf konnte sich auch mehrere Icings „leisten“, denn mit ihrer hervorragenden Bully Quote konnten sie vieles wettmachen. Es war relativ ruhig in der Arena, so richtig Stimmung kam einfach nicht auf. Die Franken agierten zu fehlerbehaftet.

 

Postel: „Wenn man 3 zu 0 vorne ist, gibt es eigentlich keinen Grund sich zu beschweren, aber die letzten 10 Minuten waren nicht gut. Wir haben da zu viel hergegeben und den Nürnbergern Chancen gegeben. Wir dürfen uns nicht hinten reinstellen und keine Diagonalpässe spielen. Beim Tor war die Scheibe frei und ich habe sie dann reingemacht.“

 

Eder schnürt seinen Doppelpack

 

Im Schlussabschnitt musste sich bei den Franken einiges verändern, wollten sie zuhause noch was mitnehmen. Die DEG musste „nur“ an ihre bisherige solide Auswärtsleistung nach zwei gespielten Dritteln anknüpfen, dann hätten sie den Sieg wohl in der Tasche. Die Ice Tigers wollten sich jedoch noch nicht zu früh geschlagen geben und setzten harte Checks, welche die Gäste beeindrucken sollten. Zumindest starteten die Hausherren furios mit viel Zug zum Tor von Hane, der nun gut zu tun hatte.

 

Schon waren die Fans da und gaben den nötigen Support. Järvinen und Brown wurden heute sicher keine Freunde mehr, nach ihrem Fight durften sie sich in der Kühlbox besinnen, wobei der Düsseldorfer 2 Minuten mehr aufgebrummt bekam. Nürnberg und Powerplay, da war noch ganz viel Luft nach oben, denn auch ihre zweite numerische Überlegenheit brachte nichts Zählbares ein. Weder im 5 gegen 5 oder in Unterzahl gaben die Gäste viel her und blieben somit weiter auf Erfolgskurs Mitte des Schlussdrittels.

 

Nürnberg bemühte sich redlich, kreierte auch Chancen, doch Hane war nicht zu überwinden. Beide Teams spielten nun mit offenem Visier, es ging rauf und runter. In der 53. Spielminute erarbeiteten sich die Franken in Person von MacLeod den längst verdienten Anschlusstreffer, der nach kurzer Videoanalyse bestätigt wurde, da ein hoher Stock im Spiel war, welcher jedoch nicht relevant war. Randnotiz: Reimer bekam einen weiteren Assist zugesprochen.

Nürnberg drängte nun, was Besseres hätte der Partie nicht passieren können. Ein Lattentreffer bewahrte die DEG vor weiterer Dramatik. Wann brachte Rowe den 6. Feldspieler?

 

Wann brachte Rowe den 6. Feldspieler? Gute 3 Minuten vor dem regulären Ende blieb Treutle nach der Auszeit gleich auf der Bank. Nach einer Strafe gegen die DEG wegen Hakens gegen Reimer bekamen die Ice Tigers sogar ein doppeltes Powerplay. Hane war kurz ohne sein Spielgerät und die DEG lauerte auf den Empty Netter, der dann auch in Person von Eder in der 59. Spielminute Fakt wurde.

 

Schließlich eroberte sich Düsseldorf mit ihrem couragierten Auftritt im Frankenland drei wertvolle Punkte und festigte ihren Pre-Playoff Platz. Nürnberg tritt am 3.12. in Köln an, während Düsseldorf zu den Berliner Eisbären reisen muss.

 

MacLeod: „We cannot win playing one period, it is a 60 minutes game. Next game will be on Friday. We were not ready to play today.“

 

Hane: „Ja, ich bin definitiv zufrieden. Wir wollten besser zurückkommen nach dem Krefeld Auftritt. Defensiv haben wir von Anfang an gut gespielt, nicht so wie in den anderen Spielen. Meine Vorderleute haben ein sehr gutes Spiel gemacht und viel geblockt.“

 

16. Spieltag, 30.11.2021

Nürnberg Ice Tigers– Düsseldorfer EG 1:4 (0:2|0:1|1:1)

 

Tore:

0:1 |02| Cumiskey

0:2 |18| Eder (O’Donnell, MacAulay) PP1

0:3 |29| Postel (Trinkberger, Nowak)

1:3 |53| MacLeod (Schmölz, Reimer)

1:4 |59| Eder SH1, ENG

 

1. Drittel Statistik:    14:12 Schüsse, 5:14 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

2. Drittel Statistik:     7:10 Schüsse, 5:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0

3. Drittel Statistik:     16:3 Schüsse, 11:4 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:8

 

Referees:   Iwert / Kopitz

 

Zuschauer: 1.026

 

Aufstellung:

 

Nürnberg: Treutle, Parlett, Bender, Schmölz, MacLeod, Reimer, Welsh, Karrer, Fox, Stoa, Brown, Weber, Pilu, Kislinger, Ustorf, Ribarik, Jahnke, Lobach.

 

Düsseldorf: Hane, Nowak, Heinzinger, Proft, MacAulay, Fischbuch, Cumiskey, Järvinen, Barta, O’Donnell, Ehl, Trinkberger, D’Amigo, Svensson, Bittner,  Eder, Postel, Schiemenz.

 

 


 

Aktuelle Tabelle 

 

 


 



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DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 



 

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