DeFazios Doppelpack bringt drei wertvolle Zähler in Wolfsburg, das mit kleinem Line Up gut dagegenhält.

 

PENNY-DEL (Wolfsburg/HG)  In der Eis Arena in Wolfsburg empfingen die dort heimischen Grizzlys die Panther aus Ingolstadt. Beide Teams hatten am letzten Spieltag eine Niederlage zu verkraften und wollten heute wieder in den Genuss eines Erfolges kommen. Die überzogene und komplett eskalierte Massenschlägerei in Iserlohn mussten die Wolfsburger schnell aus ihren Köpfen bringen. Schließlich erzwangen die Panther aus Ingolstadt ihren zweiten Auswärtssieg in dieser Spielzeit mit einem 2 zu 4 Erfolg in Wolfsburg.

 

 

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(Fotoquelle City-Press) Goalie Rämö als Turm in der Schlacht

 


Wolfsburg verpasste es, in den letzten beiden Partien näher an das Tabellentrio heranzurücken. Mit einem Sieg nach regulärer Spielzeit könnten sie sich am Champion Berlin vorbeimogeln. Ihr kürzlicher Auswärtssieg beim heutigen identischen Gegner machte ihnen bestimmt Mut, auch diese Begegnung am Ende für sich zu entscheiden. Mit heute nur drei kompletten Reihen wurde es sicher zu einem ungewohnten Kräfteakt für die Hausherren. Erschwerend kamen die beiden ungeplanten Sperren von Archibald und Machaceck nach dem unrühmlichen Ende beim Shake Hands in Iserlohn noch hinzu; neben den Langzeitverletzten eine unnötige weitere Dezimierung.

 

Furchner: “Es ist nicht schön beim Shakehand, aber das lassen wir hinter uns; es ist alles gesagt, wir schauen nach vorne. Es war unsportlich, ist nun Vergangenheit. Es ist aufregend, wenn man neue Erfahrungen sammelt mit 39 Jahren auf dem Buckel. Es ist ein Teamsport und jeder muss mal was machen, was nicht seiner Komfortzone entspricht. Als Team holen wir die Punkte sind erfolgreich. Entscheidend ist, wie viele Leute die Leistung abrufen. In Iserlohn zeigten wir ein gutes Match, gegen Nürnberg waren wir zwei Drittel nicht da. Am Iserlohn Spiel müssen wir ansetzen. Wir blicken nicht auf den Gegner blicken, wir müssen unser Match durchdrücken, egal wie der Gegner heißt. Wir haben ein Videostudium betrieben genau wie der Gegner; wer es besser umsetzt, wird am Ende gewinnen.

 

Die Panther aus Ingolstadt sannen auf Revanche für die Heimpleite gegen die VW Städter vor neun Tagen, als man nach Penalty Schießen knapp unterlag. Der Anspruch von Doug Sheddens Team war weitaus höher als der derzeitige Tabellenstand es ausdrückt. Auswärts wollte man endlich wieder ordentlich punkten und heute gab es die gleich die erste Gelegenheit dazu, aber dafür mussten sie ihre defensiven Unzulänglichkeiten tunlichst abstellen. Von den letzten 6 Partien konnten sie jedoch nur ein Match für sich entscheiden.

 

Storm: „It’s tough for us, we played some OK hockey games. We get lots of shots and chances, but it is not good enough to convert them into goals. We need to be more and strong in front of the net and the goalie, that’s the focus for us. We need to find a way to win. We have a skilled team but make it often a little bit too pretty. We have to be more inside and then we will be successful. Both teams will be hungry for the points. It will be a physical play, we need to be good defensively, win the battles, get inside the game and score some goals.“

 

Perfektes Auftaktdrittel für Ingolstadt: zwei Tore Führung

 

Den besseren Start erwischten die Gäste aus Ingolstadt, die Strahlmeier gleich mächtig unter Druck setzten und in der 2. Spielminute in Person von DeFazio die frühe Führung eintüteten, nachdem man sich an der Bande gut durchsetzte. Das war natürlich eine kalte Dusche für die Hausherren, die nun mit ihrem klammen Kader noch mehr Energie aufbringen mussten, um an diesem frühen Abend am Ende Zählbares zu melden. Für Ingolstadt war es hingegen Balsam auf ihre geschundene Hockey Seele, da man die letzten vier Partien in der Fremde allesamt verlor.

 

Die Panther blieben bissig und rochen nun Lunte: mit gutem Forechecking luchsten sie des Öfteren den Grizzlys die Scheibe ab und fuhren brandgefährliche Angriffe. Nach dem Powerbreak durften die Gäste zum ersten Mal Powerplay üben und trafen bei dieser Disziplin auf die zweitbeste Unterzahlmannschaft. Strahlmeier musste dann sein Können bei einem Abschluss von Simpson unter Beweis stellen, und auch unmittelbar danach schnappte er sich die Scheibe gekonnt von Aubry. Seine bisherigen Glanzleistungen konnten jedoch nicht den zweiten Treffer der Panther fast zeitgleich mit Ablauf der Strafzeit verhindern: Feser fälschte in der 11. Spielminute einen Schuss unhaltbar ab.

 

Das war nun ein dickes Brett für das Team um Mike Stewart angesichts des dezimierten Personals. Ingolstadt zeigte bislang ein perfektes Auswärtsmatch und glänzte mit der richtigen Reaktion auf die vergangenen Leistungen. Die Hausherren konnten sich bis dato nicht richtig entfalten, sondern liefen weitgehend hinterher. Im 5 gegen 5 schnürte der ERC die Wolfsburger teilweise in deren eigenen Zone ein. Keeper Strahlmeier hatte mehr zu tun als ihm lieb war und hielt mit weiteren Paraden seine Mannschaft ergebnistechnisch im Spiel.

 

Headcoach Stewart musste in der Pause die passenden Worte finden, zu schwach agierten seine Jungs im ersten Spielabschnitt. Das dominante Schussverhältnis von 16 zu 3 für die Gäste konnte ihm überhaupt nicht gefallen. Die Ingolstädter waren mal nicht gezwungen, erneut einem Rückstand hinterherzulaufen wie in den letzten Partien.

 

Wurm: „Es geht mir soweit ganz gut. Es waren harte 20 Minuten, aber es macht Spaß wieder dabei zu sein und zu kämpfen.  Wir waren zu passiv, wir müssen viel enger am Mann sein. Ingolstadt hat zu viel Raum und kann die Pässe gut spielen. Wir müssen defensiv härter agieren, Strafen gehören dazu im Eishockey.“ 

 

 

Dezimierte Wolfsburger wehren sich tapfer und verkürzen zweimal auf einen Treffer

 

Im zweiten Drittel hatte gleich Feser das nächste Tor auf seinem Schläger. Wolfsburg erkämpfte sich dann seine erste Überzahlsituation, welche sie nach wenigen Momenten eiskalt nutzten dank eines genialen Pass Spiels durch den Ingolstädter Slot hindurch. DeSousa verwertete das tolle Zuspiel von Mingoia zum schnellen Anschlusstreffer. Nun war es wieder ein offenes Match, in dem die Gastgeber noch alle Möglichkeiten besaßen. Dementsprechend legten sie einen Zahn zu, beflügelt vom Erfolgserlebnis.

 

Die Jungs von Stewart drückten nun ihrerseits die Gäste in deren Verteidigungszone und tauchten mehrfach gefährlich vor Rämö auf, der dann einen Monster Save gegen Rech auspackte. Auch ein Getümmel vor Rämö konnten die Grizzlys nicht für sich entscheiden. Gestärkt vom Powerbreak nutzte Feser sein aufgetanktes Energiefass, holte sich die Scheibe im eigenen Drittel, marschierte nach vorne und legte kongenial für DeFazio auf, der den Puck hoch in den Giebel netzte und somit seinen Doppelpack schnürte.    

 

Dann erwischte es Raabe, der vom eigenen Mitspieler unglücklich getroffen wurde; vorsichtshalber ließ er sich in der Kabine behandeln. Das wäre doch des Guten zu viel in der momentanen Verletztenmisere bei den Hausherren. Ein weiterer schwer zu verdauender Wehrmutstropfen war jetzt der Ausfall von Melchiori, der nicht mehr mitwirkte. Im Line Up der Grizzlys gingen nun langsam aber sicher die Defender aus, zumal auch Raabe gelernter Verteidiger ist.

 

Im nächsten Powerplay hatte Keeper Strahlmeier wieder Schwerstarbeit zu verrichten, musste aber nicht ein weiteres Mal hinter sich greifen. Beinahe hätte es den Shorthander für die Hausherren gegeben, doch Rämö hatte was dagegen. Wolfsburg mühte sich redlich und warf alles rein, was sie an Manpower heute aufbieten konnten. Die Reihen mussten zwangsläufig neu gemischt werden, es waren lediglich 5 Defender übrig. Ungeachtet dieser Herkules Aufgabe beeindruckte ihr Franzose Rech, der in der 39. Spielminute den erneuten Anschluss herstellte auch dank eines phantastischen No Look Passes von DeSousa.

 

Wolfsburg bekam das nächste Powerplay zugesprochen und wollte noch in diesem Drittel den Ausgleich erzwingen; dabei war nur der Pfosten im Weg. Die Fans spürten, dass hier noch was ging trotz aller Widrigkeiten mit dünnem Personal. Jeder, der heute dabei war, kämpfte für den anderen, Teamgeist pur. Ingolstadt versäumte es, mehr aus seinen Chancen zu machen und hatte noch ein hartes Stück Arbeit vor sich, um die Punkte mitzunehmen. Punktuelle Provokationen seitens der Gäste gingen ins Leere.

 

Feser: „We have to keep possession of the puck, not give it away too easily.  Both teams are playing hard, are taking the body. I expect a physical game in the third.“

 

Ingolstadt belohnt sich für solide Performance auf fremdem Eis

 

Im Schlussabschnitt kam es vor allem darauf an, wie hoch die Kräftereserven bei den Grizzlys waren. Anhand der Time on Ice Statistik zeigte sich, wie dünn der Wolfsburger Kader heute war: während bei den Gästen Fabio Wagner mit knapp 15 Minuten führte, war es bei den Grizzlys Ryan Button mit sage und schreibe 19:36 Minuten – Chapeau an diese Mammutleistung!

 

Die Hausherren kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine auch wegen des noch einminütigen Powerplays. Gute Nachricht für Wolfsburg, denn Raabe war wieder mit von der Partie. Es entwickelte sich nun ein Spiel auf des Messers Schneide, denn die Wolfsburger mischten weiterhin munter mit und gestalteten das Match ausgeglichen. Rech war nun der Aktivposten bei den Gastgebern und Strahlmeier war auf dem Posten.

 

Nach einem Halten gegen Bodie hatten die Grizzlys erneut die Gelegenheit, etwas Gutes zu kreieren. Im ersten Powerplay erwiesen sie sich bereits als erfolgreich. Marathon Mann Button prüfte gleich mal Rämö mit einem Distanzschuss und kurze Zeit später blieb ein schnelles Direktpass Spiel am Schoner des Ingolstädter Goalies hängen. Wolfsburg zog ein intensives und gut strukturiertes Überzahlspiel auf und hatte nur Pech beim Abschluss.

 

Bei einem forschen Einsatz eines Wolfsburgers vor dem Gäste Gehäuse erwischte es Fauser, der in der Kühlbox Platz nehmen durfte. Kaum war der Sünder wieder zurück, nutzte Aubry in der 52. Spielminute eine kurze Verwirrung von Strahlmeier gnadenlos zum nächsten Treffer für seine Farben aus. Das war für den bislang hervorragend haltenden Keepers der Wölfe mehr als unglücklich, denn die Scheibe fiel ihm kurz herunter und Aubry war der Nutznießer dieser Konfusion.

 

Sollte dies die Entscheidung gewesen sein? Wann würde Stewart volles Risiko gehen und Strahlmeier vom Eis nehmen? Die Minuten verronnen und gute 2 Minuten vor Schluss war es dann soweit. Simpson verpasste den Empty Netter, da die Scheibe den Pfosten touchierte. Eine Minute verblieb und zwei Tore galt es aufzuholen, kein unmögliches Unterfangen, aber wohl zu schwierig. 

 

Letztlich kam das Aufbäumen zu spät und der ERC Ingolstadt entführte 3 wertvolle Punkte aus der VW Stadt; es war erst der zweite Auswärtssieg in dieser Saison. Für Wolfsburg bedeutete dies die dritte Niederlage in Folge. Ingolstadt empfängt am 28.10.21 die Kölner Haie binnen einer Woche zum zweiten Mal, während Wolfsburg sich am Freitag in München beweisen muss.

 

Stewart: „Wir werden einen Bericht zu beiden Spielern bekommen nach dem Spiel. Raabe wurde direkt ins Gesicht getroffen und Melchiori ist krank, er hat sich nicht gut gefühlt. Das Line Up hat uns sehr weh getan, es war ein schwieriger Abend für uns. Im zweiten Drittel waren wir dran, wir hatten unsere Momente. Es war ein Up Hill battle. Wir Investieren alles, was wir aktuell haben, haben bisher ein gutes Eishockey gespielt. Heute war es schwierig, wir müssen da durch, und wir werden schon rauskommen aus dieser Situation.“

 

DeFazio: „We had a bit trouble on the road, but we wanted to change it and it was a good step tonight. We feel confident and close as a group. The bottom line is to stick with our work ethic.“

 

16. Spieltag, 24.10.2021

 

Grizzlys Wolfsburg – ERC Ingolstadt 2:4 (0:2|2:1|0:1)

 

Tore:

0:1 |02| DeFazio (Feser, Storm)

0:2 |11| Feser (Marshall, Wagner) PP1

1:2 |23| DeSousa (Mingoia, Button) PP1

1:3 |29| DeFazio (Storm, Feser)

2:3 |39| Rech (DeSousa, Festerling)

2:4 |52| Aubry (Bourque, Simpson)

 

1. Drittel Statistik:       3:16 Schüsse, 8:10 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0

2. Drittel Statistik:      7:11 Schüsse, 8:16 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:4

3. Drittel Statistik:        10:9 Schüsse, 12:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

 

Referees:   Iwert / Rohatsch

 

Zuschauer:   1.742

 

Aufstellung:

 

Wolfsburg: Strahlmeier, Melchiori, Krupp, Mingoia, Fauser, Machacek, Pfohl, Bittner, Furchner, Festerling, Hungerecker, Raabe, Button, Rech, DeSousa, Wurm.

 

Ingolstadt: Rämö, Bodie, Warsofsky, Bourque, Aubry, Simpson, Wagner, Marshall, DeFazio, Feser, Storm, Hüttl, Quaas, Flaake, Pietta, Höfflin, Gnyp, Stachowiak, Soramies, Henriquez-Morales.

 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 



 

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