Dank eines 2:4 Erfolges in Augsburg schreibt Berlin wieder mal Geschichte – 7. Auswärtssieg hintereinander! Byron und Pföderl mit Doppelpack

 

PENNY-DEL (Augsburg/HG) Im Curt-Frenzel-Stadion trafen die heimischen Panther auf die Eisbären aus Berlin, die zuletzt mit vier Siegen hintereinander einen richtigen Lauf vorweisen konnten; dies war definitiv ein dickes Brett für Augsburg. Die Fuggerstädter wiesen eine makellose Heimbilanz aus den letzten fünf Partien auf.

 

Vor ihren gewohnt lautstarken Fans sollte sich erneut ein hochklassiges Spiel mit allem, was das Eishockeyherz begehrt, entwickeln. Mit dem 7. Auswärtsdreier würden die Berliner DEL Geschichte schreiben. Eisbär Hördler absolvierte heute Abend sein 924. Match und zog damit mit Sven Felski gleich in der ewigen Bestenliste – Chapeau! Schließlich unterlagen tapfere Augsburger mit nur 5 Verteidigern cleveren Berlinern mit 2 zu 4, weil bei den Eisbären Byron und Pföderl jeweils doppelt trafen.

 

 

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(Fotoquelle Dunja Dietrich) Doppeltorschütze Byron auf Seiten der Eisbären Berlin

 


Augsburg rang kürzlich zuhause die hoch gehandelten Red Bulls aus München in einem begeisternden Match nach Verlängerung nieder und sammelte auf diese Weise für die heutige Begegnung viel Energie, um auch dem amtierenden Champion der deutschen Eishockeyliga ein Bein zu stellen. Gegen das Kellerkind aus Krefeld setzte es aber eine schmerzliche Niederlage, die nicht eingeplant war. Wehrmutstropfen waren heute nur 5 fitte Verteidiger im Kader, was eine gewisse Rotation erforderte.

 

Haase: “Unsere Fans sind ein Vorteil hier in der Hölle des Südens. Das hilft brutal, macht viel Spaß. Es sind viel Emotionen drin, da drauf wollen wir nicht verzichten. Wir sind heute aber selbst gefragt, wir müssen ein absolutes Bestspiel zeigen. Disziplin ist heute wichtig, ein gutes Powerplay und im 5 gegen 5 müssen wir gut spielen, sonst wird es schwer. Die Situation mit den Verletzten ist nicht einfach, aber es ist kein Wunschkonzert. Wir müssen damit umgehen.”

 

Die Eisbären Berlin hatten ihren Heimfluch rechtzeitig beendet und wollten nun ihre makellose Auswärtsbilanz auch im Schwabenland fortsetzen. Ihr deutlicher Sieg gegen Ingolstadt gab ihnen noch mehr Selbstbewusstsein für diese schwere Aufgabe. Byrons Doppelpack und Pföderls drei Assist Punkte waren dabei eine herausragende Ausbeute. Nicht im Kader war heute Abend Marcel Noebels, der Papa wird. Dafür hatten sie mit Nielsen eine Leitfigur, die fast 1.000 NHL Begegnungen auf seinem Buckel hatte.

 

Hördler: “DEL Rekordspieler hört sich gut an, es gibt aber auch noch andere Spieler. Alles ruhig. Über die Grußworte von Felski freue ich mich sehr. Ich bin sehr gelassen, freue mich für andere Spieler, das ist auch schön. Ich freue mich mehr auf das Spiel.  Ja wir hatten einen guten Start. Hier ist es ein schwieriges Stadion, das wird nicht einfach. Wir dürfen nichts Spezielles machen, wir müssen bei unserem Spiel bleiben. Auswärts spielen wir simpel und zaubern nicht. Wir müssen unser Ding durchziehen über 60 Minuten, vor allem das erste Drittel war bisher unser Problem zuhause, da waren wir zu zerfahren, aber nun ist es besser und wir wurden auch belohnt.”

 

Augsburger Führung in der Berliner Drangphase, kurioses Tor durch Byron

 

Die Verletzungen auf Seiten der Gastgeber mussten irgendwie verkraftet werden. Berlin war in den ersten 5 Minuten spielbestimmend, bis bei einem Konter Trevelyan den ersten gefährlichen Abschluss produzierte. Dann übernahm der Champion wieder das Kommando auf dem Eis und übte viel Druck auf Keller aus, der mit einem grandiosen Kick Save retten musste.

 

Mitten in diese brenzlige Drangphase bescherte Trevelyan dem Heimteam in der 9. Spielminute die 1 zu 0 Führung. Das war in der Tat eine kalte Dusche für die Eisbären, die eigentlich in Front gehen wollten. Nun entwickelte sich ein offenes Match und die Panther agierten nun beflügelt von diesem frühen Erfolgserlebnis.

 

Berlin hielt an seinem Game Plan fest und marschierte weiterhin im Vorwärtsgang und blieb vom Rückstand unbeeindruckt. Dann bugsierte sich Jubilar Hörder auf die Strafbank und brachte somit den AEV in die Powerplay Aufstellung. Jedoch traf nicht der Gastgeber, sondern Byron erzielte in der 17. Spielminute den Shorthander nach einem kuriosen Abpraller der Scheibe hinter Kellers Kasten, die dann außerhalb der Trapezzone kullerte. Der AEV Keeper war wohl etwas unsicher ob dieser neuen Regel, konnte aber andererseits nichts ausrichten, da er beim Berühren des Pucks sonst eine Strafe provoziert hätte. Es war in der Tat eine seltsame Situation, die es so noch nicht gab.

 

In einer abwechslungsreichen Partie verabschiedeten sich beide agile Teams mit einem leistungsgerechten Remis in die erste Pause. Der ehemalige Augsburger Coach Tray Tuomie beobachtete heute seinen Sohn auf Seiten der Gäste aufmerksam.

 

Stieler: „For us it is a pretty tough game. They spent much time in our zone, we have to be more in their zone. I think we have a good chance. We have to bring more pucks to their net. We must get better with our backchecking, we need to regroup. It’s all fine with my injury.“

 

Pföderl mit wiederholtem Ausgleich, Jubilar Hördler wieder in der Kühlbox und tänzelnder Puck auf der Linie

 

Im zweiten Drittel war man u.a. auch gespannt, wie die Fuggerstädter mit ihrer dünnen Defensive gegen das aggressive Berliner Forechecking bestehen würden. Kharboutli war zwar offiziell als Verteidiger nominiert, doch im Laufe der Begegnung sicher im Sturm eingesetzt. Beim ersten Überzahlspiel der Gäste hatten nun auch die Hausherren den möglichen Shorthander auf ihrem Schläger. Coach Aubin schickte dabei ausschließlich Stürmer aufs Eis, welche eine kurze 5 gegen 3 Konstellation aber nicht nutzen konnten. Einmal klingelte der Außenpfosten an Kellers Gehäuse, das Penalty Killing des AEV war ausgezeichnet.

 

Die Begegnung wurde nun ruppiger und Hördler sammelte in seinem besonderen Match weiter fleißig Strafminuten; das hätte er sich bestimmt anders vorgestellt. Diese Disziplinlosigkeit beim Jubiläumsspieler wurde schnell gnadenlos bestraft, denn Payerl nutzte in seinen 28. Spielminute seinen Raum mit einem satten Direktschuss, der hinter Niederberger unhaltbar einschlug.

 

Randnotiz: Immer dann, wenn Hördler in der Kühlbox saß, war hier viel los. Nach dem Powerbreak fasste sich Pföderl von der Bande hinter dem Tor ein Herz, eroberte sich geschickt die Scheibe und setzte sich gegen alle um ihn herum befindlichen Augsburger sensationell gut durch, was dann in der 31. Spielminute das erneute Remis bedeutete. Momentan gelingt dem Teufelskerl Leo Pföderl fast alles, was er mit dem Puck so anstellte.

 

Die vierte Berliner Reihe spielte dann einen Konter fast perfekt aus, doch Mik fand in Keller seinen Meister. Das Match war weiterhin rasant und wog hin und her mit vielen guten Aktionen auf beiden Seiten. In der 35. Spielminute tänzelte der Puck hinter Niederberger an beide Pfosten und auf der Linie entlang, ohne diese aber zu überschreiten; dies war ein echter Aufreger für die Fans.

 

90 Sekunden vor der Sirene leistete sich Keller eine kleine Unsicherheit, die aber keine Auswirkung hatte, denn den Rebound konnten die Eisbären nicht verwerten. Die Dominanz der Gäste war im Mittelabschnitt nicht mehr so deutlich zu spüren, obwohl dies stets ein Markenzeichen der Jungs von Serge Aubin auf fremden Eis war. Demzufolge trennte man sich auch im zweiten Drittel mit einem Remis.

 

Tuomie: „Ich werde mit meinem Papa nach dem Spiel noch reden. Es geht hin und her, Augsburg ist eine starke Kontermannschaft, sie haben gefährliche Stürmer. Hoffentlich können wir noch eine Schippe drauflegen. Schon mal Gratulation an die Familie Noebels, wir wissen es aber noch nicht genau. Es ist auch für uns als Mannschaft eine spannende Zeit. Es sind zwei sehr gute Teams mit Offensivdrang.“

 



 

Eistänzer Byron und Teufelskerl Pföderl mit einem Doppelpack

 

Welche Serie würde heute Abend reißen? Der sechste Heimerfolg für Augsburg oder der siebte Auswärtssieg in Folge für die Eisbären? Im Schlussabschnitt konnte u.a. auch dafür die Entscheidung fallen. Berlins Tuomie hatte es im Interview schon angedeutet, dass sein Team endlich mal in Front gehen sollte. Im sehr gut gefüllten Curt-Frenzel-Stadion mit heute knapp über viertausend passionierten Zuschauern war das Drehbuch für Dramatik vorbereitet.

 

Trevelyan war heute sehr emsig unterwegs und wirbelte des Öfteren die Berliner Defensive durcheinander, doch Eistänzer Byron sorgte in der 46. Spielminute für die erstmalige Führung der Gäste. Bei diesem Treffer verbuchte Hördler einen Assist. Jetzt wollten die Eisbären gleich noch mehr und nisteten sich in der Augsburger Zone etwas ein. Für den ehemaligen AEV Akteur White war es heute auch ein spezielles Match. 

 

Es wurde nun sicherlich ein Spiel der Kräfte und die Fuggerstädter mussten mehr Verkehr vor Niederberger kreieren, um Abschlüsse zu erzwingen. Ein Zucker Pass von Graham auf Nehring wäre fast belohnt worden, doch vielleicht war Letzterer ein wenig überrascht ob dieser Genialität. Der amtierende Champion kontrollierte das Geschehen weitestgehend und bei den Gastgebern war nun Graham der Fixpunkt in deren dezimierten Verteidigungsformation.

 

White probierte es aus allen Lagen und hatte bei einer Doppelchance Pech, als sein Schuss u.a. das Gestänge touchierte. Den Augsburger Panthern unterliefen nun auch kleinere Fehler im Spielaufbau und Berlin verlagerte sich auf Konter. Keller rettete in höchster Not gegen Boychuk und die letzten beiden Minuten brachen an. Headcoach Pederson signalisierte Keller, sein Gehäuse zu verlassen und der 6. Feldspieler betrat die Eisfläche.

 

Nun galt es die entscheidenden Bullys zu gewinnen für den Schlussspurt. Gesagt, getan und McClure bekam die gute Gelegenheit zum Abschluss. Dann fuhren die Eisbären den Gegenangriff und Pföderl setzte mit seinem zweiten Treffer den Deckel drauf in der letzten Spielminute.

 

Somit schnappten sich die Eisbären Berlin mit dem siebten Auswärtssieg den nächsten Rekord in ihrer Geschichte. Augsburg hielt tapfer dagegen und lieferte dem deutschen Meister einen bravourösen Kampf.

 

Hördler: „Es war verdammt harte Arbeit, es ist immer schwer in Augsburg. Wir haben einigermaßen gut gespielt, es war ok und gut. Es gibt noch zu viele Kleinigkeiten, die noch nicht passen. Es hat nicht so gut funktioniert, d.h. bitte nicht vor dem Spiel so was sagen. Über die zweite Strafe kann man sich streiten. Alles in allem war es in Ordnung. Der Pass auf Byron hat gut funktioniert, sonst hätten mich alle angeschaut. “

 

Länger: „Viel Eiszeit macht mega Spaß. Wir haben nur noch 5 Verteidiger, paar Verletzte und paar Kranke. Es ist anstrengend, wenn ein Team so viel Druck macht. Ich werde aus dem Fehler lernen beim Gegentor von Pföderl, da bin ich falsch gestanden.“

 

 

14. Spieltag, 20.10.2021

 

Augsburger Panther – Eisbären Berlin 2:4 (1:1|1:1|0:2)

 

Tore:

1:0 |09| Trevelyan (Stieler)

1:1 |17| Byron (Wissmann) SH1

2:1 |28| Payerl (Graham, Puempel) PP1

2:2 |31| Pföderl  

2:3 |46| Byron (Hördler)  

2:4 |60| Pföderl (White) ENG 

 

1. Drittel Statistik:      6:8 Schüsse, 8:5 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

2. Drittel Statistik:     8:11 Schüsse, 10:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:4

3. Drittel Statistik:      4:9 Schüsse, 12:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:0

 

Referees:   Wilk (USA) / Schukies (GER)

 

Zuschauer: 4.081

 

Aufstellung:

 

Augsburg: Keller, Graham, Haase, Puempel, LeBlanc, McClure, Länger, Rogl, Saponari, Nehring, Payerl, Kharboutli, Lamb,  Trevelyan, Stieler,  Clarke, Sternheimer, Magnus Eisenmenger, Max Eisenmenger.

 

Berlin: Niederberger, Ellis, Müller, Pföderl, Byron, Tuomie, Wissmann, Hördler, White, Boychuk, Veilleux, Depres, Jensen, Clark, Nielsen, Wiederer, Rossmy, Streu, Mik.

 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

Mehr Informationen über die Deutsche Eishockey Liga erhalten Sie unter www.eishockey-statistiken.de 

 

 



 

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