Dank eines Doppelschlags schickt Augsburg die Ice Tigers mit 3:1 nach Hause und feiert den vierten Heimerfolg in Serie

 

PENNY-DEL (Augsburg/HG) Im Curt-Frenzel-Stadion stand das nächste bayerische Derby auf dem Programm: Die Augsburger Panther empfingen die Nürnberg Ice Tigers, schon immer ein spannender Wettkampf zweier etablierter Mannschaften in der PENNY DEL. In der bisherigen Statistik lagen die Nürnberger klar vorne. Augsburg wollte weiter nach oben Richtung Top 6 klettern und Nürnberg schielte auf die Pre Playoff Plätze. Schließlich besiegte Augsburg in einem ausgeglichenen Match mit vielen Chancen die Gäste aus Nürnberg mit 3 zu 1, auch dank zweier schneller Tore binnen nur 23 Sekunden.

 

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(Fotoquelle Dunja Dietrich)

 


Augsburg lieferte sich am Freitag gegen Wolfsburg ein dramatisches und torreiches Gefecht mit dem besseren Ende für die Grizzlys. Einen 4 Tore Rückstand zu egalisieren kommt nicht alle Tage vor, und auf diese eindrucksvollen Comeback Qualitäten wollten die Fuggerstädter heute aufbauen, auch wenn nur ein Punkt heraussprang, der in der Endabrechnung aber noch durchaus wertvoll sein kann. Coach Pederson musste jedoch verletzungsbedingt auf Keeper Roy verzichten.

 

Moeser: “Keine 4 Tore Führung ist im Eishockey sicher, das ist unsere Erkenntnis. Der Charakter und die Moral unseres Teams waren super. Das zweite Tor von TJ war entscheidend, da waren wir im Spiel zurück. Wir haben nie aufgegeben und immer Gas gegeben. In der Overtime hatten wir auch die Chance. Es war ein auf und ab und sicher für die Zuschauer interessant. Keller ist gut drauf, war stark gegen Ingolstadt. Es ist immer schwer ins Spiel reinzukommen. Er setzt seine Körpermasse immer geschickt ein, wir müssen vor ihm gut aufräumen.”

 

Die Nürnberg Ice Tigers mussten ihre Heimpleite gegen Berlin verdauen und wollten nach Ingolstadt nun auch mit den Augsburger Panthern den nächsten bayerischen Konkurrenten in die Schranken verweisen, wobei sie aber auf einen derzeit sehr heimstarken AEV trafen, der seine letzten drei Partien zuhause für sich entschied. Sportdirektor Ustorf zeichnete heute noch hinter der Bande neben Kofler verantwortlich.

 

Sharipov: “Wir haben die Kleinigkeiten nicht richtig gemacht, die Schüsse nicht entscheidend geblockt. Wir haben auch die Rebounds nicht bekommen und die Chancen nicht genutzt. Das erste Drittel war gut, wir hatten nicht das Glück für die zweite Scheibe. Bisher bekamen wir zu viele Gegentore, aber es geht auch darum, wie wir sie bekamen. Wir ließen viele Schüsse von außen zu und zu viele Konter gegen uns zugelassen. Ich freue mich heute sehr auf diese Partie, die Stimmung wird super sein.”

 

Die Verletzung bei Goalie Roy machte den Augsburgern ein wenig Sorgen, da die Kernspintomografie zur endgültigen Diagnose noch ausstand. Nach ihrem Road Trip in Wolfsburg kehrten die AEV Akteure erst frühmorgens in die Heimat zurück und schwangen sich als erstes auf das Fahrrad, um ihre müden Bus Beine gleich wieder in Schwung zu bringen.

 

Die ersten 5 Minuten waren von Abtasten geprägt, Chancen noch Mangelware, bis dann dank eines konsequenten Forecheckings Jahnke vor Keller brandgefährlich auftauchte. Die Gäste spielten sich sehr schnell aus ihrer Zone und setzten gut nach; ein Schlagschuss von Mebus war eine sichere Beute von Keller. Die Franken hatten heute sicher vor, ihre derzeitige Auswärtsschwäche aufzupolieren, mussten aber dann einen guten Schuss von McClure zulassen, der von Sharipov pariert wurde.

 

Die Ice Tigers hatten bisher ein leichtes optisches Übergewicht was die Offensivbemühungen anging. Im 5 gegen 5 schafften sie es des Öfteren, sich in der Augsburger Zone einzuigeln, auch dank der Augsburger Passivität. Die Franken zeigten im ersten Drittel ein gutes Auswärtsspiel und hätten sich die Führung durchaus verdient gehabt. Reimer zielte für dieses Vorhaben nur knapp vorbei.

 

Etwas aus dem Nichts gingen dann aber die Panther in der 16. Spielminute durch Saponari in Front; dabei drehte er sich genial um die eigene Achse und verwertete die Scheibe mit dieser tollen Einzelaktion. Dies stellte den Spielverlauf ein wenig auf den Kopf, waren doch die Nürnberger die aktiveren Protagonisten auf dem Eis. So schnell kann sich das beim schnellsten Mannschaftssport der Welt ändern.

Anschließend agierten die Hausherren in Überzahl und hatten gleich eine Wahnsinnschance, die jedoch von Sharipov grandios vereitelt wurde, der danach schon wieder seine Fanghand effektiv zum Einsatz brachte. Auf der anderen Seite musste Augsburg aber auch auf die Shorthander Qualitäten der Gäste achtgeben.  

 

In einer ausgeglichenen Partie nahm Augsburg eine knappe Führung mit in die Kabine. Nürnberg war gut im Spiel und versteckte sich nicht.

Magnus Eisenmenger: „Wir hatten uns vorgenommen, die ersten 5 Minuten stark raus zu kommen, was uns auch gut gelungen ist.  Dann hatten wir die Pucks zu oft verloren. Danach brachten wir viel Druck aufs Tor und erzielten letztlich das Tor. Die Führung bringt nun mehr Energie für uns und wir hoffen, dass dann noch mehr kommt für uns.“

 

Im zweiten Drittel begannen die Nürnberger genauso forsch und legten gleich den Vorwärtsgang ein. Der AEV musste mehrmals blocken, damit die Schüsse nicht durchdrangen zu Keller. Hier war mal wieder Lamb vorbildlich. Die Ice Tigers hatten erneut optisch mehr vom Spiel, bevor dann Markus Eisenmenger den zweiten Treffer auf seinen Schläger serviert bekam. Erst spielten die Panther eine Kontersituation fahrlässig aus und im Gegenzug machten es die Nürnberger auch nicht besser. Sharipov musste nun wiederholt sein Können unter Beweis stellen.

 

Im Mittelabschnitt waren Kontergelegenheiten an der Tagesordnung, doch auch das „eigene Haus“ oder auch der Slot vorm Tor wurde konzentriert verteidigt. Die Devise „Defense first“ wurde bei beiden Mannschaften bis dato sehr gefällig umgesetzt. Das Transition Spiel, die Umstellung von Abwehr auf Angriff, klappte bei den Gästen recht gut, nur belohnten sie sich bisher noch nicht für ihre Disziplin.

Reimer absolvierte heute bereits seine 986. Begegnung, somit war es für ihn kein allzu weiter Weg mehr, um in den erlauchten Club der Tausender zu kommen. Clarkes strammer Abschluss streifte dann das Lattenkreuz, der ‚beste Freund‘ von Sharipov.

 

In der 38. Spielminute erhöhten die Panther durch das entschlossene Nachsetzen von Nehring zum 2 zu 0; dem war ein unnötiger Aufbaufehler der Franken, die diese Gelegenheit erst ermöglichten. Nach einem erneuten Scheibenverlust in der eigenen Zone schlugen die Hausherren nur 23 Sekunden später, durch Payerl wieder gnadenlos zu. Mit diesem eiskalten Doppelschlag zog der AEV den Gästen erstmal den Zahn, auch wenn danach das Gestänge für Keller rettete. Das wäre die optimale schnelle Antwort durch Sheehy gewesen.

 

Mit einer nun auf den ersten Blick deutlichen 3 Tore Führung für Augsburg ging es nun in die zweite Pause. Nürnberg leistete sich zwei katastrophale Aussetzer, die das Ergebnis in die Höhe schraubten zugunsten der Fuggerstädter.

Friedrich: „Es waren individuelle Fehler in der eigenen Zone. Das hat Augsburg super ausgenutzt. Letztlich müssen wir ähnlich wie Augsburg spielen. Die halten es einfach und bringen die Scheibe konsequent zum Tor. Wir müssen nun mehr Risiko gehen, um Überzahlsituationen zu generieren und schnell ranzukommen.“

 

Im Schlussabschnitt musste Nürnberg möglichst schnell auf den Anschlusstreffer hinarbeiten, um die Aufholjagd einzuläuten; das verbleibende Powerplay hätte sich hier ideal angeboten, doch die Überzahl verpuffte wirkungslos. Ein sogenanntes ‚dreckiges Tor‘ hätten die Franken sicherlich auch gerne angenommen. Mit einem herrlichen ansatzlosen Schuss ins Kreuzeck in der 43. Spielminute brachte Parlett seine Farben auf die Anzeigetafel; dabei gab Ustorf den Assist, worauf sich sein Vater bestimmt freute.

 

Nürnberg blieb am Drücker und hatten bereits den nächsten Torschrei auf den Lippen, doch die Latte und Keller im Zusammenspiel verhinderten dies. Eine recht kurze Videoüberprüfung bestätigte dies auch. Im 2 auf 1 wäre für Nürnberg mehr drin gewesen, zumindest durfte der Gast aber wieder im Powerplay ran, das sie engagiert und zielstrebig begannen. Keller gab bis dato keinen Rebound ab, doch es fand auch zu wenig Verkehr vor ihm statt und Lamb stellte sich wieder einmal löblich mit einem Block in den Dienst der Mannschaft ebenso wie Eisenmenger, der im Fallen die Scheibe aus dem Drittel bugsierte.

 

Nach einem Schlagschuss ins Gesicht vom eigenen Mann musste Campbell folgerichtig in die Kabine; das tat schon weh vom Zuschauen. Wir drücken ihm die Daumen, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

 

Die Franken gingen nun riskanter zu werke und demzufolge ergaben sich auch Konterchancen für die Hausherren. Die Ice Tigers probierten es auch mal mit Einzelaktionen, doch Keller blieb gelassen in seinem Gehäuse. Nun begann die Crunch Time und Nürnberg musste sich nun was einfallen lassen, um nicht die nächste Pleite einzustecken. An der Moral fehlte es den Gästen nicht und Sharipov nahm schon Blickkontakt zur Bande auf. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende nahm Ustorf die erwartete Auszeit, um seine Jungs nochmals einzustimmen. Die Gäste mussten jetzt ‚All in‘ gehen und alles auf die Karte setzen, doch ihre Bemühungen wurden nicht belohnt.

 

Mit ihrem vierten Heimsieg in Folge kletterten die Augsburger Panther auf Platz 8 in der Tabelle, während die Franken auf Rang 13 verharrten, obwohl sie in der Schuss Statistik klar vorne lagen, aber der AEV war effizienter in der Torausbeute. Zumindest konnte Nürnberg das für sich entschiedene Schlussdrittel als positives Erlebnis mit nach Hause nehmen.

Nürnberg tritt am 15.10. zu Hause gegen Krefeld an, während Augsburg am gleichen Abend die Red Bulls München empfängt.

 

Parlett: „It was a good game, both teams played hard. We had a few bad moments so they won the game. We gotta play full 60 minutes. We battled hard before. It is tough to score in this league.“

 

Payerl: „They came out real hard tonight. We were fortunate to score in the first period. We played our game in the second. It was big to come back, we are proud the way we battled back in Wolfsburg. Due to our fans there is a good atmosphere, it’s fun to play in front of them.“

 

11. Spieltag, 10.10.2021

 

Augsburger Panther - Nürnberg Ice Tigers 3:1 (1:0|2:0|0:1)

 

Tore:

1:0 |16| Saponari (Graham, Markus Eisenmenger)

2:0 |38| Nehring (Puempel)

3:0 |38| Payerl (Clarke, Campbell)

3:1 |43| Parlett (Ustorf, Bender)

 

1. Drittel Statistik:    8:8 Schüsse, 10:5 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

2. Drittel Statistik:     6:9 Schüsse, 16:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0

3. Drittel Statistik:     6:16 Schüsse, 12:11 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

 

Referees:   Bruggeman (USA) / Schrader (GER)

 

Zuschauer:  4.042

 

Aufstellung:

 

Augsburg: Keller, Graham, Haase, Trevelyan, Stieler, McClure, Valentine, Lamb, Clarke, Campbell, Payerl, Langer, Rogl, Puempel, LeBlanc, Nehring, Kharboutli, Magnus Eisenmenger, Max Eisenmenger, Saponari.

 

Nürnberg: Sharipov, Welsh, Mebus, Sheehy Brown, Schmölz, Parlett, Bodnarchuk, Reimer, Stoa, MacLeod, Bender, Karrer, Fleischer, Jahnke, Fox, Pilu, Kislinger, Ustorf, Friedrich.

 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

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