Nürnberg marschiert weiter: 5:2 Erfolg gegen Ingolstadt – Patrick Reimer schreibt Geschichte

 

PENNY-DEL (Nürnberg/HG)  In der heimischen Arena Nürnberger Versicherung luden die Ice Tigers heute die Panther aus Ingolstadt zum nächsten bayerischen Derby ein. Ingolstadt ließ kürzlich Federn in Augsburg und wollte den Anschluss an die Top 6 nicht aus den Augen verlieren, während die Gastgeber aus Franken versuchten, den Turnaround fortzusetzen. Schließlich besiegte Nürnberg dank eines furiosen Patrick Reimer mit seinen beiden Shorthandern die Panther aus Ingolstadt mit 5 zu 2.

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(Fotoquelle: Birgit Eiblmaier)

 


Die Nürnberg Ice Tigers befanden sich nach dem wohl unumgänglichen Trainerwechsel im Aufwind und wollten diesen Schwung gegen die Audistädter sofort mitnehmen. Interimscoach Ustorf in seiner Funktion als Sportdirektor schaffte es, die verunsicherten Akteure wieder neu zu motivieren und zu justieren. Neuzugang Sheehy kam nun endgültig bei seinem neuen Arbeitgeber an und empfiehl sich mit seinem Dreierpack im letzten Heimspiel.

 

Treutle: “Wir wollen das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben die Fehler analysiert. Ein Trainerwechsel ist erstmal ein Schock, ist aber notwendig. Stefan Ustorf macht klare und kurze Ansagen, er spricht alles an. Es war für uns alle ein Weckruf. Wir müssen eine bessere Leistung zeigen.”

 

Ingolstadt startete durchwachsen in die neue Saison, was ihrem Anspruch überhaupt nicht gerecht wird, wenn man den hochkarätig besetzten Kader näher betrachtet. Mit ihrem neuen finnischen Torhüter konnten sie bisher recht zufrieden sein, ihr neuer Defender Bourque, der aus München kam, ist noch auf der Suche nach seiner Top Form. Ihre letztjährige gewohnte Offensivpower muss das Team um Doug Shedden noch finden.

 

Im heutigen Abendspiel trafen zwei Legenden aufeinander mit Reimer und Pietta. Falls Pietta heute einen Scorerpunkt bekommt, würde er mit M. Wolf in der All Time Scorerliste gleichziehen, während Reimer ebenfalls bei einem zusätzlichen Punkt auf den Iserlohner Robert Hock aufschließen könnte. Stattdessen musste Nürnbergs Gallionsfigur Reimer erstmal in der Kühlbox Platz nehmen. Dieses Powerplay der Panther verpuffte jedoch ziemlich wirkungslos, obwohl Ingolstadts Überzahlquote mit fast 29% bis dato bärenstark war.

 

Zuvor prüfte Bodnarchuk Rämö mit einem satten Distanzschuss, während im Gegenzug Höfflin Treutles Können gleich mal unter Beweis stellte. Kofler und Ustorf nahmen nur marginale Veränderungen der Stellschrauben vor. Nächstes Powerplay für die Gäste stand an: dieses Mal agierten die Panther zielstrebiger, ohne aber echte Gefahr für Treutle hervorzurufen. Im Gegenteil, die Ice Tigers schlugen in der 10. Spielminute mit Reimers Shorthander eiskalt zu. 

 

Damit wurde Geschichte geschrieben, denn mit seinem ersten Saisontor erzielte er sein bereits 365. DEL Tor und verbuchte zugleich den 785. Scorerpunkt; dies bedeutete Rang 2 zusammen mit Hock. Es war außerdem Reimers 14. Shorthander in seiner bisherigen grandiosen Karriere.

 

Die Hausherren wähnten sich nun obenauf und drückten weiter; der guten Gelegenheit von Pilu folgte dann dessen Stellungsfehler, den Simpson im 2 auf 1 Konter jedoch nicht verwerten konnte. Die Panther wirkten nicht besonders sattelfest in der Defensive, sie leisteten sich unnötige Puck Verluste und erwiesen sich zu passiv in ihren Aktionen. Von Bourque, dessen Vater eine echte Legende bei den Boston Bruins war, erwartete man definitiv mehr.

 

Lobach und Kislinger verfehlten dann knapp hintereinander, wohingegen Höfflin im Gegenzug eine weitere Chance auf dem Schläger hatte. Nürnberg hatte immer den Zug zum Tor, während die Panther versuchten, sich den Gegner zurechtzulegen. Letztlich nahmen die Ice Tigers dank ihrer läuferisch besseren Leistung eine 1 zu 0 Führung mit in die Kabine.

 

Reimer: „Die Statistik ist schön, aber viel wichtiger ist unser überragendes erstes Drittel, Turtle war bisher super. Wir kennen die starke Offensive der Gäste und wollten deshalb schon früh Druck machen. Im Umschaltspiel müssen wir noch besser aufpassen.“

 

Im zweiten Drittel hatte nach wenigen Sekunden Stoa den zweiten Nürnberger Treffer auf dem Schlägerblatt, doch Rämö zeigte einen fantastischen Reflex. Ustorf modifizierte seine erste Reihe dahingehend, dass nun Brown Center spielte und Sheehy die Außenposition einnahm. Die Hausherren agierten weiterhin aggressiver mit mehr Zug aufs Tor. Dies zeigte sich im Getümmel vor Rämö, als die Scheibe kurz frei hinter dem Goalie lag.

 

In der folgenden Überzahl für die Gastgeber, verewigte sich nun auch Pietta in den Geschichtsbüchern, denn er netzte für Ingolstadt in der 26. Spielminute mit einem Shorthander zum Ausgleich ein. Es war für ihn der 658. Scorerpunkt, was ihn auf Platz 4 der ewigen Bestenliste hievte. Was für eine Story am heutigen Abend, dass beide Protagonisten ihre Statistik famos aufbesserten und das sogar in Unterzahl.

 

Ingolstadt war aber immer noch sehr anfällig in der eigenen Zone, machten ungewohnte Fehler im Spielaufbau, was Shedden bestimmt nicht gefallen würde. Sheehy verzeichnete eine spektakuläre Gelegenheit, indem er den Puck durch die Beine in Richtung Rämö zirkulierte. Das lasche Zweikampfverhalten der Gäste war heute sehr auffällig, welches die Hausherren immer wieder brandgefährlich ins Spiel brachte.

 

Sheehy ließ sich in der 33. Spielminute nicht lange bitten und markierte mit seinem Tip In die erneute Führung für die Ice Tigers. Entscheidend für dieses Tor war das unermüdliche Kämpferherz der Nürnberger, die keine Scheibe verloren gaben und erst dadurch in diese Abschlussposition gelangten. Es war ein Tor des eisernen Willens. Die Panther mussten nun dringend ihre Einstellung ändern, wenn sie heute was Zählbares mitnehmen wollten. 

 

Es gab aber keine Besserung: die Gäste wirkten weiterhin behäbig und zu weit weg vom Mann. Dies rächte sich mit dem dritten Nürnberger Treffer in der 36. Spielminute: Torschütze war Schmölz, der die Scheibe irgendwie am Schoner von Rämö vorbeimogelte. Dieses Tor war symptomatisch für das ganze bis dato indiskutable Auftreten der Mannschaft um Doug Shedden.

 

Und es kam noch schlimmer: Sheehy ließ in der 38. Spielminute seinen zweiten Treffer am heutigen Abend folgen, was sein 8. Saisontor bedeutete. Ingolstadt war offen wie ein Scheunentor, Nürnberg konnte nach Belieben die Scheibe passen, ohne ernsthaft in Bedrängnis zu geraten. Was war nur mit den Gästen los? Somit ging Nürnberg mit einem deutlichen 3 Tore Vorsprung ins Schlussdrittel, den sie binnen 4 Minuten herausspielten. Die Schuss Statistik sprach im Mitteldrittel eine deutliche Sprache zugunsten der Hausherren.

 

Pietta: „Mein Unterzahltor bringt gar nix. Wir spielen vogelwild in der eigenen Zone, die Zuteilung stimmt nicht. Wir müssen individuell konzentrierter werden. Die neutrale Zone ist eigentlich unsere Stärke. Wir müssen die Nachschüsse verhindern, wir haben letzte Woche bewiesen, dass wir es können.“

 

Im Schlussabschnitt musste Ingolstadt mehr als nur einen Zahn zulegen, um schnellstmöglich in die Partie zurückzukommen. Stattdessen rettete der Pfosten bei Parletts Schuss. Nürnberg machte genau da weiter, wo sie nach zwei Dritteln aufgehört hatten. Mit relativ einfachen Mitteln stibitzten sie den Gästen den Puck und verhinderten deren kontrollierten Spielaufbau.

 

Das dritte Powerplay wäre nun der ideale Zeitpunkt für die Aufholjagd, Teil 1, aber Jahnke hätte fast einen weiteren Shorthander markiert, zu sorglos gingen die Gäste zu werke. Kaum waren die Franken wieder komplett, erzielte Storm in der 46. Spielminute den 2 zu 4 Anschlusstreffer. Nun schien noch genug Zeit zu bleiben für die Panther, doch sie fanden auch immer ihren Meister in Treutle, dessen Kraken Arme überall zur Stelle waren. Höfflin verzog knapp am Kasten des Franken Keepers.

 

Ingolstadt wirkte nun deutlich frischer und kam zu mehr Gelegenheiten, wohingegen es die Ice Tigers immer seltener schafften strukturiert ins gegnerische Drittel zu kommen, auch wenn sie weiter aggressiv waren.  Das Zweikampfverhalten der Gäste war noch ausbaufähig und die gegenseitige Unterstützung ließ zu wünschen übrig.

 

Mebus hoher Stock viereinhalb Minuten vor Ende verschaffte den Gästen die ideale Möglichkeit, weiter heranzukommen. Ingolstadts Headcoach ging all in und brachte einen sechsten Feldspieler; dieser Schachzug ging nach hinten los, denn Reimer markierte in der 58. Spielminute seinen zweiten Shorthander am heutigen Abend zum 5 zu 2.

 

Reimer fungierte heute als der Man of the Match mit seinen beiden Unterzahltoren, dank denen er nun nur noch Daniel Kreutzer in der All Time Scoring Liste vor sich platziert hat. Brown war heute mit seinen 3 Punkten ein fleißiger Assistgeber. Nürnberg siegte hochverdient gegen eine weitgehend indisponierte Ingolstädter Mannschaft. Nürnberg tritt auswärts am Sonntag, den 03.10.21 bei der Düsseldorfer EG an, während Ingolstadt zuhause Bremerhaven empfängt.

 

Regan (Assistant Coach): „Wir haben ein unnötiges Unterzahltor gekriegt. Das zweite Drittel war eine Katastrophe. Wir hatten zu wenig Schüsse. Wir hatten alles besprochen, unser Pre Scout war perfekt ausgelegt. Wir haben nichts umgesetzt heute, es ist sehr enttäuschend, es war nicht der game plan. Nürnberg hat die Kleinigkeiten richtig gemacht und uns gezeigt, wie man gewinnt.“

 

Sheehy: „It was just luck, pucks were finding me. We understood what we needed to do. I am happy about the outcome.“

 

7. Spieltag, 01.10.2021

Nürnberg Ice Tigers– Ingolstadt Panther 5:2 (1:0|3:1|1:1)

 

Tore:

1:0 |10| Reimer (Brown) SH1

1:1 |26| Pietta (Höfflin) SH1

2:1 |33| Sheehy (Brown, MacLeod)

3:1 |36| Schmölz (Bodnarchuk)

4:1 |38| Sheehy (Schmölz, Brown)

4:2 |46| Storm (Aubry, Simpson)

5:2 |58| Reimer SH1

 

1. Drittel Statistik:    8:9 Schüsse, 11:5 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:0

2. Drittel Statistik:     18:9 Schüsse, 11:18 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:2

3. Drittel Statistik:     9:11 Schüsse, 8:12 gewonnene Bullys, Strafminuten: 4:0

 

Referees:   Kohlmüller / Steingroß

 

Zuschauer:   3.389

 

Aufstellung:

Nürnberg: Treutle, Parlett, Bodnarchuk, MacLeod, Stoa, Reimer, Mebus, Karrer, Schmölz, Brown, Sheehy, Bender, Pilu, Fox, Jahnke, Friedrich, Kislinger, Fleischer, Lobach.

 

Ingolstadt: Rämö, Marshall, Wagner, Bourque, Feser, DeFazio, Warsofsky, Bodie, Simpson, Aubry, Storm, Jobke, Quaas, Soramies, Pietta, Höfflin, Hüttl, Stachowiak, Henriquez-Morales, Brune.

 

 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 15 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 8 Meisterschaften.

 

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