DEB-Team verpasst die Revanche - knapper 2:1 Erfolg für die Slowakei im zweiten Aufeinandertreffen

 

(DEB/Nationalmannschaft)  Hermann Graßl  In der altehrwürdigen EASTON Arena in Piestany, die 1986 gebaut und eingeweiht wurde, stand binnen 15 Stunden das zweite Länderspiel zwischen der Slowakei und Deutschland auf dem Programm. Im ersten Testspiel zog die unerfahrene deutsche Mannschaft erst im Shoot Out den Kürzeren, nachdem sie den Slowaken über 65 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe bot und sogar mit zwei Toren führte. Phase 1, Teil 2 der WM-Vorbereitung stand auf der Agenda im heutigen Back to Back Game. Schließlich rang die Slowakei das DEB-Team knapp mit 2:1 nieder und holte sich den zweiten Sieg nacheinander.


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(Fotoquelle: Hockey Slovakia)

 


Die Slowakei hatte bereits Testspielerfahrung sammeln können vor den beiden Begegnungen mit der deutschen Auswahl und fand in Spiel 1 einen Weg, um das Match doch noch zu ihren Gunsten zu drehen. Coach Ramsay veränderte ein paar Stellschrauben, indem ihr Topscorer heute keine Eiszeit bekam und stattdessen Janosik spielen durfte, der auch gleich das Kapitänsamt übernahm. Der slowakische General Manager Miroslav Satan, kein Unbekannter in der internationalen Szene, gab sogar die Devise aus, das Finale in der slowakischen Extraliga um 2 Tage nach hinten zu verschieben, damit eventuell wieder Zuschauer ins Stadion kommen konnten.

 

Deutschland zeigte in ihrem ersten Vorbereitungsspiel vor der bevorstehenden WM in Riga eine aufopferungsvolle Leistung und musste sich dem Gegner erst spät beugen. Diese Performance machte definitiv Mut für das Rückspiel. 7 Debütanten waren mit von der Partie im gestrigen Spiel. Coach Söderholm legte Wert auf die Optimierung von Kleinigkeiten, speziell im Spielaufbau und bei der Taktik. In der Reihenzusammenstellung gab es ein paar Änderungen: Pfaffengut rutschte in die Reihe von Uvira, Eder kam zu Ehl und Dumont. Blank sollte heute seine Eiszeit erhalten. Im Tor wechselte sich heute Pantkowski mit Hane ab, der vereinbarungsgemäß ab Mitte des Spiels zum Einsatz kam. Die Defensivpaare blieben hingegen identisch.

 

Viel Regeneration bekam die deutsche Mannschaft nicht nach dem gestrigen Krimi. Und auch in diesem Spiel hatte Mirko Pantkowski gleich was zu tun. Man durfte gespannt sein, ob die Fischbuch Reihe wieder genauso gut brillierte wie in Spiel 1. Die Hausherren setzten ihren bereits gestern konsequent praktizierten Forecheck genauso fort. Die DEB Auswahl musste unbedingt darauf achten, von der Strafbank fernzubleiben. Die Überbrückung der neutralen Zone sollte ebenfalls schneller erfolgen als am Vortag, eine weitere Maßgabe von Söderholm.

 

Ehl verbuchte dank der guten Vorarbeit von Eder eine gute Gelegenheit; der Düsseldorfer, der seinen Vertrag bei der DEG verlängerte, gab bisher eine gute Figur ab. Nach knapp der Hälfte der Spielzeit durfte Deutschland wieder Unterzahl üben, da Mebus in der Kühlbox Platz nehmen musste. Die Slowaken spielten dabei druckvoll. Ihr Coach förderte die jungen Akteure stets vorbildlich, was diese auch mit ihrer Leistung auf dem Eis zurückzahlten. Das Team um Söderholm überstand diese Situation jedoch schadlos. Mit Pantkowski hatte die deutsche Auswahl auch einen mitspielenden Goalie in ihren Reihen, der den Puck schnell weiterbeförderte.

 

Es folgte bald das zweite Powerplay für die Hausherren; hier musste die DEB-Auswahl besser aufpassen, nicht zu oft in numerische Unterlegenheit zu geraten. Die Slowakei kam heute viel besser ins Match hinein und war auch im ersten Drittel die optisch überlegene Mannschaft. Sogar eine kurzzeitige 3 gegen 5 Unterzahl musste Deutschland überstehen, um dann noch gute 60 Sekunden mit einem Mann weniger sich dem Angriffsdruck der Slowaken ausgesetzt zu sehen. Auch diese Phase führte zu keinem Gegentreffer, doch es war schon zu erkennen, dass dieses Drittel vorwiegend von den Hausherren dominiert wurde. Positiv war, dass es mit einem torlosen Remis in die Kabine ging.

 

Im zweiten Drittel musste offensiv viel mehr kommen von der deutschen Mannschaft, denn mit nur 2 Torschüssen im ersten Abschnitt konnte man kein Spiel gewinnen. Sie starteten gleich mit einem Powerplay, doch dieses verpuffte wirkungslos, da man selbst wieder eine Strafe zog. Disziplin war definitiv ein Thema beim DEB Team. Ugbekiles Schuss wurde dann abgefälscht und landete nur am Pfosten; das war ein gutes Ausrufezeichen der Gäste. Für die Slowakei rettete im ersten Drittel auch einmal das Torgestänge. Nun konnte sich auch mal die DEB Auswahl ein wenig in der gegnerischen Zone festsetzen. Fischbuchs Alleingang wurde im letzten Moment mit fairen Mitteln unterbunden. 

 

In der 29. Spielminute gingen die Slowaken durch Kollar in Führung. Pantkowski absolvierte eine solide Partie, war aber beim Tor machtlos. Dann übernahm Hane die Torhüterposition wie im Vorfeld vereinbart. Der Spielstand ging insgesamt auch in Ordnung, denn die Slowakei agierte heute wesentlich konzentrierter und effektiver. Dann probierte es Blank mal mit einem Schuss aus der Distanz, blieb aber glücklos. Gegenüber wurde Hane gleich bei einem schnell vorgetragenen Konter erstmals auf die Probe gestellt. Braun feuerte beim nächsten Powerplay einen Schlagschuss ab, der eine sichere Beute des slowakischen Goalies wurde. Sezemsky und Schmölz prüften ihn gleich nochmals; das war nun die beste Phase im deutschen Spiel, sie agierten jetzt sehr druckvoll, belohnten sich aber nicht dafür. Die Slowakei unterband die Entfaltungsmöglichkeiten der DEB Auswahl bisher recht erfolgreich.

 

In der 39. Spielminute erarbeitete sich Deutschland dank der unermüdlichen Vorarbeit von Fischbuch im wahrsten Sinne des Wortes den Ausgleich durch Schmölz. Das deutsche Team hatte bisher nicht die herausragenden Chancen und erwies sich heute als extrem effizient in der Verwertung. Kurz vor Drittelende nahm Deutschland die nächsten Strafminuten, es waren damit schon insgesamt 12. Letztlich ging es mit 1:1 zum Pausentee.

 



 

Im Schlussabschnitt galt es vor allem die Kühlbox zu meiden, zumal man in Unterzahl beginnen musste. Die Slowaken versuchten sofort ihre Aufstellung zu finden, um bei frischem Eis diese numerische Überlegenheit zu nutzen. Die Gäste standen gut in der Zone und ließen wenig zu, doch die Slowakei hielt den Druck aufrecht.

 

Schmölz blieb ein Aktivposten und wollte seinen Aufwind beibehalten. Das DEB-Team betrieb weiterhin seinen wirkungsvollen Forecheck und beschäftigte den Gegner an der Bande und Braun hatte die Führung auf seinem Schläger, doch Goalie Konrad hatte was dagegen. Auf der Gegenseite musste Hane sein ganzes Können aufbieten und war nur Sekunden danach doch geschlagen, nachdem die Scheibe ins Tor kullerte. Torschütze für die Slowakei war in der 48. Spielminute Fominykh, der nun ein heißer Kandidat für die WM wurde.

 

Deutschland zeigte sich aber keineswegs geschockt, sondern blieb im Vorwärtsgang und verzeichnete durch den emsigen Schmölz die nächste gute Gelegenheit. Mit einem sogenannten Stretchman versuchten sie taktisch zu agieren. Ein famoser Alleingang von Fischbuch fast über das ganze Eis fand leider keinen finalen Abnehmer. Deutschland schnürte nun den Gegner in deren Zone ein und war auf den Ausgleich aus. Ein Powerplay zur rechten Zeit, 5 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, war nun die Gelegenheit erneut auf das Scoreboard zu gelangen. Auch beim vierten Überzahlspiel sprang jedoch nichts Zählbares heraus.

 

Maximilian Eisenmenger verbuchte dann eine Chance, und DEB Coach holte Hane vom Eis für den zusätzlichen Feldspieler. Diese Maßnahme brachte hingegen nichts mehr ein und die Slowakei fuhr den zweiten Erfolg hintereinander ein. Das junge DEB Team hielt zwar kämpferisch gut dagegen wirkte aber nicht so spritzig wie die Hausherren.

 

Als bester Spieler für Deutschland wurde Nowak ausgezeichnet, bei den Slowaken wurde Janosik geehrt; somit bekamen jeweils die Kapitäne beider Teams diese Prämierung.

 

Als Nächstes standen zwei Testspiele in Nürnberg gegen Tschechien auf dem Programm und das Team hatte bereits die Koffer für die Rückreise nach Nürnberg gepackt.

 

Stimmen zum Spiel:

 

Sportdirektor Christian Künast: „Unsere junge Mannschaft hat sehr gut gekämpft und alles gegeben. Man merkt bei dem einen oder anderen noch die Unerfahrenheit auf dem internationalen Level, aber sie haben sich sehr gut verkauft. Das ist auch für das deutsche Eishockey mit so einer jungen Mannschaft ein Schritt in die richtige Richtung. Vor der Zukunft muss uns nicht bange sein.“

 

Kapitän Marco Nowak: „Wir haben eine gute Woche gehabt, schade, dass der Sieg gefehlt hat. Wir haben uns Schritt für Schritt weiterentwickelt und man hat gesehen, dass wir in der kurzen Zeit schon eine Einheit geworden sind, dass einer für den anderen um jeden Zentimeter gekämpft hat. Das ist ein guter Ansatz und ein guter Start für die nächsten Wochen. Die Jungen haben sich überragend geschlagen und einen super Job gemacht. Alle Torhüter haben super gehalten. Wir müssen jetzt weiter an unserem System arbeiten, wieder einen Schritt nach vorn machen und dies in den Spielen gegen Tschechien umsetzen.“

 

Daniel Fischbuch: „Es war gute Spiele von uns, wir haben viele Sachen richtig gemacht und an den Fehler müssen wir jetzt arbeiten. Es hat Spaß gemacht und war eine Ehre, den Adler auf der Brust zu tragen. Die kleinen Fehler wurden direkt bestraft, aber wir haben als Team gut zusammengearbeitet und schauen jetzt, dass wir weiter lernen.“ 

 

Daniel Schmölz: „Wir haben heute einen Schritt nach vorne gemacht, auch wenn es bitter ist, zu verlieren. Wir hatten viele gute Ansätze, viele gute Szenen, darauf kann man auf jeden Fall aufbauen. Unsere Reihe hat gut funktioniert, wir hätten auch noch mehr Tore schießen können, aber es waren die ersten beiden Spiele, die wir so zusammengespielt haben.“  

 

 

WM-Vorbereitung, 25.04.2021

 

Slowakei - Deutschland 2:1 (0:0|1:1|1:0)

Tore:

1:0 |29| Kollar (Nemec, Holesinsky)

1:1 |39| Schmölz (Fischbuch, Ugbekile)

2:1 |48| Fominykh

 

Best Player of the game:

Team Deutschland: # 11 Nowak

Team Slowakei:      #   3 Janosik

 

Zuschauer: Keine  

 

Aufstellung:

Deutschland: Pantkowski (Hane), Hane, Ebner, Nowak, Mebus, Karrer, Ugbekile, Sezemsky, Huss, Rogl, Schmölz, Fischbuch, Kammerer, Eder, Ehl, Dumont, Uvira, Bassen, Pfaffengut, Sternheimer, Eisenmenger, Braun, Blank.     

 



 

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