PENNY-DEL, Spiegelverkehrte Welt in Augsburg – dieses Mal war Wolfsburg mit 4:1 erfolgreich

 

(PENNY-DEL, Augsburg) (Hermann Graßl)   In Curt-Frenzel-Stadion hatte Augsburg heute Abend die Grizzlys aus Wolfsburg zu Gast, die gestern unglücklich in München unterlagen. Der Playoff Kampf im Norden war ähnlich hochdramatisch wie im Süden, demzufolge schenkten sich beide Teams, die jeweils Fünfter in ihrer Gruppe waren, nichts und setzten ihr Heil auf Angriff. Schließlich siegten die Grizzlys souverän mit 4 zu 1 gegen die Panther und kletterten auf Rang 3. Augsburg konnte seine tolle Performance vom Vortag nicht wiederholen, weil es die Kleinigkeiten nicht richtig machte und zu wenig Zweikämpfe gewann.

 

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(Fotoquelle Dunja Dietrich)

 

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Augsburg könnte nach dem gestrigen Erfolg sofort nachlegen und die Tür zu Platz 4 ganz weit aufstoßen. Ihre geschlossene Mannschaftsleistung gegen Bremerhaven machte jedenfalls viel Hoffnung, auch in dieser Begegnung Zählbares zu verbuchen. Tuomie [HC]: „Wir sind gestern gut gestartet, ich bin zufrieden, wir haben über 60 Minuten gutes Eishockey gespielt. Die Jungs wollen immer mehr spielen als trainieren, wir müssen genauso wie in Wolfsburg auftreten, einen guten Start zeigen, druckvoll und physisch spielen und ein gutes Powerplay zeigen. Das Puck Management wird wichtig sein, wir müssen Scheibenverluste vermeiden. Es liegt in unseren Händen, die Playoffs zu schaffen.

 

Sternheimer: „Ich hatte gestern den Schläger abbekommen, einen Zahn verloren, eine Krone wurde wieder draufgesteckt, das Zahnfleisch genäht und weiter geht’s. Momentan ist es sehr anstrengend, wir haben gut trainiert und die Regeneration ist wichtig. Der gestrige Sieg war enorm wichtig, jedes Spiel ist nun ein K.O. Match für uns, wir greifen nun voll an.“

 

Wolfsburg hatte sich in München wohl mehr ausgerechnet, musste jedoch ohne Punkte nach Augsburg reisen. Für ihre Heimpleite gegen den heutigen Gegner sannen die Grizzlys auf Revanche, denn ihr Roadtrip sollte zumindest mit einem Auswärtserfolg belohnt werden. Furchner bestritt heute sein 1.060 Spiel und schob sich damit auf Platz 3 der ewigen Liste. Jormakka: „Die Niederlage gegen München war ein schwerer Schlag. Wir spielten 50 Minuten sehr gut. Jedes Spiel hat nun Playoff Charakter. Heute wird es extrem schwierig. Mit dem engen Spielplan kann ich gut leben.“

 

Augsburg legte gleich munter los und prüfte Strahlmeier, der heute anstelle von Pickard im Gehäuse der Grizzlys stand, gleich mehrfach. Den ersten Treffer des heutigen Abends erzielten jedoch die Gäste in Person von Nijenhuis in der 3. Spielminute. Es war erst der zweite Vorstoß von Wolfsburg und das Premierentor ihres Youngsters in der DEL.

 

Wolfsburg agierte in den ersten Minuten druckvoll und engagiert und stellte Augsburg vor Probleme im Spielaufbau, auch wenn die Grizzlys ab und zu mal ein Icing riskierten, denn der AEV war optisch überlegen. Stieler erarbeitete sich eine gute Gelegenheit, scheiterte aber an Strahlmeier. Die Gäste lauerten stets auf schnelle Konter und durften nun in Überzahl ran nach einer harten Entscheidung gegen Kharboutli. LeBlanc hatte dabei eine riesige Chance, seine Farben selbst in Führung zu bringen. Für Wolfsburg hätte Melchiori fast einnetzen können.

 

Wolfsburg zog sich immer wieder geschickt und geschlossen zurück bei den Augsburger Angriffen, bisher ein probates Mittel gegen die heimstarken Fuggerstädter. Jormakka blockte dann bravourös einen Schuss, was den Beifall von der Bank hervorrief. Die Grizzlys verdienten sich in der 18. Spielminute den zweiten Treffer des Abends durch Olimb, der die Behäbigkeit in der Augsburger Defensive eiskalt ausnutzte und die Scheibe aus der Drehung verwertete. Die Vorbereitung von Machacek war sehenswert.

 

Nach gutem Start der Hausherren übernahm Wolfsburg immer mehr das Geschehen auf dem Eis und ging verdient mit 2 zu 0 in die Pause. Das Schuss Verhältnis von 14 zu 6 im ersten Drittel untermauerte auch dieses Resultat. Lamb: „Wir haben den Fokus in der Defensive verloren. Wenn die Defensive besser wird, dann wird auch die Offensive stärker.“

 

Augsburg kam gut und schnell aus der Kabine und legte den Vorwärtsgang ein. Unnötige Scheibenverluste in ihrer eigenen Zone sollten die Panther aber tunlichst vermeiden. Für eine längere Sequenz igelten die Hausherren die Wolfsburger ein, ohne jedoch davon zu profitieren. Keller vereitelte mit seinem Schoner den dritten Treffer der Grizzlys, weil Rogl die Scheibe noch abfälschte, bevor Jormakka einschieben konnte. Auf der anderen Seite hätte LeBlanc durchaus verkürzen können. Wolfsburgs zweites Powerplay verstrich weitgehend harmlos, auch weil die Augsburger ein effektives Penalty Killing zeigten.

 

Jetzt durfte der AEV die Überzahlformation aufs Eis bringen. Das war nun die Möglichkeit, ihre bis dato schlechteste Quote in der Liga aufzupolieren. Mit Sezemsky war ihr bewährter Powerplay Spezialist ja heute wieder mit von der Partie. Letztlich sprang aber nichts Zählbares heraus für die Hausherren. Dann verließ etwas überraschend Machacek auf Seiten der Wolfsburger das Eis in Richtung Kabine.

 

Nach einem Scheibenverlust hatte Sezemsky eine Top Einschuss Gelegenheit; es wäre ihm zu gönnen gewesen, da er in dieser Saison bisher sehr glücklos agierte. Dann ließ Augsburg schon wieder eine ausgezeichnete Chance liegen. Sollte sich das heute rächen? Die Grizzlys spielten weiterhin sehr zielstrebig und zwingend und der AEV verzweifelte am überragenden Strahlmeier.

 

Wolfsburg nahm die verdiente Zwei Tore Führung auch in die nächste Drittelpause mit. Augsburg musste nun im Schlussabschnitt einen Zahn zulegen und das Bollwerk rund um Strahlmeier irgendwie knacken. Olimb.: „Ein Zahn ist kaputt. Wir waren gut im ersten Drittel, im zweiten ließen wir zu viel zu, aber wir sind glücklich mit dem Ergebnis.“

 



 

Im Schlussabschnitt brauchten die Panther ein gutes Rezept, um diese Partie noch zu drehen. Machacek wirkte nun wieder mit, nachdem er an der Hand genäht werden musste; das war ein gutes Zeichen. Der AEV musste die vielen Unzulänglichkeiten bald abstellen und die Grizzlys beschränkten sich nun auf das Wesentliche, ohne sich allzu sehr zurückzuziehen.

 

Die Hausherren erhöhten die Schlagzahl, aber die Gäste markierten, nach einem erneuten Augsburger Scheibenverlust, in Person von Melchiori ihren dritten Treffer in der 47.  Spielminute. Die Effektivität im letzten Drittel konnte sich sehen lassen. Ein 3 auf 1 vorgetragener Angriff der Gäste hätte fast zum nächsten Tor geführt, Keller konnte den Puck im letzten Moment noch unter sich begraben.

 

9 Minuten vor Ende der Begegnung spielte der AEV in numerischer Überlegenheit: das war wohl die letzte Gelegenheit, um ins Match zurückzufinden. Wolfsburg stemmte sich mit allem, was es hatte, dagegen und konnte sich auf die Fangkünste ihres Keepers verlassen. Die Panther setzten nun zur Schlussoffensive an, doch Wolfsburg blockte zahlreiche Schüsse und hielt den Gegner weitgehend außen. Die Grizzlys fokussierten sich nun auf die Defensivarbeit und setzten nur noch wenig Nadelstiche in Richtung Keller.

 

150 Sekunden vor der Sirene ging Tuomie volles Riskiko und nahm seinen Goalie heraus; dieser Schuss ging sprichwörtlich nach hinten los, da schon nach ein paar Sekunden Festerling mit seinem Empty Net Goal den Deckel drauf machte. Dieses Tor besiegelte die Niederlage der Panther. 2 Sekunden vor Schluss fiel dann doch noch der Ehrentreffer für Augsburg durch Stieler, was nur Ergebniskosmetik bedeutete, aber den Panthern noch ein gutes Gefühl mit auf den Weg gab.

 

Letztendlich konnte Augsburg nicht an die tolle Leistung vom Vortag anknüpfen. Wolfsburg nahm erfolgreich Revanche für die mit dem gleichen Resultat erlittene Heimpleite und entführte wertvolle Punkte in die Heimat. Dustin Strahlmeier freute sich über seinen Assist zum Führungstreffer von Nijenhuis; zum Shutout fehlten sage und schreibe nur 2 Sekunden, was ihn jedoch nur kurz ärgerte. 

 

Augsburg bestreitet am 11.4. die Heimpartie gegen Iserlohn, während Wolfsburg am Montag zuhause Ingolstadt empfängt.

 

Stimmen zum Spiel:

 

Augsburg – McClure:

„Wir hatten unsere Chancen, haben sie aber nicht verwertet. Uns fehlten heute das Tempo und die Intensität. Wir geben aber nie auf.“

 

Wolfsburg – Nijenhuis:

„Es ist ein super Gefühl, ich musste lange auf dieses Tor warten. Es war ein tolles Spiel der Mannschaft. Gestern haben wir hart gearbeitet und unglücklich verloren. Heute haben wir weiter gemacht und uns nicht unterkriegen lassen. Auf diese Teamleistung können wir aufbauen.“

 

Spiel vom 09.04.2021, 19.30 Uhr

 

Augsburg – Wolfsburg 1:4 (0:2|0:0|1:2)

 

Tore:

0:1 |03| Nijenhuis (Likens, Strahlmeier)

0:2 |18| Olimb (Machacek, Rech)

0:3 |47| Melchiori (Jormakka, Fauser)

0:4 |58| Festerling (Fauser) ENG

1:4 |60| Stieler (Abbott, McClure) PP1

 

1. Drittel Statistik:   6:14 Schüsse, 10:6 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:0

2. Drittel Statistik:   10:9 Schüsse, 8:8 gewonnene Bullys, Strafminuten: 2:2

3. Drittel Statistik:   12:7 Schüsse, 12:4 gewonnene Bullys, Strafminuten: 0:4

 

Zuschauer: Keine  

Schiedsrichter:  Kopitz/Schukies

 

Aufstellung:

 

Augsburg: Keller, Valentine, Bergman, Holzmann, LeBlanc, Abbott, Rogl, Lamb, Sternheimer Stieler, McClure, Haase, Tölzer, Hafenrichter, Payerl, Kristo, Sezemsky, Kharboutli, Eisenmenger, Miller.

 

Wolfsburg: Strahlmeier, Likens, Melchiori, Görtz, Järvinen, Furchner, Bittner, Möser, Machacek, Olimb, Rech, Bruggisser, Wurm, Jormakka, Festerling, Fauser, Raabe, Adam, Nijenhuis, Hungerecker.     

 



Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL)

DEL 25Jahre Logo silberDie Deutsche Eishockey Liga (PENNY-DEL) ist die höchste deutsche Eishockey-Spielklasse und wurde im Jahr 1994 gegründet. Am Spielbetrieb nehmen 14 Proficlubs (Kapitalgesellschaften) teil und der aktuelle DEL-Rekordmeister sind die Eisbären Berlin mit 7 Meisterschaften.

 

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