DEL – Die Kölner Haie: Jünger, schneller, härter? Saison 2018/2019

 

(DEL/Köln) ST  Es bleibt nicht mehr viel Zeit. Der Beginn der neuen Eishockey Saison 2018/2019 für alle 14 DEL Teams steht kurz bevor. Die Kölner Haie haben am Sonntag mit einem Testspiel gegen die Adler Mannheim ihre Vorbereitungsphase mit einem Sieg beenden können, die Bilanz der Trainingsvorbereitung hingegen war gesamtheitlich im Bereich der Leistung und des Erfolgs durchwachsen. Im Bereich des Teambuildings allerdings ist ein positiver Weg erkennbar.

 

 

 

( Foto: Gustaf Wesslau fotografiert von Ingo Winkelmann )


 

 

Cheftrainer Peter Draisaitl schloss: "Wir wollten unbedingt die Vorbereitung mir einem positiven Gefühl beenden. Das ist uns heute gelungen. Wir werden aber auch dieses Ergebnis nicht zu hoch bewerten, genauso wie die Niederlagen, die wir erlebt haben. Wir nehmen ausreichend Schlüsse mit und freuen uns jetzt auf Freitag, wenn es endlich losgeht". (Quelle: www.haie.de)

 


Zum Ende der letzten Saison räumten die Haie ihren Kader fast komplett auf. Zahlreiche Spieler, fast die Hälfte der Mannschaft, mussten gehen. Ziel war es eine neue verjüngte Mannschaft aufzubauen und die Strukturen zur neuen Saison aufzubrechen und neu zu formieren. Das Motto lautete: Jünger, schneller, härter.

 


Doch zunächst herrschte einmal etwas mehr als Ernüchterung. Einige der neuen Spieler fielen aus, die Sturmreihen konnten in den Testspielen nicht nach Wunsch des Trainers Peter Draisaitl aufgestellt werden. Und so blieb die Erfolgsbilanz der Vorbereitungsspiele unter den Erwartungen. Sind bereits am Freitag zum Saisonauftakt die größten Lücken gefüllt oder wird es noch etwas Zeit brauchen, um die Richtung zu erkennen?

 


Viele neue Spieler, nicht alle jung, kamen zum Verein hinzu und sollen ihn zu neuer Stärke führen, wobei Peter Draisaitl in einem Interview darauf verwies, dass es sich alles noch fügen müsse und es im Gesamten ein Prozess sei, ein erfolgreiches Team aufzubauen. Dabei fällt auch auf, dass der KEC in dieser Saison nicht nur auf hochkarätige Namen gesetzt hat. Der neue Kader wirkt zunächst einmal unauffällig.

 


Die erste Neuverpflichtung für den KEC war ein Bekannter, Marcel Müller. Er wechselte von Krefeld auf die andere Rheinseite, allerdings fällt er noch lange, vermutlich bis Ende des Jahres, wegen einem Kreuzbandriss aus. Auf ihn muss Köln zunächst verzichten. Dafür wurde dann Steve Pinizzotto verpflichtet, um auf den Ausfall zu reagieren. Dies musste aber von Seiten des KECs gegenüber der Öffentlichkeit gerechtfertigt werden. Ist er doch eine Personalie, die in der Vergangenheit beim EHC München durch Aggressivität und übertriebener Härte für negative Schlagzeilen sorgte. In Köln polarisiert er, nicht jeder wird von dieser Entscheidung begeistert gewesen sein. Daher muss er sich beweisen und vornehmlich zeigen, dass er ins Team passt, spielerisch überzeugen konnte er bereits in den Testspielen. Pinizzotto soll neben Alexander Oblinger, ebenfalls neu, besonders in Sachen körperliche Präsenz neue Impulse geben, dies gelang beiden in der Vorbereitung und fehlte deutlich in der letzten Saison.

 


Fabio Pfohl ist neu und nicht ganz so neu im Kader des KEC, denn er spielte bereits für Köln, wechselte aber dann zu Wolfsburg, wo er sich entwickelte. Nun ist er als Stürmer wieder bei den Haien. Der erst 22 Jahre alte Pfohl passt in das Konzept eines verjüngten Kaders der Haie. In seinem vormaligen Verein konnte er durch seine Entwicklung überzeugen. Colby Genoway und Mike Zalewski sollen als Stürmer, gerade in der Mitte, neuen Wind in das Spiel bringen. Jason Akeson komplettiert die Stürmer-Reihe mit Pinizzotto und Genoway. Als Offensivverteidiger soll Morgan Ellis fungieren, er spielte bereits in der Vorbereitung sicher mit Moritz Müller zusammen. Ein läuferisches Plus erzielte Tobias Viklund. Austin Madaisky muss sich noch beweisen, gerade in Hinblick darauf, dass er nur auf Probe mit einem Try-out-Vertrag dabei ist. Lucas Dumont, der auch schon letzte Saison einige Spiele absolvieren konnte, ist nun fest im Sturm eingeplant.

 

 

In der Defensive hat Draisaitl die Wahl, acht Verteidiger spielen bei den Haien, gebraucht werden anscheinend aber nur sechs oder sieben, das heißt der ein oder andere wird auf der Tribüne verbringen müssen.

 

 

Shawn Lalonde und Philip Gogulla mussten beide die Haie verlassen, Lalonde ist nun bei Nürnberg unter Vertrag, Gogulla wechselte zur DEG. Fredrik Eriksson spielt in der Saison beim Ligakonkurrenten Straubing. Drei Wechsel, die hinterfragt werden könnten? Auch Daniar Dschunussow verließ als Torwart Köln, allerding erhielt er nie wirklich die Chance seine Leistungen unter Beweis zu stellen.

 


Im Tor hat sich nicht viel geändert. Gustaf Wesslau bleibt die Nummer eins im Tor der Kölner. Back up ist Hannibal Weitzmann, der dem verjüngten Konzept entspricht und bereits vorher nach Wesslau und Dshunussow als Ersatzmann diente.

 


Der neue alte Kapitän wird Moritz Müller sein, der daneben seinen Vertrag bis 2022 verlängert hatte. Er ist und war in den letzten Jahren das Aushängeschild der Kölner Haie, der Dienstälteste in der Mannschaft, daher verwundert die Entscheidung Peter Draisaitls nicht. Die Erfahrungen, die Müller mit den Haien in den letzten Jahren, die Höhen und Tiefen, erfahren hatte, prädestinieren ihn für diese Aufgabe. Es bleibt aber dennoch immer abzuwarten, ob er die Mannschaft zusammenhalten kann. Daran scheiterte zuletzt auch Christian Erhoff als Kapitän. Es wird auch damit zusammenhängen inwiefern der Verein ein homogenes und starkes Team im Vorfeld zusammengestellt hat, inwieweit Mark Mahon effizient für die Mannschaft gearbeitet hat.

 

 



 

 

Wie die Vorbereitungsspiele im Sommer zeigten, ist in der Offensiv noch einiges aufzuarbeiten. Zu wenige Tore, ein bekanntes Problem der Haie. Zudem kann am Powerplay noch gefeilt werden, aber das kann es ja eigentlich immer. Defensiv sah es im Training recht stabil aus.

 

 

Das Wichtige wird die Leidenschaft sein, das Zünglein an der Waage, nicht nur für die Fans, auch für die Spieler untereinander. Dies wird entscheidend sein, um am Ende mit genügend Kampfeswillen die Tore zu schießen. Vergangene Saison gab es scheinbar ein paar Einzelkämpfer, die sich nicht mit genügend Willen, Leidenschaft und Zusammenhalt in das Team einfügen wollten und konnten und so den ganzen Ablauf störten. Bleibt zu hoffen, dass es mit den Neuzugängen und den Alteingesessenen einen positiven Teamspirit geben wird. Und dass die Mannschaft zu einer Einheit zusammengewachsen ist oder noch wird. Leidenschaft und Einheit sind die beiden Begriffe, die den Unterschied machen werden, wenn sie vorhanden sind.

 

 

Daneben tat sich auch einiges fern ab vom Eis im Verein. Philipp Walter wurde aus Freiburg zurückgeholt und fungiert nun als neuer Geschäftsführer. Er war lange Jahre als Pressesprecher des KEC tätig und kennt den Verein in seinen Strukturen, kennt seine Akteure sowohl auf dem Eis als auch daneben, kennt Köln und die Fans. Betont wird von allen Seiten nun auch, dass die Fans in der kommenden Saison mehr an den Verein gebunden werden sollen. In der Vergangenheit wurden die Anhänger eher zur Nebensache und der Verein konzentrierte sich auf Interna, Vereinsprobleme und das Sponsoring, mehr oder weniger. Die Vereinsidentifikation soll verstärkt werden, wobei dies nicht allein nur ein Begriff ist, der Fans anziehen soll, auch innerhalb der Mannschaft soll die Identifikation mit dem Verein eine entscheidende Rolle spielen. Der Zusammenhalt untereinander und auch gemeinsame Werte für den Verein sollen gefördert werden, um die Ziele zu erreichen. Und so liegt auch der Fokus auf den Fans, die als unterstützendes Element nicht aus den Augen verloren werden dürfen.
Jünger, schneller, härter? Kann der KEC dieses Ziel erfüllen?

 


Peter Draisaitl betonte in einigen Interviews, dass es noch seine Zeit benötige, um ein Team zu formen, einen Kader aufzubauen, der den eingeschlagenen Weg geht. Die Gestaltung einer ganzen Mannschaft sei ein Prozess. Damit versucht er nicht zu hohe Erwartungen zu schüren. Dennoch bleibt zu hoffen, dass die kommende Saison für die Haie mit einer positiven Bilanz endet. Und vielleicht sind hohe Erwartungen ja auch zielführend. Ehrgeiz ist nicht immer fehl am Platz und oft eine treibende Kraft, solange auch gekämpft und gearbeitet wird. 

 


Am kommenden Freitag startet der KEC gegen die Augsburger Panther in die neue Saison, dann bleibt zu wünschen, dass die erhoffte Leistung und das Engagement auf dem Eis spürbar werden. Alles in allem ist nach der Vorbereitungszeit Luft nach oben und jeder einzelne Spieler kann mehr leisten und erfolgreich sein. Zurzeit gilt der KEC nicht als Favorit für den Meistertitel, eher als Außenseiter. Das bestätigt Draisaitls Einschätzung, dass die Erwartungshaltung nicht zu groß sein darf und dass der Eishockeyerfolg ein Prozess ist. Alles wird sich mit der Zeit wohl fügen.

 


Die Karten werden also neu gemischt und es bleibt abzuwarten, ob die Zielsetzung der Haie umgesetzt werden kann. Ob die neue Struktur in der Mannschaft und auch im Verein dafür sorgt, dass der KEC in der kommenden Saison in der Tabelle oben mitspielt, wird sich zeigen müssen. Die Maschine ist geölt, sie muss nun nur noch laufen. Und dabei ist laufen buchstäblich gemeint. 

 

 


 

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